Das große Babylon, die Mutter der Huren und aller Gräuel
auf Erden.
Das Tier aus dem Meer und das scharlachrote Tier aus dem Abgrund.
Tabelle – Der Antichrist, die "Dame" im Schachspiel des Teufels.
Tabelle – Die Weltreiche in der Bibel.
Der erste und der zweite Antichrist. – Diskurs 86
Babylon die Große – die globale Hochfinanz? – Diskurs 109
In den Standardauslegungen dieses Kapitels 17 der Offenbarung, wird die große Hure Babylon
als das Rom der damaligen Zeit interpretiert. Man bringt die moralischen Aussagen in diesem Text über Babylon
in Zusammenhang mit der damals in Rom herrschenden Sittenlosigkeit und interpretiert die Vernichtung der
großen Stadt Babylon durch die zehn Könige, als eine Vorausschau auf den Untergang Roms.
Sie werden die Hure hassen und ausplündern und werden sie mit Feuer verbrennen.
Off 17,15 Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die
Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen. 17,16 Und die zehn Hörner, die du gesehen
hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie ausplündern und entblößen und werden ihr
Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen. Off 17,15-16;
Das Tier wird als das Römische Reich gesehen und seine sieben Häupter bzw. Könige als
bestimmte römische Kaiser, meistens beginnend mit Julius Caesar (49-44 v.Chr.), bzw. Augustus (31 v.Chr. – 14
n.Chr.), dann Tiberius (14-37 n.Chr.), Gaius (Caligula 37-41 n.Chr.), Claudius (41-54 n.Chr.), Nero (54-68
n.Chr.), Vespasian (69-79 n.Chr.), bzw. Titus (79-83 n.Chr.), wobei man das Vierkaiserjahr nach Neros Tod mit
Galba (68-69 n.Chr.), Otho (69 n.Chr.) und Vitellius (69 n.Chr.) aufgrund ihrer kurzen Herrschaftszeit oft
überspringt und mit Vespasian bzw. Titus fortfährt. Der achte König gar, wird – einer Legende nach – als
der "Nero redivivus", als der wiederauferstandene Kaiser Nero in der Endzeit beschrieben.
Andere Ausleger wieder – speziell katholische – vermeiden natürlich jeden Zusammenhang mit Rom, und
bezeichnen Babylon als "die von Gott abgefallene Menschheit". Eine Umschreibung die an sich so schlecht
nicht wäre, würde da nicht ein ganz bestimmter Zusammenhang in der Schrift dagegensprechen.
Alle Ausleger sind sich nämlich darin einig, dass der prophezeite Untergang Babylons noch vor dem Millennium,
also vor dem tausendjährigen Reich erfolgen wird, bzw. – bei der Interpretation als das antike Rom – erfolgt
ist. Das würde aber bedeuten, dass es ab diesem Zeitpunkt keine "von Gott abgefallenen Menschen" mehr
geben könnte. Der Umstand, dass wir heute wahrscheinlich noch mehr Gottlose und Gottesverächter auf dieser
Welt haben, als zu Zeiten eines Nero, schließt diese Interpretationsmöglichkeit für die Vergangenheit aus.
Betrachtet man nun die Aussagen der Offenbarung über das Wiedererscheinen Satans auf dieser Welt nach dem
Millennium, am Ende der Zeiten, so erfahren wir, dass auch dann, in der Zukunft, die Gottlosen keinesfalls
ausgerottet sein werden.
Er wird ausziehen, sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl ist wie Sand am Meer.
Off 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen
werden aus seinem Gefängnis 20,8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde,
Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. Off 20, 7- 8;
Satan wird also sogar noch nach dem tausendjährigen Friedensreich Menschen "wie Sand am
Meer" finden, welche sich mit ihm verbünden um gegen Gott zu kämpfen.
Daraus erhellt, wenn Babylon tatsächlich "die von Gott abgefallene Menschheit" sein sollte, müsste es
sie am Ende der Welt auch noch geben und die Vernichtung Babylons durch die zehn Könige müsste ein Ereignis
nach dem Millennium und vor dem Letzten Kampf sein, was jedoch aufgrund des Textes in Off 17,12-14 sehr
unwahrscheinlich ist.
Bei eingehendem Studium erkennt man jedoch, dass alle diese Auslegungen viel zu kurz gegriffen sind. Wir sind
hier in einem Buch der Bibel, in welchem der Herr Jesus dem Johannes – und damit auch uns – einen Blick in die
zeitlose Sicht Gottes gewährt. Das heißt, wir bekommen hier nicht nur Prophezeiungen auf tausende von Jahre
in die Zukunft beschrieben, sondern diese Prophezeiungen sind auch retrospektiv und beziehen tausende Jahre
der Vergangenheit mit ein. Und speziell hier, in Off 17, wird in wenigen Sätzen ein Überblick über die
gesamte Menschheitsgeschichte gegeben.
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Auslöser der Standardinterpretation dürfte der Umstand sein, dass der moralische Eindruck,
welchen das Babylon der Offenbarung erweckt, doch sehr an das Rom der Christenverfolgung erinnert. Weiters
wird "die Hure Babylon" auch als "die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden"
bezeichnet. Also ein weiterer Konnex zu Rom, sowohl als Hauptstadt des Römischen Reiches, als auch später,
als Zentrum der römisch-katholischen Kirche, deren Stellung in den vergangenen Jahrhunderten in bestimmten
Bereichen durchaus über jener von Kaisern und Königen lag.
So hat der Papst von den römischen Kaisern ihren (heidnischen) Titel "Pontifex Maximus" übernommen.
Dieses Amt des "Obersten der Pontifices" war im Römischen Reich ausschließlich mit der Person des
Kaisers verbunden. Auch haben die Päpste in den darauffolgenden Jahrhunderten – besonders vom 11. bis zum 13.
Jahrhundert – oft große Macht über die Fürsten Europas gehabt und Kaiser und Könige nicht nur eingesetzt
sondern auch "ausgesucht" – und sie haben auch bis heute noch eine gewisse "Herrschaft" über die "Könige"
auf Erden.
Es ist beispielsweise in der weltlichen Diplomatie festgeschriebenes Recht (Gesandtschaftsrecht), dass in der
Rangordnung unter allen diplomatischen Vertretern in einem Land, der längst dienende Missionschef an der
Spitze steht (Doyen) und damit der Sprecher des gesamten diplomatischen Korps (Doyenat) dieses Empfangslandes
ist. Durch Konkordate hat sich jedoch der Vatikan diese Vorrangstellung – unabhängig von der Dauer der
Dienstzeit und anderen Kriterien – für seinen eigenen Vertreter (Apostolischer Nuntius) vorbehalten. So kommt
es, dass immer der diplomatische Vertreter des Vatikans dieses Amt eines Doyens des diplomatischen Korps in
den Ländern der Welt ausübt. Und nachdem die Diplomaten im Ausland die Vertreter ihrer Regierungen sind, ist
hier bis heute die Aussage zutreffend, dass die Römische Kirche – in eingeschränkter Form, aber doch – eine
"Herrschaft" über die "Könige der Welt" ausübt.
Auch die Aussage "…sieben Berge, auf denen die Frau sitzt" erinnert doch sehr an das Roma Septicollis,
die sieben Hügel, auf welchen Rom erbaut ist. Und schließlich haben wir im NT selbst einen Text, der auf Rom
als "Babylon" hinweisen könnte. Es ist dies der erste Brief des Petrus, welchen er angeblich aus Rom
geschrieben hat und den er mit den Worten abschließt "Es grüßt euch aus Babylon …"
Es grüßt euch aus Babylon die Gemeinde, die mit euch auserwählt ist.
1Ptr 5,13 Es grüßt euch aus Babylon die Gemeinde, die mit euch
auserwählt ist, und mein Sohn Markus. 5,14 Grüßt euch untereinander mit dem Kuss der Liebe. Friede sei mit
euch allen, die ihr in Christus seid! 1Ptr 5,13-14;
Betrachtet man nun den Inhalt der drei "Babylon-Kapitel" in Off 17-19, so fällt es
wahrhaft schwer, nicht an Rom zu denken. So heißt es dort:
Die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu.
Off 17,6 Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem
Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich sehr, als ich sie sah. Off 17, 6;
Hier kommt sofort der Gedanke an die Christenverfolgungen im alten Rom, aber auch an die
Inquisition und Gegenreformation der Römischen Kirche. Oder auch:
Das Blut der Propheten und der Heiligen ist in ihr gefunden worden.
Off 18,24 und das Blut der Propheten und der Heiligen ist in ihr gefunden
worden, und das Blut aller derer, die auf Erden umgebracht worden sind. Off 18,24;
Wenn man davon ausgehen will, dass sowohl der Apostel Petrus als auch Paulus – um die
bekanntesten zu nennen – der Überlieferung nach in Rom hingerichtet worden sind, so scheint dies für Rom
zu sprechen. Allerdings haben wir Aussagen in den Evangelien, welche diesem Text viel eher entsprechen. So
spricht der Herr in Mt 23,35 vom "Blut aller Gerechten, das auf Erden vergossen wurde" und könnte damit
die vielen, von den jeweiligen Machthabern in Israel getöteten Propheten und Gerechten meinen und damit die
Stadt Jerusalem.
Damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde.
Mt 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle
entfliehen? 23,34 Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen
werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie
verfolgen von Stadt zu Stadt, 23,35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen
wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen
dem Tempel und dem Altar ermordet habt.
23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. Mt 23,33-36;
Die anschließende Aussage: "und das Blut aller derer, die auf Erden umgebracht worden sind"
kann man wohl kaum ausschließlich auf Rom, ja wahrscheinlich auf gar keine Stadt der Welt beziehen. Wenn eine
Stadt, dann müsste es eine "symbolische" Stadt sein, welche etwa alle Großstädte der Welt mit ihren
Verbrechen und Morden miteinbezieht.
Dann weiters: "Denn deine Kaufleute waren Fürsten auf Erden, und durch deine Zauberei sind verführt worden
alle Völker" (Off 18,23). Die normalen Handelsbeziehungen des Vatikans reichen wahrscheinlich für eine
derartige Klassifizierung nicht aus. Will man dem Vatikan nicht eine intensive Verbindung zur Mafia
unterstellen, lassen sich diese Aussagen auch nicht auf Rom beziehen.
Ähnlich ist es mit dem folgenden Text:
Die große Stadt, bekleidet mit Purpur und Scharlach, geschmückt mit Edelsteinen.
Off 18,15 Die Kaufleute, die durch diesen Handel mit ihr reich geworden sind,
werden fernab stehen aus Furcht vor ihrer Qual, werden weinen und klagen: 18,16 Weh, weh, du große Stadt, die
bekleidet war mit feinem Leinen und Purpur und Scharlach und geschmückt war mit Gold und Edelsteinen und
Perlen, 18,17 denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum! Und alle Schiffsherren und alle
Steuerleute und die Seefahrer und die auf dem Meer arbeiten, standen fernab. Off 18,15-17;
Könnte man Purpur und Scharlach sowie Gold und Edelsteine noch auf die Kleidung von
römischen Kardinälen und Bischöfen und den Schmuck auf den sagenhaften Reichtum des Papstes beziehen,
fehlen bei den Kaufleuten und Schiffsherren mit ihrem Handel wieder die Bezüge und die Argumente. Dies sind
nur einige Beispiele, welche für alle Aussagen über Babylon in den Kapiteln 17,18 und 19 der Offenbarung
stehen.
Es ist also objektiverweise nicht mit Sicherheit festzustellen, wer oder was hier mit Babylon gemeint ist. Um
allerdings ein Gefühl dafür zu bekommen – es heißt ja auch "geht hinaus aus ihr, mein Volk" (Off 18,4)
- können wir jene Aussagen zusammenstellen und zu interpretieren versuchen, welche der Text hergibt.
Der Umstand, dass Babylon auch "große Hure" genannt wird spricht dafür, dass sie in
irgendeiner Weise mit Gott verbunden war und dann abgefallen ist. Die Städte Israels werden im AT als Huren
bezeichnet, weil sie ihren Gott verlassen haben. Dies impliziert aber eben auch, dass sie einmal Gott
angehört hatten. Von da her ist der Hinweis auf eine religiöse Organisation, welche sich im Laufe der Zeit
vom wahren Glauben entfernt hat sehr stark.
Dass sie "an vielen Wassern" sitzt meint in der prophetischen Sprache, dass sie unter vielen Völkern und
Nationen verbreitet ist.
Dass sie "mit den Königen auf Erden Hurerei getrieben hat" kann heißen, dass sie ihren "Mann",
nämlich Gott, mit den Königen, der weltlichen Politik, betrogen hat.
Sie ist "betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu". Das heißt, sie hat nicht
nur Gott betrogen, sondern auch jene verfolgt und getötet, welche ihr widerstanden und weiterhin an Gott und
ihrem Glauben festhielten. Hier müssen wir berücksichtigen, dass mit den "Heiligen" nicht nur jene des
Neuen Bundes, sondern selbstverständlich auch die Propheten und Knechte Gottes im Alten Bund mit
eingeschlossen sind. Und so gesehen erkennt man, dass eine ausschließliche Auslegung hin auf die Römische
Kirche viel zu kurz greift.
"Sie sitzt auf einem Tier voll lästerlicher Namen": Sie lässt sich vom Feind Gottes (lästerliche Namen)
tragen und unterstützen und benutzt dies zur Aufrechterhaltung ihrer Macht.
"Sie ist die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden": Sie propagiert den Abfall von Gott (Hurerei)
und gebietet andere Götter und Götzen (Gräuel) anzubeten. Auch hier impliziert der Ausdruck "Mutter der
Hurerei" eine irdische Macht, welche vom Anbeginn der Menschheit tätig und wirksam war. Die Römische
Kirche könnte hier bestenfalls als "Tochter" dieser Hure gesehen werden.
"Die Kaufleute auf Erden werden weinen und Leid tragen um sie", "Deine Kaufleute waren Fürsten auf
Erden": Sie hat weltweite geschäftliche Verbindungen und Handelsbeziehungen und scheut wahrscheinlich auch
nicht vor Erpressung und Korruption zurück.
"Von ihrem Überfluss sind reich geworden alle, die Schiffe auf dem Meer hatten": Sie hat ein
weltumspannendes Netz an Agenten, Händlern und Zulieferern und arbeitet mit großen Gewinnspannen. Auch wenn
man der Römischen Kirche nachsagt, dass sie beste Verbindungen zur Mafia hätte, würde ein derart
weltumspannendes kommerzielles Netz sicherlich irgendwann einmal publik geworden sein.
"Durch deine Zauberei sind verführt worden alle Völker": Das, was sie den Völkern anbietet/verkauft,
ist eigentlich Betrug (verführt). Doch sie macht es so gut (Zauberei), dass diese Völker es nicht merken.
Wie man sieht, ist hier eindeutig von einer weltweiten Macht oder Organisation die Rede. Eine Organisation,
welche ursprünglich den wahren Glauben hatte und später davon abgefallen ist.
Obwohl fast alle christlichen Kirchen und Denominationen in unseren Tagen dem Zeitgeist ihren Tribut gezollt
haben, und in der Vergangenheit wahrscheinlich keine die Christusgläubigen so verfolgt hat, wie die Römische
Kirche, scheint ein ausschließlicher Bezug auf Rom nicht gerechtfertigt.
Auch die Interpretation, dass Babylon das abgefallene Weltjudentum repräsentiert, ist in Teilbereichen zwar
plausibel (Scheingläubigkeit, Handel, Reichtum), aber als Ganzes nicht aufrechtzuerhalten.
Das Babylon der Bibel scheint keine zeitspezifische Erscheinung zu sein. Weder in der Endzeit, noch in unserer
Zeit oder der Zeit des Römischen Reiches. Und auch wenn wir noch weiter zurückgehen, in die Zeit des
Nebukadnezar, finden wir im Babel der Chaldäer – ähnlich wie im Rom der Kaiserzeit – wohl eine
Repräsentantin dieses Phänomens, aber nicht seinen Ursprung.
Dieser lässt sich möglicherweise im allerersten Babel, dem Babel Nimrods finden.
Nimrod war der erste, der Macht gewann auf Erden.
1Mo 10,7 Und die Söhne des Kusch sind diese: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und
Sabtecha. Aber die Söhne Ragmas sind diese: Saba und Dedan. 10,8 Kusch aber zeugte den Nimrod. Der
war der erste, der Macht gewann auf Erden, 10,9 und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht
man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod. 1Mo 10, 7- 9;
1Chr 1,9 Die Söhne von Kusch aber sind: Seba, Hawila, Sabta, Ragma, Sabtecha.
Die Söhne Ragmas aber sind: Saba und Dedan. 1,10 Kusch aber zeugte Nimrod; der war der erste, der Macht
gewann auf Erden. 1Chr 1, 9-10;
Und der Anfang seines Reichs war Babel.
1Mo 10,10 Und der Anfang seines Reichs war Babel, Erech, Akkad und Kalne
im Lande Schinar. 10,11 Von diesem Lande ist er nach Assur gekommen und baute Ninive und Rehobot-Ir und
Kelach, 10,12 dazu Resen zwischen Ninive und Kelach. Das ist die große Stadt. 1Mo 10,10-12;
Wie uns 1Mo 10,8 und 1Chr 1,10 sagen, war Nimrod "der erste der Macht gewann auf Erden".
Er war also der erste Herrscher. Und "der Anfang seines Reichs war Babel". Und dort wollten sich die
Menschen einen Turm bauen, "dessen Spitze bis an den Himmel reiche".
Lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche.
1Mo 11,1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. 11,2 Als sie nun
nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst. 11,3 Und sie sprachen
untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! – und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als
Mörtel 11,4 und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den
Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. 11,5 Da
fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten.
11,6 Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der
Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen
haben zu tun. 11,7 Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des
andern Sprache verstehe!
11,8 So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. 11,9
Daher heißt ihr Name Babel, weil der HERR daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort
zerstreut hat in alle Länder. 1Mo 11, 1- 9;
In diesen Texten erkennen wir zwei gegenläufige Themen. Das eine ist das allererste Machtstreben des Menschen bis hin zu dem Versuch, durch einen Turmbau "bis in den Himmel" Gott gleich zu sein. Das andere ist die zweite Barriere nach der Sintflut, welche Gott diesem Streben entgegengesetzt hat, indem er die Sprache der Menschen verwirrte. Von dieser Sprachverwirrung leitet sich auch der Name "Babel" ab.
(Siehe auch die Tabelle 01: "Zeittafel von Adam bis Jakob".)
Nun wissen wir, dass dieses Machtstreben im Laufe der Geschichte – bis auf unsere Tage –
nicht kleiner, sondern im Gegenteil immer größer geworden ist. Seine größte Ausprägung hat es in der
Vergangenheit in den großen Weltreichen gefunden. In unserer heutigen Zeit scheinen sich jedoch die
Schwerpunkte etwas verschoben zu haben. Wohl gibt es auch heute große Staaten und vor allem
Staatengemeinschaften. Doch abgesehen von einigen wenigen – freilich trotzdem noch zu vielen – Diktaturen,
haben sich demokratische Staatsformen durchgesetzt, in welchen die Machtfülle der Regierenden im
Wesentlichen uf das Notwendige beschränkt bleibt.
Die eigentlichen Machtzentren unserer Zeit sind die großen, multinationalen Wirtschafts-, Finanz- und
Technologieunternehmen. Sie versuchen gerade durch immer größere Fusionen und Zusammenschlüsse ihren
beherrschenden Status auch in Zukunft zu festigen und festzuschreiben.
Und nun ist es interessant festzustellen, dass das erste Babel der Bibel als Anfang des Reichs und der Macht
Nimrods überliefert ist, während das letzte Babel, das Babylon der Offenbarung, zwar auch als die Stadt
bezeichnet wird, die "die Herrschaft hat über die Könige auf Erden", wo sich aber aus dem Kontext
ergibt, dass diese Herrschaft sichtlich nicht rein politischer Art ist.
Es werden hier vielmehr immer wieder die Kaufleute erwähnt, die durch sie reich geworden sind und sich nun
beklagen, weil niemand mehr ihre Ware kaufen wird. Auch die Schiffsherren und Steuerleute klagen, weil auch
alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, durch ihren Überfluss reich geworden sind. Und schließlich, wie zur
Bestätigung, heißt es noch in Off 18,23: "Denn deine Kaufleute waren Fürsten auf Erden":
Wenn man also diese Texte recht betrachtet, entfernen sie sich immer mehr von einem religiösen Umfeld und
zielen immer konkreter auf eine wirtschaftliche, kommerzielle Macht hin. Diese Interpretation müsste denn
auch zumindest ein Ansatzpunkt sein, um eine realistischere Auslegung von Off 17,18 und 19 zu erreichen.
Wenn die Hure Babylon eher für die religiös-wirtschaftliche Komponente des Bildes steht,
repräsentiert das scharlachrote Tier scheinbar die weltlich-politische Seite. Wenden wir uns also diesem
scharlachroten Tier zu.
Abgesehen von den Vertretern der zeitgeschichtlichen Interpretation, die dieses
Tier als das Römische Imperium interpretieren und auf welche wir bereits weiter
oben hingewiesen haben, wird das scharlachrote Tier von vielen Auslegern als
Antichrist gedeutet. Der Grund ist naheliegend, ist doch in Off 17,3.7 die Rede
von einem Tier mit sieben Häuptern und zehn Hörnern, welches jenem in der
Beschreibung des Antichristens, des "ersten ieres" in Off 13,1 sehr ähnlich ist.
Dennoch gibt es mancherorts Zweifel, ob diese beiden Tiere tatsächlich identisch sind. Der Grund für diese
Zweifel ist u. a. die Bezeichnung des Tieres in Off 17,3.7-8 als "das Tier, das wieder aufsteigen wird aus
dem Abgrund". Wir haben also in Off 13,1 ein Tier, das aus dem Meer, und in Off 17,8 ein solches,
welches aus dem Abgrund wieder aufsteigt. Und hier meinen nun manche, es handle sich hierbei um zwei verschiedene "Tiere".
Wir werden daher einmal grundsätzlich versuchen nachzuweisen, dass diese beiden Tiere, das eine aus Off 13,1
und das andere aus Off 17,8 ident sind.
Das Tier steigt aus dem Meer und seine tödliche Wunde wurde heil.
Off 13,1 Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn
Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche
Namen. 13,2 Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein
Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht. 13,3 Und
ich sah eines seiner Häupter, als wäre es tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil.
Und die ganze Erde wunderte sich über das Tier, 13,4 und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier
die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen?
Off 13, 1- 4;
Hier, in Off 13,1-4, heißt es von dem Tier das aus dem Meer stieg, dass es zehn Hörner und
sieben Häupter hatte, und dass eines seiner Häupter tödlich verwundet war, doch seine tödliche Wunde wurde
wieder heil. Man darf sich hier nicht davon irritieren lassen, dass in Vers 3 nur von einem der "Häupter"
gesprochen wird, welches tödlich verwundet war. Dass mit dieser Wunde das ganze Tier getötet wurde, geht aus
dem anschließenden Text in Off 13,12-14 hervor.
Das Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war.
Off 13,12 Und es übt alle Macht des ersten Tieres aus vor seinen Augen, und es
macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden
war. 13,13 Und es tut große Zeichen, so dass es auch Feuer vom Himmel auf die Erde fallen lässt vor den
Augen der Menschen; 13,14 und es verführt, die auf Erden wohnen, durch die Zeichen, die zu tun vor den Augen
des Tieres ihm Macht gegeben ist; und sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen dem
Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war. Off 13,12-14;
Wenn das Tier hier "lebendig" wurde, heißt das in Konsequenz, dass es vorher tot gewesen
sein musste. Durch diese tödliche Wunde an einem seiner Häupter wurde also das ganze Tier getötet. Und
diese tödliche Wunde wurde durch ein Schwert verursacht, wie es in Off 13,14 heißt. Demnach muss aber auch
jemand dieses Schwert geführt haben, d. h. es muss ein Kampf stattgefunden haben, bei dem das Tier unterlegen
ist.
Dies lässt auch die Aussage in Off 13,4 vermuten, wo es heißt: "Wer ist dem Tier gleich, und wer kann
mit ihm kämpfen?" Diese bewundernden Worte haben ihre Ursache zweifellos in dem Umstand, dass das Tier nun
wieder lebendig geworden war. Es muss daher vorher tot gewesen sein. Es ist also eine Art "Auferstehung",
welche sich hier an diesem Tier vollzieht, und die "ganze Erde", also alle auf Erden lebenden Menschen,
wundern sich berechtigterweise darüber.
Im folgenden Text, in Off 17,8, erkennen wir den gleichen Zusammenhang.
Das Tier wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund, und die Menschen wundern sich.
Off 17,3 Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah eine Frau auf
einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und
zehn Hörner. 17,4 Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und
Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer
Hurerei, 17,5 und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der
Hurerei und aller Gräuel auf Erden. 17,6 Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von
dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich sehr, als ich sie sah. 17,7 Und der Engel sprach zu mir: Warum
wunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und sieben
Häupter und zehn Hörner hat. 17,8 Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist jetzt
nicht und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren. Und
es werden sich wundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens vom
Anfang der Welt an, wenn sie das Tier sehen, dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder sein wird.
Off 17, 3- 8;
Auch dieses Tier hat sieben Häupter und zehn Hörner. Es ist "gewesen" und "ist jetzt
nicht". Das heißt, es hat gelebt und ist nun tot oder zumindest in irgendeiner Weise "inaktiv". Und
dann heißt es: "und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund", also auch hier erkennen wir diese "Auferstehung"
des Tieres. Und auch hier erfahren wir im zweiten Teil von Vers 8: "Und es werden sich wundern, die auf
Erden wohnen …, dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder sein wird". Das Auferstehungsthema
zieht sich also wie ein roter Faden durch beide Texte.
Die unterschiedliche Erwähnung der Hörner und Häupter in beiden Texten – in Off 13,1 werden zuerst die
Hörner, dann die Häupter angeführt, während in Off 17,3.7 die Häupter zuerst genannt werden und dann erst
die Hörner – hängt mit dem jeweiligen "Status" des Tieres zusammen. Wie wir weiter unten, aus Off
17,9.12 erfahren, repräsentieren sowohl Häupter als auch Hörner Könige. Und die Kronen (eigentlich "Diademe"),
welche sie tragen, sind ein Zeichen dafür, dass die jeweiligen Könige gerade an der Macht sind. Wir erkennen
das recht genau, wenn wir auch den Text aus Off 12,3 zum Vergleich nehmen:
Der Drache mit sieben Häuptern, zehn Hörnern und auf den Häuptern sieben Kronen.
Off 12,3 Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer,
roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, 12,4 und
sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache
trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Off 12, 3- 4;
Auch hier, beim Drachen, haben wir sieben Häupter und zehn Hörner. Und weil hier die sieben
Häupter/Könige ihre Kronen tragen und also "aktiv" sind und herrschen, werden sie in der Aufzählung
zuerst genannt.
In unserem obigen Text in Off 17,3.7 werden ebenfalls die Häupter zuerst genannt. Und hier unten, in Off
17,10 erfahren wir dann, dass von den sieben Königen fünf bereits gefallen sind, einer ist "da", der
andere ist noch nicht gekommen. Sie sind also "aktiv", auch wenn fünf von ihnen bereits ausgeschaltet
sind. Einer zumindest ist "da", herrscht also, und ein anderer wird noch kommen.
Von den Hörnern hingegen heißt es in Off 17,12, dass diese Könige ihre Macht noch nicht empfangen haben,
also noch nicht herrschen. Sie haben daher auch keine Kronen und werden an zweiter Stelle genannt.
Sieben Könige, fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist noch nicht gekommen.
Off 17,8 Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist jetzt nicht und wird
wieder aufsteigen aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren. Und es werden sich wundern, die auf Erden
wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens vom Anfang der Welt an, wenn sie das Tier
sehen, dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder sein wird.
17,9 Hier ist Sinn zu dem Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau
sitzt, und es sind sieben Könige. 17,10 Fünf sind gefallen, einer ist (da) , der andere ist
noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben.
17,11 Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht (da) ist, das ist der achte und ist einer von den sieben
und fährt in die Verdammnis. 17,12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn
Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht
empfangen zusammen mit dem Tier. Off 17, 8-12;
Es ist in diesem Text auch recht deutlich zu erkennen, dass die "Häupter-Könige" in
einer gewissen Aufeinanderfolge – fünf sind gefallen, einer ist da, der andere wird erst kommen –
auftreten, während die "Hörner-Könige" augenscheinlich gleichzeitig an die Macht kommen werden.
Die Erwähnung in Off 17,8: "und wird in die Verdammnis fahren", hat ihre Erfüllung in Off 19,20, wo das
Tier aus dem Meer und sein falscher Prophet in den feurigen Pfuhl geworfen werden.
Und das Tier wurde ergriffen und in den feurigen Pfuhl geworfen.
Off 19,20 Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet,
der vor seinen Augen die Zeichen getan hatte, durch welche er die verführte, die das Zeichen des Tieres
angenommen und das Bild des Tieres angebetet hatten. Lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl
geworfen, der mit Schwefel brannte. Off 19,20;
Ein wesentlicher Unterschied in beiden Texten ist aber die Herkunft dieser Tiere: einmal aus
dem Meer, das andere Mal aus dem Abgrund. Und hier bildet der Text aus Off 11,7 das verbindende Element. Es
geht dabei um die Tötung der zwei Zeugen Gottes in Jerusalem durch das "Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt".
Das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, wird die zwei Zeugen töten.
Off 11,7 Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus
dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten. Off 1, 7;
Also auch hier haben wir das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt. Dennoch könnte man hier
immer noch die Meinung vertreten, es handle sich eben auch um das Tier aus Off 17,8 und nicht um jenes aus
13,1, wäre da nicht ein Zusammenhang, welcher diesem Schluss zuwiderläuft.
Hier unten, in der Fortsetzung der Vision über das Tier aus dem Meer, erwähnt Johannes in
Off 13,7 ebenfalls, dass diesem Tier Macht gegeben wurde "zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu
überwinden". Dies ist ein ziemlich klarer Hinweis auf den obigen Text aus Off 11,7, wo es von den zwei
Zeugen, den Heiligen Gottes, ebenfalls heißt: "wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier, das aus
dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten".
Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden.
Off 13,5 Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und
Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang. 13,6 Und es tat sein Maul auf
zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen. 13,7 Und ihm
wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben
über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen. 13,8 Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an,
deren Namen nicht vom Anfang der Welt an geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet
ist. 13,9 Hat jemand Ohren, der höre! 13,10 Wenn jemand ins Gefängnis soll, dann wird er ins Gefängnis
kommen; wenn jemand mit dem Schwert getötet werden soll, dann wird er mit dem Schwert getötet werden. Hier
ist Geduld und Glaube der Heiligen! 13,11 Und ich sah ein zweites Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei
Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache. Off 13, 5-11;
Wir haben also in Off 11,7 durch die Bezeichnung des Tieres "das aus dem Abgrund aufsteigt"
einerseits eine Verbindung zu Off 17,8, andererseits durch den Hinweis, dass es mit den Heiligen (den zwei
Zeugen!) kämpfen und sie überwinden wird, den Konnex zu Off 13,7.
Obwohl nun Off 11,7 einen Zusammenhang von Off 13,1 ff und Off 17,3.8 nahe legt, stellt sich
dennoch die Frage, wieso im ersten Text das Meer erwähnt wird, während im zweiten das Tier aus dem Abgrund
aufsteigt.
Es gibt hier zwei mögliche Erklärungen. Wie wir oben in beiden Texten festgestellt haben,
war ja dieses Tier "tot" und wurde wieder lebendig. Und nun könnte man durchaus vermuten, dass "Meer"
und "Abgrund" ganz einfach zwei Bezeichnungen für ein und denselben prophetischen Ort sind – nämlich
für den Aufenthaltsort der bösen Geister.
Dies lassen auch noch weitere Schriftstellen vermuten, wobei wir erkennen können, dass die
Schrift auch für das Totenreich zwei verschiedene Ausdrücke kennt.
Das Meer gab die Toten heraus und das Totenreich gab die Toten heraus.
Off 20,13 Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der
Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach
seinen Werken. Off 20,13;
Hier, in Off 20,13, wird die Allgemeine Auferstehung beschrieben. Und neben der Aussage, dass
das Totenreich alle Toten herausgab, die darinnen waren, heißt es hier auch: "Und das Meer gab die Toten
heraus, die darin waren". Dass es sich dabei nicht um jene Toten handelt, welch im Meer ertrunken oder sonst
wie umgekommen sind und nicht begraben werden konnten, sondern dass das "Meer" parallel zum Totenreich,
ein eigener "Aufenthaltsort" ist, bestätigt uns letztlich der Umstand, dass in Off 21,1, in der Neuen
Schöpfung, wohl ein Himmel und eine Erde sein wird. Das Totenreich und das Meer jedoch werden nicht mehr
sein.
Das Meer ist also der Abgrund und damit der Aufenthaltsort der bösen Geister, während das
Totenreich (die Unterwelt) der Aufenthaltsort der verstorbenen Menschen ist, wie uns die nachfolgenden
Schriftstellen auch bestätigen.
Hiob 26,6 Das Totenreich ist aufgedeckt vor ihm, und der Abgrund
hat keine Decke. Hiob 26, 6;
Spr 15,11 Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem HERRN, wie
viel mehr die Herzen der Menschen! Spr 15,11;
Hiob 28,22 Der Abgrund und der Tod sprechen: »Wir haben mit unsern
Ohren nur ein Gerücht von ihr gehört.« Hiob 28,22;.
Spr 27,20 Unterwelt und Abgrund werden niemals satt, und der
Menschen Augen sind auch unersättlich. Spr 27,20;
Die bösen Geister baten, nicht in den Abgrund fahren zu müssen.
Lk 8,30 Und Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn es waren
viele böse Geister in ihn gefahren. 8,31 Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den
Abgrund zu fahren. 8,32 Es war aber dort auf dem Berg eine große Herde Säue auf der Weide. Und sie baten
ihn, dass er ihnen erlaube, in die Säue zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. 8,33 Da fuhren die bösen
Geister von dem Menschen aus und fuhren in die Säue; und die Herde stürmte den Abhang hinunter in den See
und ersoff. Lk 8,30-33;
Satan wird für tausend Jahre in den Abgrund geworfen.
Off 20,1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel
zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange,
das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, 20,3 und warf ihn in den Abgrund
und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis
vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. Off 20, 1- 3;
In der Neuen Schöpfung, wenn alle Menschen aus dem Totenreich auferstanden sind und alles
Böse in den feurigen Pfuhl geworfen wurde, wird es folgerichtig auch kein Totenreich und keinen Abgrund, also
kein Meer mehr geben.
Der Tod und sein Reich wurden in den feurigen Pfuhl geworfen.
Off 20,14 Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen
Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. 20,15 Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben
in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl. Off 20,14-15;
Ein neuer Himmel, eine neue Erde, und das Meer ist nicht mehr.
Off 21,1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel
und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Off 21, 1;
Die zweite, möglicherweise plausiblere Erklärung, wäre die zeitversetzte Betrachtungsweise
in den beiden Texten von Off 13,1-14 und 17,3-14. Während Johannes in Off 13,1 berichtet: "Und ich sah ein
Tier aus dem Meer steigen" und damit zu verstehen gibt, dass er in der Vision direkt in der Zeit und am Ort
des Geschehens war, sagt ihm der Engel in Off 17,8: "Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist
jetzt nicht (da), und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund".
Daraus ist ersichtlich, dass dieses Tier zum Zeitpunkt der Betrachtung "nicht ist" und erst danach, später,
aus dem Abgrund aufsteigen wird. Wir haben es also hier, in Off 17,3-6, mit einer "Vision in der Vision" zu tun, welche der Engel den
Johannes sehen lässt, um ihm das Gericht über die große Hure zu zeigen und die er dann in Off 17,7-18 auch
selbst erklärt und auslegt. Dieser Text ist daher jenem aus Off 13,1-14 zeitlich vorgelagert und zeigt das
Tier noch im Abgrund, während es in Off 13,1 bereits aus diesem wieder aufsteigt. Um diese, doch etwas
komplexere Situation besser verstehen zu können, wollen wir sie auf eine etwas analytischere Art und Weise
darstellen.
Für die Analyse sollten wir uns den Textzusammenhang noch einmal genau ansehen.
Das Tier und seine Häupter / Könige.
Off 17,7 Und der Engel sprach zu mir: Warum wunderst du dich? Ich will dir sagen
das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und sieben Häupter und zehn Hörner hat. 17,8 Das
Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist jetzt nicht und wird wieder aufsteigen
aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren. Und es werden sich wundern, die auf Erden wohnen,
deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens vom Anfang der Welt an, wenn sie das Tier sehen,
dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder sein wird.
17,9 Hier ist Sinn, zu dem Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt,
und es sind sieben Könige. 17,10 Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist
noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben.
17,11 Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist der achte und ist einer von den
sieben und fährt in die Verdammnis. Off 17, 7-11;
Wenn der Engel in Off 17,7 sagt: "Ich will dir sagen das Geheimnis…", so erwartet der
Leser unwillkürlich eine Erklärung dieses Geheimnisses. Doch so ist es nicht. Und das ist auch nicht die
Absicht des Engels. Er sagt, dass er das Geheimnis "sagen", also darlegen, und nicht dass er es offenbaren
will. Das ursprüngliche "Geheimnis", nämlich die Frau auf dem Tier, wird durch eine etwas detailliertere
Beschreibung ergänzt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es weiterhin ein Geheimnis bleibt,
welches hunderte, ja tausende von Auslegern in der Vergangenheit bereits zu ergründen versuchten.
Will man einerseits nicht die ausgetretenen Bahnen der zeitgeschichtlichen Interpretation, mit ihrem Bezug zum
Römischen Reich und den Römischen Kaisern beschreiten, andererseits aber auch nicht die allzu triviale und
kaum verifizierbare "symbolische" Deutung bemühen, so bleibt in diesem Text eigentlich nur ein
Ansatzpunkt für eine halbwegs objektive Analyse. Es sind dies die Zeitangaben im Dreizeitenschema, in Off
17,8.10 und 11. Dort wird von dem Tier gesagt, dass es "nicht ist", während es von dem sechsten König
heißt er "ist da".
Zur Verdeutlichung wollen wir uns dies in einer schematischen Übersicht ansehen.
Off 17,8a DAS TIER |
|||
Ist gewesen |
ist jetzt nicht |
wird aufsteigen vom Abgrund |
und fährt in die Verdammnis |
Off 17,10 DIE SIEBEN KÖNIGE |
|||
Fünf sind gefallen |
einer ist (jetzt) |
der andere ist noch nicht gekommen |
wenn er kommt bleibt er eine kleine Zeit |
Off 17,11 DAS TIER |
|||
Das gewesen ist |
jetzt nicht ist |
ist der achte und einer der sieben |
und fährt in die Verdammnis |
Auf die Frage, ob der "König", also das sechste Haupt des Tieres "da" sein kann,
während das Tier selbst, auf dem dieses Haupt ja sitzt, "nicht ist", gehen wir gleich weiter unten ein.
Vorerst gilt es jedoch zu klären, auf welche Zeitebene sich die Aussage des Engels bezieht. Es könnte
einerseits die Realzeit sein, also jene Zeit, in welcher Johannes diese Offenbarung empfangen hatte, nämlich
etwa zwischen 81 – 96 n. Chr., oder aber der Engel bezieht sich auf die Zeit des prophetischen Geschehens
dieser Vision.
Nachdem unmittelbar davor, im Kapitel 16,17-21 die siebente Schale des Zorns ausgegossen wurde und bei diesem
Ereignis in 16,19 auch der Untergang der große Stadt Babylon erfolgt, müssten wir uns hier am "Tag des
Zornes des Herrn", nach dem Untergang Babylons, und damit auf einer ersten prophetischen Zeitebene befinden.
Dadurch, dass es sich hier aber, wie bereits erwähnt, um eine "Vision in der Vision" handelt, hat der
Engel den Johannes noch einmal zurückversetzt in die Zeit, als Babylon noch in voller Blüte stand und das
Tier, auf dem sie saß, "gewesen ist". Dies ist daher die zweite prophetische Zeitebene.
Noch um eine Spur komplizierter werden die Zusammenhänge, wenn man bedenkt, dass es dann in Off 17,10 von dem
sechsten König heißt, dass er "da" ist, und sich daher die Frage stellt, auf welche Zeitebene sich
dieses "da" – übrigens ebenso wie das "ist nicht" des Tieres – bezieht. Ist es die reale Zeitebene,
jene prophetische Zeitebene, in welcher der Engel dem Johannes erscheint, oder die zweite prophetische
Zeitebene, in welcher der Engel dem Johannes die Frau und das Tier zeigt?
Um hier einen besseren Überblick zu erhalten, wollen wir uns die möglichen Kombinationen in einer Tabelle
ansehen.
|
REALE ZEITEBENE |
PROPHETISCHE ZEITEBENEN |
||||
|
|
1. Ebene
|
2. Ebene
|
|||
|
Das Tier
|
Der 6. König
|
Das Tier
|
Der 6. König
|
Das Tier
|
Der 6. König
|
A) B) C) D) E) F) G) H) I) |
ist jetzt nicht ist jetzt nicht ist jetzt nicht |
ist jetzt ist jetzt ist jetzt |
ist jetzt nicht ist jetzt nicht ist jetzt nicht |
ist jetzt ist jetzt ist jetzt |
ist jetzt nicht ist jetzt nicht ist jetzt nicht |
ist jetzt ist jetzt ist jetzt |
Bei der Variante A) tritt sofort die oben gestellte Frage wieder zutage: Ist es möglich, dass
der sechste König, das sechste Haupt, existent ist, während es sein Träger, das Tier nicht ist? Nachdem in
allen Parallelstellen in der Schrift die Tiere immer mit ihren Häuptern und schon gar kein Haupt ohne das
Tier auftreten, sollte man diese Möglichkeit ausschließen können. Auch der Umstand, dass in Off 13,3 die
tödliche Wunde eines der Häupter den "Tod" des ganzen Tieres zur Folge hatte, weist auf einen
existenziellen Zusammenhang zwischen Häuptern und Tier hin und schließt somit eine unabhängige Existenz auf
derselben Zeitebene aus.
Die Varianten B) und C) sind nun die Gegenstücke dazu auf den prophetischen Zeitebenen eins und zwei. Und
nachdem der Wechsel der Zeitebene keine Auswirkung auf die logischen Inhalte der Prophezeiung haben kann, gilt
hier ebenfalls das oben Gesagte.
Die Verwerfung der drei ersten Varianten hilft uns nun, den logischen Zusammenhang der beiden Aussagen
aufrecht zu erhalten, hat allerdings zur Konsequenz, dass diese beiden Subjekte, das Tier und das sechste
Haupt bzw. der sechste König, in verschiedenen Zeitebenen – egal in welcher Kombination – zu sehen sind.
Die Varianten D) und E), welche mit dem sechsten König auf der ersten prophetischen Zeitebene operieren,
implizieren allerdings, dass es sich beim 6. König um den Antichristen handeln müsste, welcher ja zu diesem
Zeitpunkt, auf dieser Zeitebene, existiert, aber noch nicht besiegt ist. In Konsequenz stellt sich dann
natürlich die Frage, wer der siebente (und achte) König sein sollte. Auch wenn wir den achten König nach
dem Millennium ansetzen und durch Satan selbst, bei seinem letzten Kampf gegen Gott interpretieren – was
durchaus Sinn macht -, lässt sich doch der siebente König aus dem Handlungsverlauf der Offenbarung nicht
besetzen und daher sollten wir auch diese Varianten ausscheiden.
Die Varianten F) und G) sehen den sechsten König auf der zweiten prophetischen Ebene. Wie bereits erwähnt,
ist diese zweite prophetische Ebene ja nur eine rückblende, ein "Einschub" in die ursprüngliche Vision.
Sie beginnt mit Off 17,3 und endet mit 17,6. Ab Off 17,7 sieht Johannes wieder den Engel und mit den weiteren
Erklärungen des Engels sind wir wieder im Rahmen der ersten prophetischen Zeitebene. Folgerichtig können
sich die anschließenden Aussagen ("war und ist nicht …") nicht mehr auf die zweite Ebene beziehen und
daher sind auch diese beiden Varianten nicht stichhältig.
Dieser Umstand trifft auch auf die Variante H) zu. Auch die Aussage: "Das Tier (…) ist gewesen und ist
jetzt nicht." wird wieder in der ersten prophetischen Ebene getätigt und kann daher in der zweiten Ebene
keine Erfüllung haben.
Verbleibt schließlich die Variante I). Diese Variante geht davon aus, dass das Tier auf der ersten
prophetischen Zeitebene, durch irgend einen Umstand "nicht ist", aber "wieder aufsteigen wird aus dem
Abgrund und fährt in die Verdammnis", während der Bezug zum sechsten König auf der Realzeit basiert und
dieser König als "da", also als existent und am Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. an der Macht zu
interpretieren ist.
Nun ist Letzteres ja zum Teil jene Sicht, welcher sich auch die zeitgeschichtliche Auslegung verschrieben hat,
indem sie versucht die einzelnen Häupter-Könige den verschiedenen römischen Kaisern zuzuordnen. Abgesehen
von den Unstimmigkeiten und Willkürlichkeiten, welche sich bei dieser Art der Auslegung ergeben, scheint es
auch klar zu sein, dass gerade diese Prophezeiung den zeitgeschichtlichen Horizont bei weitem sprengt.
Wenn man daher die Häupter-Könige nicht als einzelne Kaiser des Römischen Reichs – denen würden
bestenfalls die Hörner-Könige entsprechen – , sondern als Weltreiche und den sechsten König, welcher hier
in der realen Zeitebene als "da" bezeichnet wird, als das Römische Reich interpretiert, wird man
wahrscheinlich der Bedeutung dieser Vision in jeder Beziehung gerechter.
Die Konsequenz dieser Sicht ist allerdings, dass das Tier nun nicht mehr nur der Antichrist sein kann. Wenn
das Römische Reich ein Haupt dieses Tieres ist, dann müssen auch die anderen Häupter – ob untergegangen
oder noch kommend – mehr oder weniger Weltreiche sein. Und das Tier selbst muss vom Gesamtverständnis her,
der Machthaber über all diese Reiche sein.
Wie leicht zu erkennen, bietet sich hier nur eine Gestalt an: es ist der Satan selbst, der große feuerrote
Drache. Es erklärt sich dann auch, warum in Off 12,7, wo der Drache beschrieben wird, zuerst die sieben
Häupter und erst danach die zehn Hörner erwähnt werden: diese sieben Häupter bzw. Könige mit ihren
Weltreichen sind dem Satan direkt "unterstellt" und werden daher vorweg genannt. Und es sind auch die
sieben Häupter, welche hier, beim Drachen, mit Kronen – also "aktiv" – gesehen werden, während die
zehn Hörner noch ohne Kronen sind und einer späteren "Aktivierung" harren. Im Gegensatz dazu, werden
beim Tier aus dem Meer (Antichrist) in Off 13,1 zuerst die zehn Hörner beschrieben. Es sind jene "Könige
der Welt", welche dem Antichristen unterstellt sind und welche unter seiner Herrschaft die Kronen tragen und
für kurze Zeit herrschen werden.
Beim scharlachroten Tier von Off 17,3.7 werden dann wieder – wie beim Drachen – zuerst die sieben Häupter
und dann die zehn Hörner genannt. Wir haben es hier also mit einem von feuerrot auf scharlachrot "gebleichten"
Drachen zu tun. Allerdings zeigt der Umstand, dass weder Häupter noch Hörner mehr Kronen tragen, dass er
hier am vorläufigen Ende seiner Macht ist. Dies bestätigen auch die Lästernamen auf dem Tier. Doch wie der
Text aus Off 17,11 sagt, ist dieses scharlachrote Tier gleichzeitig auch eines seiner sieben Häupter
(Könige). Und hier kommt natürlich nur mehr der siebente König in Frage, der "noch nicht gekommen ist und
wenn er kommt, eine kurze Zeit bleiben muss".
Und damit wären wir wieder beim Antichristen und seinem endzeitlichen Weltreich. Es lässt sich erkennen, dass
dieser siebente König der letzte Trumpf – oder eher die letzte Hoffnung – des Satans ist. Und um diesen König so stark wie möglich zu machen, hat er ihn mit seiner eigenen Macht und Kraft ausgestattet und hat ihm sogar seinen Thron gegeben (Off 13,2). Der rote Drache, der Macht über alle 6 bisherigen Herrscher der Welt hatte, ist also "erniedrigt" und hat sich im siebenten König, im Antichristen, geistig "integriert" und versteckt.
Daraus können wir ableiten, dass Antichrist – das Tier aus dem Meer aus Off 13,1 – und das scharlachrote
Tier aus Off 17,3.8, wohl zwei unterschiedliche Persönlichkeiten, jedoch im Wesentlichen ein einziges
Geistwesen sind. Der Antichrist ist kein willfähriges Opfer Satans, sondern es ist der Satan selbst, der
diese Person besetzt hat und ihr Handeln bestimmt.
(Siehe auch die Tabelle 06: "Der Antichrist, die ‘Dame’
im Schachspiel des Teufels".)
Dieses antichristliche Reich wird nun noch zehn Könige (zehn Hörner) hervorbringen, welche
dann mit ihren Heeren vom Reich Gottes, dem "Stein, der ohne Zutun von Menschenhänden herunterkam" (Dan
2,34) zermalmt werden.
Bleibt noch die Frage zu beantworten, wieso es von diesem Tier heißt "es ist gewesen und ist jetzt nicht
und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund und in die Verdammnis fahren" (Off 17,8).
Auch diese Formulierung (Dreizeitenschema) unterstützt die Auffassung, dass Drache, scharlachrotes Tier und
Antichrist weitgehend identisch sind. Einerseits wissen wir vom Antichristen, dass er "gewesen ist", sodann
durch eine tödliche Wunde vom Schwert (bei der Wiederkunft des Herrn, 2The 2,8!) in den Abgrund gefahren ist
und anschließend durch satanische Wunder wieder "aus dem Abgrund (Meer) aufgestiegen" ist. In der
Schlacht von Harmagedon wird ihn jedoch der Herr Jesus mit dem Schwert seines Mundes vernichten und er wird
"in die Verdammnis fahren".
Satan selbst ist vor dem Millennium "gewesen". Nach der Schlacht von Harmagedon wird auch er in den
Abgrund geworfen, und während des Millenniums "ist er nicht". Nach dem Millennium wird er für eine
kleine Zeit wieder losgelassen und "aus dem Abgrund aufsteigen", um dann beim letzten Kampf gegen Gott
besiegt zu werden und "in die Verdammnis zu fahren".
(Siehe auch Kapitel 11: "Das Ende der Welt".)
Satan wird für tausend Jahre in den Abgrund geworfen.
Off 20,1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel
zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange,
das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, 20,3 und warf ihn in den Abgrund
und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis
vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. Off 20, 1- 3;
Der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel.
Off 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen
werden aus seinem Gefängnis 20,8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der
Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. 20,9 Und sie
stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es
fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie. 20,10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den
Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind; und sie werden gequält
werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Off 20, 7-10;
Schließlich heißt es auch noch von beiden – Antichrist und Satan -, dass sich die Menschen
über sie wundern werden. Beim Antichristen, deshalb, weil er "die tödliche Wunde vom Schwert hatte und
wieder lebendig geworden ist" (Off 13,3.12.14) und beim Drachen, "weil sie (nach dem Millennium) sehen,
dass er war und nicht ist und da sein wird" (Off 17,8).
DAS TIER IN DER WÜSTE – (Off 17 / SATAN) | |||||
BIBELSTELLEN |
Bis zum Kampf im Himmel |
Bis zur Schlacht von Harmagedon |
Bis die tausend Jahre vorbei sind |
Bis zum letzten Kampf |
In Ewigkeit |
Off 17,8a Off 17,8b Off 17,11 |
das Tier war das Tier war das Tier war |
ist nicht ist nicht ist nicht |
wird heraufsteigen aus dem Abgrund wird wieder da sein |
geht ins Verderben |
|
Off 12,7-8 Off 12,9; Lk 4,6.10,18 Off 20,2-3 Off 20,3-7 Off 20,10 |
im Himmel |
auf Erden |
im Abgrund |
auf Erden |
im Feuersee |
DAS TIER AUS DEM MEER – (Off 13 / ANTICHRIST) | |||||
BIBELSTELLEN |
Bis zur Wiederkunft und Entrückung |
Bis zur Wiedererweckung durch Satan |
Bis zur Schlacht von Harmagedon |
In Ewigkeit |
|
Off 6,2 2The 2,3-4; Off 13,18 2The 2,8 Off 13,1-8; Off 11,7 Off 19,20 |
Reiter auf dem weißen Pferd als Mensch auf Erden getötet bei der Ankunft Jesu |
im Abgrund / Meer von Satan auferweckt |
als Dämon auf Erden lebendig in den Feuersee geworfen |
im Feuersee |
(Siehe auch die Tabelle 18: "Das Dreizeitenschema und seine
Interpretation.".)
(Siehe auch den Exkurs 06: "Vom Angesicht Gottes in den
Feuersee".)
Nun wollen wir sehen, inwieweit eine adäquate Interpretation der sieben Häupter möglich ist.
Die sieben Häupter werden vom Engel in Off 17,9 auch als sieben Berge bezeichnet.
Die sieben Häupter sind sieben Berge.
Off 17,8 Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist jetzt nicht und wird
wieder aufsteigen aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren. Und es werden sich wundern, die auf Erden
wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens vom Anfang der Welt an, wenn sie das Tier
sehen, dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder sein wird. 17,9 Hier ist Sinn, zu dem Weisheit
gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und es sind sieben Könige.
17,10 Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine
kleine Zeit bleiben. Off 17, 8-10;
Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass mit "Bergen" oft Königreiche gemeint sind. Wir
haben in Dan 2,34-35.44-45 einen derartigen Vergleich:
Der Traum Nebukadnezars:
Der Stein wurde zu einem großen Berg, der die ganze Welt füllte.
Dan 2,34 Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden;
der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.
2,35 Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der
Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild
zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so dass er die ganze Welt füllte. Dan 2,34-35;
Die Deutung durch Daniel:
Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten.
Dan 2,44 Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich
aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es
wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, 2,45 wie du ja
gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton,
Silber und Gold zermalmte. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum
ist zuverlässig, und die Deutung ist richtig. Dan 2,44-45;
Hier spricht Daniel vom Reich Gottes. Alle Reiche der Welt werden "zermalmt" und der
große Berg – das Reich Gottes – füllt die ganze Welt.
Und Jesaja sagt uns auch in Jes 41,15-16, wer im Auftrag des Herrn die Reiche der Welt zermalmen und
zerdreschen soll, wenn er von Israel prophezeit:
Dass du Berge zerdreschen und zermalmen sollst und Hügel wie Spreu machen.
Jes 41,15 Siehe, ich habe dich zum scharfen, neuen Dreschwagen gemacht, der viele
Zacken hat, dass du Berge zerdreschen und zermalmen sollst und Hügel wie Spreu machen.
41,16 Du sollst sie worfeln, dass der Wind sie wegführt und der Wirbelsturm sie verweht. Du aber wirst
fröhlich sein über den HERRN und wirst dich rühmen des Heiligen Israels. Jes 41,15-16;
Auch hier spricht Jesaja von "Bergen", wenn er prophezeit, dass Israel seine feindlichen
Nachbarreiche alle besiegen wird.
Nicht zuletzt finden wir auch bei Jeremia 51,24-26, in der Prophezeiung des Untergangs von Babel – womit ganz
Babylonien (alle Bewohner von Chaldäa) gemeint ist – die Bezeichnung "Berg des Verderbens" für das
Babylonische Reich.
Ich will an dich, Berg des Verderbens, der du Verderben gebracht hast über alle Welt.
Jer 51,24 Aber nun will ich Babel und allen Bewohnern von Chaldäa
vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben, vor euren Augen, spricht der HERR.
51,25 Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du Verderben gebracht hast über alle Welt,
spricht der HERR. Ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von den Felsen herabwälzen und will
einen verbrannten Berg aus dir machen, 51,26 dass man weder Ecksteine noch Grundsteine aus dir nehmen
kann, sondern eine ewige Wüste sollst du sein, spricht der HERR. Jer 51,24-26;
Die Bezeichnung "Berg" wird also in der Bibel, und speziell in den Prophezeiungen, oft
auch für Königreiche, ja hier zuletzt in Jer 51,25 auch für ein Weltreich gebraucht.
Betrachten wir nun diese sieben Berge aus Off 17,3 als sieben Weltreiche, so ergibt sich schnell eine
historisch orientierte Interpretationsmöglichkeit.
(Siehe auch die Tabelle 03: "Die historischen Weltreiche und
ihre Auswirkungen.")
Entsprechend dem Hinweis des Engels in Off 17,10: "Fünf sind gefallen, einer ist da, der
andre ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben", finden wir zuerst jene
fünf Weltreiche, welche "gefallen" – also untergegangen sind.
|
ZEIT v. Chr. |
ÄGYPTEN – Neues Reich
ASSYRIEN – Neuassyrisches Reich BABYLONIEN – Neubabylonisches Reich MEDO-PERSIEN GRIECHENLAND |
1552 – 1070 *) 883 – 612 612 – 539 539 – 331 331 – 323 |
RÖMISCHES REICH ANTICHRISTLICHES REICH |
201 v. – 247 n. Chr. 2??? |
*) Das Argument, dass Ägypten nicht direkt ein Weltreich gewesen sei, stimmt schon irgendwie;
aber die Bezeichnung "Welt-Reich" ist hier nicht so sehr geographisch, denn historisch-politisch zu sehen.
Und dass Ägypten zu seiner Zeit das berühmteste Reich der damaligen Welt war, werden wohl nicht nur die
Ägyptologen bestätigen.
Das sechste Weltreich wird von dem Engel als jenes bezeichnet, "das ist". Es ist also das
Weltreich, welches zur Zeit dieser Prophezeiung (etwa zwischen 81 – 96 n. Chr.) die Macht ausgeübt hat. Also
das Römische Reich.
Das siebente Weltreich, das "noch nicht gekommen" ist, wäre somit das Antichristliche Weltreich. Dies
bestätigt auch die Aussage vom König dieses Reichs in Off 17,10, "und wenn er kommt muss er eine kleine
Zeit bleiben". Und dies stimmt auch überein mit der Angabe in Off 13,5, dass dem Antichristen Macht gegeben
wurde, zweiundvierzig Monate – also in Relation zu allen anderen Weltreichen eine "kleine Zeit" – zu
herrschen.
Damit hätten wir also das Tier als Satan und die sieben Häupter als die großen Weltreiche der
Menschheitsgeschichte erkannt.
Was bzw. wer sind aber die sieben Könige, welche diese sieben Häupter ebenfalls darstellen sollen?
Wir haben im Text von Off 17,12-14 die zehn Hörner, welche auch als zehn Könige bezeichnet
werden. Und zwar zehn menschliche Könige, welche gemeinsam mit dem Tier Macht erlangen und gegen das Lamm
kämpfen.
Daher scheint es nicht sehr logisch, auch die sieben Häupter als solche menschlichen Könige zu sehen. Die
Häupter "tragen" ja die Hörner, und wie tatsächliche Hörner aus den Häuptern herauswachsen, finden
auch diese Hörner den Ursprung ihrer Kraft und Macht in den Häuptern. Daher müssen diese "Häupter-Könige"
sichtlich mehr repräsentieren. Es müssen irgendwie "übermenschliche" Könige sein.
Und auch hier zeigt sich der Satan als "Affe Gottes", der Gottes Handeln imitieren will. In Off 1,20 haben
wir eine ganz ähnliche Situation im Himmel.
Die sieben Sterne sind sieben Engel, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.
Off 1,20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner
rechten Hand, und der sieben goldenen Leuchter ist dies: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden,
und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden. Off 1,20;
Ebenso wie es weiter oben, in Off 17,7 heißt: "Und der Engel sprach zu mir: Warum wunderst
du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und sieben
Häupter und zehn Hörner hat.", wird auch hier, in Off 1,20, von einem "Geheimnis" gesprochen. Es
ist das Geheimnis der sieben Sterne. Diese sind die Engel der sieben Gemeinden und die Leuchter, die Johannes
gesehen hatte, sind die sieben Gemeinden.
Und ähnlich scheint es auch in Off 17,7-9 zu sein. Die sieben Häupter-Könige sind die sieben – von Gott
abgefallenen – Engelfürsten der Weltreiche und die sieben Berge sind die sieben Weltreiche.
Wie schon mehrmals bei diesem Thema, finden wir den konkreten Hinweis wieder bei Daniel.
In Dan 10,13.20 macht der Engel Gabriel dem Daniel die, für unsere Ohren etwas erstaunliche Mitteilung, dass
er, Gabriel, vor seinem Erscheinen bei Daniel, mit dem "Engelfürst des Königreichs Persien" kämpfen
musste, und dass er nach seinem Erscheinen wieder hin muss, um mit dem "Engelfürsten von Griechenland" zu
kämpfen.
Der Engelfürst des Königreichs Persien.
Dan 10,13 Aber der Engelfürst des Königreichs Persien stand mir 21 Tage
entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich
bei den Königen von Persien. Dan 10,13;
Der Engelfürst von Griechenland.
Dan 10,20 Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt muss
ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht
habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen. Dan 10,20;
Es scheint also, dass einerseits jedes dieser zwei Weltreiche einen "Engelfürsten" hatte
und dass andererseits, aufgrund des Umstandes, dass die Engelfürsten Gottes, Michael (Dan 12,1) und Gabriel,
gegen sie kämpften, diese Engelfürsten von Persien und Griechenland nicht etwa Gott, sondern dem Satan
angehangen haben.
Daraus lässt sich ableiten, dass jedes Weltreich seinen Engelfürsten hat und diese alle dem Satan
unterstehen. Das deckt sich auch mit der Aussage von Mt 4,7-11.
Alle Reiche der Welt will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
Mt 4,8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und
zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 4,9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir
geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Mt 4, 8- 9;
Satan zeigt dem Herrn hier "alle Reiche der Welt" und bietet an, sie ihm zu geben. Satan
hat also die Herrschaft über diese Welt. Wäre dem nicht so, hätte er nicht versuchen können, den Sohn
Gottes mit diesem Angebot auf seine Seite zu bekommen.
Wenn also diese sieben Häupter-Könige Engelfürsten des Satans sind, lässt sich manche, bisher schwer zu
verstehende Aussage der Schrift leichter interpretieren. So z.B.
Sage zum König von Ägypten: Wem bist du gleich in deiner Herrlichkeit?
Hes 31,2 Du Menschenkind, sage zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu
seinem stolzen Volk: Wem bist du gleich in deiner Herrlichkeit?
31,3 Siehe, einem Zedernbaum auf dem Libanon, mit schönen Ästen und dichtem Laub und sehr hoch, so dass sein
Wipfel in die Wolken ragte. 31,4 Wasser ließ ihn groß werden und die Flut der Tiefe in die Höhe wachsen.
Ihre Ströme gingen rings um seinen Stamm her, und ihre Rinnsale sandte sie zu allen Bäumen auf dem Felde.
31,5 Darum ist er höher geworden als alle Bäume auf dem Felde und trieb viele Äste und lange Zweige; denn
er hatte Wasser genug, sich auszubreiten. 31,6 Alle Vögel des Himmels nisteten auf seinen Ästen, und alle
Tiere des Feldes hatten Junge unter seinen Zweigen, und unter seinem Schatten wohnten alle großen Völker.
31,7 Er war schön geworden in seiner Größe mit seinen langen Ästen; denn seine Wurzeln hatten viel Wasser.
31,8 So war ihm kein Zedernbaum gleich in Gottes Garten, und die Zypressen waren seinen Ästen nicht
zu vergleichen, und die Platanen waren nichts gegen seine Zweige. Ja, er war so schön wie kein Baum im Garten
Gottes.
31,9 Ich hatte ihn so schön gemacht mit seinen vielen Ästen, dass ihn alle Bäume von Eden im Garten Gottes
beneideten.
31,10 Darum – so spricht Gott der HERR: Weil er so hoch geworden war, dass sein Wipfel bis in die Wolken
ragte, und weil sein Herz sich erhob, da er so hoch geworden war, 31,11 darum gab ich ihn dem Mächtigsten
unter den Völkern in die Hände, dass der mit ihm umginge, wie er verdient hat mit seinem gottlosen Tun, und
ihn vertriebe. Hes 31, 2-11;
Erkennen wir darin nicht nur den Pharao, sondern auch den ersten "König", den
Engelfürsten von Ägypten? (Siehe auch
Hes 29,1-8;
32,1-16)
Ebenso ist es mit dem Text aus Jes 10,5-16. Wird da nur der König von Assyrien angesprochen
oder ist da auch der Engelfürst von Assyrien damit gemeint?
Ich hab es durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit.
Jes 10,5 Wehe Assur, der meines Zornes Rute und meines Grimmes Stecken
ist! 10,6 Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er
es beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse.
10,7 Aber er meint es nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und
auszurotten nicht wenige Völker. 10,8 Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?
10,9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus? 10,10 Wie
meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götzen mehr waren, als die zu Jerusalem und
Samaria sind: 10,11 sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzen
getan habe?« 10,12 Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem,
wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner
hoffärtigen Augen, 10,13 weil er spricht: »Ich hab es durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und
durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder anders gesetzt und ihre Schätze
geraubt und wie ein Stier die Bewohner zu Boden gestoßen. 10,14 Meine Hand hat gefunden den Reichtum der
Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen
sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte.« 10,15 Vermag sich auch eine
Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge groß zu tun wider den, der sie zieht? Als ob die
Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist!
10,16 Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und seine
Herrlichkeit wird er anzünden, dass sie brennen wird wie ein Feuer. Jes 10, 5-16;
Es scheint, dass die Worte des Königs von Assur nicht nur menschlichen Größenwahn
widerspiegeln, sondern durch sie auch jener Hochmut spricht, welcher scheinbar alle von Gott abgefallenen
Wesen erfüllt.
In der Deutung des Traumes Nebukadnezars durch Daniel, ist Babylonien bzw. Nebukadnezar das
goldene Haupt. (Dan 2,32-33;)
Du bist das goldene Haupt.
Dan 2,37 König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels
Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat 2,38 und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die
Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt
verliehen hat. Du bist das goldene Haupt. Dan 2,37-38;
Im Gesicht Daniels von den Weltreichen, wird das Babylonische Reich durch einen Löwen mit
Adlerflügeln symbolisiert.
Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler.
Dan 7,4 Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich
sah, wie ihm die Flügel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei Füße gestellt
wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben. Dan 7, 4;
Mit der Wegnahme der Adlerflügel wird hier der Umstand dokumentiert, dass Nebukadnezar als
Strafe für seinen Größenwahn durch den Eingriff Gottes sieben Jahre lang der Verstand geraubt wurde und er
nach diesen sieben Jahren – und wieder bei Verstand – erkennen musste, dass nicht er, sondern Gott die
Macht hatte. Er wurde also wieder "auf zwei Füße gestellt, wie ein Mensch".
Doch im folgenden Text, Jes 14,3-15, ist zu erkennen, dass mit diesen Aussagen nicht nur der König von Babel
gemeint sein kann. Hinter dem König von Babel steht noch ein anderer, ein mächtigerer, einer, der Gott
gleich sein wollte. Der Engelfürst von Babylonien?
Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern!
Jes 14,3 Und zu der Zeit, wenn dir der HERR Ruhe geben wird von deinem Jammer und
Leid und von dem harten Dienst, in dem du gewesen bist, 14,4 wirst du dies Lied anheben gegen den König
von Babel und sagen: Wie ist es mit dem Treiber so gar aus, und das Toben hat ein Ende! 14,5 Der HERR hat
den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher.
14,6 Der schlug die Völker im Grimm ohne Aufhören und herrschte mit Wüten über die Nationen und verfolgte
ohne Erbarmen. 14,7 Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich. 14,8 Auch freuen sich die
Zypressen über dich und die Zedern auf dem Libanon und sagen: »Seit du daliegst, kommt niemand herauf, der
uns abhaut.«
14,9 Das Totenreich drunten erzittert vor dir, wenn du nun kommst. Es schreckt auf vor dir die Toten, alle
Gewaltigen der Welt, und lässt alle Könige der Völker von ihren Thronen aufstehen, 14,10 dass sie alle
anheben und zu dir sagen: »Auch du bist schwach geworden wie wir, und es geht dir wie uns.
14,11 Deine Pracht ist herunter zu den Toten gefahren samt dem Klang deiner Harfen. Gewürm wird dein Bett
sein und Würmer deine Decke.« 14,12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie
wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst!
14,13 Du aber gedachtest in deinem Herzen: »Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne
Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. 14,14 Ich will
auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.« 14,15 Ja, hinunter zu den Toten fuhrest
du, zur tiefsten Grube! Jes 14, 3-15;
Das Medo-Persische Reich wird in der Deutung Daniels durch silberne Brust und Arme des
Standbilds dargestellt. (Dan 2,32-33;)
Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen geringer als deines.
Dan 2,39 Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines.
Dan 2,39;
Und im Gesicht Daniels von den Weltreichen, ist Medo-Persien der Bär, der auf der einen Seite
aufgerichtet war. Dies dokumentiert wohl den Umstand, dass die Perser in dieser Koalition die Stärkeren
waren.
Das zweite, war gleich einem Bären und war auf der einen Seite aufgerichtet.
Dan 7,5 Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären und
war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul zwischen seinen Zähnen drei Rippen. Und man
sprach zu ihm: Steh auf und friss viel Fleisch! Dan 7, 5;
Von diesem vierten Weltreich, Medo-Persien, haben wir oben schon erfahren, dass es definitiv
einen Engelfürst hatte.
Der Engelfürst des Königreichs Persien.
Dan 10,13 Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir
einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu
Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien. Dan 10,13;
(Siehe auch die Tabelle 04: "Die Offenbarung aus dem Buch der
Wahrheit".)
Bauch und Lenden aus Kupfer stehen im Traumbild des Nebukadnezar für Griechenland. (Dan
2,32-33;)
Das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird.
Dan 2,39 danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle
Länder herrschen wird. Dan 2,39;
Und als Panther mit vier Köpfen und vier Flügeln wird Griechenland in Daniels Gesicht von
den Weltreichen beschrieben. Der "Panther" und die vier Flügel sind möglicherweise ein Hinweis auf die
Geschwindigkeit seiner Ausbreitung unter Alexander und die vier Köpfe eine Prophezeiung auf die Aufteilung
des Reiches unter den Diadochenkönigen nach dem Tode Alexanders.
Es hatte Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier hatte vier Köpfe.
Dan 7,6 Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther, das
hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier hatte vier Köpfe, und ihm wurde große
Macht gegeben. Dan 7, 6;
Auch den Engelfürsten des fünften Weltreiches, Griechenland, haben wir bereits
kennengelernt.
Siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen.
Dan 10,20 Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt muss
ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe,
siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen. Dan 10,20;
Das Römische Reich wird im Standbild des Nebukadnezar mit den Schenkeln aus Eisen
symbolisiert. (Dan 2,32-33;)
Wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.
Dan 2,40 Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles
zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.
Dan 2,40;
Auch im Gesicht Daniels von den Weltreichen wird das Römische Reich mit Eisen gleichgesetzt.
Es ist sehr stark und zermalmt und zerbricht alles.
Es fraß um sich und zermalmte, und was übrigblieb, zertrat es mit seinen Füßen.
Dan 7,7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes
Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und
zermalmte, und was übrigblieb, zertrat es mit seinen Füßen. Es war auch ganz anders als die vorigen
Tiere und hatte zehn Hörner. Dan 7, 7;
Über den Engelfürsten des Römischen Reiches gibt es in der Schrift keine Aussagen. Aber -
wie bereits weiter oben angeschnitten – wir erfahren aus den Evangelien, dass Jesus eine Begegnung mit dem
Satan hatte und von diesem versucht wurde. Und zwar traf der Herr den Satan dort wo dieser zuhause ist, und wo
auch das scharlachrote Tier sich befindet: in der Wüste.
Und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan.
Mk 1,9 Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und
ließ sich taufen von Johannes im Jordan. 1,10 Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der
Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn.
1,11 Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. 1,12 Und
alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste; 1,13 und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde
versucht von dem Satan und war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. Mk 1. 9-13;
Wie diese Versuchung ausgesehen hatte, berichtet uns Matthäus:
Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
Mt 4,8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und
zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 4,9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir
geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
4,10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst anbeten
den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 4,11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel
zu ihm und dienten ihm. Mt 4, 8-11;
Es war dies zu der Zeit, als das Römische Reich in seiner Blüte stand und Satan hat dem
Herrn Jesus hier die Herrschaft über alle Reiche der Welt angeboten. Dies ist – wie bereits erwähnt – ein
eindeutiger Beweis dafür, dass er, Satan, auch die "Verfügungsgewalt" über diese Reiche hat. Der Herr
hätte sonst diese Versuchung mit ganz anderen Worten beantwortet. Doch Jesus hat die Vollmacht des Teufels
keinesfalls angezweifelt, sondern ihn im Gegenteil dafür verurteilt, weil er diese Macht dazu missbraucht
hat, ihn zu versuchen.
Später in der Geschichte wird Satan einen finden, der ihn nicht davonjagen wird, sondern sein Angebot willig
annehmen und von ihm auch seine Kraft und seinen Thron und große Macht erhalten wird (Off 13,2), nämlich den
Antichristen.
Das letzte Weltreich, welches dann schließlich vom tausendjährigen Friedensreich des Herrn
Jesus auf Erden abgelöst wird, wird im Traum des Nebukadnezar durch die Füße repräsentiert. Sie sind teils
von Eisen und teils von Ton. (Dan 2,33-34;)
Die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen.
Dan 2,41 Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen
gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens
Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. 2,42 Und dass die Zehen an seinen
Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird es ein starkes und zum Teil ein
schwaches Reich sein.
2,43 Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten
miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht
mengen lässt. Dan 2,41-43;
Obwohl hier oben, bei der Deutung des Traumes Nebukadnezars, das fünfte Weltreich (Füße)
als eigenes Königreich genannt wird ("… das wird ein zerteiltes Königreich sein …") ist es mit
seinem "Gehalt" an Eisen ein Ausläufer/Abkömmling des vierten Weltreichs (Schenkel). In dem Gesicht
Daniels von den Weltreichen wird dieses letzte Reich allerdings nicht explizit erwähnt. Es erwächst vielmehr
aus den zehn Hörnern des vierten Reichs.
Da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor.
Dan 7,7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes
Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und
zermalmte, und was übrigblieb, zertrat es mit seinen Füßen. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere
und hatte zehn Hörner. 7,8 Als ich aber auf die Hörner Acht gab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn
zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte
Augen wie Menschenaugen und ein Maul; das redete große Dinge. Dan 7, 7- 8;
Auch in der näheren Erläuterung, welche Daniel vom Engel Gabriel auf seine Frage hin
erhält, ist der Ausgangspunkt für dieses Reich das vierte Reich.
Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, ganz anders als die vorigen.
Dan 7,23 Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Königreich auf Erden sein;
das wird ganz anders sein als alle andern Königreiche; es wird alle Länder fressen, zertreten und zermalmen.
7,24 Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber
wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen.
7,25 Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen,
Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und
eine halbe Zeit. Dan 7,23-25;
Das letzte satanische Weltreich vor der Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden,
das Millennium, wird zwar seine historischen Wurzeln (Legislative, Exekutive, Militär, Medizin etc.) im
Römischen Reich haben, ist jedoch keinesfalls mit ihm identisch. Ja mehr noch, es ist nicht einmal mit den
"Hörnern", also den anfänglichen Herrschern (zehn Zehen) dieses Reiches gleichzusetzen. Der König
dieses letzten Reiches wird zwar unter diesen Machthabern aufkommen, aber – ebenso wie das Römische Reich
ganz anders war als seine Vorgänger – wird auch er ganz anders sein als sie. Möglicherweise wird er nicht
nur in seinem Tun und Handeln anders sein als die menschlichen Herrscher, sondern auch in seinem ganzen Wesen.
Der Antichrist erhält vom Satan seine Kraft, seinen Thron und große Macht.
Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.
Off 13,2 Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie
Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und
große Macht. Off 13, 2;
Bei dieser Beschreibung bekommt man unwillkürlich den Eindruck, dass es sich hier gar nicht
mehr um ein menschliches Wesen handelt. Satan hat ihm alle seine Kraft und große Macht gegeben, ja sogar
seinen Thron – also die Herrschaft über die ganze Erde – überlassen. Was bleibt eigentlich dem Satan noch
übrig, um seine Macht auszuüben? Es ist nicht anzunehmen, dass sich der Teufel hier einem Geschöpf auf
Gedeih und Verderb ausliefern würde.
Nachdem die obigen Worte aus Off 13,2 jedoch unbedingt ihre Richtigkeit haben müssen, ist nur eine
Möglichkeit denkbar. Satan "gibt" dem Antichristen alle seine Macht, indem er ihn "besetzt". Damit hat
der Antichrist zwar alle Macht des Satans, aber es ist eigentlich der Teufel selbst im Antichristen, der alles
steuert und unter Kontrolle hat.
Sollte diese Annahme zutreffen, so haben wir hier ein weiteres Beispiel dafür, wie Satan immer wieder
versucht, Gott zu imitieren. Ebenso wie auf geheimnisvolle Weise Gott selbst in Christus und Christus in Gott
war, ist dann Satan im Antichristen und der Antichrist übt alle Macht des Satans aus.
Damit ist aber der Antichrist gleichzeitig auch der siebente Engelfürst. Wenn er Mensch war, so ist er jetzt
nicht mehr nur Mensch. Durch das "Wohnen" Satans in ihm ist er sozusagen zum Engel mutiert. Und seine
Macht ist wesentlich größer als die der Engelfürsten vergangener Weltreiche.
Dass Satan mit dem Antichristen und seinem falschen Propheten auch geistlich verbunden ist zeigt uns die "Mobilmachung"
für die Schlacht von Harmagedon.
Drache, Tier und falscher Prophet versammeln die Könige zum Kampf.
Off 16,13 Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres
und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen; 16,14 es sind
Geister von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum
Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen. Off 16,13-14;
Hier unten, in der Beschreibung des Königs von Tyrus, in Hes 28, erkennen wir denn auch
beide. In Hes 28,1-10 den "Fürsten" Antichrist und in Hes 28,11-19 (siehe weiter unten), den "König"
Satan.
Ich bin ein Gott, ich sitze auf einem Göttersitz mitten im Meer.
Hes 28,1 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 28,2 Du Menschenkind, sage dem
Fürsten zu Tyrus: So spricht Gott der HERR: Weil sich dein Herz überhebt und spricht: »Ich bin ein Gott,
ich sitze auf einem Göttersitz mitten im Meer«, während du doch ein Mensch und nicht Gott bist;
dennoch überhebt sich dein Herz, als wäre es eines Gottes Herz, – 28,3 siehe, du hältst dich für klüger
als Daniel, dass dir nichts verborgen sei,
28,4 und durch deine Klugheit und deinen Verstand habest du dir Macht erworben und Schätze von Gold und
Silber gesammelt 28,5 und habest in deiner großen Weisheit durch deinen Handel deine Macht gemehrt; nun bist
du so stolz geworden, weil du so mächtig bist; – 28,6 darum spricht Gott der HERR: Weil sich dein Herz
überhebt, als wäre es eines Gottes Herz, 28,7 darum siehe, ich will Fremde über dich schicken, die
Gewalttätigsten unter den Völkern; die sollen ihr Schwert zücken gegen deine schöne Weisheit und sollen
deinen Glanz entweihen. 28,8 Sie sollen dich hinunterstoßen in die Grube, dass du den Tod eines
Erschlagenen sterbest mitten auf dem Meer.
28,9 Was gilt es, wirst du dann vor deinen Henkern noch sagen: »Ich bin Gott«, während du doch nicht
Gott bist, sondern ein Mensch und in der Hand deiner Henker?
28,10 Du sollst den Tod von Unbeschnittenen sterben durch die Hand von Fremden; denn ich habe es geredet,
spricht Gott der HERR. Hes 28, 1-10;
Damit haben wir die sieben Häupter in ihrer Bedeutung als sieben Könige analysiert, und
kommen zu Off 17,11:
Und das Tier ist einer von den sieben.
Off 17,11 Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist der
achte und ist einer von den sieben und fährt in die Verdammnis. Off 17,11;
Es wird hier noch einmal das scharlachrote Tier angesprochen. Es heißt, dieses Tier, "das
gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist der achte (Haupt/König) und ist einer von den sieben und fährt in
die Verdammnis."
Nachdem wir eingangs das scharlachrote Tier als den Satan interpretiert haben, und bei der Auslegung des
siebenten "Königs" die politische Seite des Antichrists beleuchtet haben, können wir nun aus dem
Umstand, dass das scharlachrote Tier einer von den sieben Königen ist, dass sich also Satan
im Antichristen selbst manifestieren wird, die religiöse Dimension dieses satanischen Betruges erkennen.
Der Antichrist, der Engelfürst und Herrscher des antichristlichen Reiches, hat
nicht nur alle Macht und Gewalt des Satans, es hat auch alle Eigenschaften der
vorhergehenden Engelfürsten, wie sie in Dan 7,4-25 beschrieben werden, in sich
vereinigt. Während Satan den Vorgängern des Antichristen, den Engelfürsten der Weltreiche,
immer nur einen Teil seiner Macht abgetreten hatte, hat er den Antichristen mit seiner ganzen Machtfülle
ausgestattet. Er gleicht einem Panther wie der Grieche, hat Bärenfüße wie der Perser und einen Löwenrachen
wie der Babylonier.
Das Tier war gleich einem Panther mit Bärenfüßen sein Rachen wie ein Löwenrachen.
Off 13,2 Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße
wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron
und große Macht. Off 13, 2;
VON WO ¹) |
W E R |
W I E |
W A S |
W O |
|||||||||||||||
Am Himmel |
Drache, alte Schlange |
groß, rot |
sieben Häupter |
zehn Hörner |
Off 12,3-4; |
||||||||||||||
Teufel, Satan |
Schwanz fegt 1/3 der Sterne
weg |
mit sieben Kronen |
|||||||||||||||||
Aus dem Meer |
Tier |
<-- |
gleich einem Löwen |
Dan
7,4; |
|||||||||||||||
Flügel wie ein Adler |
|||||||||||||||||||
wurden ihm genommen |
|||||||||||||||||||
auf zwei Füße gestellt |
|||||||||||||||||||
wie ein Mensch mit Herz |
|||||||||||||||||||
Aus dem Meer |
Tier |
<-- |
gleich einem Bären |
Dan 7,5; |
|||||||||||||||
eine Seite aufgerichtet |
|||||||||||||||||||
im Maul drei Rippen zw.
Zähnen |
|||||||||||||||||||
"friss viel
Fleisch" |
|||||||||||||||||||
Aus dem Meer |
Tier |
<-- |
gleich einem Panther |
Dan 7,6; |
|||||||||||||||
vier Flügel wie ein Vogel |
|||||||||||||||||||
hatte vier Köpfe |
|||||||||||||||||||
ihm wurde große Macht
gegeben |
|||||||||||||||||||
Aus dem Meer |
Tier |
furchtbar und schrecklich |
<- |
zehn Hörner |
Dan 7,7; |
||||||||||||||
sehr stark, mit großen |
kleines Horn riss 3 Hörner aus |
||||||||||||||||||
eisernen Zähnen |
hatte Augen wie ein Mensch |
||||||||||||||||||
fraß, zermalmte und zertrat |
sein Maul redet große Dinge |
-> |
|||||||||||||||||
ganz anders als die vorigen |
es lästert den Höchsten |
-> |
|||||||||||||||||
vernichtet die Heiligen |
-> |
||||||||||||||||||
beherrscht Völker 3 1/2 Zeiten |
-> |
||||||||||||||||||
Aus dem Meer |
Tier |
--> |
gleich einem Panther |
--> |
zehn Hörner mit zehn Kronen |
sieben Häupter, mit |
Off
13,1-8; |
||||||||||||
-> |
Bärenfüße |
beherrscht Völker 42 Monate |
<- |
lästerlichen Namen |
|||||||||||||||
--> |
Löwenrachen |
er überwindet die Heiligen |
<- |
||||||||||||||||
V |
--> |
Kraft, Macht, Thron des
Drachen |
er lästert Gott |
<- |
|||||||||||||||
sein Maul redet große Dinge |
<- |
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V |
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In der Wüste |
Tier (Satan) |
scharlachrot, voller
Lästernamen die Hure Babylon sitzt darauf, es ist gewesen, ist nicht, wird auf- steigen aus dem Abgrund und fährt in die Verdammnis. Es ist einer von den sieben und ein achter König. |
sieben Häupter sieben Berge / Könige fünf gefallen, einer ist, ein anderer kommt erst, bleibt dann kleine Zeit Tier ist einer von ihnen. |
zehn Hörner zehn Könige werden Macht empfangen e i n e Stunde mit dem Tier, geben ihm Kraft und Macht und streiten wider das Lamm, das sie überwindet und werden die Hure Babylon verbrennen in Feuer. |
Off
17,3; |
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Und ebenso wie der Herr von sich sagte:
Mt 28,18 Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt
im Himmel und auf Erden. Mt 28,18;
wird auch der Antichrist von sich sagen, dass ihm alle Macht und Gewalt – allerdings vom Satan
- gegeben ist. Und er wird dies auch durch Zeichen und Wunder beweisen. Auch der Umstand, dass sich Satan im
Antichristen manifestiert ist eine Imitation des Gottessohnes, als er auf Erden war. In Jh 14,6-11 spricht der
Herr zu den Jüngern über den Vater.
Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. 14,7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater
erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. 14,8 Philippus spricht zu ihm: Herr,
zeige uns den Vater, und es genügt uns. 14,9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du
hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du:
Zeige uns den Vater? 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist?
Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine
Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt
um der Werke selbst willen! Jh 14, 6-11;
Auf die Aussage des Herrn "Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater
erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen" sagte Philippus ganz verblüfft "Herr,
zeige uns den Vater". Und dann offenbart ihnen der Herr dieses Geheimnis: "Glaubt mir, dass ich in dem
Vater bin und der Vater in mir ist". Wer also Jesus gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen. Und ebenso
wird es mit dem Antichristen sein: Wer ihn sieht wird den Satan sehen, wer ihn anbetet, wird den Satan anbeten.
Und wir erkennen auch hier, dass Satan immer wieder bemüht ist, Gott zu imitieren. Er ist, wie Luther schon
sagte, "der Affe Gottes". Allerdings geht es ihm nicht um ein simples Nachäffen. Es geht ihm darum, die
Menschen hinters Licht zu führen. Er nutzt die gottgegebenen Prophezeiungen, um die Menschen glauben zu
machen, dass sich deren Erfüllung nunmehr ereigne. Der Antichrist ist sein "Christus". (Die griechische
Silbe "anti" bedeutet ja nicht nur "gegen" sondern auch "anstatt", also ein "Anstatt
Christus".)
Und die Menschen, welche ihren Herrn nicht kennen, werden diesen Betrug nicht merken. Und wie Jesus sagte:
Jh 12,45 Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Jh
12,45;
wird auch der Antichrist den verkörpern, der ihn gesandt hat, nämlich den Teufel.
Und wenn die Menschen im antichristlichen Reich den Teufel als Gott anbeten, wie wir es aus Off 13,4 erfahren:
Sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an.
Off 13,4 und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab,
und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen? Off 13,4;
dann ist es vollends gewiss: was hier geschieht, ist ein Plagiat auf die Parusie Christi und
sie werden den Antichristen als den "Sohn Gottes", den Messias verehren.
Und man kann sich vorstellen, dass es selbst für gläubige Christen sehr schwer sein wird, diese List zu
durchschauen und diesen Versuchungen zu widerstehen. Der Antichrist wird alles versuchen, um selbst die "Auserwählten"
zu verführen.
So dass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten.
Mt 24,24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und
große Zeichen und Wunder tun, so dass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. Mt 24,24;
Er nennt sich Christus, er sieht aus wie Christus, er wirkt Wunder wie Christus, ja mehr noch,
er tut Zeichen, welche Christus zu tun sich geweigert hatte (Mt 12,38-40). Er hat der Welt Frieden und
Wohlstand gebracht. Wer sollte da noch an ihm zweifeln. Doch es wird ihm nicht gelingen.
(Siehe auch Kapitel 03: "Die Große Trübsal".)
Und wenn der Antichrist und die Könige der Welt ihre Heere in Harmagedon versammelt haben,
kommt der Herr mit seinem himmlischen Heer und vernichtet sie. Das Tier – also der Antichrist – und der
falsche Prophet werden in den feurigen Pfuhl geworfen und Satan wird für tausend Jahre im Abgrund gebunden.
Die konkrete Beteiligung Satans an der antichristlichen Herrschaft geht auch aus Hes 39 hervor. Wir finden
dort eine Schilderung der Vorgänge und Ereignisse rund um die Schlacht von Harmagedon, wo der Antichrist mit
seinen weltlichen Heeren gegen das himmlische Heer unter der Führung des Menschensohnes antritt und selbst
vernichtet wird.
Siehe, ich will an dich, Gog, der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal.
Hes 39,1 Und du, Menschenkind, weissage gegen Gog und sprich: So spricht Gott der
HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal.
39,2 Und ich werde dich herumlenken und herbeiführen und dich
heraufziehen lassen vom äußersten Norden her und dich auf die Berge Israels
bringen. 39,3 Und ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand
schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand werfen. 39,4 Auf den
Bergen Israels wirst du fallen, du und alle deine Scharen und die Völker, die
mit dir sind; den Raubvögeln jeder Art und den Tieren des Feldes habe
ich dich zum Fraß gegeben; 39,5 auf dem freien Feld sollst du fallen. Denn ich
habe geredet, spricht der Herr, HERR. Hes 39, 1-5;
Und hier wird genau jener "Gog" angesprochen und "herumgelenkt", welcher auch beim
Letzten Kampf, in der Offenbarung und in Hes 38 eindeutig als Satan identifiziert werden kann. (Off 20,8; Hes
38,2). Auch dies ist letztlich ein Hinweis darauf, dass Satan als siebenter König in der Person
des Antichrists in diesem Kampf selbst auch gegen den Herrn kämpft.
Fassen wir also die Entwicklung des Tieres als Antichrist zusammen:
Er ist gewesen.
Der Hinweis in Off 13,3.12.14, dass das Tier eine tödliche Wunde vom Schwert hatte und wieder lebendig
geworden war, impliziert, dass es diese Wunde zu Lebzeiten als Mensch von jemand erhalten hatte.
Er ist im Abgrund und "ist nicht".
Die Aussage, dass das Tier wieder lebendig geworden war, setzt voraus, dass es vorher tot war. Dies bestätigt
auch der Text in Off 17,8, wo es heißt: "es wird wieder aus dem Abgrund aufsteigen".
Er steigt wieder aus dem Abgrund auf.
Sowohl Off 17,8, als auch insbesondere Off 11,7 weisen darauf hin, dass das Tier aus dem Abgrund aufsteigt.
Die Menschen werden sich wundern.
In Off 13,3 und 17,8 erfahren wir, dass die Menschen dieses Tier bewundern werden.
Er überwindet die Heiligen.
Gemäß Off 11,7 wird es die zwei Zeugen, die Heiligen Gottes, überwinden und sie töten, wenn es aus dem
Abgrund emporsteigt.
Er fährt in die Verdammnis.
Und schließlich wird es nach der Schlacht von Harmagedon gemeinsam mit dem zweiten Tier, dem falschen
Propheten, lebendig in den feurigen Pfuhl geworfen.
Und nun kehren wir zurück zu unserem ursprünglichen Text aus Off 17,11:
Wir können nun die Frage beantworten, wieso das Tier selbst eines seiner eigenen sieben Häupter sein kann,
und welcher dieser sieben Könige auch gleichzeitig das Tier ist. Es ist der siebente König, der Antichrist,
in welchem sich auch dieses Tier, der Satan, manifestiert und damit diese rätselhafte Beschreibung
erforderlich macht.
Damit haben wir aber auch schon den Lösungsansatz für die letzte offene Frage welche sich
aus diesem Text ergibt.
Und das Tier, das ist der achte und fährt in die Verdammnis.
Off 17,11 Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist
der achte und ist einer von den sieben und fährt in die Verdammnis. Off 17,11;
Das Tier wird also nicht nur einer von den sieben, sondern wird selbst auch noch der achte
König sein und in die Verdammnis fahren.
Nachdem wir die "Häupter-Könige" in ihrer Definition als "Berge", als Weltreiche interpretiert
haben, muss es sich auch hier um ein – achtes – Weltreich handeln. Und nachdem wir das scharlachrote Tier als
den Satan identifiziert haben, muss es ein Reich sein, in welchem Satan selbst als Herrscher auftritt.
Wir wissen, dass nach dem Untergang des antichristlichen Weltreiches das tausendjährige Friedensreich unseres
Herrn Jesus Christus anbrechen wird. In diesen tausend Jahren wird Satan im Abgrund gefesselt liegen.
Er ergriff den Drachen, das ist der Teufel und Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre.
Off 20,1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel
zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das
ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, 20,3 und warf ihn in den Abgrund und
verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis
vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. Off 20, 1- 3;
Er wird also in dieser Zeit auf Erden nicht wirken und die Menschen nicht verführen können.
Nach diesen tausend Jahren jedoch, wird er wieder für eine "kleine Zeit" losgelassen.
Er wird ausziehen, zu verführen die Völker an den Enden der Erde, Gog und Magog.
Off 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen
werden aus seinem Gefängnis 20,8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde,
Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. Off 20, 7- 8;
Wenn die tausend Jahre vollendet sind wird der Satan losgelassen. Und er wird das machen, was
er schon vom Anfang an gemacht hat: er wird die Menschen verführen. Und zwar den "Gog und Magog". Und er
versammelt alle jene Menschen, welche sich (nach tausendjähriger Friedensherrschaft Jesu!) verführen lassen
und mit ihm in den Kampf gegen Gott ziehen.
Wie wir bei den Ausführungen über den Antichrist sehen konnten, finden wir den "Gog" noch öfter in der
Schrift. Es ist der "Fürst von Rosch (oder auch Oberfürst von), Meschech und Tubal". Und sein Name
erscheint immer dann in den Prophezeiungen, wenn Satan zum Kampf gegen Gott antritt.
Wie bereits weiter oben dargestellt, wird "Gog" in Hes 39 von Gott herumgelenkt um mit seinen Heeren zur
Schlacht von Harmagedon versammelt zu werden. Dort haben wir ihn als Satan, bzw. "was zu Satan gehört"
identifiziert.
Siehe, ich will an dich, Gog, der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal.
Hes 39,1 Und du, Menschenkind, weissage gegen Gog und sprich: So spricht Gott der
HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal. Hes 39, 1;
Hier unten, in Hes 38 hingegen ist die Rede vom "Letzten Kampf" nach dem Millennium, in
welchem Satan allein – alle seine Engelfürsten sind nunmehr gefallen – sich als "achter König" in seiner
eigenen Gestalt in die Geschichte einschaltet, ein Heer versammelt und gegen Gott in den Kampf zieht.
Gog, der im Lande Magog ist und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal.
Hes 38,2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht auf Gog, der im Lande Magog
ist und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage gegen ihn 38,3 und sprich: So spricht Gott
der HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal! Hes 38,2-3;
Und in beiden Fällen wird "Gog, der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal"
angesprochen. Es ist also sichtlich in beiden Fällen dieselbe Person, auf welche sich die beiden
Prophezeiungen beziehen.
Oben, in Hes 38,2, heißt es aber auch "Gog, der im Lande Magog ist …". Und dies entspricht den Text aus
Off 20,7, wo ebenfalls jener letzte Kampf thematisiert wird.
Er wird ausziehen, zu verführen die Völker an den Enden der Erde, Gog und Magog.
Off 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen
werden aus seinem Gefängnis 20,8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog
und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. Off 20, 7- 8;
Es ist eine Bestätigung dafür, dass diese Interpretation den richtigen Kern trifft, und dass
Gog mit Satan identisch ist. Satan wird also in dieser letzten Zeit zum achten König. Ob er allerdings ein
achtes Weltreich im herkömmlichen Sinn aufrichten wird können ist eher fraglich. Wird doch oben, in Off
17,11, wohl davon gesprochen, dass er ein achter "König" sein wird, es gibt aber zu diesem König kein
achtes Haupt an dem Tier und damit auch keinen achten "Berg". Daraus lässt sich ableiten, dass es in
dieser letzten – sehr kurzen – Zeit (Off 20,3), dem Satan wohl gelingen wird, riesige Menschenmassen
hinter sich zu versammeln, ohne daraus jedoch eine Weltmacht, ein Weltreich aufbauen zu können.
Trotzdem ist es erstaunlich, dass nach tausend Jahren Friedensreich, voller Gerechtigkeit und Gnade, es dem
Teufel nach seinem Loswerden aus dem Abgrund wieder gelingt die Menschen zu verführen. Es zeigt einerseits,
dass es dann eine große Zahl von Menschen gibt, welchen Gerechtigkeit ein Gräuel ist. Sie wollen keine
Gerechtigkeit. Sie wollen ihre persönlichen Vorteile wahren. Sie wollen wieder ein Leben ohne das Bewusstsein
der Verantwortung vor Gott. Sie wollen eine Kultur des unverblümten Egoismus’, des raffinierten
Lebensgenusses ohne Rücksicht auf andere. Sie wollen Erfolg, Reichtum, Ansehen. Und das möglichst gleich.
Ohne Anstrengung. Ohne Leistung. Ohne Verpflichtung.
Wir erkennen aber andererseits auch, dass diese Einstellung der Menschen dann, kurz vor dem Ende der Welt,
nicht neu sein wird. Wir kennen diese Charakterzüge schon heute zur Genüge. Und daraus lässt sich
schließen, dass diese Menschen im Millennium keine wirkliche Bekehrung erlebt haben. Sie haben sich gebeugt
und angepasst, weil der Druck von oben, die Strafe, zu groß war um dagegen etwas zu unternehmen (Jer
12,16-17; Jes 60,12; Sach 14,16-19). Sie wären sonst verhungert oder sonst wie umgekommen. Also haben sie
sich gefügt. Doch in ihrem Innersten sind sie das geblieben was sie schon immer waren: Lügner, Betrüger,
Mörder und Gottesverächter.
Deshalb ist ihr Schicksal ebenso besiegelt, wie das ihres Herrn, des Satans. Dem, welcher damals im Namen
Gottes gekommen ist, haben sie nicht geglaubt. Der, welcher dann in seinem eigenen Namen kommen wird, werden
sie glauben.
Wenn ein anderer kommen wird in seinem eigenen Namen, den werdet ihr annehmen.
Jh 5,41 Ich nehme nicht Ehre von Menschen; 5,42 aber ich kenne euch, dass ihr
nicht Gottes Liebe in euch habt. 5,43 Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn
ein anderer kommen wird in seinem eigenen Namen, den werdet ihr annehmen. Jh 5,41-43;
Und so zieht Satan wieder aus, um seine Anhänger zu versammeln. Und er findet sie. Wie Sand
am Meer sind jene, welche ihm folgen wollen. Und so geht der letzte Akt der Weltgeschichte in Szene.
Am Ende dieses sehr kurzen Kampfes, wird nun auch der Satan in den Pfuhl von Feuer und Schwefel geworfen – er
fährt in die Verdammnis.
Und hier erkennen wir die doppelte Erfüllung der Prophezeiung in Off 17,8.
Das Tier war und ist nicht(der 1. Antichrist) und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben(der 2. Antichrist).
Off 17,8 Das Tier, das du gesehen hast, war und
ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben;
und die Bewohner der Erde, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben
sind von Grundlegung der Welt an, werden sich wundern, wenn sie das Tier
sehen, daß es war und nicht ist und da sein wird. Off 17, 8;
Ebenso, wie sie für das scharlachrote Tier mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern
gegolten hat, gilt sie auch für den roten Drachen mit den sieben Häuptern und zehn Hörnern:
Er ist gewesen.
Während der gesamten Weltgeschichte, bis hin zum antichristlichen Weltreich hat er die Welt beherrscht. In
der Schlacht von Harmagedon wurde er vernichtend geschlagen.
Er ist im Abgrund und "ist nicht".
Während Antichrist und falscher Prophet in die Verdammnis gehen, wird Satan für tausend Jahre im Abgrund
gefesselt und gefangen gehalten.
Er steigt wieder aus dem Abgrund auf.
Hier geht es um den Letzten Kampf, am Ende dieser Welt. Satan, der während der tausend Jahre des Millenniums
im Abgrund gefangen lag, wird nun wieder losgelassen. Er steigt aus dem Abgrund empor. In einem letzten
Versuch doch noch einmal die Herrschaft über diese Welt zu erlangen, sammelt er Anhänger um sich. Und wie
Off 20,8 prophezeit, wird er sie "wie Sand am Meer" finden.
Die Menschen werden sich wundern.
Obwohl in Off 20,7-10 nicht explizit erwähnt, ist doch anzunehmen, dass das Wiedererscheinen des Teufels auf
dieser Welt Erstaunen und wahrscheinlich – bei denen, die sich wie "Sand am Meer" um ihn scharen –
auch Bewunderung auslösen wird.
Er überwindet die Heiligen.
Und er gelangt bis nach Jerusalem (Hes 38,5-16;), wo die Heiligen – nämlich diesmal das ganze Volk
Gottes – in Frieden leben und seit Jahrhunderten nicht mehr gelernt haben, Krieg zu führen (Jes 2,2-5; 9,4-6;
Mi 4,3-5; 5,9-14; Hos 2,20; etc.). Und es gelingt ihm, das Heerlager der Heiligen, die heilige Stadt Jerusalem
zu umringen. Aus dem Umstand, dass Satan mit seinem Heer bis Jerusalem vordringen konnte, lässt sich auch
schließen, dass er zuvor auf dem Weg dorthin – eben auch in Israel gegen die Heiligen – einige Kämpfe
gewonnen haben muss.
Er fährt in die Verdammnis.
Doch es kommt nicht zum Allerletzten. Bevor sie noch Jerusalem einnehmen können, heißt es kurz: "Und es
fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie". Und von Satan heißt es: "Und der Teufel, der sie verführte,
wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet
sind".
Wenn wir nun beide Entwicklungen – die des scharlachroten Tieres und die des roten Drachen – vergleichen,
erkennen wir die doppelte Bedeutung von Off 17,8.
DER ROTE DRACHE |
DAS SCHARLACHROTE TIER |
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mit sieben Häuptern und zehn Hörnern Er ist gewesen Er war im Abgrund Er muss losgelassen werden eine kleine Zeit (Die Menschen wundern sich darüber?) Er kämpft gegen die Heiligen sie umringten das Heerlager der Heiligen Er wurde geworfen in den feurigen Pfuhl |
Off 12,3 Off 16,13 Off 20,3 Off 20,3 Off 17,8 Off 20,9 Off 20,9 Off 20,10 |
mit sieben Häuptern und zehn Hörnern Es ist gewesen Es war im Abgrund Es steigt wieder aus dem Abgrund auf Die Menschen werden sich wundern Es kämpft gegen die Heiligen Es überwindet die Heiligen Und wird ins Verderben gehen |
Off 17,3 Off 17,8 Off 17,8 Off 17,8 Off 17,8 Off 11,7 Off 11,7 Off 17,1 |
Dies ist das verdiente Ende jenes Wesens, welches die Menschheit seit ihrer Erschaffung
versucht, verführt und bei Gott verklagt hat.
Es ist aus menschlicher Sicht unbegreiflich, wie ein solch vollkommenes Geschöpf Gottes, die ihm von Gott
zugestandene Freiheit dazu missbraucht hat, den Plan Gottes mit seiner Schöpfung immer wieder zu
hintertreiben. Und es überkommt einem eine Art von Traurigkeit, wenn man bedenkt, wie es hätte sein können,
wenn die alte Schlange im Garten Eden ihre menschlichen Mitgeschöpfe geliebt und nicht gehasst und verführt
hätte.
Du warst ohne Tadel in deinem Tun, bis an dir Missetat gefunden wurde.
Hes 28,11 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 28,12 Du Menschenkind, stimm ein
Klagelied an über den König von Tyrus und sprich zu ihm: So spricht Gott der HERR: Du warst das Abbild
der Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön.
28,13 In Eden warst du, im Garten Gottes, geschmückt mit Edelsteinen jeder Art, mit Sarder, Topas,
Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Malachit, Smaragd. Von Gold war die Arbeit deiner Ohrringe und des
Perlenschmucks, den du trugst; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.
28,14 Du warst ein glänzender, schirmender Cherub, und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt; ein
Gott warst du und wandeltest inmitten der feurigen Steine. 28,15 Du warst ohne Tadel in deinem Tun von
dem Tage an, als du geschaffen wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde.
28,16 Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich versündigt. Da verstieß ich dich
vom Berge Gottes und tilgte dich, du schirmender Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine. 28,17
Weil sich dein Herz erhob, dass du so schön warst, und du deine Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz,
darum habe ich dich zu Boden gestürzt und ein Schauspiel aus dir gemacht vor den Königen.
28,18 Weil du mit deiner großen Missetat durch unrechten Handel dein Heiligtum entweiht hast, darum habe ich
ein Feuer aus dir hervorbrechen lassen, das dich verzehrte und zu Asche gemacht hat auf der Erde vor aller
Augen. 28,19 Alle, die dich kannten unter den Völkern, haben sich über dich entsetzt, dass du so plötzlich
untergegangen bist und nicht mehr aufkommen kannst. Hes 28,11-19;
Ägyptisches Reich |
Assyrisches Reich |
Babylonisches Reich |
Medopersisches Reich |
Griechisches Reich | Römisches Reich | Antichristliches Reich (Die Große Trübsal) | Millennium (Friedensreich) | Letzter Kampf | |||
Off 17 | 9-11; Thutmosis 1. | 9-11; Assurnasirpal 2. | 9-11; Nebukadnezar 3. | 9-11; Kores (Cyrus) 4. | 9-11; Alexander 5. | 9-11; Augustus 6. | 9-11; Tier 7. | Off 20,4-7; Jesus Christus | 8-11; Satan (Tier) 8. | ||
Haupt / König gefallen | Haupt / König gefallen | Haupt / König gefallen | Haupt / König gefallen | Haupt / König gefallen | Haupt / König ist da | 1. Antichrist / Meer Off 13,1; Siegelgerichte | Haupt / König wird kommen | 2. Antichrist / Abgrund Off 13,7; 11,7 Tag des HERRN | Erste Auferstehung: die Märtyrer regieren mit Christus 1000 Jahre | Haupt / König war der 7. | |
Off 6 | 2; | E N T | |||||||||
2The 2 Mt 24 Off 7 |
3-7 |
8 29 14 |
9 |
||||||||
Hes Off | 31,2-11; | R ü C K | 39,1-13; Har-Magedon 16,16;19,19-24; | 38,1-13; | |||||||
Jes 10 |
5-26; |
|
|||||||||
Dan 2 |
32.37-38; Haupt Gold |
32.39; Brust, Arme Silber |
32.39 Bauch Lenden Kupfer |
33.40 Schenkel Eisen |
33.41-43 Füße Eisen, Ton |
U N G |
42.44 Zehen Eisen Ton zehn Könige |
34-35.44-45 Berg ohne Zutun Stein | |||
Dan 7 | 4; Löwe Adlerflügel | | | 5; Bär auf einer Seite | | | 6; Panther vier Köpfe | | | 7; Ungeheuer Eisenzähne | | | 2The 2,3-12; Gesetzloser | | | 7-8;11; zehn Hörner kleines Horn Lästermaul | | 13-14; Menschensohn | ||||
Off 13 | V 2; Löwenrachen | V 2; Bärenfüße | V 2; Panthergestalt | V 1; zehn Hörner | V 3; zum Tod geschlachtet 2The 2,8 aber geheilt | V 4.14; Könige der Erde, Tier f. Prophet im Feuersee Off 19,19-20; | Off 20,2-6; |
Off 20,7-10; |
(Siehe auch den Diskurs 13: "Welchen Weltreichen
sind die 7 (8) Häupter/Könige aus Off 17 zuzuordnen?")
(Siehe auch den Diskurs 98: "Das fünfte
Königreich im Traum des Nebukadnezar: Amerika?")
(Siehe auch Diskurs 86: "Der erste und der zweite Antichrist.")
Immer davon ausgehend, dass das scharlachrote Tier mit dem Satan identisch ist, ergeben sich
aus der Aussage von Off 17,12 bezüglich der zehn Hörner bzw. Könige und ihres zeitlichen Erscheinens in der
Weltgeschichte zwei und nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie kämpfen mit dem Antichristen in der Schlacht von
Harmagedon, vor dem Millennium oder sie kämpfen mit Satan im Letzten Kampf nach dem Millennium.
Die zehn Könige, werden für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier.
Off 17,12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die
ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen
mit dem Tier. 17,13 Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier. Off 17,12-13;
Nach diesem Text werden die zehn Könige gemeinsam mit dem Tier "für eine Stunde" – also
für eine sehr kurze Zeit – Macht erlangen.
Wie bereits weiter oben dargestellt, wird das scharlachrote Tier, also der Satan, nur zweimal persönlich in
den Ablauf der endzeitlichen Vorgänge eingreifen. Einmal – als "siebenter König" – in der Person
des Antichristen und ein zweites Mal, nach dem Millennium, am Ende der Welt, als "achter König" in seiner
eigenen Person.
Um nun weitere Indizien zu erhalten, könnte der Hinweis "für eine Stunde" sehr hilfreich sein, ist es
aber nicht. Wir haben nämlich für beide Auftreten des Satans eine sehr kurze Zeit dokumentiert. Einmal als
Antichrist wird seine Herrschaft nicht länger als dreieinhalb Jahre dauern, eine für ein Weltreich wahrlich
sehr kurze Zeit des Bestandes.
Und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang.
Off 13,5 Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und
Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang. Off 13, 5;
Und das andere Mal heißt es in Bezug auf sein Wirken nach seiner Loslassung am Ende der Welt,
dass er nur für "eine kleine Zeit" losgelassen wird.
Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.
Off 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und
der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, 20,3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte
ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend
Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. Off 20, 2- 3;
Auch die nachfolgenden Verse aus Off 17,15-18 könnten theoretisch auf beide Situationen
zutreffen. Es gibt zumindest keine Aussage darin – wenn man den Untergang Babylons vor dem Millennium nicht
präjudizieren will -, welche eines der beiden Ereignisse ausschließen würde.
Das Tier und die zehn Könige werden die Hure mit Feuer verbrennen.
Off 17,15 Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die
Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen. 17,16 Und die zehn Hörner, die du gesehen
hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie ausplündern und entblößen und werden ihr
Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen. 17,17 Denn Gott hat es ihnen in ihr Herz gegeben, nach
seinem Sinn zu handeln und eines Sinnes zu werden und ihr Reich dem Tier zu geben, bis vollendet werden die
Worte Gottes. 17,18 Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über die
Könige auf Erden. Off 17,15-18;
Eine eindeutige Klärung der zeitlichen Einordnung – sowohl der zehn Könige als auch des
Unterganges von Babylon – gelingt erst mit dem nächsten Kapitel der Offenbarung. Wir haben bereits im obigen
Text, Off 17,16 den Zusammenhang zwischen den zehn Königen und Babylon. Sie werden "die Hure hassen (…)
und werden sie mit Feuer verbrennen. Im nachfolgenden Text aus Off 16 und 18 erkennen wir dann den
Zusammenhang zwischen dem Tier, den zehn Königen und dem Untergang Babylons.
Babylon erhält den Kelch des grimmigen Zornes Gottes.
Off 16,17 Und der siebente Engel goss aus seiner Schale in die Luft; und es kam
eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach: Es ist geschehen! 16,18 Und es geschahen Blitze und
Stimmen und Donner, und es geschah ein großes Erdbeben, wie es noch nicht gewesen ist, seit Menschen auf
Erden sind – ein solches Erdbeben, so groß. 16,19 Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die
Städte der Heiden stürzten ein. Und Babylon, der großen, wurde gedacht vor Gott, dass ihr gegeben werde
der Kelch mit dem Wein seines grimmigen Zorns. Off 16,17-19;
Babylon die Große ist gefallen.
Off 18,1 Danach sah ich einen andern Engel herniederfahren vom Himmel, der hatte
große Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz. 18,2 Und er rief mit mächtiger Stimme: Sie
ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Teufel geworden und ein
Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen Vögel und ein Gefängnis aller unreinen
und verhassten Tiere. 18,3 Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige
auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen
Üppigkeit. Off 18, 1- 3;
Wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem Brand, in dem sie verbrennt.
Off 18,9 Und es werden sie beweinen und beklagen die Könige auf Erden, die mit
ihr gehurt und geprasst haben, wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem Brand, in dem sie verbrennt.
18,10 Sie werden fernab stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sprechen: Weh, weh, du große Stadt Babylon, du
starke Stadt, in einer Stunde ist dein Gericht gekommen! Off 18, 9-10;
Denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum!
Off 18,16 Weh, weh, du große Stadt, die bekleidet war mit feinem Leinen und
Purpur und Scharlach und geschmückt war mit Gold und Edelsteinen und Perlen, 18,17 denn in einer Stunde
ist verwüstet solcher Reichtum! Und alle Schiffsherren und alle Steuerleute und die Seefahrer und die auf
dem Meer arbeiten, standen fernab 18,18 und schrien, als sie den Rauch von ihrem Brand sahen: Wer ist
der großen Stadt gleich? Off 18,16-18;
In diesen Texten ist die Rede davon, dass Babylon verbrennen wird (Off 18,9.18). Dies geht
konform mit den Aussagen von Off 17,16, wo es heißt, dass die zehn Könige die Hure hassen, sie ausplündern
und mit Feuer verbrennen werden.
Ebenfalls wird die Zeit von "einer Stunde" genannt, in der die Stadt verwüstet werden wird. Es ist dies
auch genau jene eine Stunde, von der es davor, in Off 17,12 heißt, dass für diesen Zeitraum die Könige
gemeinsam mit dem Tier Macht empfangen werden. Und genau dort, nämlich in Off 17,14 haben wir auch den ersten
Hinweis auf die Zeitperiode, in welche dieses Ereignis einzuordnen ist.
(Siehe auch Kapitel 05: "Der Tag des Herrn".)
Das Tier sammelt die Könige und ihre Heere in Harmagedon.
Off 16,13 Und ich sah aus dem Rachen des Drachen und aus dem Rachen des Tieres
und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen; 16,14 es sind Geister
von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf am
großen Tag Gottes, des Allmächtigen. – 16,15 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und
seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe. – 16,16 Und er versammelte sie
an einen Ort, der heißt auf hebräisch Harmagedon. Off 16,13-16;
Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige.
Off 17,12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die
ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen
mit dem Tier. 17,13 Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier.
17,14 Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller
Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und
Gläubigen. Off 17,12-14;
Hier spricht Johannes vom "Lamm" gegen das die zehn Könige zusammen mit dem Tier kämpfen
werden. Wenn man bisher noch annehmen konnte, dass sich alle diese Dinge auch nach dem Millennium, beim
Loslassen des Satans, in Vorbereitung auf den Letzten Kampf hätten abspielen können, hier ist diese Ansicht
nun nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Wir haben hier einen Zusammenhang zwischen der Ankündigung in Off 17,14: "Die werden gegen das Lamm
kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige"
und den Aussagen den ganzen Kapitels 19 , insbesondere aber der Verse Off 19,1-4.13.16.19-20;.
Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, dass er die große Hure verurteilt hat.
Off 19,1 Danach hörte ich etwas wie eine große Stimme einer großen Schar im
Himmel, die sprach: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Kraft sind unseres Gottes! 19,2 Denn
wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, dass er die große Hure verurteilt hat, die die Erde mit ihrer
Hurerei verdorben hat, und hat das Blut seiner Knechte gerächt, das ihre Hand vergossen hat. Off 19,1-2;
Und ihr Rauch steigt auf in Ewigkeit.
Off 19,3 Und sie sprachen zum zweitenmal: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf
in Ewigkeit. 19,4 Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Gestalten fielen nieder und beteten Gott
an, der auf dem Thron saß, und sprachen Amen, Halleluja! Off 19,3-4;
In Off 19,1-4 haben wir nun noch einmal die Bestätigung, dass Babylon vernichtet wurde – und
zwar durch Feuer. Und dies, wie die weitere Abfolge zeigt, vor dem Kampf der Könige und des Tieres gegen das
Lamm.
Im nächsten Abschnitt, Off 19,5-6, erfahren wir, dass zu diesem Zeitpunkt, nach dem Untergang Babylons, Gott
der Allmächtige das Reich und die Herrschaft eingenommen hat.
Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen!
Off 19,5 Und eine Stimme ging aus von dem Thron: Lobt unsern Gott, alle seine
Knechte und die ihn fürchten, klein und groß! 19,6 Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Schar
und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der
Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen! Off 19, 5- 6;
Obwohl nun der Jubel darüber vor allem im Himmel zu hören ist, ist "das Reich", welches
Gott nun endlich eingenommen hat nicht der Himmel, dort hat Gott immer schon geherrscht. Nein, dieses "Reich"
ist die Welt, sind die Reiche dieser Welt, welche nunmehr des Herrn sind. Auch wenn der Entscheidungskampf in
Harmagedon noch bevorsteht, ist der Ausgang dieser Schlacht bereits seit Jahrtausenden so gewiss, dass die
Engel mit absoluter Gewissheit jubeln können: "Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat
das Reich eingenommen".
Und dieser Umstand muss sich natürlich auch auf Erden entsprechend auswirken. Es ist der Tag des Herrn und
der "Hochzeit des Lammes", und die "Braut" hat sich im Himmel
bereitet.
Die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet.
Off 19,7 Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die
Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich
anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen. 19,9 Und er sprach zu
mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies
sind wahrhaftige Worte Gottes.
19,10 Und ich fiel nieder zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Tu es nicht! Ich bin dein
und deiner Brüder Mitknecht, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist
der Weissagung. Off 19, 7-10;
Nach der Heimholung der Seinen, kommt der Herr zum Kampf mit dem Antichristen und seinen Königen
und deren Heeren. Er ist angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war. Es ist wohl auch sein Blut,
welches für die Welt vergossen worden ist. Und sein Name ist: Das Wort Gottes. Wir kennen diesen Namen des
Herrn Jesus aus dem Johannesevangelium: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das
Wort" (Jh 1,1).
Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war: Das Wort Gottes.
Off 19,11 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der
darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. 19,12 Und seine Augen
sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen; und er trug einen Namen geschrieben, den
niemand kannte als er selbst. 19,13 Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und
sein Name ist: Das Wort Gottes. Off 19,11-13;
Und ihm folgte das Heer des Himmels, angetan mit weißem, reinem Leinen.
Off 19,14 Und ihm folgte das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit
weißem, reinem Leinen. 19,15 Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Völker
schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen
Zornes Gottes, des Allmächtigen, 19,16 und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner
Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren. Off 19,14-16;
Doch der Herr kommt nicht alleine. Das Heer des Himmels folgte ihm auf weißen Pferden und
angetan mit weißem, reinem Leinen. Wir erkennen, dass hier bereits "die Braut", also die Auserwählten,
und auch die auferstandenen und entrückten Heiligen in diesem Heer mitreiten.
Von ihnen haben wir oben, in Off 19,8 bei der Hochzeit des Lammes erfahren: "Und es wurde ihr gegeben, sich
anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen". Und auch in Off
17,12-14 haben wir von ihnen gelesen, dass sie mit dem Herrn sind, wenn er mit den zehn Königen kämpfen
wird.
Die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.
Off 17,12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die
ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen
mit dem Tier. 17,13 Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier.
17,14 Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller
Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.
Off 17,12-14;
Und nun kommt es zu dieser Schlacht, deren Ende bereits entschieden ist, bevor sie noch
begonnen hat. Es ist immer wieder erstaunlich festzustellen, wie weit die Verblendung und der Unglaube bei der
großen Masse der Menschen gehen kann. Ein Blick in die Bibel könnte vielen von ihnen die Augen öffnen. Doch
sie haben es zugelassen, dass ihnen Satan und seine Helfershelfer diesen Blick verdunkeln und ihnen jedes
Verständnis für die Schrift entziehen.
Das Tier und die Könige versammelt, Krieg zu führen mit dem der auf dem Pferd saß.
Off 19,17 Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit großer
Stimme allen Vögeln zu, die hoch am Himmel fliegen: Kommt, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes 19,18
und esst das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer, die
darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Sklaven, der Kleinen und der Großen! 19,19 Und ich sah das
Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß,
und mit seinem Heer. Off 19,17-19;
Das Tier und der falsche Prophet wurden in den feurigen Pfuhl geworfen.
Off 19,20 Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet,
der vor seinen Augen die Zeichen getan hatte, durch welche er die verführte, die das Zeichen des Tieres
angenommen und das Bild des Tieres angebetet hatten. Lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl
geworfen, der mit Schwefel brannte.
19,21 Und die andern wurden erschlagen mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen ging, der auf dem Pferd
saß. Und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch. Off 19,20-21;
(Siehe auch Kapitel 07: "Die Schlacht von Harmagedon".)
Und nun, nach der Schlacht, nach der Vernichtung aller antichristlichen Heere, trennt sich
Satan wieder vom Antichristen. Der Antichrist und sein falscher Prophet werden in den feurigen Pfuhl geworfen,
Satan hingegen wird vorerst nur von dem Engel Gottes ergriffen und im Abgrund gefesselt gefangen gehalten
Und er ergriff den Drachen, das ist der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre.
Off 20,1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel
zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das
ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, 20,3 und warf ihn in den Abgrund und
verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis
vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. Off 20,1-3;
Wie bereits eingangs erwähnt, ist in diesem 17. Kapitel der Offenbarung die gesamte
Weltgeschichte vor uns ausgebreitet. Zwar mit einigen Geheimnissen, deren Interpretation nicht leicht und auch
nicht absolut sicher ist. Doch lässt sich bei der obigen Auslegung erkennen, dass dieses "Geheimnis" des
Tieres keine willkürliche Verschlüsselung ist, sondern dass diese Zusammenhänge ganz einfach aus den
Gegebenheiten einer anderen Dimension erwachsen, und daher für unser menschliches Verständnis der
Abstraktion bedürfen.
Zusammenfassend können wir folgende Chronologie erkennen:
- Die zehn Könige werden gemeinsam mit dem Antichristen kurze Zeit an die Macht
kommen.
- Sie werden Babylon plündern und durch Feuer verbrennen.
- Satan, Antichrist und falscher Prophet versammeln diese Könige und ihre Heere in Harmagedon.
- Der Herr kommt mit dem Heer des Himmels.
- Die antichristlichen Heere werden in der Schlacht von Harmagedon vernichtet.
- Antichrist und falscher Prophet werden in den feurigen Pfuhl geworfen.
- Satan wird ergriffen und gefesselt im Abgrund für tausend Jahre gefangen gesetzt.
- Nach den tausend Jahren wird er aus dem Abgrund losgelassen.
- Er zieht mit einem großen Heer nach Jerusalem.
- Dort kommt Feuer vom Himmel und vernichtet alle, die gegen Jerusalem gezogen sind.
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Das scharlachrote Tier aus Off 17,3.8, und der Antichrist – das Tier aus dem Meer aus Off
13,1 – sind wohl zwei unterschiedliche Persönlichkeiten, es ist jedoch dasselbe Geistwesen, welches beide
bestimmt. Es ist der Satan, der nach dem Untergang seiner ersten sechs Häupter/Könige nun seine ganze Macht
im siebenten König, dem zweiten Antichristen, konzentriert, indem er sich in diesem selbst manifestiert.