Vom Tag aber und von der Stunde weiß niemand, sondern allein der
Vater.
Tabelle – Abfolge und Dauer der Endzeitereignisse
Die Wiederkunft des Herrn und die Entrückung. / 1. Teil, Kapitel 06
Die Entrückung. / 2. Teil,
Kapitel 062
Die Hochzeit des Lammes. / 3. Teil, Kapitel 063
Wir haben hier versucht, einen gewissen Einblick in den zeitlichen Ablauf innerhalb des
endzeitlichen Geschehens der Auferweckung aus den Toten und der Entrückung zu gewinnen. Dies darf jedoch
nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir überhaupt keinen Anhaltspunkt in der Schrift darüber finden
können, wann diese Ereignisse eintreffen werden. Dies kann genau so gut in zwei, zweihundert oder zweitausend
Jahren sein. Darum sollten wir das Wort des Herrn beherzigen, der uns rät wachsam zu sein.
Der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.
Mt 24,32 An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: wenn seine Zweige jetzt saftig
werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. 24,33 Ebenso auch: wenn ihr das
alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. 24,34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird
nicht vergehen, bis dies alles geschieht. 24,35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht
vergehen.
24,36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn
nicht, sondern allein der Vater. 24,37 Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen
des Menschensohns. 24,38 Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie
heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging;
24,39 und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, so wird es auch sein beim
Kommen des Menschensohns. 24,40 Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird
preisgegeben. 24,41 Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird
preisgegeben. 24,42 Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
24,43 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt,
so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.
24,44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.
Mt 24,32-44;
Hier ermahnt uns der Herr wachsam zu sein, denn er kommt zu einer Stunde, wo wir`s nicht
meinen. Und er sagt, wenn der Hausvater – also der gegenwärtige Herrscher und Fürst dieser Welt, der Satan -
wüsste zu welcher Stunde "der Dieb" kommt, so würde er Vorkehrungen treffen.
Dieselbe Formulierung verwendet auch Paulus in seinem ersten Brief an die Thessalonicher in Bezug auf den Tag
des Herrn.
Der Tag des Herrn wird kommen wie ein Dieb in der Nacht.
1The 5,1 Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig,
euch zu schreiben; 5,2 denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der
Nacht. 5,3 Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann wird sie das Verderben
schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen. 5,4 Ihr aber, liebe
Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme.
5,5 Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der
Finsternis. 5,6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
5,7 Denn die schlafen, die schlafen des Nachts, und die betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. 5,8 Wir
aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe
und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.
5,9 Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus
Christus, 5,10 der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben.
5,11 Darum ermahnt euch untereinander, und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut. 1The 5, 1-11;
Wenn Paulus hier sagt: "Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu
erlangen ...", so meint er damit, dass die dann lebenden Gläubigen vor dem "Tag des Zorns" – also vor
dem Strafgericht Gottes über die Erde im zweiten Teil des Tag des Herrn – bewahrt werden sollen und vorher
entrückt werden. Es ist dies eine der Stellen, die oft falsch, nämlich auf die Große Trübsal gedeutet
werden, und womit dann eine Entrückung der Gemeinde vor der Großen Trübsal begründet wird.
Auch Paulus spricht also hier oben davon, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Und er warnt
die Brüder, dass der Tag nicht über sie komme, wie ein Dieb.
Und auch im letzten Buch der Bibel verwendet der Herr Jesus in seiner Offenbarung an den Johannes diese
Formulierung und verspricht den Überwindern die weißen Kleider der Gerechtigkeit der Heiligen.
Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern angetan werden.
Off 3,1 Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe:
Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen,
dass du lebst, und bist tot. 3,2 Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke
nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott.
3,3 So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht
wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über
dich kommen werde. 3,4 Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit
mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind es wert.
3,5 Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht
austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen
Engeln. Off 3, 1- 5;
Das schöne reine Leinen ist die Gerechtigkeit der Heiligen.
Off 19,7 Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die
Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich
anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.
19,9 Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er
sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes. Off 19, 7- 9;
Und schließlich warnt uns auch Petrus in seinem zweiten Brief von diesem Tag des Herrn, der
wie ein Dieb kommen wird:
Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb.
2Ptr 3,10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die
Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke,
die darauf sind, werden ihr Urteil finden.
3,11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen,
3,12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die
Elemente vor Hitze zerschmelzen werden.
3,13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen
Gerechtigkeit wohnt. 2Ptr 3,10-13;
Wie wir im Zuge dieses Kapitels gesehen haben, gibt es mannigfache Zeichen, welche dem Kommen
des Herrn vorausgehen. Und dennoch sind im Laufe dieses und auch des vorigen Jahrhunderts schon viele falsche
Propheten aufgestanden, welche Jahreszahlen errechnet haben und die baldige Ankunft des Herrn prophezeit
haben. Sie haben viele Menschen verführt und sie teilweise sogar in den kollektiven Tod gelockt.
Es ist daher unsere Pflicht als Christen, nicht nur uns selbst diese Zeichen der Wiederkunft des Herrn
einzuprägen und sie mit dem Zustand der Welt in unserer jeweiligen Zeitepoche zu vergleichen, sondern wir
müssen auch unsere Geschwister immer wieder daran erinnern, dass uns der Herr nicht ohne Hinweis, ohne
Möglichkeit gelassen hätte, die Zeit zu erkennen.
In diesem Zusammenhang muss man jene Geschwistern, welche meinen alle Welt von der baldigen Ankunft des Herrn
überzeugen zu müssen, sehr ernst darauf hinweisen, dass vor der Wiederkunft des Herrn der Widersacher
auftreten und versuchen wird, die Menschen mit Zeichen und Wundern einzufangen und in die Irre zu führen. Wie
es uns auch Paulus in 2The 2,1-12 sagt: "Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor
muss der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens"
Es wäre ein Bärendienst an den Geschwistern, wollte man ihre Erwartungen nun gerade auf diese Ankunft des
"Anstatt-Christus" lenken und sie somit sehenden Auges in ihr Verderben laufen lassen. Wir können es
daher nicht oft genug wiederholen:
Der erste "Christus" der kommen wird, ist der Antichristus!
Abschließend noch einige konkrete Aussagen der Bibel zu diesem Thema.
In den letzten Tagen werden schlimme Zeiten kommen.
2Tim 3,1 Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten
kommen werden. 3,2 Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig,
Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, 3,3 lieblos, unversöhnlich, verleumderisch,
zuchtlos, wild, dem Guten feind, 3,4 Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als
Gott; 3,5 sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!
3,6 Zu ihnen gehören auch die, die sich in die Häuser einschleichen und gewisse Frauen einfangen, die mit
Sünden beladen sind und von mancherlei Begierden getrieben werden, 3,7 die immer auf neue Lehren aus sind und
nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. 3,8 Wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, so
widerstehen auch diese der Wahrheit: es sind Menschen mit zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben. 2Tim 3,
1- 8;
Sie werden die heilsame Lehre nicht ertragen sondern sich selbst Lehrer aufladen.
2Tim 4,3 Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht
ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen
ihnen die Ohren jucken, 4,4 und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren. 2Tim
4, 3- 4;
In den letzten Zeiten werden einige abfallen und dämonischen Lehren anhängen.
1Tim 4,1 Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von
dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und dämonischen Lehren anhängen, 4,2 verleitet
durch Heuchelei der Lügenredner, die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben. 4,3 Sie gebieten, nicht zu
heiraten und Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den
Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts
ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; 4,5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und
Gebet. 1Tim 4,1-5;
Wenn wir nun unsere Zeit prüfen, müssen wir sagen, dass doch schon einiges von diesen
Voraussagen "im Keim" vorhanden zu sein scheint. Allerdings war dies auch schon zu der Zeit der Apostel
Petrus und Paulus und auch im Laufe der darauffolgenden Jahrhunderte ganz ähnlich. Jede Generation hat
gemeint, nach ihr würde die Welt in Schutt und Asche fallen, doch wie wir sehen, lebt die Welt heute noch immer.
Dennoch sollten wir uns nicht in einer falschen Sicherheit wiegen! Nicht weil der Herr etwa schon morgen
kommen könnte. Wir haben gerade in diesem Kapitel geklärt, dass der Wiederkunft des Herrn einige markante
Ereignisse vorangehen werden. Und davon wird zumindest die antichristliche Herrschaft und die Verfolgung
der Christen nicht unbemerkt bleiben,
sodass sie diese Zeichen der Zeit erkennen und sich danach verhalten können.
Nein – die Gefahr in der wir Heutige uns befinden schildert und der Herr in Lk 21,8:
Seht zu, lasst euch nicht verführen und folgt ihnen nicht nach.
Lk 21,8 Er aber sprach: Seht zu, lasst euch nicht verführen. Denn viele
werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es, und: Die Zeit ist herbeigekommen. –
Folgt ihnen
nicht nach! Lk 21, 8;
Es sind die falschen Christusse und die falschen Propheten, welche lange vor der großen
Bedrängnis – und damit auch schon in und vor unserer Zeit – versuchen, jene Menschen zu verführen, die
sich nicht der Mühe unterzogen haben, ihr Glaubensfundament auf Jesus Christus und die Heilige Schrift zu
gründen, sondern ohne Prüfung die Erfindungen und Verdrehungen dieser falschen Propheten übernommen haben.
Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass jene Leute, welche diese Verführungen "an den Mann" bringen,
welche also die Menschen kontaktieren, meistens selbst Verführte sind und daher fest an das glauben, was sie
den anderen weitergeben. Dennoch sind sie für den bibelkundigen Christen durch ihre Sonderlehren relativ
leicht zu entlarven. Im Sektenbereich sind hier sowohl die "Siebenten-Tags-Adventisten" wie auch die "Zeugen
Jehovas" als Beispiel zu nennen. Beide Religionsgemeinschaften haben in ihren Anfängen durch eigene "Propheten"
die sichtbare Wiederkunft Jesu Christi auf dieser Erde vorhergesagt, welche dann natürlich nicht eingetroffen
ist.
Bei den Siebenten-Tags-Adventisten war dies ihr eigentlicher Gründer, der Baptistenprediger William Miller,
der die sichtbare Wiederkunft des Herrn für das Jahr 1844 prophezeite. Als sich diese Weissagung nicht
erfüllte, hatte zwar Miller seinen Fehler eingestanden, seine Nachfolger – die heutigen
Siebenten-Tags-Adventisten – konstruierten allerdings eine komplizierte Argumentation, um dies nicht zugeben
zu müssen. Sie kamen auf die geniale Idee, die Wiederkunft des Herrn im Jahre 1844 nicht sichtbar und auf der
Erde, sondern unsichtbar und im Himmel "stattfinden" zu lassen. Nachdem ihnen das verständlicherweise
niemand widerlegen konnte, beharren sie bis heute auf dieser Version.
Eine andere Gruppe der Adventistenbewegung wieder bekannte den Fehler von 1844, allerdings nicht ohne gleich
wieder ein neues Datum zu prophezeien: 1874. Als auch dieses Jahr ohne die sichtbare Wiederkunft des Herrn
vorbeigegangen war, fand sich ein Mann namens Charles Taze Russel – der spätere Gründer der Zeugen Jehovas
– der 1876 mit den Adventisten in Berührung kam und von ihnen dieses Datum – 1874 – und gleichzeitig
damit auch die geniale Idee der "unsichtbaren Wiederkunft des Herrn" von den Siebenten-Tags-Adventisten
übernahm. Er stellte die Behauptung auf, dass die Wiederkunft des Herrn wohl in diesem Jahr, aber nicht
sichtbar sondern unsichtbar erfolgt sei. Des Weiteren prophezeite er, dass nunmehr, ab dem Jahre 1874, eine
vierzigjährige "Erntezeit" stattfinden wird und danach, im Jahre 1914, würde dann das Königreich
Christi anbrechen und die Heidenkönigreiche würden wie Töpfergefäße zerschmettert werden.
Im Jahre 1914 kam dann allerdings nicht das Königreich Christi, sondern der erste Weltkrieg. Obwohl danach
Russel – ähnlich wie Miller bei den Adventisten – ausdrücklich zugegeben hat, dass seine "Prophezeiungen"
falsch gewesen sind, wurde nach seinem Tod im Jahre 1916 von seinem Nachfolger, "Richter" J. F.
Rutherford, die geniale Idee der Adventisten ein drittes Mal kopiert. Er gab die Weisung aus, dass die
Berechnung auf das Jahr 1914 völlig richtig gewesen wäre. Falsch war nur die Erwartung, dass das Königreich
Christi auf Erden und sichtbar anbrechen würde. Es ist natürlich im Himmel und unsichtbar angebrochen. Der
Erfolg war der gleiche wie bei den Adventisten: Nachdem niemand diese Behauptung widerlegen konnte,
verkündigen sie die Zeugen Jehovas heute noch.
Wer die Schrift kennt, kennt auch den Hinweis des Herrn, dass niemand Tag und Stunde – und daher auch nicht
Jahr – weiß, nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern allein der Vater (Mt 24,36) und auch
seine Warnung: es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen (Mt 24,11).
Eine wesentlich subtilere Art der Verführung zeigt sich hingegen in der katholischen Kirche, obwohl wir es im
Prinzip auch hier mit falschen Propheten zu tun haben. Im Jahre 1870 wird die Unfehlbarkeit des Papstes zum
Dogma erhoben (Dogma = die von Gott in der Hl. Schrift und/oder von der katholischen Kirche in ihren Gesetzen
- der Tradition – geoffenbarte Wahrheit, soweit sie vom Papst als geoffenbart verkündet wird. Der Glaube an
das Dogma ist für jeden Katholiken – bei sonstiger Exkommunikation – verpflichtend!). Seit dem
Hochmittelalter wurde die Unfehlbarkeit des Papstes als Lehre in der katholischen Kirche immer mehr
verbreitet. Auf dem ersten Vatikanischen Konzil wurde sie dann – entgegen den Argumenten einer Gruppe von
Kardinälen, welche auf die offensichtlichen Fehler von Päpsten wie Vigilius oder Honorius I. hinwiesen –
zum Dogma erklärt. Nachdem gemäß der Heiligen Schrift Gott alleine unfehlbar ist, ist dies eine
Gotteslästerung.
Aber weit gefährlicher ist der Versuch der katholischen Kirche, die Menschen von Gott zu trennen, indem sie
den einzigen Mittler und Retter, unseren Herrn und Heiland Jesus Christus, durch einen "Ersatzmittler" in
der Gestalt der "Himmelskönigin", "Gnadenmutter" und "Gottesgebärerin" Maria, sukzessive und vom
Kirchenvolk fast unbemerkt ersetzen. Und hier muss eindeutig klargestellt werden, dass diese Götzengestalt
mit der Mutter des Herrn nichts, aber auch rein gar nichts gemein hat.
Wir haben in der Schrift die Aussage des Herrn:
Niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand
kommt zum Vater denn durch mich. Jh 14, 6;
Wir wissen daher, dass es keinen anderen Weg zu Gott gibt, als über Jesus Christus und sein
Opfer am Kreuz für unsere Sünden. Und der Herr sagt uns auch:
Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.
Mt 4,10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben (5.
Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« Mt 4,10;
In der katholischen Kirche hingegen wird seit dem Jahre 431 n. Chr. Maria als "Mutter Gottes"
angebetet. Um die Unterschiede zwischen Jesus Christus und diesem katholischen Götzen für das Kirchenvolk
sukzessive zu verschleiern, wird 1854 die, von der Erbsünde unbefleckte Empfängnis der Maria zum Dogma
erhoben. Dies meint, dass Maria von ihrer Mutter, der Anna, ohne Erbsünde empfangen wurde und ist der Versuch
einer Nachäffung der göttlichen Geburt Jesu Christi. Diese Erfindung der katholischen Kirche hat in der
gesamten Bibel keine Grundlage. Am wenigsten hat Maria, die Mutter des Herrn selbst diesen Anspruch erhoben.
Sie sagt von sich selbst:
Mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.
Lk 1,46 Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, 1,47 und mein Geist freut
sich Gottes, meines Heilandes; Lk 1,46-47;
Damit bekannte sie, dass sie selbst einen Heiland und Retter, nämlich ihren Sohn, unseren
Herrn benötigt und daher genauso in Sünde geboren war, wie wir anderen Menschen alle auch.
Und wenn die katholische Kirche als Beweis dafür, dass die Maria von ihrer Mutter, der Anna, unbefleckt und
ohne Erbsünde empfangen wurde und in den Himmel aufgefahren ist, immer wieder Off 12,1-2 anführt und
behauptet mit dieser "Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt
eine Krone von zwölf Sternen", sei die Maria gemeint, muss man den anschließenden Vers auch lesen, wo es
heißt: "Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt". Wie uns
jedoch 1Mo 3,16 sagt: " Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft,
mit Schmerzen sollst du Kinder gebären!" sind die Schmerzen bei der Geburt eine Folge der Erbsünde.
Wenn nun diese Frau in Off 12,1-2 die Maria sein sollte, dann kann sie in Konsequenz nicht ohne Erbsünde
sein, denn sonst hätte sie ja keine Schmerzen bei der Geburt. Besteht man aber darauf, dass die Maria ohne
Erbsünde geboren worden ist, dann kann andererseits die Frau aus Off 12,1-2 nicht die Maria sein.
Den Gipfel dieser Nachäffung des Heilsplanes Gottes mit seinem Sohn leistete sich die katholische Kirche aber
erst in unserem Jahrhundert. Im Jahre 1950 wurde die Lehre von der "Himmelfahrt Mariens" zum Dogma
erhoben. Und damit wird die Zielsetzung klar: Nachdem die Attribute Jesu Christi, der frei von der Erbsünde
geboren worden war schon mit dem Dogma von 1854 für die katholische "Maria" nacherfunden wurde, fehlte nun nur noch Auferstehung und
Himmelfahrt, um eine – für das Kirchenvolk als solche kaum erkennbare – Kopie der Vorgänge um den Herrn
Jesus vorzeigen zu können.
Es ist erstaunlich und beklemmend zugleich, wenn wir feststellen müssen, dass wir selbst Zeitzeugen dieses
letzten, unglaublichen Schrittes geworden sind. Die katholische Kirche hat sich unter dem Namen der Maria
einen eigenen katholischen Götzen geschaffen. Das Ziel dieser Strategie ist eindeutig: Das Kirchenvolk soll
durch die Ähnlichkeit des Götzen mit dem Sohn Gottes getäuscht werden und in Hinkunft nicht Rettung beim
Herrn sondern bei der katholischen Kirche und dem Götzen suchen, die ihnen jedoch nicht helfen können.
Der auf dem Tridentiner Konzil herausgegebene Katechismus für Priester enthält folgende bezeichnende
Passage: "Nonnus articulus omnius frequentissimo populo inculcandus est quam hic: Credo in unam sanctam
ecclesiam catholicam".
"Unter allen Glaubensartikeln ist keiner häufiger und nachhaltiger dem Volk einzuprägen als dieser: Ich
glaube an eine heilige katholische Kirche".
Wichtig ist also nicht der Glaube an den allein wahren Gott und seinen Sohn Jesus Christus, sondern der Glaube
an eine menschliche, fehlerhafte und machtbesessene katholische Kirche.
Es ist sonst kein Gott außer mir, ein gerechter Gott und Heiland.
Jes 45,20 Versammelt euch und kommt miteinander herzu, ihr Entronnenen der
Heiden. Keine Erkenntnis haben, die sich abschleppen mit den Klötzen ihrer Götzen und zu einem Gott
flehen, der nicht helfen kann.
45,21 Tut es kund, bringt es vor, beratet miteinander: Wer hat dies hören lassen von alters her und vorzeiten
verkündigt? Hab ich es nicht getan, der HERR? Es ist sonst kein Gott außer mir, ein gerechter Gott und
Heiland, und es ist keiner außer mir.
45,22 Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner
mehr. Jes 45,20-22;
Und hier kommen wir zu einer der wichtigsten Erkenntnisse in Bezug auf alle nichtchristlichen
Religionen, speziell auch in unserer Zeit: Der biblisch-christliche Glaube ist – neben und mit dem mosaischen – die
intoleranteste Religion, die man sich vorstellen kann.
Es gibt hier keine Möglichkeit der Anpassung oder Annäherung an andere Religionen oder Heilslehren. Die oft
vorgebrachte Aufforderung, den Gottesbegriff doch nicht so eng zu sehen oder auch anderen Glaubenslehren eine
heilbringende Wirkung zuzubilligen, scheitert an der obigen Aussage unseres Gottes in Jes 45,22:
"Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden;
denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr."
Bis hierher vertreten mosaische und christliche Gläubige zweifelsfrei die gleiche Lehre.
Wenn der mosaische Glaube
hingegen noch auf seinen Messias wartet und damit leider die Voraussetzung für
den Aufstieg des Anti-Messias, des Antichristen schafft, hat der christliche
Glaube bereits seinen Heiland gefunden und sieht seiner himmlischen Verheißung
entgegen. Wir wissen zwar nicht wann der Herr kommt, aber wir wissen mit
absoluter Gewissheit, dass er kommt.
Erich Sauer hat in seinem Buch "Der Triumph des Gekreuzigten" eine sehr treffende Aussage zu diesem Thema
gemacht, wenn er sagt:
"Nicht etwa kommt Christus deshalb noch nicht, weil die Welt noch nicht christlich
genug ist, sondern er kommt deshalb noch nicht, weil sie noch nicht ungläubig genug ist."
Doch mit jedem Tag, den Gott werden lässt, kommt die Welt diesem Ziel näher.
Abfolge und Dauer der EndzeitereignisseDer Versuch einer Einordnung. |
Dauer |
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Ereignisablauf (Referenzen) |
Referenz |
Zeit |
Die Große Trübsal (Dan 9,27) Die Trübsal jener Tage (Mt 24,29) Der Anfang der Wehen (Mt 24,6-8) 1. Siegel: Der erste, menschliche Antichrist
(Off 6,1-2)
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Dan 9,27
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}
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Die Wiederkunft des Herrn. / Kapitel 06, 1. Teil
Die Entrückung. / Kapitel 062, 2. Teil
Die Hochzeit des Lammes. / Kapitel 063, 3. Teil