Der Gräuel der Verwüstung an
heiliger Stätte. / Kommentar T. Tschirner 00, 2002-07-30
Tabelle – Abfolge und Dauer der
Endzeitereignisse.
Der erste und der zweite
Antichrist.
Die Zahl 666: Ein Hinweis auf einen
menschlichen und einen dämonischen Antichristen. / Replik B. Blankenship
00, 2005-09-12.
Tabelle – Der Antichrist, die
"Dame" im Schachspiel des Teufels.
Der Ablauf der endzeitlichen
Ereignisse.
Bußfertige
Menschen während des Zornes Gottes? / Kommentar MF 00, 2013-10-29.
Tabelle – Die Große Trübsal – nach
Ereignissen gegliedert.
Erst einmal möchte ich mich für das Erstellen dieser Seite
bedanken. Ich habe bis jetzt keine weitere Seite gefunden, die sich so eng
an die Bibel hält und dazu eine so umfangreiche Erläuterung der
Prophezeiungen abliefert.
Trotzdem bleiben natürlich Fragen offen (lässt sich ja leider nicht
vermeiden). Mich würde interessieren, wie sie mit ihrer Sicht von der
zeitlichen Abfolge der prophetischen Ereignisse die Tatsache, dass das
abscheuliche Ding das Verwüstung verursacht nach Matthäus 24:15,21 zeitlich
vor der Großen Drangsal an heiliger Stätte erscheinen muss, in Einklang
bringen. Ich würde mich wirklich sehr über eine Antwort freuen!
(Thorsten Tschirner tschirner_t@web.de)
Für den obigen Hinweis von T. Tschirner bin ich sehr dankbar. Er
weist auf einen Fehler hin, welcher sich im Zuge der Interpretation der Großen
Trübsal ergeben hat und bisher nicht entdeckt wurde. Hier diese Passage zur
Orientierung:
Wenn der Greuel der Verwüstung, an heiliger Stätte steht, dann wird eine große Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist.
Mt 24,15 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung,
von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht
– wer es liest, der merke auf! – , 24,16 dann sollen die in Judäa auf die Berge
fliehen; 24,17 wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die Sachen aus
seinem Haus zu holen; 24,18 und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren,
um seinen Mantel zu holen. 24,19 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden n
jenen Tagen! 24,20 Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am
Sabbat! 24,21 Denn dann wird große Trübsal sein, wie sie von Anfang der
Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. 24,22 Und wenn jene
Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der
Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. Mt 24,15-22;
Im Kapitel 03, "Die Große Trübsal", wurde am Beginn der Arbeiten
zu diesem Buch diese Zeitperiode auf die sieben Schalengerichte gedeutet. Erst
später, nachdem eine Parallelität von Mt 24 und Off 6 offensichtlich war, habe
ich den "Anfang der Wehen" den
Siegelgerichten 2 und 3, die Trübsal jener Zeit (die Christenverfolgung) dem 4.
und 5. Siegel und die Wiederkunft und Entrückung dem 6. Siegel zugeordnet.
Dabei wurde allerdings übersehen, die sehr wichtige Passage aus Mt 24,15-21 mit zu
transferieren.
In einem neuen Versuch, diese Aussagen der Bibel einzuordnen, habe ich in der
Tabelle hier unten, den Text aus Mat 24,15-21 nach dem 5. Siegel eingeordnet.
Nach den Aussagen des Herrn in Mt 24, wäre die Große Trübsal die Verfolgung der
Christen. Allerdings scheinen mir die weiteren Ereignisse in der Offenbarung doch
auch zu dieser Großen Trübsal zu gehören.
Abfolge und Dauer der EndzeitereignisseDer Versuch einer Einordnung. |
Dauer |
|
Ereignisablauf (Referenzen) |
Referenz |
Zeit |
Die Große Trübsal (Dan 9,27) Die Trübsal jener Tage (Mt 24,29) Der Anfang der Wehen (Mt 24,6-8) 1. Siegel: Der erste, menschliche Antichrist
(Off 6,1-2)
|
Dan 9,27
|
}
|
Der zusätzliche Effekt, welcher sich durch diese Korrektur
ergibt, ist die Tatsache, dass dadurch erstmals ein schriftbasierter Hinweis auf
die Identität des Reiters auf dem weißen Pferd (Off 6,1-2) gegeben scheint. Was
bisher nur durch Vermutungen erklärt werden konnte und wo die Auffassungen der
Ausleger zwischen Antichrist (das ist auch die Sicht hier, bei Immanuel.at) und
Jesus Christus auseinander gingen, ist nunmehr durch den Hinweis auf den "Gräuel
der Verwüstung an heiliger Stätte" ein ziemlich eindeutiger Bezug zum Antichrist
(der erste Antichrist) gegeben.
Und ich sah: und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen;
Off 6,1 Und ich sah, als das Lamm eines von den
sieben Siegeln öffnete, und hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit
einer Donnerstimme sagen: Komm! 6,2 Und ich sah: und siehe, ein weißes Pferd,
und der darauf saß, hatte einen Bogen; und ihm wurde ein Siegeskranz gegeben,
und er zog aus, siegend und um zu siegen. Off 6,1-2;
Obwohl die Interpretation auf Jesus Christus durch den Umstand,
dass der Herr nicht gleichzeitig das erste Siegel öffnen und als Reiter auf dem
weißen Pferd in Erscheinung treten kann, ebenso fragwürdig war, wie durch die
Unmöglichkeit, dass ein Engel dem Sohn Gottes ein befehlendes "Komm" (eigentlich
"Marsch") zurufen könnte, wurde sie dennoch immer wieder aufgrund der
Ähnlichkeit des Aussage mit Off 19,11 vorgebracht.
Die Einfügung von Mt 24,15-21 gerade an dieser Stelle – nach dem
5. Siegel – bei der Auslegung der Offenbarung, basiert auf der Annahme einer
Parallelität zwischen Mt 24 und Off 6 und 7 und setzt eine Unterbrechung der
siebzigsten Jahrwoche nach etwa dreieinhalb Jahren, aufgrund der Aussagen von
Off 13,3.12.14 und Dan 12,11-12, voraus.
Und seine Todeswunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her.
Off 13,1 Und ich sah aus dem Meer ein Tier
aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte, und auf seinen Hörnern
zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. 13,2 Und das Tier, das
ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie die eines Bären und sein
Maul wie eines Löwen Maul. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron
und große Macht.
13,3 Und ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tod geschlachtet. Und seine
Todeswunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her.
13,4 Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und sie
beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich? Und wer kann mit ihm
kämpfen? Off 13,1-4;
Wenn sie sich auf dem Grund des Meeres verstecken, werde ich von dort der Schlange befehlen, sie zu beißen.
Amos 9,3 Und wenn sie sich auf dem Gipfel des Karmel verbergen, werde ich sie von dort hervorsuchen und holen. Und wenn sie sich auf dem Grund des Meeres vor meinen Augen verstecken, werde ich von dort der Schlange befehlen, sie zu beißen. Amos 9,3;
Das Tier, das die Wunde des Schwertes hat und wieder lebendig geworden ist.
Off 13,12 Und die ganze Macht des ersten Tieres übt
es vor ihm aus, und es veranlaßt die Erde und die auf ihr wohnen, daß sie das
erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde. 13,13 Und es tut große
Zeichen, daß es selbst Feuer vom Himmel vor den Menschen auf die Erde
herabkommen läßt; 13,14 und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, wegen
der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde, und es sagt denen, die
auf der Erde wohnen, dem Tier, das die Wunde des Schwertes hat und wieder
lebendig geworden ist, ein Bild zu machen. Off 13,12-14;
Oben, in Off 13,3.12 haben wir den Hinweis, dass der Antichrist
– das erste Tier (aus dem Meer) – eine Todeswunde erhalten hatte – er also tot
gewesen ist. Und nun ist er durch die Wunderkraft des Satans "aus dem Meer"
wiedererstanden. Es handelt sich hier sichtlich um eine Nachahmung der
Auferstehung Christi in der Person des Antichristen durch den Teufel, der schon
von Luther als der "Affe Gottes" (der Gott nachäfft) bezeichnet wurde.
Doch aus der Aussage oben, in Off 13,3: "Und seine Todeswunde wurde geheilt, und
die ganze Erde staunte hinter dem Tier her" lässt sich ein weiterer wichtiger
Schluss ziehen: Die Person, welche dieses "Tier" verkörpert, muss den zu diesem
Zeitpunkt lebenden Menschen der ganzen Welt wohl bekannt gewesen sein. Sonst
könnte es nicht heißen, dass "die ganze Erde" über seine Wiedererweckung staunen
wird. Wenn ihn die Menschen vorher nicht gekannt und gewusst hätten, dass er
getötet wurde, wären sie nachher nicht erstaunt, dass er wiedererweckt war.
Und die Bewunderung der Menschen im anschließenden Vers, Off 13,4: "Wer ist dem
Tier gleich? Und wer kann mit ihm kämpfen", weist sogar darauf hin, dass alle
wussten, dass hier vorher ein Kampf stattgefunden hatte, bei dem er getötet
wurde, doch dadurch, dass er nun wieder lebendig ist, scheint er ihnen nun
unbesiegbar zu sein.
Dieser ganze Zusammenhang wird uns auch in Off 17,8 bestätigt:
Das Tier war und ist nicht(der 1. Antichrist) und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben(der 2. Antichrist).
Off 17,8 Das Tier, das du gesehen hast, war und
ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben;
und die Bewohner der Erde, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben
sind von Grundlegung der Welt an, werden sich wundern, wenn sie das Tier
sehen, daß es war und nicht ist und da sein wird. Off 17, 8;
Damit ist aber auch allen jenen Interpretationen, welche in
diesem Tier aus dem Meer, also dem Antichristen, den "Nero redivivus", den
wiedererstandenen Napoleon oder gar eine Auferstehung Hitlers sehen wollen, der
logische Boden entzogen. Abgesehen davon, dass sich die Masse der Menschen in
der Endzeit an diese Figuren kaum erinnern wird, hat ja das Tier vor seiner
Wiedererweckung gelebt und ist durch ein Schwert getötet worden. Wenn das also
jemand gewesen wäre, der schon vor Jahrhunderten einmal gelebt hatte, müsste
diese Wiedererweckung nun sein drittes Leben sein. Und das ist biblisch
unmöglich.
Der Umstand nun, dass der Antichrist vorher tot war, führt dann aber auch zu der
Frage, wie er gestorben ist. Nachdem er als "Reiter auf dem weißen Pferd", in
Off 6,2, quasi als unbesiegbar dargestellt wurde, muss es eine überirdische
Kraft gewesen sein, welche seiner ersten Existenzperiode ein Ende bereitet hat.
Und hier finden wir bei Paulus, in 2The 2,7-11, einen ganz konkreten Hinweis,
der diesen Hintergrund erhellen kann.
Der Gesetzlose wird durch den Herrn Jesus durch die Erscheinung seiner Ankunft vernichtet.
2The 2,7 Denn schon ist das Geheimnis der
Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt
zurückhält, aus dem Weg ist; 2,8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart
werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und
vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft; 2,9 ihn, dessen Ankunft
gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgt mit jeder Machttat und mit Zeichen und
Wundern der Lüge 2,10 und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche
verloren gehen, dafür, daß sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht
angenommen haben.
2,11 Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der
Lüge glauben, 2,12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt,
sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit. 2The 2, 7-12;
Wer nun die Schriftaussagen über die Endzeit kennt, wird
möglicherweise einwenden, dass die Heere des Antichristen in der Schlacht von
Harmagedon vom Herrn und dem Heer des Himmels vernichtet und der Antichrist
lebendig in den Feuersee geworfen wird. Und dies ist vollkommen richtig.
Allerdings müssen wir unterscheiden zwischen den beiden Wirksamkeitsperioden des
Antichrists.
In der ersten Hälfte zieht er zwar aus "siegend und um zu siegen" (Off 6,2),
doch ist er hier als Mensch zu sehen, der zwar ungeheure Erfolge hat – etwa wie –
einst Alexander der Große – , der aber dennoch allen menschlichen Beschränkungen
unterliegt und damit auch dem Tod. Er wird auch von Paulus in 2The 2,3-4
ausdrücklich als "Mensch der Bosheit/Gesetzlosigkeit" und "Sohn des Verderbens" bezeichnet.
Dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist.
2The 2,1 Wir bitten euch aber, Brüder, wegen
der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm,
2,2 daß ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht
erschrecken laßt, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als seien
sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre.
2,3 Daß niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt
nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der
Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens; 2,4 der
sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der
Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, daß
er Gott sei. 2The 2,1-4;
In der zweiten Hälfte seiner Existenz, steigt er als "Tier mit
zehn Hörnern und sieben Köpfen" (Off 13,1) aus dem Meer/Abgrund empor. Und wie
es scheint, ist es Satan, der hier die Auferstehung Jesu Christi kopiert und
diesen verstorbenen Menschen wieder ins Leben zurückholt und ihn der Welt als
falschen Messias präsentiert. Er gibt ihm dann auch "seine Kraft und seinen
Thron und große Macht." (Off 13,2).
Und gerade diese letzte Aussage lässt eine Vermutung aufkommen: Nachdem es nicht
anzunehmen ist, dass Satan all seine Macht und Kraft, ja sogar seinen Thron
einem anderen Wesen anvertrauen würde, da er ja dann selbst Gefahr liefe von
diesem eliminiert zu werden, liegt der Schluss nahe, dass diese "Übergabe" eher
eine "Übernahme" ist. Das heißt, Satan besetzt als Geistwesen diesen wieder ins
Leben gerufenen Menschen und hat so wieder alles unter Kontrolle.
Und auch hier kopiert Satan die Handlungen Gottes. Auch im Geist von Jesus
Christus war es Gott, der zu den Israeliten sprach.
Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke.
Jh 14,8 Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater,
und es genügt uns. 14,9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch,
und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater
gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater? 14,10 Glaubst du nicht, dass ich
in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede
ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die
Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist;
wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen. Jh 14,8-11;
Aber wie auch immer, in dieser zweiten Phase ist der Antichrist
auf jeden Fall nicht mehr rein menschlich. Das beweisen auch die Zeichen und Wunder
welche er wirkt und schließlich der Umstand, dass er dann in der Schlacht von
Harmagedon nicht getötet wird, sondern mit dem falschen Propheten lebendig in den
Feuersee geworfen wird (Off 19,20), wie dann am Ende der Welt auch der Satan
(Off 20,10).
Nachdem diese Interpretation wahrscheinlich weltweit der erste Versuch ist, die
antichristliche Herrschaft in zwei zeitlich voneinander getrennte Phasen zu
definieren, soll hier noch ein biblisch fundierter Nachweis für die hohe
Wahrscheinlichkeit dieser Auffassung angeführt werden. Gerade die Aussage von
Off 19,20, dass der Antichrist lebendig in den Feuersee geworfen wird,
führt zu einer ganzen Kette von logischen Folgerungen, welche geradezu beweisen,
dass wir es hier mit zwei verschiedenen Existenzformen des Antichrists und
demnach auch zwei Phasen der antichristlichen Herrschaft zu tun haben.
Wir haben in Off 20,14 ebenfalls eine Aussage über den Feuersee:
Dies ist der zweite Tod, der Feuersee.
Off 20,13 Und das Meer gab die Toten, die in ihm
waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie
wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. 20,14 Und der Tod und der
Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee.
20,15 Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des
Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen. Off 20,13-15;
Wir befinden uns hier bei der Allgemeinen Auferstehung und dem
Weltgericht am Ende der Welt. Alle Toten werden auferstehen und im Gericht
beurteilt. Wer nicht im Buch des Lebens geschrieben gefunden wird, wird in den
Feuersee geworfen. Und dann heißt es in Off 20,14: "das ist der zweite Tod".
Daraus ist nun abzuleiten, dass nur von den Toten auferstandene Menschen (und Geistwesen
wie Satan und Antichrist), welche alle ein ewiges Leben haben, diesem zweiten Tod, dem Feuersee, anheimfallen können.
Der normale Mensch kann nur den "ersten" Tod sterben.
(Siehe auch das Kapitel 12: "Die
Auferstehung.")
Das bedeutet aber, wenn der Antichrist in Off 19,20 in den
Feuersee geworfen wird, kann es sich auch bei ihm nur um einen von den Toten
auferstandenen Menschen handeln, der hier den zweiten Tod erleidet. Dass
dies auch durch die Schrift bestätigt wird, konnte weiter oben, durch die
Aussagen von Off 13,3.12.14 nachgewiesen werden
Nach diesen Texten hat also dieses Tier, der Antichrist, durch ein Schwert eine
tödlichen Wunde erlitten, ist jedoch vom Satan wieder von den Toten auferweckt
und von seiner Todeswunde geheilt worden. Daraus lässt sich aber eben folgern,
dass dieser Antichrist schon vorher gelebt haben muss. Und zwar als normaler
Mensch. Und dass er als solcher von einem Schwert getötet worden ist.
Und genau diesen Zusammenhang haben wir ja auch weiter oben, in 2The 2,8
festgestellt wo Paulus davon schreibt: "und dann wird der Gesetzlose geoffenbart
werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes
(ein "scharfes zweischneidiges Schwert", das aus seinem Mund hervorgeht /
Off 19,15)
und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft".
(Siehe auch Diskurs 86 – Tod und Auferstehung des
Antichristen: "Der erste und der zweite Antichrist.".)
Und schließlich hat auch ein anderer Besucher von Immanuel.at –
diesmal aus den USA – einen, für dieses Thema interessanten Hinweis gefunden. Er
ist auch der Autor des Artikels "Ein Geheimnis – Babylon
die Große", welcher als Gastbeitrag bei Immanuel.at im Diskurs 77 erschienen
ist und er machte mich vor kurzem auf folgenden interessanten Zusammenhang
aufmerksam:
Nachdem ich mich weiterhin damit beschäftige, die
Griechischen Schriften/Lexika analytisch durchzuarbeiten, habe ich etwas
gefunden, das Sie möglicher Weise interessieren könnte. Damit möchte ich
Ihre erprobte Bibelkenntnis und Ihre Aufmerksamkeit auf die folgende Frage
lenken: Kann Offenbarung 13,18 wie folgt übersetzt werden?
Griechischer Text mit Strong-Nummern:
wde <5602> h <3588> sofia <4678> estin <2076> (5748). o <3588> ecwn
<2192> (5723) ton <3588> noun <3563> yhfisatw <5585> (5657) ton <3588>
ariqmon <706> tou <3588> qhriou <2342> ariqmoV <706>
gar <1063> anqrwpou <444> estin <2076>
(5748); kai <2532> o <3588> ariqmoV <706> autou <846> cxV <5516>.
Vorgeschlagene Übersetzung:
"Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres!
Denn (nämlich – weil) es ist
(sie besteht aus) eines Menschen Zahl; und seine (des Tieres) Zahl ist 666."
"Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres!
Weil sie besteht aus der Zahl eines Menschen; und seine (des
Tieres) Zahl ist 666." (…)
Außerdem verwendet Lk 12,15 das selbe Wort in seiner übertragenen Bedeutung
– besteht – für das griechische Wort und seine Zeitform – estin:
"Er sprach aber zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habsucht! Denn
auch wenn jemand Überfluss hat, besteht
sein Leben nicht aus seiner Habe."
Deshalb ist es naheliegend, dass einer der Gründe für das Zählen (Berechnen)
der Zahl des Tieres der Umstand ist, dass sie – als einen Bestandteil und in
ihr eingegliedert – die Zahl eines Menschen beinhaltet. Daher schließt das
berechnete Gesamtergebnis der Zahl 666 des Tieres sowohl die Zahl des
Tieres, als auch die Zahl des menschlichen Antichrists mit ein – und die
zwei werden eins.
Erwägen Sie das und lassen Sie mich wissen, was Sie davon halten.
Barney Blankenship word@shalach.org /
www.shalach.org
Vielen Dank Barney für Ihre ausgezeichnete Analyse. Zum besseren
Verständnis hier einmal diese Schriftstelle mit ihrem Kontext:
Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres! Denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.
Off 13,16 Und es bringt alle dahin, die Kleinen und
die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, daß
man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt; 13,17 und
daß niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat,
den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. 13,18 Hier ist die
Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres! Denn es ist eines
Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666. Off 13,16-18;
Diese Zahl 666 wird oben, in Off 13,17, als "die Zahl seines
(des Tieres) Namens" bezeichnet und der Bibelleser wird dann aufgefordert,
diese Zahl zu berechnen. Dieses "Berechnen" (psäphizein) war zu dieser
Zeit ein terminus technicus für die Umrechnung eines Namens oder eines Begriffes
in seinen Zahlenwert oder auch umgekehrt, eines angegebenen Zahlenwertes in
einen Begriff oder Namen. In den alten Sprachen, wie Hebräisch, Griechisch oder
Lateinisch dienten die Buchstaben ja gleichzeitig auch als Zahlzeichen. Ein Name
aus beispielweise sieben Buchstaben, konnte auch als eine Zahl mit sieben
Ziffern aufgefasst werden. Die Quersumme dieser sieben Ziffern wäre dann der
Zahlenwert dieses Namens. Bei der großen Rätselfreudigkeit des Altertums blühte
dann auch diese Art der Verschlüsselung, welche "Gematrie" genannt wurde, und
blieb jahrhundertelang in Mode.
Wer nun aber lediglich eine Quersumme wusste, ohne die Anzahl der Buchstaben
oder ein anderes Detail zu kennen, ob er z.B. das hebräische, griechische oder
lateinische Alphabet zu Grunde zu legen hatte, war von vorne herein chancenlos.
Zu einem sinnvollen gematrischen Rätsel gehörte daher unbedingt auch ein
zusätzlicher Anhaltspunkt. Nur jene Personen, welche diesen Anhaltspunkt
kannten, waren imstande nach wenigen Versuchen diese Zahl zu "berechnen"
(entschlüsseln) und den in ihr verborgenen Namen oder Begriff herauszufinden.
Ein Herumraten mit der Zahl an sich, ohne einen konkreten weiteren Anhaltspunkt
wäre völlig zwecklos.
Einen Teil eines derartigen Anhaltspunktes liefert uns aber der obige Text in
Off 13,18 mit der Aussage: die Zahl des Namens des Tieres "ist eines Menschen
Zahl". Daraus lassen sich gleich zwei Schlüsse ziehen:
1. Dieses Tier ist offensichtlich kein Mensch, sonst hätte es
dieser besonderen Unterscheidung nicht bedurft. Die Bestätigung dafür, dass
dieses Tier kein normaler Mensch, sondern ein Dämon, ein Geistwesen ist, lässt
sich ja auch daran erkennen, dass Satan ihm seine Macht, seine Kraft und seinen
Thron gibt und es aus dem Abgrund hat auferstehen lassen.
2. Zum Anderen aber wird durch diesen Hinweis, dass dieser
Name und seine Zahl auch "eines Menschen Zahl" ist, der Nachweis erbracht, dass
es einen Menschen gibt oder gab, der ebenfalls diesen selben Namen mit der
selben gematrischen Zahl hatte.
Wie man sieht, hat also Barney Blankenship hier mit seiner
Entdeckung zum besseren Verständnis von gleich zwei biblischen Texten
beigetragen. Wenn wir die weiter oben geführte Argumentation über die zwei
Herrschaftsperioden des Antichrists, mit vorerst dem menschlichen und nach einer
Unterbrechung dann dem dämonischen Antichrist berücksichtigen, hat B.
Blankenship einmal aufgezeigt, dass die Zahl des Tieres, welches Satan in Off 13
als Dämon aus dem Abgrund auferstehen lässt, gleichzeitig auch jene Zahl ist,
welche dieser Dämon als menschlicher Antichrist, vor seinem Tod durch den Herrn,
hatte. Damit kann außerdem angenommen werden, dass beide Lebewesen, der Mensch
und der Dämon, zwar auf unterschiedlichen Existenzebenen, aber doch im Ursprung
identisch sind.
Gleichzeitig wird aber damit auch ein wenig das Geheimnis der Zahl 666 gelüftet.
Berechnungen darüber finden ja schon seit Jahrhunderten statt (im Griechischen
enthält z.B. "Lateinos" diese Zahl, im Hebräischen "Neron Kaisar", oder die
Worte Jos. 13,22 "Bileam, der Sohn Beor, der Zauberer" etc. etc.). Und dies ist
auch durchaus nichts Verwerfliches, fordert uns ja der Text auf, sie zu
berechnen. Hier, bei Immanuel.at, wurde aber in all den Jahren bisher deshalb
nicht auf diese Frage eingegangen, weil es offensichtlich ist, dass wir bis
heute noch zu wenig konkrete Anhaltspunkte haben, um eine plausible Lösung
vorzuschlagen.
Durch den Hinweis von B. Blankenship kann nun aber geschlossen
werden, dass diese Zahl des Namens des Tieres 666, bestehend aus 600, 60 und 6,
welche durch drei Buchstaben des griechischen Alphabets ausgedrückt wird (chi,
xi und zeta), den Namen des, in Off 6,2 (weißes Pferd) als Antichrist
auftretenden Menschen kennzeichnet. Dieser Antichrist in Menschengestalt wird am
Ende seiner Herrschaft durch den Herrn bei dessen Wiederkunft zur Entrückung (Mt
24,29-31; Off 6,12-14) getötet (2The 2,8; Off 13,3). Einige Jahre später wird er
jedoch von Satan (Off 13) als Dämon aus dem Abgrund wiedererweckt und nach
seiner Herrschaft auf Erden in der Schlacht von Harmagedon mit dem falschen
Propheten lebendig in den Feuersee geworfen.
Daraus könnte man nun folgern, dass den dann lebenden Menschen die Bösartigkeit
des ehemaligen menschlichen Antichrists, der die Große Trübsal mit dem Tod von
einem Viertel der Menschheit – also zu diesem zukünftigen Zeitpunkt zumindest
etwa 2 Milliarden Menschen – verursacht hat, durchaus noch in Erinnerung sein
wird, wenn der Dämon Antichrist als angeblich "wahrer Christus" auftritt und
seinen Herrn, den Satan, als wahren Gottvater verkünden und sich mit ihm anbeten
lassen wird (Off 13,4). Den echten Sohn Gottes aus Nazareth wird er als Betrüger
hinstellen (1Jh 2,22) und damit auch den einzigen und allmächtigen Gott, Vater
des Herrn Jesus, leugnen.
Um nun auf die Gefährlichkeit dieses satanischen Wesens hinzuweisen, das nicht
wie der menschliche Antichrist mit Gewalt und Brutalität herrschen, sondern mit
Lügen und unglaublichen Zeichen und Wundern die Menschen verführen wird, und um
bei den Eingeweihten keinen Zweifel darüber zu lassen, wer der Betreffende ist,
wird die Zahl seines Namens in der Offenbarung als die Zahl seiner menschlichen
Identität – also des Menschen Antichrist ("eines Menschen Zahl") – geoffenbart.
– Wie aber nun leicht zu erkennen, ist es weder möglich noch nötig, diesen Namen
in seiner konkreten Bedeutung im Voraus zu berechnen. Erst die Menschen der
Endzeit werden mit dem in Off 13,18 gegebenen Hinweis die rechte Anwendung
machen können.
Die Konsequenz dieser Aussage von Off 13,18: "… die Zahl des Tieres
… ist eines Menschen Zahl …" und die Summe der oben zitierten
Schriftstellen, kann nun mit folgender, zeitlich umgekehrten Reihenfolge der
Ereignisse logisch nachvollzogen werden:
– der Antichrist wird in den Feuersee geworfen (Off 19,20)
– der Feuersee ist der zweite Tod (Off 20,14)
– dem zweiten Tod können nur von den Toten Auferstandene übergeben
werden (Off 20,13-14)
– daher muss es sich bei diesem Antichristen um einen
von den Toten Auferstandenen handeln (Off 19,20)
– als Auferstandener muss er vorher tot gewesen sein
(Off 13,12)
– wenn er tot war, muss er vorher getötet worden sein (Off
13,3; 2The 2,8)
– und wenn er getötet worden ist, muss es davor als Mensch
gelebt haben (2The 2,3).
Wie es scheint, wird also dem Antichristen in menschlicher
Gestalt am Ende seiner ersten Wirkungsperiode, bei der Ankunft des Herrn zur
Entrückung und durch den Hauch seines Mundes (Jes 49,2; Off 1,16; 19,15; 19,21)
ein vorläufiges Ende bereitet und seine Herrschaft – und damit die 70. Jahrwoche
– unterbrochen. Eine derartige Unterbrechung haben wir auch schon zwischen der
69. und der 70. Jahrwoche. Hier sind es – zumindest bis heute – fast zweitausend
Jahre, welche diese beiden Jahrwochen trennen.
Nachdem der Antichrist am Ende der ersten Hälfte der 70. Jahrwoche getötet
wurde, beginnt die zweite Hälfte dann nach den ersten sechs Posaunen und den
1260 Tagen, in welchen nach Off 11,3 die zwei Zeugen Gottes weissagen werden. Da
wird dann der Antichrist als das Tier aus dem Meer, gemäß Off 13,1.3.12.14, als
dämonische Gestalt wiedererweckt, tötet bei seinem Wiedererscheinen nach Off
11,7 und 13,7 die beiden Zeugen und tritt nun seine volle Herrschaft an. Auch
der Umstand, dass diese zwei Zeugen bei dem Erscheinen des Tieres aus dem Meer
getötet werden, scheint darauf hinzuweisen, dass der Antichrist davor, also in
der Zeit ihrer Weissagung, nicht aktiv gewesen ist.
VON WO ¹) |
W E R |
W I E |
W A S |
W O |
|||||||||||||||
Am Himmel |
Drache, alte Schlange |
groß, rot |
sieben Häupter |
zehn Hörner |
Off 12,3-4; |
||||||||||||||
Teufel, Satan |
Schwanz fegt 1/3 der Sterne
weg |
mit sieben Kronen |
|||||||||||||||||
Aus dem Meer |
Tier |
<-- |
gleich einem Löwen |
Dan
7,4; |
|||||||||||||||
Flügel wie ein Adler |
|||||||||||||||||||
wurden ihm genommen |
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auf zwei Füße gestellt |
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wie ein Mensch mit Herz |
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Aus dem Meer |
Tier |
<-- |
gleich einem Bären |
Dan 7,5; |
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eine Seite aufgerichtet |
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im Maul drei Rippen zw.
Zähnen |
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"friss viel
Fleisch" |
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Aus dem Meer |
Tier |
<-- |
gleich einem Panther |
Dan 7,6; |
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vier Flügel wie ein Vogel |
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hatte vier Köpfe |
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ihm wurde große Macht
gegeben |
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Aus dem Meer |
Tier |
furchtbar und schrecklich |
<- |
zehn Hörner |
Dan 7,7; |
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sehr stark, mit großen |
kleines Horn riss 3 Hörner aus |
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eisernen Zähnen |
hatte Augen wie ein Mensch |
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fraß, zermalmte und zertrat |
sein Maul redet große Dinge |
-> |
|||||||||||||||||
ganz anders als die vorigen |
es lästert den Höchsten |
-> |
|||||||||||||||||
vernichtet die Heiligen |
-> |
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beherrscht Völker 3 1/2 Zeiten |
-> |
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Aus dem Meer |
Tier |
--> |
gleich einem Panther |
--> |
zehn Hörner mit zehn Kronen |
sieben Häupter, mit |
Off
13,1-8; |
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-> |
Bärenfüße |
beherrscht Völker 42 Monate |
<- |
lästerlichen Namen |
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--> |
Löwenrachen |
er überwindet die Heiligen |
<- |
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V |
--> |
Kraft, Macht, Thron des
Drachen |
er lästert Gott |
<- |
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sein Maul redet große Dinge |
<- |
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V |
V |
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In der Wüste |
Tier (Satan) |
scharlachrot, voller
Lästernamen die Hure Babylon sitzt darauf, es ist gewesen, ist nicht, wird auf- steigen aus dem Abgrund und fährt in die Verdammnis. Es ist einer von den sieben und ein achter König. |
sieben Häupter sieben Berge / Könige fünf gefallen, einer ist, ein anderer kommt erst, bleibt dann kleine Zeit Tier ist einer von ihnen. |
zehn Hörner zehn Könige werden Macht empfangen e i n e Stunde mit dem Tier, geben ihm Kraft und Macht und streiten wider das Lamm, das sie überwindet und werden die Hure Babylon verbrennen in Feuer. |
Off
17,3; |
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__ |
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_______________ |
__________________ |
_________ |
Nachdem diese geänderte Sicht einige weitere Korrekturen nach sich zieht, soll
der neue Ansatz hier etwas detaillierter dargestellt werden.
Grundsätzlich müssen wir davon ausgehen, dass sowohl die
Aussagen von Matthäus Kapitel 24, als auch jene in Offenbarung Kapitel 6 und 7,
vom selben Autor stammen, nämlich unserem Herrn Jesus Christus. Der
Schriftbeweis dafür ergibt sich einerseits aus Mt 24,4: "Und Jesus antwortete
und sprach zu ihnen", wo wir die Bestätigung bekommen, dass die nachfolgenden
Aussagen von Jesus Christus selbst getätigt wurden und
andererseits in Off 1,1: "Offenbarung Jesu Christi", wonach der gesamte Inhalt
des Buches der "Offenbarung des Johannes" vom Herrn stammt.
Bei der Auslegung der Offenbarung wird nun, aufgrund der tatsächlich sehr
schwierigen Textlage, immer wieder darauf hingewiesen, dass die darin
geschilderten Ereignisse nicht als zeitlich aufeinanderfolgend zu sehen sind. Es
wird in diesem Zusammenhang immer von "Textverschiebungen" gesprochen, ohne auch
nur anzudeuten, in welche Richtung diese gehen sollten.
Dies ist nicht zuletzt einer der Hauptgründe dafür, dass dieses letzte Buch der Bibel, welches
unstreitig die umfassendste Information über die Geschehnisse in der Endzeit
enthält, bis heute noch keine annähernd einheitliche Interpretation finden
konnte. Tatsächlich scheint es aber so zu sein, dass es sowohl Passagen in
zeitlicher Aufeinanderfolge, als auch Abschnitte gibt, welche sich auf
vorangehende oder nachfolgende Ereignisse beziehen.
(Siehe auch die Tabelle 11: "Die
Chronologie in der Johannes-Offenbarung".)
Ganz anders ist das nun bei der Endzeitrede des Herrn, in Mt 24.
Hier ist man sich weitgehend darüber einig, dass die Darstellung der
Endzeitereignisse in chronologischer Reihenfolge zu sehen ist. Eine Parallelität
zwischen diesen beiden Texten muss daher zwangsläufig auch zu einer gewissen
Chronologie – zumindest in diesem Textabschnitt – der Offenbarung führen.
(Siehe auch Diskurs 05: "Die
Parallelität der Ereignisse von Mt 24 und Off 6 und 7.".)
Ausgangspunkt für den Nachweis einer solchen Parallelität sind
die Schriftstellen Mt 24,29 und Off 6,12-14. Hier wird in beiden Texten die
"große Finsternis", mit der Verfinsterung von Sonne und Mond, dem Herabfallen
der Sterne und der Erschütterung der Kräfte des Himmels erwähnt.
Die Sonne wird verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen.
Mt 24,29 Aber gleich nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen
Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der
Himmel werden erschüttert werden. Mt 24,29;
Die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde.
Off 6,12 Und ich sah, als es das sechste Siegel
öffnete: und es geschah ein großes Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie
ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, 6,13 und die Sterne
des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem
starken Wind, seine Feigen abwirft. 6,14 Und der Himmel schwand dahin wie ein
Buch, das zusammengerollt wird, und jeder Berg und jede Insel wurden von
ihren Stellen gerückt. Off 6,12-14;
Obwohl nun auch die Einzelheiten in der Formulierung etwas
differieren – bei Matthäus wird die Sonne "verfinstert" werden und der Mond "den
Schein nicht geben", während in der Offenbarung die Sonne "schwarz wie ein
härener Sack" und der Mond "wie Blut" wird, ist darin sicher kein Widerspruch zu
sehen. Und wenn nun auch derartige Verfinsterungen von Sonne und Mond wiederholt im AT zu
finden sind, ist jedoch das "Fallen der Sterne" in beiden Texten einzigartig in der Schrift.
Wir haben hier in beiden Texten die Aussage, dass die Sterne des Himmels (vom Himmel auf die Erde) fallen
werden. Zu dem Umstand, dass ein so ungewöhnliches Ereignis nur an
diesen beiden Stellen – und sonst nirgendwo in der Bibel – ganz ähnlich beschrieben
wird, kommen noch die Aussagen des Kontextes, welche sowohl vorher, als auch
nachher (die "Stabilität" des Himmels wird erschüttert) eine unbestreitbare
ähnlichkeit aufweisen.
Und nun haben wir am Beginn dieses Textes, oben in Mt 24,29, den
konkreten Hinweis, dass sich diese große Finsternis "gleich nach der Trübsal
jener Tage" ereignen wird. Hier wird sichtlich auf den vorhergehenden Text aus
Mt 24,21-22 Bezug genommen, wo der Herr auch von einer Trübsal spricht – und
zwar von der Großen Trübsal.
Denn dann wird große Trübsal sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist.
Mt 24,21 Denn dann wird große Trübsal sein,
wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.
24,22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet
werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. Mt
24,21-22;
Es ist keine Frage, dass sowohl in Mt 24,29, als auch in Off 6,12-14 die "Große Trübsal" gemeint ist. Wenn man jedoch die nachfolgenden Aussagen in der Offenbarung berücksichtigt, erkennt man, dass der Herr hier, in Mt 24,29, mit voller
Absicht die Einschränkung "nach der Trübsal jener Tage" (die Siegel 1-5) getroffen hat. Das hier angekündigte Ereignis
einer Finsternis auf Erden, ist nicht – ja kann nicht – nach der Großen Trübsal sein, denn was in der Offenbarung danach prophezeit wird, ist weitaus schwerwiegender, als die Ereignisse davor.
Das heißt aber, die Große Trübsal kann mit der großen Finsternis noch nicht zu Ende sein!
Leider habe auch ich diesen Zusammenhang vor 30 Jahren nicht beachtet und wie viele andere meiner Kollegen, die Wiederkunft
des Herrn und die Entrückung NACH der Großen Trübsal interpretiert. Doch so ist es nicht. Der Herr kommt IN
(während) der Großen Trübsal, eben "gleich nach der Trübsal jener Tage"
und erst danach kommt, nach dem Tag des Herrn und den Strafgerichten Gottes, das Ende der Großen Trübsal.
Gleich nach der Trübsal jener Tage, wird sich also die
Verfinsterung der Gestirne zeigen. Und hier ist auf dieses "gleich"
auch erhöhtes Augenmerk zu lenken. Wenn wir in Off 6,12-14 eine Parallele zu Mt 24,29
haben, dann müssen wir auch in der Offenbarung diese Große Trübsal unmittelbar
vor diesem Text in Off 6,12-14 – also Off 6,11 und davor – finden.
In Off 6,9-11 haben wir nun aber die Öffnung des 5. Siegels und mit den Seelen
der Märtyrer am Altar einen weiteren Blick in den Himmel, welchen wir bei unserer Suche
nach den irdischen Ereignissen der Großen Trübsal vorerst überspringen können.
Wenn wir dann im Kontext weiter nach vorne gehen, wird aber in Off 6,2-8 über
die Öffnung der Siegel 2-4 und ihre jeweiligen Auswirkungen auf die Erde
berichtet. Hier haben wir nun tatsächlich ein Katastrophenszenario, wie wir es in der
Schrift sonst nicht oft vorfinden. Wichtig scheint, zu beachten, dass wir es hier
mit Prophezeiungen zu tun haben, welche sich tatsächlich globale Bedeutung haben und
nicht nur lokal, auf einzelne Länder beziehen.
Analysiert man diese drei Siegelgerichte 2-4 genauer, erkennt man auch hier wieder
eine Parallele zu Mt 24. In Mt 24,6-7 prophezeit der Herr für diese Zeit
Kriege, in welchen sich Nation gegen Nation erheben wird. Beim zweiten
Siegelgericht, in Off 6,3-4, finden wir analog die Aussage: "Der Frieden wird
von der Erde genommen … die Menschen schlachten einander".
Kriege und Kriegsberichte.
Mt 24,6 Ihr werdet aber von Kriegen und
Kriegsgerüchten hören. Seht zu, erschreckt nicht! Denn es muß geschehen,
aber es ist noch nicht das Ende. Mt 24, 6;
Nation erhebt sich gegen Nation und Königreich gegen Königreich.
Mt 24,7 Denn es wird sich Nation gegen Nation
erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und
Erdbeben da und dort sein. Mt 24, 7;
Der Friede wird von der Erde genommen, die Menschen schlachten einander.
Off 6,3 Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte
ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm! 6,4 Und es zog aus ein anderes, ein
feuerrotes Pferd; und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben, den Frieden von
der Erde zu nehmen und die Menschen dahin zu bringen, daß sie einander
schlachteten; und ihm wurde ein großes Schwert gegeben. Off 6,3-4;
In Mt 24,7 haben wir aber auch einen Hinweis auf "Hungersnöte",
welche wieder in Off 6,5-6, in dem Hinweis auf Lebensmittelknappheit ihre
Entsprechung finden. Dabei könnte die Aussage, dass es an Weizen und Gerste
mangelt (dadurch der hohe Preis), aber Öl und Wein verschont geblieben sind, ein
Hinweis auf eine Dürrekatastrophe sein, bei der das Getreide durch Trockenheit
erfahrungsgemäß sehr viel schneller geschädigt wird, als Olivenbäume und
Rebstöcke.
Es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein.
Mt 24,7 Denn es wird sich Nation gegen Nation
erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und
Erdbeben da und dort sein. Mt 24, 7;
Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar! Und dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!
Off 6,5 Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte
ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein
schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. 6,6 Und
ich hörte etwas wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sagte:
Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar! Und dem Öl
und dem Wein füge keinen Schaden zu! Off 6,5-6;
Wie nun allerdings der Herr im nächsten Vers bei Matthäus
erläutert, sind alle diese Katastrophen noch gar nicht diese große Trübsal,
sondern erst der "Anfang der Wehen".
Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.
Mt 24,8 Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.
Mt 24, 8;
Auch die nachfolgenden Verse sprechen von einer Trübsal für
die Gläubigen, aber noch nicht von der Großen Trübsal.
Dann werden sie euch in Trübsal überliefern und euch töten und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen.
Mt 24,9 Dann werden sie euch in Trübsal
überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um
meines Namens willen. 24,10 Und dann werden viele verleitet werden und
werden einander überliefern und einander hassen; 24,11 und viele falsche
Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; 24,12 und weil die
Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten; 24,13 wer
aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. 24,14 Und dieses
Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen
Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. Mt 24,9-14;
Erst mit dem "Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte", in Mt
24,15, scheint der Moment gekommen zu sein, wo die seit Menschengedenken größte
Katastrophe weltweit ihren Anfang nimmt.
Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht.
Mt 24,15 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung,
von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht
– wer es liest, der merke auf! – , 24,16 dann sollen die in Judäa auf die Berge
fliehen; 24,17 wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die Sachen aus
seinem Haus zu holen; 24,18 und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren,
um seinen Mantel zu holen. 24,19 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in
jenen Tagen! 24,20 Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am
Sabbat! Mt 24,15-20;
"Die in Judäa" – also das Gebiet ab Ramallah und südlich von
Jerusalem im heutigen Israel – werden aufgefordert, unverzüglich und ohne
Aufenthalt in die Berge zu fliehen. Und dann heißt es im Anschluss daran, in Mt
24,21-22:
Denn dann wird große Trübsal sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist.
Mt 24,21 Denn dann wird große Trübsal sein,
wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.
24,22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet
werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. Mt
24,21-22;
Hier haben wir also diese Große Trübsal bei Matthäus.
In unserer Suche in der Offenbarung, sind wir nun oben bis zum 3. Siegel, in Off
6,6, gekommen. Wenn sich also die Parallelität zwischen diesen beiden Texten
bestätigen soll, muss der folgende Text in der Offenbarung – also Off 6,7-8 –
den gesuchten Hinweis auf die Große Trübsal in der Offenbarung beinhalten.
Und hier haben wir tatsächlich die Prophezeiung eines unglaublichen Ereignisses.
Es ist die Ankündigung von weltweiten Kriegen, Hungersnöten und anderen
lebensbedrohenden Gefahren, welche den Tod von fast zwei Milliarden Menschen –
einem Viertel der geschätzten Weltbevölkerung im Jahre 2025 – bewirken werden.
Der vierte Teil der Erde getötet mit dem Schwert und mit Hunger und mit Tod.
Off 6,7 Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte
ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm! 6,8 Und ich sah: und
siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist «Tod»; und der
Hades folgte ihm. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der
Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Tod und durch die wilden
Tiere der Erde. Off 6,7-8;
Dies ist also nun tatsächlich eine Katastrophe, welche sich in
diesen Ausmaßen auf Erden noch nie ereignet hat und "von Anfang der Welt nicht
gewesen ist". Die Annahme, dass es sich dabei um die vom Herrn in Mt 24,21
vorhergesagte Große Trübsal handelt, ist daher relativ schlüssig. Doch wenn wir
nun eine Parallelität von Mt 24 und Off 6 ab der Verfinsterung der Gestirne in
Mt 24,29 bzw. Off 6,12-17 sozusagen "retrospektiv" nachweisen konnten, muss sich
eine solche Identität der Ereignisse ja auch nach vorne erkennen lassen.
In der Offenbarung setzt sich der Text sodann im Kapitel 7 fort. Dort wird in
Off 7,1-8 von der Versiegelung der 144.000 Israeliten – 12.000 aus jedem der
zwölf Stämme – berichtet. Die Aussage am Beginn dieses Abschnitts, in Off 7,3:
"Schadet nicht der Erde, noch dem Meer, noch den Bäumen, bis wir die Knechte
unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben", bezieht sich offensichtlich
auf die nachfolgenden Posaunengerichte 1 und 2 (Off 8,7-8), welche eben gerade
Erde, Bäume und Meer schädigen. Und auch der Text aus Off 9,4, wo die Menschen
erwähnt werden, welche kein Siegel haben, zeigt – im Umkehrschluss – , dass dieses Ereignis
hier chronologisch durchaus korrekt angeführt ist, allerdings in der Endzeitrede
des Herrn in Mt 24 nicht erwähnt wird.
So kommen wir nun zu Off 7,9-17 und der großen Volksmenge im Himmel. Es ist dies
eine unzählbare Schar "aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und
Sprachen". Es sind also Menschen aus allen Teilen der Welt, welche sich hier im
Himmel vor dem Thron Gottes befinden.
Eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen.
Off 7,9 Nach diesem sah ich: und siehe, eine
große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen
und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet
mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen.
7,10 Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf
dem Thron sitzt, und dem Lamm! 7,11 Und alle Engel standen rings um den Thron
und die Ältesten und die vier lebendigen Wesen, und sie fielen vor dem Thron auf
ihre Angesichter und beteten Gott an 7,12 und sagten: Amen! Den Lobpreis und die
Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und
die Stärke unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Off 7, 9-12;
Sie sind mit weißen Gewändern bekleidet, das heißt es sind
Gläubige, welche durch ihren Glauben an Jesus Christus ihre Sünden vergeben
bekommen haben und nun als Gerechte, vor dem Thron stehen. Und nun haben wir
anschließend, in Off 7,14 eine Aussage, welche – diesmal in der Offenbarung –
einen Hinweis auf die Große Trübsal gibt. Es heißt dort:
Diese sind es, die aus der großen Trübsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.
Off 7,13 Und einer von den Ältesten begann und
sprach zu mir: Diese, die mit weißen Gewändern bekleidet sind – wer sind sie,
und woher sind sie gekommen? 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es.
Und er sprach zu mir: Diese sind es, die aus der großen Trübsal
kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des
Lammes. 7,15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und
Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.
Off 7,13-15;
Die Aussage: "Diese sind es, die aus der großen Trübsal
kommen", lässt nun – unter der Voraussetzung einer chronologischen Abfolge –
zwei ganz konkrete Schlüsse zu.
1. Da diese große Volksmenge "aus der großen Trübsal" kommt, diese "Trübsal jener Tage", welche der Herr in Mt 24,29 erwähnt, ist unmittelbar davor (Aber gleich nach der Trübsal jener Tage …) als ein Teil der Großen Trübsal anzusetzen wobei aber die Große Trübsal als solche weitergeht. h.
2. Auch die Wiederkunft des Herrn und die Entrückung müssen schon stattgefunden haben, sonst wäre die Schar derer, "die aus der großen Trübsal kommen", noch nicht im Himmel.
Diese Gläubigen aus allen Nationen der Welt, sind also aus der
Großen Trübsal gekommen. Dies beweist einerseits einmal mehr, dass die Große
Trübsal ein weltweites und kein lokales Ereignis sein wird. Und dies ist nun
genau die hier dargestellte Interpretation, gemäß der die Große Trübsal die
im 4. Siegel, in Off 6,7-8, prophezeiten weltweiten Ereignisse, mit Kriegen,
Dürrekatastrophen, Lebensmittelknappheit usw. darstellt.
Auch die anschließenden Verse Off 7,16-17 fügen sich problemlos in dieses Bild
ein.
Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen noch irgendeine Glut.
Off 7,16 Sie werden nicht mehr hungern, auch
werden sie nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen noch
irgendeine Glut; 7,17 denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird
sie hüten und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird jede Träne
von ihren Augen abwischen. Off 7,16-17;
Wenn wir nun bei Matthäus an unseren Ausgangspunkt mit der Verfinsterung der Gestirne, in Mt 24,29, zurückkehren, so finden wir im Folgevers, Mt 24,30, das "Kommen des Menschensohns" – also die Wiederkunft des Herrn (aus der Sicht dieser Auslegung).
Sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.
Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des
Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf
Erden, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des
Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. Mt 24,30;
Dass wir es hier tatsächlich mit dem Ereignis der Wiederkunft – also der erstmaligen Erscheinung des Herrn nach seiner Himmelfahrt – zu tun haben, dürfte seine Aussage in Mt 26,64 bestätigen:
Ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels.
Mt 26,64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt.
Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur
Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. Mt 26,64;
Hier kündigt der Herr für dieses Ereignis genau das an, was er
auch oben den Jüngern prophezeite: Er wird bei seiner Wiederkunft "auf den
Wolken des Himmels" kommen.
Der Beginn dieses obigen Verses Mt 24,30: "Und dann..." bestätigt, dass der Herr
erst nach der Verfinsterung der Gestirne (Mt 24,29 / Off 6,12-14) kommen wird.
Und wie der nächste Vers, Mt 24,31 besagt, wird er bei diesem Kommen seine Engel
aussenden und seine Auserwählten "von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem
anderen Ende" versammeln.
Und er wird seine Engel senden und sie werden seine Auserwählten versammeln, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.
Mt 24,31 Und er wird seine Engel aussenden mit
starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den
vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Mt
24,31;
Die Interpretation dieses Textes ist unter den Auslegern umstritten. Während die Einen – und dazu zählt auch die gegenständliche Interpretation – die Ansicht vertreten, hier handle es sich um die Entrückung, wie sie uns Paulus unten, in 1The 4,15-17 und 1Kor 15,50-53 schildert, meinen die Anderen, dass es sich hier um eine andere "Sammlung" – eventuell jene der Israeliten – handeln muss.
Denn der Herr selbst herabkommen vom Himmel und wir werden entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft.
1The 4,15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. 4,16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; 4,17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. 1The 4,15-17;
Bei der letzten Posaune werden die Toten auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden verwandelt werden.
1Kor 15,50 Dies aber sage ich, Brüder, daß Fleisch
und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Vergänglichkeit nicht die
Unvergänglichkeit erbt. 15,51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden
nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, 15,52 in einem
Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und
die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden
verwandelt werden. 1Kor 15,50-52;
Wenn wir die Texte vergleichen, haben wir sowohl in Mt 24,30,
als auch in 1The 4,16 den Hinweis auf das Kommen des Herrn. Auch die Wolken sind
in beiden Texten erwähnt: in Mt 24,30 kommt der Herr in den Wolken und in 1The
4,16 werden die Gläubigen in den Wolken zum Herrn hin entrückt.
Die "Sammlung" der Auserwählten aus Mt 24,31 hat allerdings kein explizites
Pendant in den beiden Texten von Paulus, es ist jedoch eine logische
Notwendigkeit, dass die Gläubigen – die ja in aller Welt verteilt sind – bei der
Entrückung irgendwie gesammelt werden müssen, um dann gemeinsam zum Herrn, der,
wie es heißt "in der Luft" wartet, kommen sollen (eine etwas konkretere
Darstellung findet sich dann weiter unten). Wie es scheint, gibt es hier also
vorerst keinen Grund, in Mt 24,30-31 nicht das Kommen des Herrn zur Entrückung
zu sehen.
Für den Zeitraum zwischen der Aufstellung des Gräuels im Heiligtum und dem
Kommen des Herrn, haben wir dann auch noch zwei Hinweise im AT:
Von der Zeit an, da der Gräuel der Verwüstung im Heiligtum steht, sind es 1290 bzw. 1335 Tage.
Dan 12,11 Und von der Zeit an, in der das
regelmäßige Opfer abgeschafft wird, um den verwüstenden Greuel einzusetzen,
sind es 1290 Tage. 12,12 Glücklich, wer ausharrt und 1335 Tage erreicht! 12,13
Du aber geh hin auf das Ende zu! Und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu
deinem Los am Ende der Tage. Dan 12,11-13;
Nach der Aussage von Dan 12,11-12 sind es von dem Moment, wo der
Gräuel im Heiligtum aufgestellt wird – also nach Mt 24,15.21 am Beginn der
großen Trübsal – noch 1290 bzw. 1335 Tage. Damit könnte eben die Zeit bis zur
Wiederkunft des Herrn und der Errettung der Gläubigen gemeint sein und damit
hätten wir auch gleichzeitig die Dauer der Großen Trübsal.
Ein Problem, welches sich dabei jedoch schon seit Jahren zeigt, ist die Aussage
in 1Kor 15,52, dass sich die Entrückung beim Schall der "letzten Posaune"
ereignen wird. Nachdem es in der Offenbarung außer den sieben Posaunengerichten
keine andere Anhäufung von Posaunenstößen gibt, wo man dem letzten davon dieses
Ereignis zuordnen könnte, wurde die Entrückung meist – so bisher auch hier, bei
Immanuel.at – der siebten Posaune in Off 11,15-19 zugeordnet.
Und hier wird nun das Problem deutlich: wenn das Kommen des Herrn, gemäß Mt
24,29-31, in der Offenbarung nach dem 6. Siegel (Off 6,12-17) erfolgen soll und
die Entrückung, nach 1Kor 15,52, erst bei der siebten Posaune stattfindet, haben
wir dazwischen die sechs Posaunengerichte und einen Zeitraum von schätzungsweise
(nach Off 9,5.10) drei Jahren, was nicht sehr realistisch erscheint, weil nach
1The 4,16-17 beides – die Wiederkunft des Herrn und die Entrückung – unmittelbar
aufeinanderfolgend dargestellt wird. Nachdem aber die Aussagen beider Texte
korrekt sein müssen – sie wurden sowohl dem Paulus, als auch dem Johannes vom
Herrn gegeben – kann es sich hier nur um einen Fehler in der Interpretation
handeln.
Wenn wir nun nochmals Mt 24,31 betrachten, ist auch dort die Rede von
"Posaunenschall". Die Engel werden vom Herrn zur Sammlung der Auserwählten mit
"starkem Posaunenschall" ausgesandt. Es wäre daher durchaus denkbar, dass es
sich hier nicht nur um einen Posaunenstoß handelt, sondern dass es mehrere sind
und eben beim letzten der Vorgang der Sammlung und Entrückung beendet ist.
Diese Entrückung selbst wird in Mt 24,31 relativ knapp geschildert. Es heißt
dort:
Er wird seine Engel senden, und sie werden seine Auserwählten sammeln.
Mt 24,29 Sogleich aber nach der Trübsal jener Zeit
wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die
Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken
kommen. 24,30 Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel.
Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den
Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und
Herrlichkeit. 24,31 Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und
sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des
Himmels bis zum andern. Mt 24,29-31;
Die Parallelstelle bei Lukas bringt einen zusätzlichen Hinweis, welcher auch ganz eindeutig die weiter oben gestellte Frage klärt, ob es sich bei diesen Auserwählten hier oben, in Mt 24,31, um Christen oder um Israeliten handelt.
Wenn diese Dinge anfangen zu geschehen, blickt auf und hebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht.
Lk 21,25 Und es werden Zeichen sein an Sonne und
Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei
brausendem und wogendem Meer, 21,26 während die Menschen verschmachten vor
Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte
der Himmel werden erschüttert werden. 21,27 Und dann werden sie den Sohn des
Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. 21,28
Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter
empor, weil eure Erlösung naht. Lk 21,25-28;
Wenn diese Dinge anfangen zu geschehen, "so blickt auf und hebt
eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht". Hier wendet sich der Herr an die
christlichen Gläubigen der Endzeit, und verheißt ihnen eine baldige Erlösung aus
Trübsal und Verfolgung, wenn er nach diesen Ereignissen zur Entrückung kommen
wird.
Der Herr wird also in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit
kommen und alle Menschen werden ihn sehen. Dann wird er seine Engel senden und
sie werden die noch lebenden Gläubigen auf der ganzen Welt sammeln und diese
werden – gemeinsam mit den auferweckten toten Gläubigen – zum Herrn in die Luft
entrückt werden.
(Siehe auch Kapitel 062: "Die
Entrückung".)
Während Matthäus über den weiteren Verlauf der Entrückung keine Aussagen macht, finden wir bei Lukas eine etwas detailliertere Schilderung dieses Ereignisses durch den Herrn.
Wer sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer es verliert, wird es erhalten.
Lk 17,30 Ebenso wird es an dem Tag sein, da der
Sohn des Menschen geoffenbart wird. 17,31 An jenem Tag – wer auf dem Dach sein
wird und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer
auf dem Feld ist, wende sich ebensowenig zurück. 17,32 Gedenkt an Lots Frau!
17,33 Wer sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer es verliert,
wird es erhalten. 17,34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem
Bett sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. 17,35 Zwei werden
zusammen mahlen, die eine wird genommen, die andere gelassen werden. Lk
17,30-35;
Wiewohl dieser Text sehr an Mt 24,15-20 erinnert, wo die in
Judäa aufgefordert werden in die Berge zu fliehen, wenn sie – unmittelbar vor
der Großen Trübsal – den Gräuel der Verwüstung im Heiligtum sehen, beziehen
sich diese beiden Schriftstellen auf völlig unterschiedliche Ereignisse.
(Siehe auch die Tabelle 05: "Synopse
der Endzeitreden des Herrn".)
Auch Lukas zitiert die Aufforderung zur Flucht im Rahmen der
Endzeitrede des Herrn in Lk 21,20-23. Zusätzlich haben wir aber im Zusammenhang
mit den Aussagen des Herrn über sein Kommen und die Entrückung der Gläubigen in
Lk 17,20-37 diesen obigen Text aus Lk 17,30-35.
Und hier meint der Herr zweierlei: Zum Einen sollten die Gläubigen in diesen
entscheidenden Minuten der Entrückung nicht zurückblicken – auch und gerade
nicht gedanklich – oder gar versuchen noch schnell ihre Habseligkeiten
zusammenzuraffen. Dort wo sie nun hingehen, werden sie irdische Güter nicht
mitnehmen können und auch nicht mehr benötigen.
Zum Anderen sollten diese Gläubigen in diesem Moment genau dort verharren, wo
sie sich gerade befinden. Ob auf dem Dach, im Haus, im Bett oder auf dem Feld.
Dort wo sie gerade sind, werden sie die Engel des Herrn abholen, sie verwandeln,
also "überkleiden", wie es Paulus auch in 2Kor 5,4 formuliert, und mit sich
fortnehmen, dem Herrn in den Wolken entgegen.
Dieses "Überkleiden" wird "in einem Nu, in einem Augenblick" geschehen und dabei
wird "dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen", schreibt Paulus weiter oben,
in 1Kor 15,52-53. Das heißt aber, dass diese Gläubigen in diesem Moment physisch
sterben werden. Sie werden wahrscheinlich nicht tot umfallen, aber sie werden
diese Phase des biologischen Todes – zwar in einem Nu, aber doch – durchlaufen
und sich anschließend mit einem unsterblichen Geistleib wiederfinden.
Wer nun allerdings vor diesem Sterben flieht, und versucht sein irdisches Leben
zu retten, wird dennoch seinen biologischen Körper verlieren aber den Geistleib
nicht erhalten können und daher tatsächlich physisch tot sein. Und genau davor
warnt der Herr in Lk 17,33, wenn er sagt: "Wer sein Leben zu retten sucht, wird
es verlieren; und wer es verliert, wird es erhalten".
Wir sehen also, dass auch bei den Christen – ähnlich wie bei den Juden – eine
Sammlung bei der Wiederkunft des Herrn stattfindet. Während der Überrest
der Juden jedoch lebend gesammelt wird und mit ihren auferweckten Brüdern vom
"Haus Israel" (Jer 30:8-9) nach Israel zum Leben in der tausendjährigen
Herrschaft ihres Messias, unseres Herrn Jesus Christus, gehen werden, ist die
Sammlung der Christen zum Leben beim Herrn im Himmel.
(Siehe auch den Diskurs 38: "Was
erwartet Christen und Juden bei der Wiederkunft des Herrn?".)
In der Offenbarung kommen wir dann in der Folge zum siebten
Siegel und zu den sieben Engeln mit den sieben Posaunen. Und auch hier zeigt
sich, dass die Abfolge der Ereignisse durchaus chronologisch zu sehen ist. Wir
haben in den ersten beiden Posaunengerichten die bereits vorher, bei der
Versiegelung der 144.000 in Off 7,3 angekündigte Schädigung an "Erde, Meer, und
Bäumen" und beim 5. Posaunengericht, in Off 9,4, wird ausdrücklich darauf
hingewiesen, dass nur "Menschen, die nicht das Siegel Gottes an den Stirnen
haben" Schaden zugefügt werden sollte. Dies heißt im Umkehrschluss, dass zu
diesem Zeitpunkt die 144.000 Versiegelten noch auf Erden sind.
Aber hinter diesem Text verbirgt sich noch ein weiterer wichtiger Aspekt. Diese
5. Posaune in Off 9,3-6, bringt eine Plage, von welcher die Menschen zwar nicht
getötet, aber doch so gequält werden, dass sie vergeblich den Tod suchen werden.
Das ist die verdiente Strafe für die Unbußfertigen und Gotteslästerer (Off 9,21;
16,9.11), es ist aber undenkbar, dass der Herr auch die Gläubigen einer solchen
Bestrafung aussetzen würde. Das hat aber wieder zur Konsequenz, dass zu diesem
Zeitpunkt keine gläubigen Christen mehr auf Erden sein werden und dass die
Entrückung bereits davor stattgefunden haben muss.
Bestätigt wird diese Auffassung auch von der Beschreibung der nächsten, der 6.
Posaune, welche drei Plagen über die Welt bringen wird. In Off 9,18 lesen wir,
dass von diesen drei Plagen der 6. Posaune der dritte Teil der Menschen getötet
wurde. Das heißt also, ein Drittel der Weltbevölkerung wurde durch diese
Katastrophen ausgerottet. Und in Vers Off 9,20 haben wir dann die Aussage: "die
übrigen der Menschen die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten auch
nicht Buße von den Werken ihrer Hände".
Demnach wurde ein Drittel der Menschheit getötet und unter dem Rest befindet
sich kein einziger gläubiger Mensch mehr, denn der hätte ja Buße getan. Und auch
das zeigt uns, dass sich zu diesem Zeitpunkt keine gläubigen Christen mehr auf
Erden befinden können und bestätigt damit die Auffassung, dass die Entrückung
bereits lange davor, nämlich beim 6. Siegel, nach der Großen Trübsal (4. Siegel)
erfolgt ist und mit dem 7. Siegel der Tag des Herrn, der Tag des Zornes Gottes
begonnen hat.
Nach der 6. Posaune haben wir dann den Hinweis auf die zwei Zeugen Gottes.
Aufgrund der Ähnlichkeit der Aussagen von Off 11,6: "und sie haben Gewalt über
die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeder Plage,
sooft sie nur wollen" und jenen der ersten beiden Posaunengerichte in Off 8,7-8,
wurden in dieser Auslegung bisher die in Off 11,3 prophezeiten 1260 Tage des
Wirkens dieser beiden Zeugen auf die Posaunengerichte 1 – 6 bezogen.
Bei genauerer Betrachtung des Textes zeigt sich jedoch, dass in Off 7,1 und 3
einmal wie bereits oben erwähnt ein Nachweis für die sequentielle Abfolge des
Geschehens insofern gegeben ist, als hier bereits auf die dann ab Off 8,7
nachfolgenden Posaunengerichte über die Erde und das Meer Bezug genommen wird.
Die vier Engel, denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen.
Off 7,1 Nach diesem sah ich vier Engel auf den
vier Ecken der Erde stehen; die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein
Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meer, noch über irgendeinen Baum.
7,2 Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, der das
Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier
Engeln zu, denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen,
7,3 und sagte: Schadet nicht der Erde, noch dem Meer, noch den Bäumen, bis wir
die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben. Off 7,1-3;
Andererseits haben wir aber in Off 7,3 auch die Aussage, dass es
die vier Engeln sind, "denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden
zuzufügen".
Daraus ergibt sich, dass die Posaunengerichte durch 4 Engel ausgelöst werden und
daher können nicht die zwei Zeugen Gottes ihre Urheber sein. Damit ist aber auch
die Periode der Weissagung dieser zwei Zeugen, welche mit einer 3 1/2-jährigen
weltweiten Trockenheit und verschiedenen Plagen einhergeht, ein eigenständiges
Ereignis. Erst nach diesen 1260 Tagen wird das Tier aus dem Meer erscheinen, die
zwei Zeugen töten und seine eigene Wirkungszeit von 42 Monaten – also ebenfalls
3 1/2 Jahren – antreten.
Der Nachweis, dass diese Dürreperiode, welche die beiden Zeugen während der Zeit
ihrer Weissagung dadurch verursachen werden, dass sie den Regen zurückhalten,
tatsächlich weltweite Auswirkungen haben und nicht etwa auf Israel beschränkt
sein wird, ergibt sich aus der Aussage von Off 11,9-10.
Denn diese zwei Propheten quälten die auf der Erde Wohnenden.
Off 11,9 Und viele aus den Völkern und Stämmen
und Sprachen und Nationen sehen ihren Leichnam drei Tage und einen halben
und erlauben nicht, ihre Leichname ins Grab zu legen. 11,10 Und die auf der Erde
wohnen, freuen sich über sie und frohlocken und werden einander Geschenke
senden, denn diese zwei Propheten quälten die auf der Erde Wohnenden. Off
11, 9-10;
Hier heißt es einerseits, dass sich "viele aus den Völkern und
Stämmen und Sprachen und Nationen" – also alle Welt – über den Tod der beiden
Propheten freuen werden – weil eben alle Welt darunter gelitten hat – und
andererseits: "denn diese zwei Propheten quälten die auf der Erde Wohnenden",
womit auch wieder eindeutig ein weltweites Geschehen gemeint sein muss.
Wir müssen daher davon ausgehen, dass diese 1260 Tage der beiden Zeugen Gottes
als eigenes Geschehen nach den 6 Posaunengerichten anzusetzen sind.
Und dann kommt die siebte Posaune und mit ihr eine Wende in der Entwicklung. Es
heißt dort:
Das Reich der Welt ist unseres Herrn und seines Christus geworden.
Off 11,15 Und der siebente Engel posaunte: und es
geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt ist
unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Off 11,15;
Der Allmächtige und unser Herr Jesus Christus haben also die Herrschaft angetreten. Und gleich danach wird das Gericht für die Toten angekündigt.
Dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, daß sie gerichtet werden und daß du den Lohn gibst deinen Knechten.
Off 11,18 Und die Nationen sind zornig gewesen,
und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, daß sie gerichtet
werden und daß du den Lohn gibst deinen Knechten, den Propheten, und den
Heiligen
und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die
verdirbst, welche die Erde verderben. Off 11,18;
Der Zorn Gottes bricht also nun über die Menschen herein. Er
wird jene verderben, die die Erde verderben. Und wenn wir die bisherigen Siegel –
und Posaunengerichte näher betrachten, so zeigt sich, dass die Siegelgerichte
mit ihren weltweiten Kriegen, den Klimakatastrophen mit Lebensmittelknappheit
und Hungersnot usw. eher auf Plagen hindeuten, welche von den Menschen selbst
verursacht worden sind – "die die Erde verderben". Auch die Posaunengerichte
könnten auf chemische, biologische und atomare Verseuchung der Erdoberfläche
zurückzuführen sein. Wenn diese Interpretation stimmt, würde das zeigen, dass
der Mensch nicht im Stande ist, die Erde völlig zu kontaminieren. Es ist immer
nur ein Drittel der Erde, welches betroffen ist.
Ganz anders bei den folgenden Schalengerichten. Hier hat man den Eindruck, dass
von außerhalb der menschlichen Einflusssphäre sukzessive und gezielt sämtliche
Lebensgrundlagen der Menschen vernichtet werden. Bei der zweiten Schale sterben
alle lebendigen Wesen im Meer, bei der dritten Schale werden alle
Ströme und Wasserquellen zu Blut, usw.
Mit der Aussage oben, in Off 11,18: "es ist gekommen die Zeit der Toten, dass
sie gerichtet werden und daß du den Lohn gibst deinen Knechten", wird dann
offensichtlich nicht das Letzte Gericht angesprochen, sondern das Gericht in Off
20,4, vor der Ersten Auferstehung, welches auch als "Lohngericht" bekannt ist.
Es ist also auch dies nur eine Vorausschau auf ein in der Folge eintretendes
Ereignis.
Das anschließende Kapitel 12 der Offenbarung handelt von der "Frau" und dem
Drachen. Diese "Frau" hier steht für das Volk Israel, welches den Messias, den
Sohn Gottes und unseren Herrn Jesus Christus gegen große Widerstände des
Drachens, also des Satans, hervorgebracht hat. Nach der Sicht dieser Auslegung
ist mit der Flucht der Frau in die Wüste, in Off 12,6, die Vertreibung Israels
nach der Zerstörung Jerusalems durch Titus, im Jahre 70 gemeint. Die zweite
Flucht der Frau, in Off 12,14, ist keine abermalige Schilderung dieses
Ereignisses, sondern eine neuerliche Zerstreuung Israels in der Endzeit.
(Siehe auch den Exkurs 10: "Die
Frau am Himmel".)
Für diese Auffassung sprechen vor allem folgende Schriftstellen:
Jerusalem wird weggeführt unter alle Völker.
Lk 21,22 Denn dies sind Tage der Rache, daß alles
erfüllt werde, was geschrieben steht. 21,23 Weh aber den Schwangeren und den
Stillenden in jenen Tagen! Denn es wird große Not auf Erden (richtig: in diesem
Land) sein und Zorn über
dies Volk kommen, 21,24 und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes
und gefangen weggeführt unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten
werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind. 21,25 Und es
werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde
Trübsal der Nationen in Ratlosigkeit bei dem Tosen und Wogen des Meeres;
21,26 indem die Menschen vergehen vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den
Erdkreis
kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 21,27 Und dann
werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. 21,28 Wenn aber diese Dinge anfangen zu
geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht. Lk 21,22-28;
Die obige Schlußfolgerung bezüglich dieses Textes von Lk 21,22-24,
ist leider falsch. Entdeckt wurde dieser Fehler von meiner
Italienisch-Übersetzerin, welche diesen deutschen Bibeltext aus der Lutherbibel
mit ihrem italienischen Bibeltext verglichen und festgestellt hat, dass dort in
Lk 21,23 nicht von "große Not auf Erden" die Rede ist, sondern von "großer Not
im Lande".
Nun ist dies das alte Problem mit dem griechischen Wort "gh
= ge", welches sowohl "Erde" als auch "Land" bedeuten kann. Luther
hat das fälschlicherweise mit "Erde" übersetzt und ich bin in der Auslegung
darauf eingegangen. Tatsächlich muss hier jedoch mit "Land" – nämlich das Land Israel –
übersetzt werden.
Es ist schon etwas erstaunlich, dass in diesen Bibeltext, zwischen den
Prophezeiungen in zwei aufeinanderfolgenden Versen, nämlich Lk 21,24 und 25, ein
Zeitraum von mehr als zweitausend Jahre liegt. Die Prophezeiung in Lk 21,22-24
befasst sich mit der Vertreibung der Juden aus ihrem Land in die Diaspora, nach
dem 3. jüdischen Krieg (Bar-Kochba-Aufstand) im Jahre 135 n. Chr..
Die Verse 25-28 jedoch, sind eine Prophezeiung auf die Wiederkunft des Herrn,
mit dem Vorzeichen der Verfinsterung von Sonne und Mond und der Erscheinung des
Sohnes Gottes in einer Wolke, wie das auch in Mt 24,29ff und Mk 13,24ff
beschrieben wird. Und dazwischen liegen, zumindest bis in unsere heutige Zeit,
mehr als zweitausend Jahre.
Jene Hilfestellung, welche uns dieser Text bei unserem Thema hier dennoch geben
kann, ist die Aussage von Lk 21,24: "und sie werden fallen durch die Schärfe des
Schwertes und gefangen weggeführt unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten
werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind. ". Das heißt,
nach der Vertreibung der Juden in die Diaspora, im Jahre 135, werden so lange
keine Juden in Jerusalem wohnen, "bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind".
Nun wird diese Phrase "bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind" üblicherweise
interpretiert als "bis der letzte bekehrungswillige Heide zum christlichen
Glauben gekommen ist". Und wenn wir uns daran halten, muss man feststellen, dass
aus dieser Sicht offenbar auch alle heute in Jerusalem lebenden Menschen keine
echten Juden sind.
Überraschenderweise finden wir auch in der Offenbarung eine Parallele zu dieser
Aussage, wo es wieder um Jerusalem geht und abermals davon gesprochen wird, dass
die Heiden diese Stadt zertreten werden.
Die Heiden werden die heilige Stadt zertreten.
Off 11,1 Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem
Messstab gleich, und mir wurde gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und
den Altar und die dort anbeten. 11,2 Aber den äußeren Vorhof des Tempels lass
weg und miss ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt
werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang. Off 11,1-2;
Obwohl hier der Name Jerusalem nicht explizit erwähnt wird,
bezieht sich diese Prophezeiung ganz gewiss auf Jerusalem. Das besagt die
Bezeichnung "heilige Stadt", der Umstand, dass der Tempel Gottes darinnen ist,
und dass in Off 11,8 – wo übrigens die beiden Zeugen getötet werden – diese
Stadt als jene bezeichnet wird, wo der Herr gekreuzigt wurde.
Sodann ist die Rede davon, dass die Heiden die heilige Stadt zweiundvierzig
Monate zertreten werden. Diese Zeitperiode kann mit einiger Sicherheit als die
zweite Herrschaftsperiode des Antichrists interpretiert werden. Und der Ausdruck
"zertreten von den Heiden" entspricht genau der Bezeichnung, welche wir auch
weiter oben, in Lk 21,24 vorfinden.
(Siehe auch Kapitel 02: "Die
Eroberung und Zerstreuung Jerusalems".)
Im nächsten Kapitel 13 der Offenbarung wird sodann das
Wiedererscheinen des Antichrists – das Tier aus dem Meer – prophezeit. Wie zu
Beginn dieses Diskurses bereits ausgeführt wurde, wird in dieser Auslegung der
Reiter auf dem weißen Pferd, aus dem ersten Siegel in Off 6,1-2, als der
Antichrist interpretiert, welcher dort, in der ersten Hälfte der siebzigsten
Jahrwoche, agieren wird. Hier nun zeichnet sich der Beginn der zweiten Hälfte
und dieser 42 Monate der absoluten Herrschaft des Antichrists ab.
Dieser Zeitpunkt ist aber gleichzeitig auch das Ende der beiden Zeugen Gottes.
Schon bei ihrer Ankündigung in Off 11,3-11 wurde darauf hingewiesen, dass sie am
Ende ihres Zeugnisses vom Tier aus dem Abgrund getötet werden:
Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben werden, wird das Tier sie überwinden und sie töten.
Off 11,7 Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet
haben werden, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit
ihnen führen und wird sie überwinden und sie töten. Off 11, 7;
Und auch hier, bei der Prophezeiung der Wiedererscheinung des Antichrists, wird auf diesen Umstand hingewiesen:
Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden.
Off 13,7 Und es wurde ihm gegeben, mit den
Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden; und es wurde ihm Macht
gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation. Off
13, 7;
Damit wären nun alle Punkte dieser neuen, alternativen Auslegung
angeführt und begründet. Die weitere Abfolge der Ereignisse entspricht
unverändert der alten Interpretation.
Wenn sich die Dinge tatsächlich so ereignen, dann bildet die 70. Jahrwoche –
getrennt in zwei Mal 3 1/2 Jahre – jeweils den Beginn und den Abschluss des
endzeitlichen Geschehens. Und dies wäre auch eine plausible Erklärung dafür,
dass hier die Zeitangaben in Halbwochen gegeben werden.
Es ist damit natürlich noch immer nicht eindeutig nachzuweisen, dass die
Ereignisse der Endzeit, wie sie die Offenbarung des Johannes darstellt, zeitlich
sequentiell – also nacheinander – abfolgen. Man könnte jedoch zumindest davon
ausgehen, dass alle Ereignisse dieser Zeitperiode vor dem Millennium, sich en
bloc, also ohne Unterbrechung durch irgendwelche andere Geschehen, stattfinden
werden.
Guten Tag Herr Horak
Sie deuten die Offenbarung mit Abstand am besten. Alles ist mit Bibelstellen
untermauert. Vielen Dank für Ihre Arbeit!
Im Diskurs 48 schreiben Sie folgendes:
"Und in Vers Off 9,20 haben wir dann die Aussage: "die übrigen der Menschen
die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten auch nicht Buße von den
Werken ihrer Hände."
Demnach wurde ein Drittel der Menschheit getötet und unter dem Rest befindet
sich kein einziger gläubiger Mensch mehr, denn der hätte ja Buße getan. Und
auch das zeigt uns, dass sich zu diesem Zeitpunkt keine gläubigen Christen
mehr auf Erden befinden können und bestätigt damit die Auffassung, dass die
Entrückung bereits lange davor, nämlich beim sechsten Siegel, vor dem Tag
des Zornes Gottes erfolgt ist und mit dem 7. Siegel der Tag des Herrn, der
Tag des Zornes Gottes begonnen hat."
Dies ist ja die Zeit des Zornes Gottes. Also nach der Entrückung. In dieser
Zeit gibt es somit gem. Off 9,20 keine bußfertigen Menschen mehr. Dies ist
ja auch die Zeit des geistlichen oder teuflischen Antichristen. In dieser
Zeit muss jeder das Bild des Antichristen anbeten. Anscheinend gibt es dann
auch solche Menschen, die das nicht tun werden und werden dann als Märtyrer
sterben. Dies ist aber ein Widerspruch, da es ja keine bußfertigen Menschen
mehr gibt.
Ich habe hier mit Sicherheit etwas falsch verstanden. Vielleicht muss der 1.
Antichrist schon angebetet werden!?
Mit freundlichen Grüssen aus der Schweiz
(MF)
Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihre freundlichen
Worte.
Ich habe den ersten Teil meiner Antwort hier unten – bis zur "Interpretation" –
eigentlich nur zu meiner eigenen Orientierung eingefügt, um sozusagen den Faden
wieder aufzunehmen und mich mit den Zusammenhängen wieder vertraut zu machen.
Ich wollte diesen Teil dann löschen, wenn ich Ihnen eine kompakte Antwort geben
kann.
Doch vielleicht kann es für Sie von Interesse sein, die Recherche
nachzuverfolgen und sich selbst auch den Hintergrund etwas genauer anzusehen –
die Tabelle 14 am Ende des Dokuments kann dabei ein gutes Hilfsmittel sein! Und so lasse ich das
einmal so stehen.
Der Gräuel der Verwüstung steht beim 4. Siegel im Tempel
(Mt 24,15-18).
Mit dem 4. Siegel beginnt die Große Trübsal mit dem ersten,
menschlichen Antichristen als Gewaltherrscher (auch 5. Siegel). Beim 6. Siegel
ist die Wiederkunft des Herrn und die Entrückung derer in Christus (der Toten
und der noch Lebenden
1The 4,15-17). Bei dieser Wiederkunft des Herrn zur Entrückung, wird er
diesen ersten Antichristen töten (2The
2,1-8;
Off 13,1-3 – jenem der Köpfe dieses zweiten Antichristen, welcher "wie zum
Tode geschlachtet" war).
Nach dem 6. Siegel werden die 144.000 Israeliten aus allen 12 Stämmen Israels
auf Erden versiegelt (Off
7,3-8) und zu diesem Zeitpunkt sind die christlichen Entrückten aus der
Großen Trübsal bereits im Himmel vor dem Thron Gottes (Off 7,9-17).
Die Tätigkeit der zwei Zeugen Gottes wird sodann in
Off 11,3-6 angekündigt. In
Off 11,7 wird prophezeit, dass sie am Ende ihres Zeugnisses vom Tier aus dem
Abgrund (Meer) – dem zweiten, dämonischen Antichristen, wie er bei Immanuel.at
gesehen wird – getötet werden. Dies scheint sich dann in Off 13,7 zu erfüllen.
Dieser, von Satan wiedererweckte, dämonische Antichrist, das "Tier aus dem
Meer", tritt nach der 7. Posaune in Off 13 erstmals auf. Gemeinsam mit dem Tier
aus der Erde (falscher Prophet, das satanische Plagiat des biblischen Propheten
Elia,
Off 13,11) beherrscht dieser Dämon die Welt (Off 13,1-18). Siehe Warnung in
Off 14,9-13!!
Nach der 7. Posaune (vor den Gerichtsschalen, also vor dem Gericht, das in
Off 14,14-20 prophezeit wird) sind in Off 15,2 (-4) aber auch die Opfer der antichristlichen Herrschaft dieses
zweiten, dämonischen Antichristen bereits im Himmel!
Demzufolge kann man also davon ausgehen, dass es erst nach den Posaunen, im
Gericht mit den sieben Schalen des Zornes Gottes – also ab Off 16 – keine
(potentiellen) Gläubigen mehr auf Erden geben wird.
Daher ist Ihre Argumentation, dass es ein Widerspruch wäre, wenn zu einem
bestimmten Zeitpunkt auf Erden keine bußfertigen Menschen mehr wären und dann
danach dennoch gläubige Menschen erwähnt werden, nicht ganz stimmig.
Wenn ich zu einem Zeitpunkt bevor Sie gläubig wurden, behauptet hätte, Sie seien
ungläubig, wäre das korrekt gewesen. Erst jetzt, da Sie gläubig sind, wäre das
ein Widerspruch. Und so scheint es auch in unserem Fall hier in der Offenbarung
zu sein.
Sie berufen sich in Ihrer Argumentation zurecht auf Off 13,15:
Das Bild bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.
Off 13,15 Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des
Tieres Odem zu geben, so daß das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte,
daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. Off 13,15;
Obwohl die Folgerung daraus, dass alle Getöteten unbedingt
gottesgläubige Menschen sein werden, durch den Text nicht direkt bestätigt wird,
ist zumindest der Schluss zulässig, dass es – außer geistig Kranken,
potentiellen Selbstmördern oder charakterlich krankhaft starrköpfigen Leuten –
auch ein großer Teil von gottesfürchtigen Menschen sein wird, welche diese
Aufforderung zur Götzenanbetung verweigern. (Ich würde mir wünschen, dass
alle Katholiken, die den katholischen Götzen "Maria" und die toten "Heiligen"
[Totenkult] anbeten, einmal diese Bibelstelle bedenken würden).
Das zweite gewichtige Argument ist die biblische Tatsache, dass zu diesem
Zeitpunkt – in der Herrschaft des dämonischen Antichristen – auch keine
rechtgläubigen Christen mehr auf Erden sein werden, denn sie wurden ja alle bei
der Wiederkunft des Herrn entrückt.
Doch hier muss man an die Aussage unseres Herrn Jesus Christus erinnern, welcher
in Jh 10,16 von zwei Herden spricht und damit die ursprüngliche "Herde" Israel
(aus diesem Hof) und die andere Herde, die Gemeinde (nicht aus diesem Hof)
meint.
Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muß ich bringen.
Jh 10,14 Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die
Meinen, und die Meinen kennen mich, 10,15 wie der Vater mich kennt und ich den
Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. 10,16 Und ich habe
andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muß ich bringen, und
sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Jh
10,14-16;
Wir müssen daher bei der Bibelexegese neben der Zukunft von uns
Christen immer auch das Schicksal des Volkes Israel berücksichtigen. Und in
diesem Zusammenhang gibt es zwischen dem Alten und Neuen Testament einen recht
interessanten Konnex, der in unser Thema hier hineinspielen könnte.
Der Prophet Maleachi hat dem Volk Israel prophezeit, dass Gott den Propheten
Elia senden würde, bevor der furchtbare Tag des Herrn kommt:
Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare.
Mal 3,22 Haltet im Gedächtnis das Gesetz meines
Knechtes Mose, dem ich am Horeb für ganz Israel Ordnungen und Rechtsbestimmungen
geboten habe. 3,23 Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag
des HERRN kommt, der große und furchtbare. 3,24 Und er wird das Herz der
Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern umkehren lassen,
damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage. Mal 3,22-24;
Genau das hatten auch die Jünger den Herrn Jesus gefragt:
Was sagen denn die Schriftgelehrten, daß Elia zuerst kommen müsse?
Mt 17,10 Und die Jünger fragten ihn und sprachen:
Was sagen denn die Schriftgelehrten, daß Elia zuerst kommen müsse? 17,11 Er
aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt zwar und wird alle Dinge
wiederherstellen. 17,12 Ich sage euch aber, daß Elia schon gekommen ist,
und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was sie wollten. Ebenso
wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden. 17,13 Da verstanden die
Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach. Mt 17,10-13;
Zacharias, dem Vater von Johannes dem Täufer, wurde für seinen Sohn gerade das prophezeit:
Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia
Lk 1,16 Und viele der Söhne Israels wird er zu dem
Herrn, ihrem Gott, bekehren. 1,17 Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist
und der Kraft des Elia, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern und
Ungehorsame zur Gesinnung von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu
bereiten. Lk 1,16-17;
Und du, Kind, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden.
Lk 1,76 Und du, Kind, wirst ein Prophet des
Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen,
seine Wege zu bereiten, 1,77 um seinem Volk Erkenntnis des Heils zu geben in
Vergebung ihrer Sünden, 1,78 durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes,
mit der uns der Aufgang aus der Höhe besuchen wird, 1,79 um denen zu
leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, und unsere Füße zu richten
auf den Weg des Friedens. – 1,80 Das Kind aber wuchs und erstarkte im
Geist und war in der Einöde bis zum Tag seines Auftretens vor Israel. Lk
1,76-80;
Johannes der Täufer war also im Geist und in der Kraft des Elia gekommen und hätte durch sein Zeugnis die Maleachi-Prophezeiung erfüllen und das Volk Israel bekehren sollen. Doch die Juden wollten ihn – ebenso wie auch den Herrn Jesus selbst – nicht annehmen.
Mt 11,14 Und wenn ihr es annehmen wollt: er
ist Elia, der kommen soll.
Unbeschadet dessen, muss sich jedoch unsere Aufmerksamkeit auf
die Aussage des Herrn oben, in Mt 17,11, richten, wo er durchaus erkennen ließ,
dass ihm dieses Verhalten der Juden bewusst war, als er sagte "Elia kommt zwar
und wird alle Dinge wiederherstellen".
Johannes der Täufer kam in der Kraft/Geist des Elia, nachdem er aber in Israel
abgelehnt und sogar getötet wurde, konnte diese Prophezeiung durch ihn nicht zur
Gänze realisiert werden und wartet daher noch auf ihre Erfüllung. Und genau das
meinte auch der Herr, als er sagte: "Elia kommt zwar". Was ungesagt blieb: aber
es wird nicht mehr Johannes der Täufer sein.
Soweit die biblischen Fakten. Was nun hier unten kommt ist eine
Der Prophet Maleachi spricht in Mal 3,23: "Siehe, ich sende euch
den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare."
Bei der Exegese der Offenbarung – ab Off 8 – befinden wir uns an diesem Tag des
Herrn, der sich bis Off 20 (Schlacht von Harmagedon) erstreckt. Die Zeit des
Zornes/Grimmes Gottes ist ein Teil des Tags des Herrn und beginnt mit den
Schalengerichten (Off
16,1).
Und nun sind diese Schalengerichte wohl das Furchtbarste der ganzen Offenbarung.
Die gottlose Menschheit wird dann vom dämonischen Antichristen beherrscht und
Gott schickt gleichzeitig in seinem Zorn mit diesen "sieben Schalen des Grimmes
Gottes", die furchtbarsten Gerichte über die Menschen.
(Siehe auch Kapitel 05: "Der Tag
des Herrn.".)
Doch Maleachi sagt ja "bevor" dieser furchtbare (Teil am) Tag
des Herrn kommt. Und da würde die Zeit vor
Off 13,7 – also dem Wirken der zwei Zeugen – durchaus passen. Einer der zwei
Zeugen könnte daher Elia sein. Auch der Umstand, dass danach, in der Herrschaft
des wiedererweckten dämonischen Antichristen, in der Zeit der zwei Zeugen Gottes
und damit vor den Schalengerichten, noch Menschen – in dem Fall Juden – zum
Glauben an den wahren Gott kommen und die Anbetung des Bildes des Antichristen
verweigern werden, könnte damit erklärt werden.
Auch die bekannte Prophezeiung in
Off 13,18 über die "Zahl des Tieres" wäre dann eine Warnung und eine
Offenbarung rein für die Juden, damit sie sich dann, beim Erscheinen des
wiedererweckten dämonischen Antichristen, der sich als der "wahre" Christus
(Messias, Gesalbte) ausgeben wird, daran erinnern, wer das in
Wirklichkeit ist – nämlich der ehemalige Gewaltherrscher (Dan
11,31-45), der erste Antichrist, der sie noch als Mensch schon einmal
betrogen hat.
Das und der Umstand, dass diese Juden durch das Zeugnis der zwei Zeugen zum
Glauben an den wahren Gott gekommen sind, könnte der Grund sein, warum sie dann
die Anbetung des Götzenbildes verweigern.
(Siehe auch Tabelle 04: "Die
Offenbarung aus dem Buch der Wahrheit.".)
Schließlich darf man nicht vergessen, dass der zweite Antichrist
nach der Bibel ein Jude sein wird (Jh
5,43). Er wird sich als der echte "Messias" ausgeben und behaupten, dass er
Gott sei. Wie auch die Juden bis heute, wird er Jesus von Nazareth als einen
Betrüger und Gotteslästerer bezeichnen. Und gerade die Juden – aber auch große
Teile der pseudochristlichen Welt – werden ihn freudig als den so lange
erwarteten "Messias" – bzw. den "wiedergekommenen Herrn" – annehmen.
So gesehen wäre die Prüfung der Christen die große Trübsal mit der Herrschaft
des menschlichen Antichristen, des Menschen der Gesetzlosigkeit (2The
2,3-8), der durch unseren Herrn Jesus Christus bei seiner Ankunft zur
Entrückung getötet wird,
Die Prüfung der Juden hingegen wäre dann in der Folge, am Tag des Herrn, die
Herrschaft eben dieses getöteten Gesetzlosen als einen vom Satan wiedererweckten
Dämon, der dann in der Schlacht von Harmagedon gemeinsam mit dem falschen
Propheten besiegt wird und in die Verdammnis fährt.
Vor dem Zorn Gottes aber, mit den sieben Schalen des Grimmes Gottes (welcher
immer wieder zu einer Verwechslung mit der Großen Trübsal führt), werden die
Christen bewahrt bleiben (1The
5,9;
2Ptr 2,9;
Off 3,10) nicht aber die Juden.
(Siehe auch Diskurs 61: "Ist die
Große Trübsal identisch mit dem Tag des Herrn und des Zornes Gottes?".)
Wie Sie sehen, ist eine Interpretation dieser Bibelstellen
tatsächlich nicht ganz einfach und auch nicht ganz sicher.
Vor allem deshalb nicht ganz sicher, weil auch einiges dafür spricht, dass die
beiden Zeugen und der wiederkehrende Prophet Elia nicht identisch sein könnten.
Doch dann würden eben die zwei Zeugen Ihren Auftrag ausführen und Elia würde am
Beginn des Millenniums, nach der Sammlung Israels durch seinen Gott, erscheinen.
An der Kernaussage der obigen Interpretation würde sich dadurch aber nichts
ändern.
Ihre Befürchtung am Ende Ihres Mails:
"Dies ist ja die Zeit des Zornes Gottes. Also nach
der Entrückung. In dieser Zeit gibt es somit gem. Off 9,20 keine bußfertigen
Menschen mehr. Dies ist ja auch die Zeit des geistlichen oder teuflischen
Antichristen. In dieser Zeit muss jeder das Bild des Antichristen anbeten.
Anscheinend gibt es dann auch solche Menschen, die das nicht tun werden und
werden dann als Märtyrer sterben.
Dies ist aber ein Widerspruch, da es ja keine bußfertigen Menschen mehr gibt.
Ich habe hier mit Sicherheit etwas falsch verstanden. Vielleicht muss der 1.
Antichrist schon angebetet werden!?"
ist unbegründet. Sie haben nichts falsch verstanden, nur
zeitlich falsch zugeordnet. In Off 9,20 ist noch keine Rede vom wiedererweckten,
dämonischen Antichristen. Es ist die Zeit nach dem Tod des ersten, des
menschlichen Antichristen, des "Gesetzlosen", wie Paulus ihn nennt.
Dieser Gesetzlose, "dessen Kommen im Einklang mit der
Tätigkeit Satans steht, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge
und in allem Betrug der Ungerechtigkeit für diejenigen, die verloren gehen, darum,
dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden
(wie z.B. ‘Qanon');"
(2The 2,8-10)
war offensichtlich der "Antichrist" für die Nationen, für die Heiden,
deren Zeit jetzt, nach der Tötung des ersten Antichristen und Entrückung der Gemeinde
– wie Sie richtig schreiben – vorbei ist.
Doch in dieser Zeit, unmittelbar danach, in Off 9,20, in der Zeit der Posaunengerichte – hier der sechsten Posaune
– muss noch niemand ein Bild anbeten.
Es ist ja auch die Zeit der zwei Zeugen, die in
Off 11,3-7 angekündigt werden, deren Tätigkeit der Weissagung und des Zeugnisgebens bis
Off 13,7 währt, wo sie dann von dem auf der Bildfläche erscheinenden
dämonischen zweiten Antichristen – trotz ihrer gewaltigen Fähigkeiten und Kräfte –
getötet werden.
Diese zwei Zeugen Gottes haben mit ihrem Zeugnisgeben und durch das große
Erdbeben in Jerusalem bei ihrer Auferstehung, das Herz vieler – aber bei Weitem
nicht aller
(Off
11,10) – der dann lebender Israeliten zu ihrem Gott bekehren können.
Und diese, zu ihrem Gott bekehrten Israeliten
(Off
11,13), sind es dann auch, welche in der nun (Off 13,7) beginnenden
Herrschaft des zweiten, dämonischen Antichristen, die Anbetung seines Bildes
verweigern und als Märtyrer sterben werden.
Ihre letzte Frage dann, ob vielleicht der 1. Antichrist schon angebetet werden
muss, lässt sich auch aus der Logik der biblischen Aussagen beantworten. Der
erste Antichrist ist nach der Schrift ein "Mensch der Sünde, Sohn der Verderbens"
(2The
2,3). Und er kommt in jener Zeit, in welcher die Gemeinde vor der
Entrückung noch geprüft wird.
Es ist der zweite Antichrist, der als Jude kommt
(Jh
5,43), der sich gegenüber den Israelis und der Welt als der "Messias"
präsentieren wird und der den wahren Messias, unseren Herrn Jesus Christus, als
Betrüger und Gotteslästerer hinstellen wird. Er ist der "Sohn des Satans" und ein
religiöser Gewaltherrscher, der Israel durch falsche Wunder, Betrug und Lüge zur Weltherrschaft führt.
Und das ist genau jener Messias, den Israel seit etwa 2600 Jahren nach den
Aussagen der Propheten erwartet: Einen Herrscher jüdischer Abstammung (einen
Nichtjuden als Messias würde man in Israel nie akzeptieren), der die mosaische
Religion vertritt – er wird sie zur Staatsreligion machen und Israel
endlich zur Weltmacht – zum "Haupt der Nationen"
(Jer
31,7) – führen.
Das war ja auch der Grund, warum die Juden Jesus von Nazareth abgelehnt haben,
weil er keine Anstalten machte, Israel von den Römern zu befreien und dann
selbst seiner eigenen Kreuzigung nichts entgegengesetzt hatte.
Was Israel damals – und bis heute – in seinem kriegslüsternen Charakter nicht
wahrhaben wollte, ist die Tatsache, dass Gott – ebenfalls durch seine Propheten
– verheißen hat, sein Volk nicht durch Krieg und Gewalt (Hos 1,7), sondern durch die Macht seines Heiligen Geistes zu sammeln und sie
wieder in ihr Land zurückzuführen (Hes 20,40-44) und dann – erst dann! – zur Weltmacht zu erheben. Das alles aber –
wie ebenfalls die Propheten bestätigen – erst im Millennium, dem Tausendjährigen
Friedensreich des Sohnes Gottes auf Erden, wenn das Volk Israel
durch Gott in sein Land gesammelt und bekehrt ist.
In diesen Zusammenhang passt auch das Gleichnis des Herrn vom "Guten Hirten"
(Jh 10,7-10): der
Herr ist "die Tür der Schafe", er kommt vom Himmel, wohin die
"Schafe" bei der Entrückung in die Freiheit gehen können. Satan ist der Dieb, er
kommt aus dem Abgrund, "um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben".
Der zweite Antichrist ist also ein wiedererweckter Toter, ein Dämon
(Geistwesen), und Satan gibt ihm alle seine Macht, Kraft und sogar seinen Thron
(Off
13,1-3). Wie Satan, hat der dämonische Antichrist die Fähigkeit sogar in den
Geist von willigen Menschen einzudringen und sie nach seinem Willen zu steuern.
Wir sehen also, das ist eine ganz andere, eine geistige Dimension der Herrschaft
über die Menschheit.
Eine detailliertere Erklärung der beiden Antichristen findet sich im Beitrag weiter
oben Der erste und der zweite Antichrist. oder
aber auch im Diskurs 86.
(Siehe auch Diskurs 86: "Der
erste und der zweite Antichrist.".)
Der Beginn der Wehen: Die
Trübsal jener Tage – 1. Siegel: Der Mensch der Gesetzlosigkeit / 6. Siegel: Wiederkunft des Herrn zur Entrückung |
|||||||
< 1. Siegel > 1Ptr 1,23 Weißes Pferd: Reiter hat einen Bogen. Er bekam Krone, er zog aus sieg- reich und um zu siegen |
< 2. Siegel > (6,3-4;) Feuerrotes Pferd: Nimmt den Frieden von der Erde ihm ward ein großes Schwert gegeben |
< 3. Siegel > (6,5-6;) Schwarzes Pferd: Waage in der Hand. Weizen und Gerste teuer aber Öl und Wein nicht antasten |
< 4. Siegel > (6,7-8;) Fahles Pferd: Tod, und Hölle folgte. Macht über 1/4 der Erde d. Schwert, Hunger Tod wilde Tiere |
< 5. Siegel > (6,9-11;) Seelen der Märtyrer am Altar: Richte sie. Bekamen weißes Kleid, ruhen kleine Zeit bis Mitknechte getötet |
< 6. Siegel > (6,12-17;) Großes Erdbeben. Sonne finster, Mond Blut, Sterne fallen, Himmel Buchrolle Berge, Inseln bewegt |
6a Sie |
< 7. Siegel > (8,1-6;) Himmel: Stille1/2 Stunde Räucherwerk am Altar 7 Engel mit 7 Posaunen Donner, Stimmen, Blitze |
Der Tag des Herrn: Die zwei Zeugen Gottes
weissagen 1260 Tage mit Sacktuch bekleidet (?) |
|||||||
< 1. Posaune > (8,7;) Hagel, Feuer, Blut 1/3 der Erde verbrannte 1/3 der Bäume verbrannte alles Gras verbrannte |
< 2. Posaune > (8,8-9;) Feuerberg ins Meer 1/3 des Meeres Blut 1/3 des Meereslebens tot 1/3 der Schiffe sank |
< 3. Posaune > (8,10-11;) Fackelstern vom Himmel 1/3 der Flüsse Wermut 1/3 der Brunnen Wermut viele Menschen starben |
< 4. Posaune > (8,12-13;) Sonne, Mond, Sterne ihr 3. Teil verfinstert 1/3 Tag kein Licht 1/3 Nacht desgleichen |
< 5. Posaune 1. Wehe> (9,1-12;) Abgrundstern Rauch, Sonne finster, Heuschrecken schaden Menschen ohne Siegel 5 M |
< 6. Posaune 2. Wehe> (9,13-21;) Engel v. Euphrat Feuer, Rauch, Schwefel 1/3 der Menschen getötet der Rest tat nicht Buße |
6a Pos |
< 7. Posaune 3. Wehe> (11,15-19;) Reiche der Welt Gottes, Gottes Zorn gekommen Zeit zu richten die Toten Donner, Stimmen, Blitze |
Der Tag des Zornes Gottes: Die Herrschaft
des dämonischen Antichrists / Tod der 2 Zeugen / die Nationen zertreten Jerusalem |
<7a Pos> |
||||||
< 1. Schale > (16,1-2;) auf die Erde: ein böses Geschwür an den Tieranbetern mit dem Zeichen des Tieres |
< 2. Schale > (16,3;) ins Meer: Blut wie eines Toten und alle lebendigen Wesen im Meer starben |
< 3. Schale > (16,4-7;) in Flüsse und Brunnen: Wasser ward Blut Prophetenblut vergossen Blut zu trinken gegeben |
< 4. Schale > (16,8-9;) in die Sonne: Menschen versengt Menschen lästern Gott aber taten nicht Buße |
< 5. Schale> (16,10-11;) auf den Thron des Tieres: Reich finster, Menschen haben Schmerzen, lästern Gott aber taten nicht Buße |
< 6. Schale> (16,12;) auf den Strom Euphrat: sein Wasser vertrocknete damit bereitet ist der Weg den Königen vom Osten |
6a Sch |
< 7. Schale> (16,17-21;) in die Luft: Blitze, Stimmen, Donner großes Erdbeben wie nie Inseln, Berge nicht mehr |
============================================================================================================================= |
=== |
<7a Sch> =================== |
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Der wiedergekehrte Antichrist: Tod der zwei Zeugen |
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6a Sie Nach 6. Siegel (7,1-17;) Kein Schaden an Erde, Meer, Bäumen bis 144000 versiegelt sind an ihren Stirnen. Die aus der Trübsal haben weiße Kleider vorm Thron. Das Lamm leitet sie zu lebendigen Wassern. Gott wischt ihre Tränen ab. |
6a Pos Nach 6. Posaune (10,1-11; 11,1-14;) Starker Engel mit Wolke: Mit 7. Posaune ist das Geheimnis Gottes vollendet; es wird keine Wartezeit mehr sein. Johannes isst Büchlein. Die zwei Zeugen werden vom Tier getötet Erdbeben in Jerusalem |
7a Pos Nach 7. Posaune (12,1-18; 13,1-18; 14,1-20; 15,1-8;) Das Weib und der Drache, der Sturz Satans und seiner Engel. Das Tier aus dem Meer überwindet die Heiligen. Antichrist und falscher Prophet: die Herrschaft der beiden Tiere. Das Lamm und seine 144.000 stehen auf dem Berg Zion. Drei Engel: Evangelium, Gericht, Fall Babylon, Tote im Herrn sterben. Beginn des Gerichts: der Menschensohn erntet die Erde. Die Sieger über das Tier sein Bild und seinen Namen singen im Himmel ein Lied. Die 7 Engel mit den 7 Schalen des Zornes Gottes. Niemand kann in den Tempel gehen, bis die 7 Plagen vollendet sind. |
6a Sch Nach 6. Schale (16,13-16;) Satan, Antichrist und falscher Prophet senden Teufelsgeister aus zu den Königen der ganzen Welt um Zeichen zu tun. Satan und Antichrist sammeln die Völker zum Streit am Tag Gottes in Harmagedon |