Sind alle Regierungen der Welt von Gott
eingesetzt? / Kommentar Michael Fehrer 00, 2011-03-25
Die Suche nach intelligentem
Leben im Universum.
Was ist der Sinn des Lebens? / Diskurs 104 – Teil 1
Ich beziehe mich auf Ihren Artikel über den Sinn des Lebens (Diskurs 104:
"Was ist der Sinn des Lebens?" Anm. FH), in welchem Sie behaupten, dass alle
Regierungen der Welt von Satan eingesetzt wären. Ich habe so etwas überhaupt noch nie weder
gehört noch gelesen und frage mich, aus welcher finsteren Ecke Sie diese Ansicht hervorgeholt
haben? (…)
Sie meinen doch die Bibel zu kennen, wieso ist Ihnen dann die Erklärung des Paulus im
Römerbrief entgangen, wo er in Römer 13,1 gebietet: "Jede Seele unterwerfe sich den
übergeordneten staatlichen Mächten! Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und
die bestehenden sind von Gott verordnet"? Auch den restlichen Text bis 13,7 sollten Sie
sich einmal genau durchlesen und dann Ihre Ansichten noch einmal überdenken. Man kann nicht
behaupten wollen christlich und bibeltreu zu sein und dann derartige Behauptungen aufstellen,
die gerade das Gegenteil von dem besagen, was die Bibel lehrt. Paulus sagt uns, dass alle
Regierungen der Welt von Gott eingesetzt sind und nicht vom Satan!
(Michael Fehrer michael.fehrer@t-online.de).
Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar. Zur besseren Übersicht
hier einmal die von Ihnen zitierte Bibelstelle aus dem Römerbrief mit ihrem Kontext.
Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet.
Röm 13,1 Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen
Mächten! Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott
verordnet. 13,2 Wer sich daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung
Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen.
13,3 Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst
du dich aber vor der staatlichen Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr
haben; 13,4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so
fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine
Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. 13,5 Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht
allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen.
13,6 Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu
fortwährend beschäftigt sind. 13,7 Gebt allen, was ihnen gebührt: die Steuer, dem die Steuer,
den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt!. Röm 13, 1- 7;
Diese Aussagen des Paulus sind mir natürlich nicht entgangen. Was zumindest mir
aber auch nicht entgangen ist, ist die Weltgeschichte der letzten zweitausend Jahre. Beginnend bei
der Tyrannei des Römischen Reiches noch zu Lebzeiten des Paulus, wo Kaiser Nero (54-68) in
der Christenverfolgung (64) die Christen beschuldigte, den Brand in Rom gelegt zu haben und sie
verfolgen und töten ließ. Tacitus – römischer Historiker und Senator
(um 58 n. Chr. – um 120) – schreibt darüber:
"Man verhaftete zuerst Leute, die bekannten, dann auf ihre Anzeige hin
eine riesige Menge. Sie wurden nicht gerade der Brandstiftung, wohl aber des allgemeinen
Menschenhasses überführt. Die Todgeweihten benutzte man zum Schauspiel. Man steckte sie in
Tierfelle und ließ sie von Hunden zerfleischen, man schlug sie ans Kreuz oder zündete sie an und
ließ sie nach Einbruch der Dunkelheit als Fackeln brennen."
Jene Leute, welche hier zuerst verhaftet wurden und die Geschwister verraten haben,
haben offensichtlich die Weisung des Paulus in Röm 13,2: "Wer sich der staatlichen Macht
widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes" gehorcht. Die Folge davon war eine riesige Menge von
Christen, welche entweder gekreuzigt, den Hunden zum Fraß vorgeworfen wurden oder als lebende
Fackeln in Rom elendiglich endeten.
Für die Verbrechen der nachfolgenden "Obrigkeiten" in den verschiedenen Reichen dieser
Welt würde der Platz hier nicht ausreichen, deshalb konzentrieren wir uns nur auf die bekanntesten.
Wie z.B. ein weiteres weltbekanntes Ereignis, auch aus Rom, aber diesmal aus der
römisch-katholischen Kirche.
Papst Urban II. hat im Jahre 1095 bei der römisch-katholischen Synode in der französischen Stadt
Clermont, zum Kreuzzug zur Rückeroberung Palästinas von den Moslems aufgerufen. In einer
stark dramatisierenden Rede hatte Urban II. der versammelten Menge die Notwendigkeit der Befreiung
der heiligen Stätten von den Moslems verkündet, was begeistert aufgenommen wurde. Seine Predigt
beendetet er dann mit den Worten: Deus lo vult! – Gott will es!. Dieser Ausspruch wurde dann auch
die spätere Parole der Kreuzzüge, in welchen insgesamt Millionen von Toten zu beklagen waren. Und
die Christen schlossen sich an, denn wie sie meinten gebietet Paulus: "Wer sich der staatlichen
Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes".
Auch auf die Jahrhunderte danach, wo z.B. spanische, portugiesische und englische Königshäuser
Nord- und Südamerika kolonialisierten und Hunderttausende von Indianern und Indios brutal
niedermetzeln und vertreiben ließen, damit sie deren Land und Gold stehlen konnten, ebenso wie die
Kolonialisierung von Afrika, Asien und Australien mit der Unterdrückung und Knechtung der Völker
dieser Kontinente soll hier nicht näher eingegangen werden.
Doch ein Ereignis gerade in unserer jüngsten Vergangenheit verdient hier ohne Zweifel erwähnt zu
werden. Es ist die Naziherrschaft, in welcher – neben etwa 50 Millionen getöteten Soldaten und
Zivilisten – auch und insbesondere sechs Millionen Juden im Holocaust verfolgt, in
Konzentrationslagern gefangen gehalten und getötet wurden. Die Brutalität der Nazis bei der
Judenverfolgung ist durchaus vergleichbar mit jener Neros bei der Christenverfolgung in Rom. Und
auch hier machten Christen mit, getreu dem vermeintlichen Auftrag des Paulus: "Wer sich der
staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes".
Und nun könnte man meinen, dass derartiges in unserer heutigen Zeit nicht mehr möglich wäre.
Wären da nicht die aktuellen Aufstände der arabischen Völker in Nordafrika und Arabien
(der "arabische Frühling") mit
tausenden von Toten. Erst dadurch ist der Weltöffentlichkeit bewusst geworden, dass alle diese
Staaten durch Diktatoren regiert werden, welche sich seit Jahrzehnten teilweise mit brutalen Mittel
(z.B. fast 50-jähriger Ausnahmezustand in Syrien) an der Macht halten, das Volk um den Reichtum des
Landes an Bodenschätzen und Erdöl betrügen und sich selbst und ihrem Clan Milliarden an Vermögen
und Tonnen von Gold angehäuft haben.
Und nun meint M. Fehrer in seinem obigen Kommentar, dass alle Regierungen dieser Welt – also auch
alle die vorgenannten Herrscher und Mächte seit dem antiken Rom bis in die Gegenwart – von Gott
eingesetzt worden wären. Und er ist hier nicht allein, denn vor einigen Jahren hat mir bereits ein
anderer Besucher geschrieben:
"Die Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 war letztlich kein
Werk der Zionisten, sondern er wurde – wie alle Staaten der Welt – von Gott verordnet. Dies sagt uns
schon Paulus in Röm 13,1. In diesem Sinne ist auch der Holocaust zu verstehen. Israel wurde schon
im Alten Testament von seinem Gott immer wieder bestraft, weil sie von seinen Geboten abgewichen
sind."
(Siehe auch Diskurs 08: ""Sind
alle Regierungen – und daher auch jene Israels – von Gott verordnet?")
Der Holocaust an sechs Millionen Juden war also nach der Ansicht dieses Bruders eine
Strafe Gottes für das Volk Israel. War dann die Christenverfolgung in Rom eine Strafe für die
damaligen Christen? Oder die Kolonialisierung des amerikanischen Kontinents eine Strafe für die
Indianer und Indios? Aber wenn man versucht den Hintergrund dieser Argumentation zu analysieren,
erkennt man, dass dieser Schluss eigentlich durchaus logisch ist. Wenn man dieser Aussage des Paulus
in Röm 13,1ff unreflektiert folgt, gibt es keinen anderen Ausweg aus diesem Dilemma, als die
Folgerung, dass dies alles Gottes Wille sei – Deus lo vult.
Versuchen wir nun zum besseren Verständnis, dieses Problem aus einem anderen Blickwinkel zu
betrachten. Fast jeder kennt die Geschichte von Adam und Eva im Garten Eden und den Sündenfall.
Ebenso wie Kaiser Nero für die verfolgten Christen damals in Rom und Hitler und seine Schergen für
die verfolgten Juden im Dritten Reich, war für die ersten Menschen auch Satan eine
"Obrigkeit". Und zum Unterschied von den erwähnten weltlichen Herrschern, war der Teufel
mit Sicherheit von Gott "verordnet". Und sie haben ihm gehorcht und damit den größten
Fehler der Menschheit begangen. Deus lo vult? War auch das der Wille Gottes? Wer den Text
des Sündenfalls genau liest, kommt zweifellos zur Erkenntnis, dass dies keinesfalls der Wille Gottes
gewesen ist.
Nachdem nun nicht beides richtig sein kann, muss sich hier irgendwo ein Fehler eingeschlichen haben.
Die Lösung ist die absolute Gerechtigkeit Gottes. Bereits den allerersten Menschen hat Gott den
freien Willen zugebilligt und ihnen die Wahl gelassen, wem sie vertrauen wollten: den Aussagen
Gottes, ihres Schöpfers oder den Behauptungen der alten Schlange, des Satan. Und Adam und Eva haben
ihren freien Willen genutzt und sich entschieden dem Satan zu glauben.
Schließlich muss der Aussage des Apostels Paulus, des wichtigsten Verkünders des
Evangeliums unter den Völkern, den der Besucher oben zitiert hat und der in Röm
13,2 schreibt:
Wer sich daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes;
der Ermahnung des Apostels Petrus und der anderen Apostel in Apg
5,29 gegenüberstellen, wo diese sehr deutlich sagen:
Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.
Damit ist diese Frage zwar relativ klar beantwortet, aber kann diese Erkenntnis auch unser Problem
mit den menschlichen Obrigkeiten dieser Welt lösen? Es ist eine Folgerung daraus, welche uns hier
eine Antwort geben kann: Wenn Gott in seiner absoluten Gerechtigkeit allen Menschen ihre freie
Willensentscheidung zubilligt, dann bedingt das, dass es – ebenso wie bei Adam und Eva – für diese
Entscheidung zumindest zwei Möglichkeiten zur Auswahl gibt. Bei Adam und Eva waren es Gott und der Satan,
hier ist es Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Die Gerechtigkeit wird von Gott und seinem Wort
– die Bibel – vertreten. Aber wer vertritt die Ungerechtigkeit?
Nun, es ist wieder Satan, der hier gerne in die Bresche springt um seiner Lieblingstätigkeit,
nämlich die Menschen zum Bösen zu verführen, nachzugehen. Und ebenso wie bei Adam und Eva, hat es
Gott auch in dieser Welt zugelassen, dass die Menschen geprüft werden, wem sie ihr Vertrauen
schenken: ihrem Gott oder dem Widersacher. Und dass dies keine leeren Behauptungen, sondern ganz
eindeutige Aussagen der Bibel sind, können die nachfolgenden Bibelstellen beweisen.
Gott hat es also zugelassen, dass Satan die Menschen im Garten Eden geprüft hat. Wie Gott
überhaupt den Satan dazu gebraucht, um die Menschen auf Erden – aber auch die Engel im Himmel – zu
prüfen, ob sie vertrauenswürdig wären. Im Himmel konnte Satan ein Drittel der Engel Gottes
verführen und für sich gewinnen. Wie uns die Bibel sagt, fand gerade zu Lebzeiten Jesu
auf Erden ein Kampf im Himmel statt, wo Satan mit den zu ihm übergelaufenen Engeln gegen den Erzengel Michael und den
verbliebenen zwei Drittel der Engel Gottes gekämpft hat. Satan hat diesen Kampf verloren und wurde
mit seinen Engeln aus dem Himmel auf die Erde geworfen.
Und Satan, der große Drache, wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.
Off 12,7 Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine
Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; 12,8 und sie bekamen nicht
die Übermacht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. 12,9 Und es wurde geworfen
der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis
verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen. Off 12,7-9;
Der Schwanz des Drachen fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde.
Off 12,3 Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein
großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern
sieben Kronen, 12,4 und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und
warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie
geboren hätte, ihr Kind fräße. Off 12, 3- 4;
Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt;
Jh 14,28 Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und
ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn
der Vater ist größer als ich.14,29 Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr
glaubt, wenn es geschieht. 14,30 Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der
Welt kommt; und in mir hat er gar nichts; 14,31 aber damit die Welt erkenne, daß ich den Vater
liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat. – Steht auf, laßt uns von hier fortgehen! Jh
14,28-31;
Jetzt ergeht das Gericht; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden (aus dem Himmel).
Jh 12,28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom
Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. 12,29 Da sprach das Volk, das
dabeistand und zuhörte: Es hat gedonnert. Die andern sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet. 12,30
Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um
euretwillen. 12,31 Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; nun wird der Fürst dieser Welt
ausgestoßen werden (aus dem Himmel). Jh 12,28-31;
(Siehe auch Youtube-Video: "Astronaut John Glenn spricht von ’Myriaden von Sternen.‘")
Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Lk 10,17 Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen:
Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. 10,18 Er sprach aber zu ihnen: Ich
schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Lk 10,17-18;
Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut.
Off 12,12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnt.
Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er
weiß, daß er nur eine kurze Zeit hat. Off 12,12;
Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern.
Jes 14,12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern!
Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst! Jes 14,12;
Der Fürst der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.
Eph 2,1 Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart in euren
Vergehungen und Sünden, 2,2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt,
gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams
wirkt. Eph 2,1-2;
Der Gott dieser Welt verblendet den Ungläubigen den Sinn.
2Kor 4,3 Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist es denen verdeckt, die verloren werden, 4,4 den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den
Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. 2Kor 4,3-4;
Die Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem (irdischen) Himmel.
Eph 6,12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen,
mit den bösen Geistern in den Örtern unter dem (irdischen) Himmel. Eph 6,12;
Wenn der Hausherr (Satan) gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb (Jesus) kommen würde, so hätte er wohl gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus (die Welt) durchgraben würde.
Mt 23,42 Wacht also, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
24,43 Das aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommen
würde, so hätte er wohl gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben würde.
24,44 Deshalb auch ihr, seid bereit! Denn in einer Stunde, in der ihr es nicht meint,
kommt der Sohn des Menschen. Mt 24,42-44;
Wie wir sehen, regiert ab diesem Zeitpunkt Satan die Welt als "Fürst der Macht
der Luft" mit seinen Engeln, die als Dämonen in der Luft herrschen. Und diese Dämonen haben
gleich nachdem sie vom Himmel auf die Erde geworfen wurden, im Geist von Menschen Heimstatt gesucht.
Wie wir aus der Bibel wissen, hat der Herr sie in einigen Fällen ausgetrieben (Mt
8,28-34; 9,32-34;
12,28; oder
Lk 8,30 – eine
römische Legion hatte zur damaligen Zeit etwa 6000 Mann).
Und so läuft nun die Weltgeschichte bis heute: mit Satan als Weltbeherrscher und seinen Engeln als
Dämonen im Geist von Menschen, die sich öffnen, um sie hereinzulassen. Der beste Beweis dafür ist der Lauf der
Weltgeschichte selbst, mit ihren nicht enden wollenden Kriegen, Diktaturen, Verbrechen, Massenmorden
und Perversitäten.
(Siehe auch den Exkurs 06: "Vom Angesicht Gottes in
den Feuersee – die vier Stationen Satans.")
Wie wir unten, in Lk 4,6 lesen, hat Gott dem Satan damals (ähnlich wie am Beginn de Schöpfung,
im Garten Eden!) die Macht über alle Reiche der Welt übergeben, damit er auch die Menschen
prüfen soll, ob sie sich zu Gott halten oder, wie das auch bei einem Teil der Engel
der Fall war, sich verführen lassen.
Und gleich zu Beginn seiner irdischen Herrschaft wollte ja Satan auch den Sohn Gottes verführen,
indem er ihm alle diese Reiche der Welt anbot, wenn dieser vor ihm niederfallen und ihn anbeten würde.
Doch der Herr hat ihm genau jene
Antwort gegeben, welche ihm schon Adam und Eva hätten geben sollen, als Satan sie versucht hatte:
«Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.» Damit hätten sie gleich am
Beginn der Schöpfung der Menschheit Jahrtausende des Chaos’ auf Erden erspart.
Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
Lk 4,5 Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle
Reiche der Welt in einem Augenblick 4,6 und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir
geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
4,7 Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. 4,8 Jesus antwortete ihm und sprach: Es
steht geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein
dienen.« Lk 4, 5- 8;
Halten wir also einmal diese biblischen Fakten fest:
o Satan hat mit seinen Engeln den Kampf im Himmel gegen Michael und
dessen Engel verloren. (Off
12,7-8)
o Satan wurde mit seinen Engeln aus dem Himmel auf die Erde geworfen.
(Off 12,4.9: Jh 12,31;
Jes 14,12)
o Der Herr Jesus kündigt den Jüngern an, dass nun der "Fürst
dieser Welt" auf die Erde kommt.
(Jh 14,30)
o Wenig später offenbarte er ihnen: "Ich schaute den Satan wie
einen Blitz vom Himmel fallen".
(Lk 10,18)
o Johannes weist in der Offenbarung darauf hin: "Wehe der Erde und
dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut".
(Off
12,12)
o Auch Paulus bekundet, dass der "Fürst der Macht der
Luft" im Geist der Menschen bereits wirkt,
(Eph 2,2)
und: "wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel"
(Eph 6,12).
o Und schließlich sehen wir den Satan bereits im Einsatz auf Erden,
als er versucht hatte, den Sohn Gottes zu verführen und ihm die Weltherrschaft angeboten hat, wenn er ihn,
den Satan, anbeten würde.
(Lk
4,5-6)
Die für uns wichtigste Aussage in diesem Zusammenhang finden wir jedoch im letzten
oben zitierten Vers, in Lk 4,6. Hier bietet Satan dem Sohn Gottes die Herrschaft über alle Reiche
dieser Welt an und verkündet, dass ihm all die Macht über diese Weltreiche (von Gott) übergeben
wurde und er freie Hand hat, sie zu vergeben an wen er will. (Lk 4,6)
Nun ist wohl Satan der Vater der Lüge und man kann normalerweise nichts von dem glauben, was er
sagt. Doch hier ist es der Sohn Gottes, der uns die Richtigkeit dieser Aussage bestätigt. Wäre es
nämlich eine Lüge gewesen, hätte sie der Herr ebenso prompt und scharf zurückgewiesen, wie er
anschließend die Zumutung des Teufels zurückwies, ihn anzubeten. Doch als der Satan verkündete,
dass ihm die Macht über alle Reiche der Welt übergeben worden sei, hat der Herr dem nicht
widersprochen. Daher können wir also davon ausgehen, dass Satan seit fast zweitausend Jahren diese
Welt regiert und sämtliche Herrscher und Machthaber von ihm eingesetzt wurden.
Aufgrund der geschichtlichen Überlieferungen wissen wir aber auch, dass sich die
"christlichen" Königshäuser Europas seit Jahrhunderten – und bis heute(!) – mit der hier
erörterten Aussage des Paulus in Röm 13,1: "Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott,
und die bestehenden sind von Gott verordnet" brüsten, Auserwählte Gottes zu sein.
Und darauf
gründeten sie dann auch ihre von "oben" gegebene Legitimation, ihre Untertanen nicht nur
durch enorme Steuerauflagen auszuplündern, damit die Herrscherhäuser und ihre Entourage ein prasserisches Leben führen konnten, sondern auch zur Ausweitung ihrer Macht die Männer des Volkes
in Kriege zu schicken, in welchen sie brutal hingemetzelt wurden. Und auch hier griff man gerne auf
die zündende Idee von Papst Urban II. zur Entfachung der Kreuzzüge zurück und propagierte: Deus
lo vult! – Gott will es!
Aber auch in der katholischen Kirche hat man sich dieser biblischen Aussage gerne bedient, um in der
Nazizeit die Kollaboration mit der GESTAPO zu legitimieren. Es war der österreichische Kardinal
Innitzer, der in einem Brief an Gauleiter Bürckel schrieb: "Die Stimme des gemeinsamen Blutes hat
Österreich und Deutschland zusammengeführt" und mit "Heil Hitler" unterzeichnete. Und
auch die oberste Instanz der katholischen Kirche hat damals ein äußerst fragwürdiges Bild
abgegeben (Siehe auch das Buch "Pius XII. – Der Papst der geschwiegen hat" von John
Cornwell).
Wie wir sehen, ist die Auffassung, dass die Obrigkeiten der Staaten dieser Welt – inklusive dem
Vatikanstaat – von Gott eingesetzt sind, völlig unglaubwürdig und grenzt an
Realitätsverweigerung. Diese Diskrepanz nun mit der angeblichen "Unfehlbarkeit" der
ganzen Bibel abzublocken, wäre scheinheilig und nicht wirklich überzeugend. Deshalb stellt sich
hier für jeden rechtgläubigen Christen die Frage, was um alles in der Welt den Paulus dazu bewogen
haben kann, eine derartige Aussage zu machen.
(Siehe auch Diskurs 40: "Gibt es Fehler in der
Bibel?")
Und hier gibt es zwei Möglichkeiten, welche uns eine Erklärung bieten könnten:
Könnte es sein, dass Paulus die obigen, für dieses Thema relevanten Aussagen des Neuen Testaments
noch gar nicht gekannt hatte? Dann hätte er sich wohl auf das Alte Testament, das ihm als
jüdischen Schriftgelehrten wohlbekannt war, und z.B. auf Prediger 8,2 berufen, wo es heißt: "Dem
Befehl des Königs gehorche und zwar wegen des Eides Gottes!".
Auch wenn wir bei genauerer Überprüfung feststellen können, dass Paulus weder die Offenbarung
noch das Evangelium des Johannes bekannt sein konnten, da diese Bücher erst nach seinem Tod
verfasst wurden, musste ihm doch die Aussage des Herrn im Lukasevangelium 10,18 "Ich schaute den
Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen" geläufig sein, da er längere Zeit und wiederholt mit
Lukas beisammen war und sie sicher über diese Frage auch diskutiert haben.
Aber insbesondere der
Hinweis des Paulus selbst, in Eph 2,2: "gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt
in den Söhnen des Ungehorsams wirkt", weist ohne Zweifel darauf hin, dass Paulus über die
Anwesenheit Satans in der Welt Bescheid wusste.
Und genau davon geht auch die zweite Möglichkeit einer Erklärung aus. Insbesondere, wenn man
bedenkt, dass ja Paulus die Christenverfolgung des Nero (64) noch selbst in Rom miterlebt haben
muss, bevor er (67?) als Märtyrer getötet wurde, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass er diese
"Obrigkeit" als von Gott eingesetzt bezeichnet hätte. Ja ganz im Gegenteil, Paulus war ja
selbst in Rom zwei Mal im Gefängnis (61-62 und 67), weil er sich mit seiner
Verkündigungstätigkeit eben dieser "Obrigkeit", der staatlichen Gewalt, widersetzt hat.
- Was aber war es dann?
Paulus hat diesen, seinen Brief an die Römer, in Korinth, mit ziemlicher Sicherheit im Jahre 58 abgefasst.
Der Brief wurde mit einem Boten gesandt und Paulus war sich dessen bewusst, dass die Gemeinde in Rom
bereits zu dieser Zeit sehr stark angefeindet wurde. Nachdem der Brief – wie die Briefe an andere
Gemeinden auch (Korinth, Thessaloniki, etc.) – in der Gemeinde weitergereicht wurde, war auch
anzunehmen, dass er von den römischen Behörden kontrolliert und bei kritischem Inhalt auch
zensuriert oder überhaupt konfisziert wurde.
Und um genau das zu verhindern, hat Paulus hier möglicherweise diese Passage von der Unterwerfung
eingefügt: "Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten!". Damit konnte
Rom nur zufrieden sein und der restliche Inhalt des Briefes – einer der besten, wenn nicht der
beste im ganzen Neuen Testament – war für die Geschwister und auch für uns Heutige gerettet. Und
für den rechtgläubigen Christen war es damals – und ist es bis heute – keine Frage, dass es nur
einen gibt, dem er sich tatsächlich unterwerfen muss: seinem Gott.
Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen.
Apg 5,29 Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man
muß Gott mehr gehorchen als Menschen. Apg 5,29;
Der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
Apg 5,32 Und wir sind Zeugen von diesen Dingen, und der Heilige
Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Apg 5,32;
Schließlich fordert Paulus selbst im selben Römerbrief, in welchem er in 13,1
schreibt; "Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten!" in 6,12-13 die
Geschwister auf:
Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit.
Röm 6,12 So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib,
daß er seinen Begierden gehorche; 6,13 stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung
als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende
aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit! Röm 6,12-13;
Und damit gibt es keinen Zweifel: den "übergeordneten staatlichen Mächten" ist
nur dann Folge zu leisten, wenn ihre Anordnungen auch dem Willen Gottes entsprechen. Krieg, Mord,
Verrat und Beihilfe dazu gehören nicht in diese Kategorie und sind daher automatisch aus diesem
Gebot des Paulus ausgenommen.
In den anschließenden Versen, ab Röm 13,3, lässt Paulus dann auch ganz klar erkennen, welche
staatlichen Mächte es sind, denen sich der Christ unterordnen muss: "Denn die Regenten sind nicht
ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der staatlichen
Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben;". Alle weiter oben
angeführten Regenten waren ausschließlich auf das "böse Werk" aus.
Sei es die
Unterdrückung und Beraubung der Völker Amerikas, Afrikas, Asiens und Australiens durch
europäische Könige, die "Befreiung" Jerusalems von den Moslems durch die Kreuzzüge der
katholischen Kirche oder die "Endlösung" der Judenfrage durch die Nazis.
Und wer da "das Gute" tun wollte, hätte diesen Anordnungen zuwider handeln müssen, z.B.
indem er unter den Nazis die Juden versteckt und ihnen eine Flucht ermöglicht hätte. Und dafür
hätte er dann ganz sicher kein Lob von der GESTAPO erhalten, sondern wäre selbst nach Auschwitz,
Treblinka oder Bergen-Belsen geschickt worden.
Auch der Hinweis des Paulus etwas später, in Röm
13,6: "Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu
fortwährend beschäftigt sind" klingt wie ein Hohn auf die Weltgeschichte. Die Regenten dieser
Welt sind in unterschiedlicher Ausprägung "fortwährend beschäftigt" ihre Macht, ihren
Einfluss und ihr Vermögen zu vermehren, ohne Rücksicht auf Andere.
Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen.
1Jh 5,19 Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und die ganze Welt
liegt im Machtbereich des Bösen. 5,20 Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen,
in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. 1Jh 5,19-20;
Jesus Christus, der sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters.
Gal 1,3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn
Jesus Christus, 1,4 der sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt
nach dem Willen Gottes, unseres Vaters. 1,5 Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Gal 1,3-5;
Es ist also keine Frage, dass die Herrscher dieser Welt seit fast zweitausend Jahren von Satan aus der Reihe seiner willfährigen Untertanen eingesetzt werden. Man muss sich allerdings fragen,
welches Gottesverständnis jene Christen haben, welche diese Welt von Gott regiert sehen wollen.
Eine Welt mit Kriegen, Mord, Verbrechen, Betrug, Korruption, Diktaturen, Perversitäten, Vernichtung
der Umwelt, mit Ausrottung der Tier- und Pflanzenwelt etc. etc., in welcher offenbar das Chaos zum
System erklärt wurde.
Das würde wahrscheinlich kein Vater seinen Kindern antun, geschweige denn
Gott einer sich zu ihm bekennenden Menschheit. Nicht umsonst heißt uns der Sohn Gottes im
Herrengebet den Vater zu bitten "erlöse uns von dem Bösen".
Doch diese Menschheit hat zum allergrößten Teil ihren Gott, ihren Schöpfer
vergessen. Sie laufen lieber irdischen "Göttern" in den verschiedensten Formen
nach (Religion, Sport, Politik, Finanzen …).
Wer diese Schutzbehauptung des Paulus in Röm 13,1, dass alle staatlichen Mächte von Gott verordnet
sind, nicht als solche erkennt, muss zwangsläufig die Tatsache erklären, wieso unser Herr dem
Satan nicht widersprochen hat, als dieser in Lk 4,5-6 sagte, dass ihm alle Reiche dieser Welt
übergeben sind und er sie geben kann wem er will.
Aber auch und insbesondere der Umstand, dass der Sohn Gottes diese Aussage auch noch bestätigt hat,
indem er den Teufel in Jh 14,30 als den "Fürst dieser Welt" und
in Mt 24,43 als "Hausherr" bezeichnete, ist der absolute
Garant für die Richtigkeit dieser Interpretation. Wer dem widerspricht, müsste den Sohn Gottes
der Unwahrheit bezichtigen, was für einen rechtgläubigen Christen eine Unmöglichkeit ist.
Nun hätte ja die Menschheit die Option gehabt, den Satan abzuweisen und diese Welt in Frieden und
Wohlstand zu regieren. Doch sie haben nicht gewollt. Darauf bezieht sich auch der leider bereits
verstorbene Evangelist und Prediger Wilhelm Busch in seinem Buch: "Jesus unser
Schicksal":
"Es gibt eine erschütternde Geschichte in der Bibel. Da sitzt der
Sohn Gottes, der Herr Jesus, auf dem Ölberg. Vor ihm im Grunde liegt im herrlichen Sonnenglanz die
Stadt Jerusalem. Und da drüben erhebt sich der Tempelberg, wo der herrliche Tempel war, von dem
sogar die Heiden sagten, es wäre eigentlich ein Bau, der unter die Weltwunder gerechnet werden
müsste. Das alles liegt vor ihm. Aber auf einmal sehen seine Jünger mit Schrecken, wie über das
Gesicht Jesu die Tränen laufen. Sie sehen ihn überrascht und fragend an.
Und dann bricht der Herr
Jesus in die Worte aus: ‘Jerusalem, Jerusalem, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie
eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Jetzt steht ihr
unter Gottes Gericht. Eure Stadt wird euch wüst gelassen werden’ (frei nach Mt 23,37-38).
Das ist eins von den erschütterndsten Worten der Bibel: ‘Und ihr habt nicht gewollt!’."
Wilhelm Busch (1897-1966) war Jugendpfarrer in Essen, Evangelist,
Prediger, Schriftsteller und Autor.
+) Dieser Auszug und das Bild ist dem Buch "Jesus unser Schicksal", von W. Busch,
Schriftenmissions-Verlag Gladbeck/Westfalen entnommen. ISBN 3-7958-0364-0
(Siehe auch Diskurs 55: "Leute die
nicht glauben können.")
"Und ihr habt nicht gewollt" sagte Jesus zu den Jerusalemern. Er zwang sie
nicht. Aber was sie wählten, das war schauerlich! Nachdem sie den Sohn Gottes abgelehnt und
verworfen haben, hat Gott Israel verworfen und seinen Bund mit ihnen aufgelöst. Im Jahre 70 wurde
die Stadt und der Tempel von den römischen Legionen des Titus dem Erdboden
gleich gemacht (Flavius Josephus, Bell, 6,254-259) und einige Zeit
später wurde das ganze Volk aus seinem Land vertrieben.
Israel wurde von seinem Gott verlassen und
ist vom auserwählten Volk zum Gott-losen Volk geworden. Erst wenn sie den Sohn Gottes, unseren
Herrn Jesus Christus als ihren Messias (und nicht den zuvor kommenden falschen
"Christus", den Antichristen) aufnehmen werden, wird Israel wieder mit seinem Gott
versöhnt.
Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»
Mt 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und
steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne
ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 23,38
Siehe, euer Haus wird
euch öde gelassen; 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr
sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!» Mt 23,37-39;
Hier oben, in Mt 23,38, sagt der Herr zu den Israeliten: "Siehe, euer Haus wird
euch öde gelassen". Das ist ursprünglich ein Ausspruch Davids (Ps 69,26:
«Seine Behausung soll verwüstet werden, und niemand wohne darin»), welchen auch
Petrus in Apg 1,20 zitiert, in seiner Ansprache zur Wahl eines neuen zwölften Apostels
anstatt des Verräters Judas Iskariot, gemeinsam mit einem weiteren
Ausspruch Davids, aus Ps 109,8: «… Sein Amt empfange ein andrer».
Bezeichnend ist, dass diese beiden Aussprüche Daniels nicht nur auf den Verräter
Judas Iskariot, sondern auch auf den Verrat des Volkes Israel an ihrem Messias
zutreffen. Ihr Haus wird ihnen öde gelassen – Gott hat den Bund mit Israel
aufgelöst – und ihr Amt – die Regierung im Königreich Gottes auf Erden, dem
Millennium – wird einem anderen Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt
(Mt 21,43).
Doch ebenso schauerlich, wie die damalige Wahl Israels, ist das, was die ganze
Menschheit gewählt hat. Auch sie steht jetzt unter Gottes Gericht. Und auch
den wenigen Überlebenden unter ihnen wird dieser ganze Planet wüst
gelassen werden.
Siehe, der HERR entleert die Erde und verheert sie und kehrt ihre Oberfläche um und zerstreut ihre Bewohner.
Jes 24,1 Siehe, der HERR entleert die Erde und verheert sie und
kehrt ihre Oberfläche um und zerstreut ihre Bewohner. 24,2 Und wie dem Volk, so ergeht es dem
Priester; wie dem Knecht, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so
dem Verkäufer; wie dem Verleiher, so dem Borger; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger. Jes 24,
1- 2;
Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie brechen den ewigen Bund.
Jes 24,3 Die Erde wird leer und beraubt sein; denn der HERR hat solches
geredet. 24,4 Das Land verdorrt und verwelkt, der Erdkreis verschmachtet und verwelkt, die Höchsten
des Volks auf Erden verschmachten. 24,5 Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie
übertreten das Gesetz und ändern die Gebote und brechen den ewigen Bund. 24,6 Darum frißt der
Fluch die Erde, und büßen müssen es, die darauf wohnen. Darum nehmen die Bewohner der Erde ab, so
dass wenig Leute übrigbleiben. Jes 24, 3- 6;
Doch Gott macht einen Neuanfang mit der Menschheit. Er bindet den Satan für tausend
Jahre im Abgrund und unser Herr Jesus Christus wird dann diese Welt tatsächlich in Frieden und Gerechtigkeit
regieren. (Off
20,1-6;)
Auf dass ich den Himmel von neuem ausbreite und die Erde gründe.
Jes 51,15 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, dass
seine Wellen wüten – sein Name heißt HERR Zebaoth -; 51,16 ich habe mein Wort in deinen Mund
gelegt und habe dich unter dem Schatten meiner Hände geborgen, auf dass ich den Himmel von neuem
ausbreite und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist mein Volk. Jes 51,15-16;
Ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen.
Jes 65,17 Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde
schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.
65,18 Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich will
Jerusalem zur Wonne machen und sein Volk zur Freude, 65,19 und ich will fröhlich sein über
Jerusalem und mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens
noch die Stimme des Klagens. 65,20 Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben,
oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen, sondern als Knabe gilt, wer hundert Jahre alt stirbt,
und wer die hundert Jahre nicht erreicht, gilt als verflucht. 65,21 Sie werden Häuser bauen
und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen. 65,22 Sie werden nicht bauen
und ein anderer bewohnt, sie werden nicht pflanzen, und ein anderer ißt. Denn wie die Lebenszeit
des Baumes wird die Lebenszeit meines Volkes sein, und meine Auserwählten werden das Werk ihrer
Hände genießen. Jes 65,17-22;
Die übriggebliebenen Heiden sollen erfahren, dass ich der HERR bin.
Hes 36,35 Und man wird sagen: Dies Land war verheert, und jetzt ist es
wie der Garten Eden, und diese Städte waren zerstört, öde und niedergerissen und stehen nun fest
gebaut und sind bewohnt. 36,36 Und die Heiden, die um euch her übriggeblieben sind, sollen
erfahren, dass ich der HERR bin, der da baut, was niedergerissen ist, und pflanzt, was verheert
war. Ich, der HERR, sage es und tue es auch. Hes 36,35-36;
Die Übriggebliebenen Israels säen in Frieden und sind ein Segen unter den Heiden.
Sach 8,11 Aber nun will ich nicht wie in den vorigen Tagen verfahren
mit denen, die übriggeblieben sind von diesem Volk, spricht der HERR Zebaoth, 8,12 sondern sie
sollen in Frieden säen. Der Weinstock soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs, und der
Himmel soll seinen Tau geben. Und ich will denen, die übriggeblieben sind von diesem Volk,
das alles zum Besitz geben. 8,13 Und es soll geschehen: Wie ihr vom Hause Juda und vom Hause
Israel ein Fluch gewesen seid unter den Heiden, so will ich euch erlösen, dass ihr ein Segen sein
sollt. Fürchtet euch nur nicht und stärket eure Hände! Sach 8,11-13;
Die Suche nach intelligentem Leben im Universum.Seit Jahrzehnten versucht die Menschheit mit enormen
finanziellen, materiellen und wissenschaftlichen Aufwand den Kosmos nach
intelligentem Leben zu durchsuchen. Für jeden rechtgläubigen Christen und
Bibelkenner ist das jedoch hinausgeschmissenes Geld, mit welchem man
besser den Armen dieser Welt helfen könnte. |
(Siehe auch Kapitel 08: "Die Umgestaltung von
Himmel und Erde.")
(Siehe auch Kapitel 10: "Das Millennium.")