Die 144.000 Versiegelten: Israeliten oder die Gemeinde der Endzeit?
/ eplik Marcus Franz 00, 2000-07-11
Tabelle – Die Große Trübsal – nach Ereignissen gegliedert
Die 144.000 Versiegelten: symbolisch oder nicht symbolisch?
/ Replik Marcus Franz 01, 2000-07-25
Findet die Entrückung vor der großen Drangsal statt? –
Diskurs 16
Ich muss Ihnen Recht geben, dass ich meine Auslegung nur indirekt, ohne exakte
Bibelstellen begründen kann. Lassen Sie mich zuerst nochmals sagen, dass ich keineswegs Israel
irgendetwas streitig machen will. Ganz im Gegenteil: Ich bin ein großer Freund Israels, durfte
auch schon zweimal in Israel sein. Zu meiner Auslegung: Ich denke, dass die Gemeinde zur Zeit
der 7. Posaune entrückt wird, sich bis dahin also noch auf der Erde befindet (die genaue
Begründung dafür finden Sie auf meiner Webseite). Bei dem Gericht der 5. Posaune ist davon die
Rede, dass das Gericht nur die Menschen trifft, die NICHT das Siegel Gottes auf ihrer Stirn
haben (Off. 9, 4), zu einer Zeit, wo sich die Gemeinde ja noch auf der Erde befindet.
Bei einer wortwörtlichen Auslegung der Versiegelung (begrenzt auf Israeliten im wortwörtlichen
Sinn) käme man zu dem für mich völlig unvorstellbaren Ergebnis, dass Gott während dieser
Endzeit Israel zwar beschützt, gleichzeitig aber seine ohnehin schon aufs Schwerste bedrängte
Gemeinde den Quälereien eines Dämonenheeres schutzlos ausliefert. Daher halte ich ein
symbolisches Verständnis der Versiegelung für besser. Ein Hinweis könnte hier eventuell die
Stelle aus Römer 11,17-24 sein, die davon spricht, dass die bekehrten Heiden in den Ölbaum
(Israel) in geistlicher Sicht eingepfropft sind (was natürlich nicht zu einer Vermischung von
Israel und der Gemeinde führen darf – siehe hierzu den Israel-Teil meiner Webseite.
(Marcus Franz, XXXXmarcus1973@t-online.de / https://www.marcus1973.privat.t-online.de/endzeit.html).
(Siehe auch Diskurs 08: "Die Sammlung Israels:
bereits seit 1948 oder erst in der Endzeit?")
Die Frage, wer unter diesen 144.000 zu subsumieren ist, zieht sich durch alle
Denominationen. Während es bei den Protestanten und Freikirchen die "Gemeinde" ist, haben die
Zeugen Jehovas diesen Personenkreis auf ihre "auserwählten Brüder" eingeschränkt. Auch die
katholisch-apostolische Kirche sieht hierin eine Auswahl des "geistigen" Israel und die
Adventisten und die katholische Kirche sehen hier verständlicherweise ihre eigenen Gläubigen
angesprochen.
Hier nun einmal der Text, um mit den Aussagen wieder etwas vertraut zu werden:
144.000 aus allen Stämmen Israels versiegelt mit dem Siegel des lebendigen Gottes.
Off 7,1 Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde,
die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer
noch über irgendeinen Baum. 7,2 Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne
her, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit großer Stimme zu den vier Engeln,
denen Macht gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zu tun: 7,3 Tut der Erde und dem Meer und den
Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen.
7,4 Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die
versiegelt waren aus allen Stämmen Israels:
7,5 aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt, aus dem Stamm Ruben zwölftausend,
aus dem Stamm Gad zwölftausend, 7,6 aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm
Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, 7,7 aus dem Stamm Simeon
zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend,
7,8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm
Benjamin zwölftausend versiegelt. Off 7, 1- 8;
(Siehe auch Kapitel 06: "Die Wiederkunft des Herrn"
/ Die Hochzeit des Lammes / Die 144.000 Erstlinge für Gott und das Lamm.)
Obwohl wir also hier eine akribisch genaue Aufzählung der zwölf Stämme Israels
vorfinden, aus denen diese "Erstlinge für Gott und das Lamm" genommen werden, wird immer wieder
versucht, hierin ein Symbol für die Gemeinde – ja mehr noch, für die "Gemeinde aller Zeiten"
zu sehen. Der Umstand, dass diese Knechte Gottes aus Israel kommen, wird in dem Sinne umgedeutet,
dass angeblich im Urchristentum die Gemeinde aus Juden und Heiden mit der Ehrenbezeichnung "Israel"
genannt wurde.
Dass es sich hier nur um 144.000 Knechte Gottes handelt, während man mit der "ganzen Gemeinde
Christi" wahrscheinlich Millionen unterzubringen hätte, wird wieder einmal als "große Zahl"
und als "unverstümmelte Ganzheit" in Bezug auf die Gemeinde interpretiert, so dass damit
symbolisch zum Ausdruck kommt, dass "Gott keinen aus der Gemeinde vergisst".
Diese Interpretation auf die "Gemeinde aller Zeiten" lässt sich jedoch sehr leicht widerlegen,
da diese 144.000 in Off 9,3-4, bei der Beschreibung der Plagen der fünften Posaune, noch einmal -
indirekt – angesprochen werden.
Sie sollten Schaden tun allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.
Off 9,3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen
wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, sie
sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern
allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen. Off 9, 3- 4;
Hier sind also nur jene Menschen betroffen, welche dieses Siegel Gottes nicht
haben. Daher müssen im Umkehrschluss alle jene mit einem Siegel – nämlich die
obigen 144.000 – noch auf Erden sein und diese können daher nicht – ob symbolisch oder nicht
- die "Gemeinde aller Zeiten" beinhalten.
Auf die Auslegung der Zeugen Jehovas und aller Denominationen, welche hier eine "auserwählte
Schar" ihrer eigenen Mitglieder sieht, muss hier nicht eingegangen werden, da sich diese Sicht von
selbst richtet.
Bleibt jene Interpretation, welche in diesen 144.000 die Mitglieder der Gemeinde der Endzeit sieht.
Und hier ist die Argumentation oben, von Marcus Franz, nicht von der Hand zu weisen. Wenn wir den
Text wörtlich nehmen und in diesen "Erstlingen für Gott und das Lamm" tatsächlich nur
Israeliten aus den 12 Stämmen sehen, wäre es dann denkbar, "dass Gott während dieser Endzeit
Israel zwar beschützt, gleichzeitig aber seine ohnehin schon aufs Schwerste bedrängte Gemeinde den
Quälereien eines Dämonenheeres schutzlos ausliefert"?
D. h. wenn diese 144.000 Versiegelten nur Israeliten sind, dann gibt es für die Gläubigen der Endzeitgemeinde
nur zwei Alternativen: Entweder sie wurden bereits vorher entrückt oder sie müssen diese
"Quälereien" am Tag des Zornes Gottes durchmachen.
Doch im Gegensatz zur früheren Interpretation, wird
aufgrund von neuesten Erkenntnissen hier, bei Immanuel.at, die Wiederkunft des Herrn und die Entrückung
der Endzeitgemeinde beim 6. Siegel interpretiert. Und damit bestätigt sich nun auch
die oben erwähnte erste Alternative: die Gemeinde ist hier, zur Zeit der Versiegelung der
144.000, bereits im Himmel, vor dem Thron Gottes.
(Siehe auch Diskurs 05: "Die Parallelität der Ereignisse von Mt 24 und Off 6 und 7."
Der Beginn der Wehen: Die
Trübsal jener Tage – 1. Siegel: Der Mensch der Gesetzlosigkeit / 6. Siegel: Wiederkunft des Herrn zur Entrückung |
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< 1. Siegel > 1Ptr 1,23 Weißes Pferd: Reiter hat einen Bogen. Er bekam Krone, er zog aus sieg- reich und um zu siegen |
< 2. Siegel > (6,3-4;) Feuerrotes Pferd: Nimmt den Frieden von der Erde ihm ward ein großes Schwert gegeben |
< 3. Siegel > (6,5-6;) Schwarzes Pferd: Waage in der Hand. Weizen und Gerste teuer aber Öl und Wein nicht antasten |
< 4. Siegel > (6,7-8;) Fahles Pferd: Tod, und Hölle folgte. Macht über 1/4 der Erde d. Schwert, Hunger Tod wilde Tiere |
< 5. Siegel > (6,9-11;) Seelen der Märtyrer am Altar: Richte sie. Bekamen weißes Kleid, ruhen kleine Zeit bis Mitknechte getötet |
< 6. Siegel > (6,12-17;) Großes Erdbeben. Sonne finster, Mond Blut, Sterne fallen, Himmel Buchrolle Berge, Inseln bewegt |
6a Sie |
< 7. Siegel > (8,1-6;) Himmel: Stille1/2 Stunde Räucherwerk am Altar 7 Engel mit 7 Posaunen Donner, Stimmen, Blitze |
Der Tag des Herrn: Die zwei Zeugen Gottes
weissagen 1260 Tage mit Sacktuch bekleidet (?) |
|||||||
< 1. Posaune > (8,7;) Hagel, Feuer, Blut 1/3 der Erde verbrannte 1/3 der Bäume verbrannte alles Gras verbrannte |
< 2. Posaune > (8,8-9;) Feuerberg ins Meer 1/3 des Meeres Blut 1/3 des Meereslebens tot 1/3 der Schiffe sank |
< 3. Posaune > (8,10-11;) Fackelstern vom Himmel 1/3 der Flüsse Wermut 1/3 der Brunnen Wermut viele Menschen starben |
< 4. Posaune > (8,12-13;) Sonne, Mond, Sterne ihr 3. Teil verfinstert 1/3 Tag kein Licht 1/3 Nacht desgleichen |
< 5. Posaune 1. Wehe> (9,1-12;) Abgrundstern Rauch, Sonne finster, Heuschrecken schaden Menschen ohne Siegel 5 M |
< 6. Posaune 2. Wehe> (9,13-21;) Engel v. Euphrat Feuer, Rauch, Schwefel 1/3 der Menschen getötet der Rest tat nicht Buße |
6a Pos |
< 7. Posaune 3. Wehe> (11,15-19;) Reiche der Welt Gottes, Gottes Zorn gekommen Zeit zu richten die Toten Donner, Stimmen, Blitze |
Der Tag des Zornes Gottes: Die Herrschaft
des dämonischen Antichrists / Tod der 2 Zeugen / die Nationen zertreten Jerusalem |
<7a Pos> |
||||||
< 1. Schale > (16,1-2;) auf die Erde: ein böses Geschwür an den Tieranbetern mit dem Zeichen des Tieres |
< 2. Schale > (16,3;) ins Meer: Blut wie eines Toten und alle lebendigen Wesen im Meer starben |
< 3. Schale > (16,4-7;) in Flüsse und Brunnen: Wasser ward Blut Prophetenblut vergossen Blut zu trinken gegeben |
< 4. Schale > (16,8-9;) in die Sonne: Menschen versengt Menschen lästern Gott aber taten nicht Buße |
< 5. Schale> (16,10-11;) auf den Thron des Tieres: Reich finster, Menschen haben Schmerzen, lästern Gott aber taten nicht Buße |
< 6. Schale> (16,12;) auf den Strom Euphrat: sein Wasser vertrocknete damit bereitet ist der Weg den Königen vom Osten |
6a Sch |
< 7. Schale> (16,17-21;) in die Luft: Blitze, Stimmen, Donner großes Erdbeben wie nie Inseln, Berge nicht mehr |
============================================================================================================================= |
=== |
<7a Sch> =================== |
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Der wiedergekehrte Antichrist: Tod der zwei Zeugen |
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6a Sie Nach 6. Siegel (7,1-17;) Kein Schaden an Erde, Meer, Bäumen bis 144000 versiegelt sind an ihren Stirnen. Die aus der Trübsal haben weiße Kleider vorm Thron. Das Lamm leitet sie zu lebendigen Wassern. Gott wischt ihre Tränen ab. |
6a Pos Nach 6. Posaune (10,1-11; 11,1-14;) Starker Engel mit Wolke: Mit 7. Posaune ist das Geheimnis Gottes vollendet; es wird keine Wartezeit mehr sein. Johannes isst Büchlein. Die zwei Zeugen werden vom Tier getötet Erdbeben in Jerusalem |
7a Pos Nach 7. Posaune (12,1-18; 13,1-18; 14,1-20; 15,1-8;) Das Weib und der Drache, der Sturz Satans und seiner Engel. Das Tier aus dem Meer überwindet die Heiligen. Antichrist und falscher Prophet: die Herrschaft der beiden Tiere. Das Lamm und seine 144.000 stehen auf dem Berg Zion. Drei Engel: Evangelium, Gericht, Fall Babylon, Tote im Herrn sterben. Beginn des Gerichts: der Menschensohn erntet die Erde. Die Sieger über das Tier sein Bild und seinen Namen singen im Himmel ein Lied. Die 7 Engel mit den 7 Schalen des Zornes Gottes. Niemand kann in den Tempel gehen, bis die 7 Plagen vollendet sind. |
6a Sch Nach 6. Schale (16,13-16;) Satan, Antichrist und falscher Prophet senden Teufelsgeister aus zu den Königen der ganzen Welt um Zeichen zu tun. Satan und Antichrist sammeln die Völker zum Streit am Tag Gottes in Harmagedon |
Diese Aussagen haben wir besonders demonstrativ auch in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden
Bibelabschnitten bestätigt. Und zwar einerseits die bereits eingangs zitierte
Schriftaussage in Off 9,1-8, über die Versiegelung der 144.000 Israeliten und
andererseits, gleich daran anschlie0end und damit zeitgleich, in Off 9,9-17, die,
bereits bei der Wiederkunft des
Herrn, beim 6. Siegel, entrückte Gemeinde im Himmel, vor dem Thron Gottes:
Die aus der großen Trübsal kommen, sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blut des Lammes.
Off 7,9 Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große
Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und
Völkern und Sprachen, und sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet
mit weißen Gewändern, und Palmen waren in ihren Händen. 7,10 Und sie rufen mit
lauter Stimme und sagen: Das Heil sei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und
dem Lamm! 7,11 Und alle Engel standen um den Thron her und um die Ältesten und
die vier lebendigen Wesen, und sie fielen vor dem Thron auf ihre Angesichter und
beteten Gott an 7,12 und sagten: Amen! Der Lobpreis und die Herrlichkeit und die
Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke sei
unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
7,13 Und einer von den Ältesten hob an und sprach zu mir: Diese, die mit den
weißen Gewändern bekleidet sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen? 7,14
Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir:
Dies sind die, die aus der großen Trübsal kommen, und sie haben ihre Gewänder
gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blut des Lammes. 7,15 Darum
sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und
der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen errichten. 7,16 Sie
werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie
fallen, noch irgendeine Glut; 7,17 denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones
ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens, und Gott
wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Off 7,9-17;
Die obigen Befürchtungen von Marcus Franz: "dass Gott während
dieser Endzeit Israel zwar beschützt, gleichzeitig aber seine ohnehin schon aufs
Schwerste bedrängte Gemeinde den Quälereien eines Dämonenheeres schutzlos
ausliefert" sind also völlig unbegründet. Wie Paulus in 1The 5,9 verheißt,
hat uns Gott nicht zum Zorn bestimmt.
Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt.
1The 5,9 Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt,
sondern zum Erlangen des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus. 1The 5, 9;
Und auch diese Verheißung des Paulus bestätigt die neue Interpretation
von Wiederkunft des Herrn und Entrückung beim 6. Siegel. Der Tag des Herrn ist
dieser Tag des Zornes Gottes. Und er beginnt nach der Entrückung, mit dem ersten
Posaunengericht und endet mit dem letzten, dem siebten Schalengericht (Off
15,1).
Und obwohl ich nun – im Gegensatz zu Markus Franz – kein ausgesprochener Freund
Israels bin, weil Israel in der Endzeit den Antichristen als ihren "Messias"
freudig aufnehmen und damit die Welt dem Zorn Gottes aussetzen wird, werde ich
deshalb die Aussagen der Bibel nicht verfälschen.
Um daher die Identität dieser 144.000 Versiegelten als Israeliten noch besser nachweisen zu können, sehen wir uns den
zweiten Text in der Offenbarung an, welcher explizit von dieser Personengruppe spricht.
Sie sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm.
Off 14,1 Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und
mit ihm Hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters
geschrieben auf ihrer Stirn. 14,2 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines
großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie
von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. 14,3 Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron
und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den
Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. 14,4 Diese sind’s, die sich mit
Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht.
Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, 14,5 und in
ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig. Off 14, 1- 5;
Es sind also die "Erstlinge für Gott und das Lamm", die sich "mit Frauen
nicht befleckt" haben, die "jungfräulich" sind und dem Lamm nachfolgen. Sie sind erkauft aus
den Menschen für Gott und das Lamm und in ihren Mund wurde kein Falsch gefunden, sie sind
untadelig.
Dies ist nun eine Aufzählung von charakterlichen und glaubensmäßigen Superlativen und es ist kaum
zu glauben, dass es sich hier tatsächlich um leibhaftige Menschen handelt. Noch dazu, wenn man
bedenkt, dass wir uns hier in einer Zeit der Bedrängnis der Gläubigen befinden. Doch wir erfahren
noch einiges mehr aus diesem Text. Während es weiter oben, in Off 7,3, bei der Versiegelung nur
hieß, dass diese Knechte Gottes "an ihren Stirnen" versiegelt wurden, wird hier in Off 14,1
präzisiert, dass es sich bei diesem Siegel um den Namen des Sohnes und den Namen des Vaters
handelt.
Und hier haben wir nun den nächsten Hinweis. Auch im Sendschreiben an den Engel der Gemeinde in
Philadelphia, in Off 3,10-13, wird diese Auszeichnung den Überwindern zugesagt, welche der Herr zu
einer Säule (Pfeiler) im Tempel seines Gottes machen wird.
Und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und meinen Namen, den neuen.
Off 3,10 Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich
dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu
versuchen, die auf Erden wohnen. 3,11 Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine
Krone nehme! 3,12 Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und
er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den
Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott,
und meinen Namen, den neuen. 3,13 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Off 3,10-13;
Wer sind nun diese Überwinder aus der Gemeinde in Philadelphia und wer ist die
Gemeinde in Philadelphia? Sehen wir uns den Rest des Sendschreibens an:
Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf.
Off 3,7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe:
Das sagt
der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt
zu, der zuschließt, und niemand tut auf: 3,8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir
eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein
Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. 3,9 Siehe, ich werde schicken einige aus der
Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen; siehe,
ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und
erkennen, dass ich dich geliebt habe. Off 3, 7- 9;
Bei der Einleitung jedes einzelnen Sendschreibens präsentiert sich der Herr
gegenüber der betreffenden Gemeinde mit einer ganz speziellen Eigenschaft, ein Kennzeichen, welches
für diese spezielle Gemeinde Geltung hat. Hier, bei der Gemeinde in Philadelphia, stellt sich der
Herr vor als "der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt
zu, der zuschließt, und niemand tut auf". Was will das nun besagen? Wir kennen diese Aussage aus
dem AT, Jes 22,20-22:
(Siehe auch den Exkurs 02: "Die sieben Sendschreiben".)
Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen.
Jes 22,20 Und zu der Zeit will ich rufen meinen Knecht Eljakim, den
Sohn Hilkijas, 22,21 und will ihm dein Amtskleid anziehen und ihn mit deinem Gürtel gürten und
deine Herrschaft in seine Hand geben, dass er Vater sei für die, die in Jerusalem wohnen, und für
das Haus Juda.
22,22 Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, dass er auftue und
niemand zuschließe, dass er zuschließe und niemand auftue. Jes 22,20-22;
Dies ist ein Ausspruch des Gottes Israels, mit welchem er Schebna, den korrupten,
betrügerischen Verwalter und Stellvertreter des Königs von Israel durch den gerechten Eljakim, den
Sohn Hilkijas ersetzen ließ. Die näheren Zusammenhänge sind hier nicht von Bedeutung, sondern nur
der Umstand, dass dieser Ausspruch des Gottes Israels gleichzeitig eine Prophezeiung auf Jesus
Christus war, der auch die korrupten Machthaber ablösen und eine gerechte Herrschaft über Israel
und die Welt im Millennium aufrichten wird.
Wie nun leicht zu erkennen, hat dieses Kennzeichen vom "Schlüssel Davids" nur für Juden bzw.
Judenchristen (Messianische Juden) Aussagekraft, welche den Hintergrund kennen und dadurch wissen,
wer hier zu ihnen spricht. Diese Ansicht wird auch vom vorhergehenden Text in diesem Sendschreiben
gestützt. In Off 3,9 sagt der Herr, dass er einige aus der Synagoge des Satans schicken wird. Auch
die Synagoge ist natürlich eine typisch jüdische Bezeichnung und hätte für Heidenchristen keine
Bedeutung.
Doch dann heißt es oben, in Off 3,9 von jenen aus der Synagoge des Satans, welche der Herr zu ihnen
schicken wird: "die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen". Hier sind wir
nun ganz nah bei unserem Thema. Man wird diesen Text natürlich in erster Linie auf die "säkularisierten",
die ungläubigen Juden anwenden können, welche bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre Käppchen
auf dem Kopf tragen, aber – ob in Wirtschaft oder Politik – außerhalb der Synagoge genauso
korrupt und betrügerisch agieren wie ihr Vorfahre Schebna.
Wir müssen uns jedoch objektiverweise
auch fragen, ob nicht auch andere Gruppen, welche vorgeben wollen "Juden" zu sein, um sich in
die Verheißungen Gottes für dieses Volk einzudrängen, unter dieses Urteil fallen könnten. Es
gibt übrigens auch einige christliche Gruppen, welche von sich behaupten diese Gemeinde von
Philadelphia zu sein.
Die Gemeinsamkeiten nun zwischen den 144.000 Versiegelten aus den 12 Stämmen Israels und der
Judenchristengemeinde in Philadelphia sind nun zweierlei: das Siegel an ihren Stirnen mit dem Namen
Gottes und des Herrn Jesus und das außerordentliche Naheverhältnis beider zum Herrn: von der
Gemeinde in Philadelphia sagt der Herr ausdrücklich, dass er sie liebt (Off 3,9) und von den
Versiegelten heißt es nicht nur, dass sie als "Erstlinge für Gott und das Lamm" von der Erde
und aus den Menschen erkauft sind (Off 14,3-4), sie sind auch die Einzigen, welche das Lied singen
können (Off 14,3) und sie stehen als Einzige mit dem Herrn auf dem Berg Zion (Off 14,1).
Halten wir also abschließend fest: diese 144.000 sind nicht "Israel"
schlechthin, sondern eine auserwählte Gruppe von christus-/messiasgläubigen
Israeliten der Endzeit, mit außerordentlichen charakterlichen und
glaubensmäßigen Eigenschaften, welche (bereits bei ihrer Geburt?) von Gott und
dem Herrn Jesus ausersehen wurden, um ihre Erstlinge (also die Ersten!) aus den
Menschen zu werden.
(Siehe auch den Diskurs 15: "Wer ist die ,Braut des
Lammes’?".)
Wie schon gesagt: Eine sehr schwierige Stelle. Ihre Argumente haben einiges für
sich und es ist natürlich gut möglich, dass Sie Recht haben und die Versiegelung wirklich nur
für Gläubige aus Israel bestimmt ist und einen besonderen Schutz für diese Menschen bedeutet.
Andererseits halte ich nach wie vor ein symbolisches Verständnis dieser Stellen nicht für
unmöglich. Letztlich wird es die Zukunft zeigen, welches Verständnis richtig ist.
(Marcus Franz, XXXXmarcus1973@t-online.de / https://www.marcus1973.privat.t-online.de/endzeit.html).
So ist es! – Doch ich muss am Ende noch hinzufügen, dass für mich diese 144.000
Israeliten – 12.000 aus jedem der 12 Stämme Israels – nicht nur auserwählte "Gläubige aus
Israel" sind, sondern ich denke, dass dies die "Braut des Lammes" ist. Eine
christliche Position, welche seit Anbeginn auch immer und ausschließlich der "Gemeinde"
zugeschrieben wurde.
Dass ich damit natürlich aus christlichen Kreisen erbitterten Widerspruch
geerntet habe, können Sie im diesbezüglichen Diskurs nachlesen.
(Siehe auch Diskurs 15: "Wer ist die ‘Braut des Lammes’")
Die Braut des Lammes.Die christliche Gemeinde ist der "Leib Christi": |