Gastkommentar M. H. 00 2001-04-01
Wer ist also Satan? Woher kommt er?
Das Leben Jesu auf dieser Erde
Jesu Opfer am Kreuz – Der Akt der Erlösung
Die Gemeinde Jesu, die Christen
Der nachfolgende Beitrag ist zur Gänze ein Gastkommentar von Ing. Martin Hufnagel. Es werden darin
verschiedene biblische Themen aus einem neuen, interessanten Blickwinkel dargestellt, ohne dabei die Schriftkonformität –
welche einer der Grundsätze dieser HP ist – zu verlieren.
Wie ist Gottes Handeln von Adam bis zu den letzten Menschen zu verstehen? Warum gibt es ein tausendjähriges
Reich? Warum starb Christus am Kreuz? Dies sind nur einige Themenbereiche, auf die dieser Artikel Antwort geben will.
(M. H. www.bibel-info.net)
Manchmal kommen einem doch komische Fragen in den Kopf oder man wird oft unvermittelt im Gespräch damit
konfrontiert: Warum läßt Gott das Böse zu? Woher hatte Kain seine Frau? Fuhr Elia mit einem Ufo in den Himmel?
Hat der Vatikan die Bibel gefälscht?
Mir kam kürzlich die Frage in den Sinn, warum Gott überhaupt
den Teufel frei herum laufen lässt. Diese Frage klingt abstrakt, daher will ich sie in den Bereich unserer Welt übertragen:
Was wäre, wenn Sie wüssten, es läuft ein Triebtäter frei herum, vergewaltigt, tötet, verführt,
ist korrekt verurteilt, auch sein Gefängniszelle ist bereits vorbereitet und trotzdem läuft er frei herum. Nicht
nur das, er stiftet auch andere an, es ihm gleich zu tun und er verhöhnt alle, die weiterhin an Recht und Ordnung glauben
und sich dafür einsetzen. Sie selbst, Ihre Kinder, Ihre Familie werden durch diese Person bedroht und trotzdem kommt
keine Polizei und greift ein.
Wir wissen, dass der Teufel der Vater der Lüge ist. Er verführt die Menschen
zum Bösen, bringt die Menschen um. Er verführte Adam und Eva und hat damit die gesamte Menschheit in den Tod geführt.
Wir wissen auch, dass er bereits von Gott verurteilt ist. Sein Gefängnis, die Hölle ist bereits vorbereitet. Sie
wurde ursprünglich ausschließlich für den Satan und seine Engel geschaffen. Trotzdem kann er frei schalten
und walten. Selbst Jesus konnte er versuchen.
Warum – warum ist dies so? Wie kann Gott, der doch ein Gott der
Liebe und ein fürsorglicher Gott ist, dies zulassen? Wie können wir von Gerechtigkeit, Gottes Gerechtigkeit sprechen,
angesichts dieses offenkundigen Unrechts?
Wenn man die Bibel liest, spricht die Bibel unzählige Male von der
Gerechtigkeit Gottes. Besonders in der Offenbarung ist im Zusammenhang mit den Gerichten oft davon die Rede, wie gerecht
Gott ist. Müssen wir daher an die Gerechtigkeit glauben, analog der Jungfrauengeburt, auch wenn alle uns sichtbaren
Tatsachen dagegen sprechen? Sollten wir uns einen Glauben zu eigen machen, bei dem unser Denken abgeschaltet oder vermindert
ist?
Viele führte dies in Zweifel, manche gehen sogar soweit, daran zu zweifeln, ob der Gott des Alten auch
der des Neuen Testaments ist und ob Satan/Teufel nicht eine Erfindung ist, um den Menschen Angst zu machen, mehr Geld und
Einfluss für Kirchen und religiöse Gruppen abzupressen.
Ich will Sie auf einen Weg mitnehmen, einen Weg
durch die gesamte Menschheitsgeschichte, der uns eine Ahnung geben soll, von der Liebe Gottes, von seiner Größe,
seinem Tun und zentral von seiner Gerechtigkeit.
Beginnen wir zuerst mit der Frage nach dem Anfang.
Am Anfang
war Gott. An sich gibt es keinen Anfang, weil Gott schon immer war und immer sein wird. Es gibt bei ihm keinen Anfang, kein
Ende. Beginnen wir daher analog der Bibel mit dem Anfang unserer Welt. In Genesis wird uns die Schöpfung der Welt,
der Tiere und des Menschen berichtet, doch kurz danach tritt eine Person in Erscheinung, von der bisher nichts berichtet
wurde: der Satan, der die Menschen verführt.
In Hes. 28, 11-19 und Jes. 14, 12-17 wird über ihn berichtet. Satan war eines der erhabensten und schönsten
Geschöpfe Gottes, ein besonderer Engel, der in der direkten Nähe Gottes lebte. Seine Aufgabe bestand in der Anbetung
und Verherrlichung Gottes. Er war ein Wesen von erhabener Weisheit, Schönheit und Kraft. Doch anstatt Gott allein die
Ehre zu geben, beanspruchte er selbst Verehrung und wollte sogar über Gottes Thron sich stellen. Durch dieses Ansinnen
verlor er seine Stellung und wurde verdammt. Gott schuf allein für die abgefallenen Engel die Hölle (Mt. 25,41),
aber sonderbarerweise wurde Satan nicht in die Hölle geworfen und das Urteil über ihn nicht vollstreckt. Warum
dies nicht geschehen ist, wird in der Bibel nicht erwähnt und ist daher spekulativ. Wir wissen nur, dass Satan nach
diesem Sündenfall weiter hin frei agieren konnte, Zugang zu Gott hatte (siehe Off. 12 und Hiob). Erst zur letzten Zeit
wird er aus dem Himmel hinaus geworfen.
Weiter sehen wir, dass auch die Engel einen freien Willen haben, Gott zu
dienen oder sich gegen ihn zu entscheiden.
In den Abfall Satans wurden auch andere Engel mit hinein gezogen. Aufgrund
einer Stelle in Off.12, 4 kann man spekulieren, dass ein Drittel aller Engel (Sterne) von Gott abfiel. Fest steht aber,
dass durch den Abfall des Satans andere Engel abfielen und Satan der Fürst dieser Schar ist. Diese abgefallenen Engel
erscheinen uns als Dämonen, Geister und Mächte in der Bibel.
Wann dieser Aufstand geschehen ist, wird in
der Schrift nirgends angegeben, jedoch tritt Satan bei seiner ersten Aktion bereits als Verführer und Lügner auf.
Gott hat also irgendwann die Engel geschaffen, die Erde gemacht und dann zuletzt die Menschen. In Heb. 1,14
erfahren wir, dass die Engel um der Auserwählten willen, der Menschen wegen geschaffen wurden. Die Erde wurde als Wohnsitz
der Menschen gemacht. Wir sehen also, dass das Hauptaugenmerk der Schöpfungsaktivität Gottes, das Ziel seines
Tuns wir Menschen sind. Kein Engel, kein Tier, der Mensch allein als Ebenbild Gottes ist das Zentrum der Schöpfungstaten
Gottes. Im Gegensatz zu allen Geschöpfen wird der Mensch als besonderes Wesen geschaffen, die Engel sind Geister, die
Tiere haben Körper, jedoch kein Bewusstsein. Der Mensch hingegen wird aus Erde geformt, erhält den Atem Gottes
und wird dadurch eine lebendige Seele (1.M. 2,7) . Bereits dieser Schöpfungsakt stellt den Menschen als 3-geteiltes
Wesen dar: Geist – Seele - Leib. Der Geist des Menschen ist von Gott und daher unvergänglich, die Seele ist das
Ergebnis der Verbindung von Leib und Geist.
Diese einzigartige Schöpfung stellt nun Gott in den Garten Eden
und konfrontiert sie mit einer Prüfung: Alles darf der Mensch essen als allein die Frucht vom Baum der Erkenntnis nicht.
Verstößt er dagegen, wird er sterben. Dem Menschen wird analog den Engeln die Wahl gegeben, die Freiheit zur
Entscheidung für oder gegen Gott.
Was dann geschah ist hinlänglich bekannt. Satan verführte die Menschen,
diese fielen auf seine Lügen herein und verloren so die Verbindung zu Gott. Sie starben geistlich und zeitlich verzögert
auch körperlich.
Haben Sie einmal darüber nachgedacht, warum eigentlich der Satan die Menschen verführte?
Welchen Vorteil vor Gott brächte es ihm ein?
Zum einen ist deutlich ersichtlich, dass der Satan durch diese
Verführung Macht gewann. Gott hat die Herrschaft über die Schöpfung dem Menschen gegeben. Durch den Sündenfall
verlor der Mensch seine Beziehung zu Gott und wurde zum Knecht der Sünde, des Satans. Satan hat durch diese Verführung
die Herrschaft über die Menschen und die gesamte Schöpfung erlangt. Dies aber nicht widerrechtlich, denn die Menschen
gaben sich durch eigene Entscheidung in die Hand Satans, indem sie ihm mehr glaubten als Gott. Diese Tatsache wird klar
deutlich an der Verführung Jesu in Mt. 4,8+9, als der Satan Jesus alle Reiche der Erde anbietet. Satan wurde durch
den Sündenfall zum Herrn der Welt und wir Menschen zu seinen Knechten. Es ist also für uns Menschen keine Frage,
ob wir zu Gott oder dem Satan gehören wollen, weil wir durch Geburt in diese Knechtschaft, in den Herrschaftsbereich
des Satans gestellt sind. Es nützt uns nicht, nur gute Menschen zu sein, da dies an dem eigentlichen Problem, der Herrschaft
Satans nichts ändert. Satan erlangte durch den Sündenfall die Macht und Gewalt über die Erde und uns Menschen.
Ein anderer Aspekt ist die Ausführung des Gerichts. Warum hat Gott Satan nicht gleich in die Hölle verbannt?
Andererseits hätte er dann nicht auch uns Menschen sofort in die Hölle werfen müssen? (Nur jene Menschen,
welche sich nicht zu Jesus Christus bekehrt haben. /Anm. FH). Da Gott gerecht ist, musste er Satan und auch uns Menschen
mit dem gleichen Maß messen und konnte keinerlei Unterschied im Urteil machen: (Völlig richtig, was jedoch M.H. übersieht,
ist dass Satan sich nicht zu, sondern gegen Jesus Christus gestellt hat und das für Gott der ausschlaggebende Moment wäre.
/Anm. FH) Milde gegen den Menschen bedeutete daher die Rehabilitierung der Satans. Sollte also Gott dem Menschen ohne weiteres
diese Sünde vergeben, hätte er aus seiner Gerechtigkeit heraus auch Satan wieder in den ursprünglichen Stand
versetzen müssen. Hätte Gott Satan anderseits sofort in die Hölle geworfen, hätte er dann nicht auch
die Menschen mit selben, ewig und endgültigem Gericht bestrafen müssen? Wir sehen also, dass es in gewisser Weise
für Satan hätte lohnen können, die Menschen zu verführen.
Ein dritter Aspekt ist die Vergebung.
Durch den Sündenfall wurde offensichtlich das gesamte Schöpfungswerk Gottes zerstört. Die Krone der Schöpfung,
der Mensch, wurde zum Feind Gottes. Sicher haben Adam und Eva nach ihrer Tat zutiefst Buße getan, ihre Tat aufrichtig
bereut. Hätte Gott ihnen in seiner Liebe und auch in Hinblick auf seine Schöpfungsmühen nicht vergeben können,
vielleicht mal ein Auge zudrücken können? An sich hat ja der Satan die Menschen verführt. In diesem Fall
hätte Gott aber aus seiner Gerechtigkeit heraus nicht nur den Menschen vergeben müssen, sondern auch dem Satan.
Nicht nur dies, er hätte Satan wieder in seine alte Stellung einsetzen müssen.
Gott handelte aber anders.
Der Mensch starb geistlich, verlor die direkte Beziehung zu Gott, wurde aus dem Paradies vertrieben und musste seither in
der Sünde, im Machtbereich Satans leben. Doch Gott versprach Abhilfe. Ein Same der Frau sollte als Erlöser diese
Macht Satans brechen und die Menschen befreien.
Mit diesem Versprechen Gottes hatte der Satan ein neues Feindbild, eine neues Ziel für seiner Angriffe:
Den Samen der Frau, die Nachkommen. (1.Mo 3,15)
Er musste nun alles daran setzen, diesen Samen zu vernichten, denn
sonst würde dieser ihm seine Herrschaft über den Menschen entreißen und ihn selbst vernichten.
Lesen
wir nun im Wort weiter, so stellen wir fest, dass tatsächlich Satan ständig darauf aus war, diese Abstammungslinie
zu zerstören. Erst lässt er Kain Abel erschlagen, dann verführt er die Menschen derart, dass Gott alle Menschen
bis auf die Familie Noahs umbringen muss. Nach der Sintflut bringt er sie dazu, Gott mit dem Turmbau zu Babel zu lästern.
Letztlich ist die Geschichte Israels insgesamt der Kampf Satans, die Segenslinie Gottes von Eva zum Erlöser zu
zerschneiden. Satans Ziel ist die totale Zerstörung aller, die sich in die Segensreihe von Eva bis zum Erlöser
einreihten. Wobei diese Zerstörung sowohl geistlich als auch materiell zu sehen ist.
Es wird nie berichtet, dass Satan selbst Hand anlegte. Stets lesen wir davon, dass Satan Menschen, Mächtige
und Völker zu Taten bewegte. Er führte Völker in den Krieg gegen Israel, verführte die Priester
und Könige des Volkes. Aus diesem Umstand können wir folgendes ersehen:
Satan kämpft durch Menschen.
Satan übt seine Herrschaft durch Menschen aus. Wenn sich Menschen in seinen Dienst stellen, dann kann er wirken, verweigern
sie die Zusammenarbeit und wenden sie sich Gott zu, entziehen sich diese Menschen der Mitarbeit mit Satan, nur dass wir
Menschen infolge unseres von Gott getrennten, im Machtbereich des Satans befindlichen Lebensraums nie völlig Gott nachfolgen
können. Andererseits handelte Gott in der Vergangenheit fast ausschließlich nur durch Menschen. Nur in wenigen
Fällen handelte er direkt durch seine Engel oder griff selbst ein. (Sodom-Gomorra, Kampf gegen Heer des Sanherib).
Wir sehen also, die Machtausübung Satans oder Gottes in dieser Welt ist daran geknüpft, dass sich Menschen zur
Zusammenarbeit bereit erklären - für Satan oder Gott. Ohne diese Einwilligung geschieht folgendes: Der Mensch
befindet sich bereits seit Geburt unter dem Einfluss und der Herrschaft Satans. Daher ist der Mensch bereits von Anfang
an auf der Seite Satans in die Mitarbeit durch Geburt eingebunden. Den Umfang der Mitarbeit oder die soweit menschlich mögliche
Einschränkung der Mitarbeit durch eine Hinwendung zu Gott ist aber das Ergebnis unseres Willens. Die wird auch ein
wesentliches Kriterium über die Menschen sein, welche weder von Gott noch von Christus gehört haben und daher
ohne Wiedergeburt gestorben sind. Wie aus Off. 20 zu ersehen, werden diese Menschen nach ihren Werken verurteilt werden.
Da ein Gericht aber nicht nur verurteilen kann, werden Menschen auch aufgrund ihrer Werke in die Ewigkeit einziehen. Diese
Ausnahme gilt aber womöglich nur für jene Menschen, die Christus und den Gott der Bibel nicht kennen lernen konnten
oder durch Missbrauch/Gewalt davon getrennt wurden (z.B. Wie kann man Juden, die von Christen im 3. Reich gepeinigt wurden,
als deutscher Christ Jesus predigen?).
(Siehe auch Diskurs 104:"Was ist der Sinn des Lebens?)"
Als Gott die Zeit nun erfüllt sah, den Erlöser für die Sünden der Menschen zu senden,
kam Jesus als der Christus auf die Welt. Dieses Ereignis liegt nun fast 2000 Jahre zurück. An sich ist es ein völlig
unvorstellbarer Akt, ein unsere Vorstellungskraft sprengendes Ereignis, was da geschah: Gott, der Schöpfer der Welt,
wird zum Teil der Schöpfung. Dies ist nur angrenzend vergleichbar damit, als wenn ein Computerprogrammierer sich soweit
reduziert, dass er selbst als Programm in den Computer eintritt. Paulus schreibt im Philipper-Brief, er entäußerte
sich seiner Gottheit.
Dass dieses Verschmelzen von Gott mit den Menschen möglich war, ist durch die Art des
Menschen gegeben. Der Leib des Menschen ist von der Erde genommen, der Geist des Menschen kommt von Gott. Aus dem Zusammenführen
der beiden Teile entsteht die Seele, das, was den Menschen gegenüber Engeln, Tieren und allen anderen Schöpfungen
ausmacht. Der Gott Jesus Christus wohnte also als Geist-Teil im Menschen.
Der andere, heftig umstrittene und bezweifelte
Punkt in der Menschwerdung Gottes ist die Jungfrauengeburt. Eine Jungfrau wird schwanger – unmöglich nach unserer
Vorstellung. Und doch musste Jesus als Erlöser auf diesen Weg auf die Welt kommen. Warum?
In Genesis wird berichtet, dass Eva zuerst von der Frucht aß, und dann Adam gab. Also müsste es doch heißen, die Sünde
kam durch die Frau in die Welt. In Römerbrief und anderen Stellen lesen wir aber nur von Adam. Es ist daher anzunehmen,
dass die Sünde durch den Mann auf die nachfolgenden Generationen übertragen wird, da er als Haupt, und bezogen auf Adam,
als Herr der Schöpfung, auch die volle Verantwortung dafür trug. Daher durfte Jesus nicht von einem Mann gezeugt sein,
der selbst unter der Sünde stand. Es ist gleichsam so, dass die Sünde, durch Abstammung von Adam sich auf alle Menschen
überträgt. Wäre Jesus ein Nachkomme Adams gewesen, wäre er genauso ein Knecht der Sünde gewesen. Durch die
Jungfrauengeburt, als der Geburt ohne menschlichen Vater wurde diese Linie durchbrochen.
Jesus stellt demnach eine Art Neuschöpfung dar. Es ist dabei unwichtig, ob wir annehmen, ob Jesus, wie wir es ausdrücken
würden, künstlich befruchtet wurde oder ob Jesus als vollständiges Embryo von Maria empfangen wurde. Fest steht, dass
mit Jesus die Abstammungslinie von Adam unterbrochen wurde, ein neues Geschlecht entstand, das aber von einer Frau
geboren werden musste. Jesus war demnach ein 100% Mensch, jedoch völlig unbelastet und ohne Bindung an Satan und dessen
Machtbereich.
Siehe auch Kurztext: "Wesenheit Gottes."
Jesus wuchs als normaler Mensch auf dieser Erde auf. Er unterschied sich aber grundlegend von allen anderen
Menschen: Er stand nicht unter dem Zwang zu Sünde, Jesus hatte daher auch eine direkte und uneingeschränkte Verbindung
zum Gott-Vater selbst. Es verwundert nur, dass Jesus nicht gleich bei Erreichen der Volljährigkeit, bei Erreichen des
Mannesalters seinen Dienst aufnahm. Sein Dienst begann zuerst mit der Taufe am Jordan, dort setzen die Evangelien eigentlich
erst ein. Was vorher war, hatte anscheinend keine nennenswerte Bedeutung.
Was geschah nun am Jordan, als Jesus sich taufen ließ? (Mt. Kap. 3 )
Jesus bekam den Heiligen Geist. Erst mit dem Erhalt des Heiligen Geistes wurde Jesus zum Dienst befähigt. Dies erscheint unverständlich.
Kurz nach dem Ereignis am Jordan zieht Jesus sich zurück
zum Fasten. Nachdem er sein Fasten beendet hat, tritt nun Satan auf und versucht Jesus zu verführten. Er tritt mit
3 Versuchen an:
o Bist du Gottes Sohn, dann mach diese Steine zu Brot und esse.
o Bist du Gottes Sohn, dann stürze dich die Tempelzinnen hinab, denn Gottes
Engel werden dich beschützen.
o Bete mich an, so werde ich dir alle Reiche der Welt geben.
Was ist das Ziel dieser Versuchung? Es fällt auf, dass Satan Jesus als Sohn Gottes versucht, nicht
als Mensch. Satan will provozieren, dass Jesus als Gott handelt. Warum? Hätte Jesus als Gott gehandelt, so wäre
er kein Mensch mehr. Dies ist deshalb so bedeutsam, weil Jesus das vollkommene Opferlamm für uns Menschen darstellen
sollte. Wäre Jesus nicht 100% Mensch gewesen, hätte er uns nicht erlösen können.
Wir können
daher über das Leben Jesu auf dieser Erde feststellen:
Jesus war 100% Mensch und Gott, jedoch benutzte er seine
Eigenschaften als Gott nicht. Statt dessen handelte er nur als Mensch unter der Führung des Heiligen Geistes. Daher
stellt Jesus den Prototypen des erlösten Menschen dar, den Ur-Christen, da, gleich wie er, wir aus dem Heiligen Geist
und nicht aus uns selbst heraus leben sollten. Daher war es auch keine Anmaßung von Jesus zu behaupten, dass seine
Jünger größere Taten vollbringen werden als er selbst, da sie ihre Kraft aus dem selben Geist nehmen.
Jesus lebte als Mensch, aber ohne Sünden auf dieser Erde. Wir wissen, der Tod ist das Ergebnis, der
Lohn der Sünde. Daher hätte Jesus ewig auf dieser Erde leben können, denn er als Einziger war völlig
ohne Sünden. Er starb aber am Kreuz. Praktisch ist dies als Selbstmord zu bezeichnen, als Selbstopferung, da ihm niemand
sein Leben nehmen konnte. Durch dieses Opfer Jesu am Kreuz wurde unsere Errettung, unsere Erlösung bewirkt.
Dieses Geschehen ist von mehreren Seiten zu betrachten:
Wir Menschen sind seit Adam Sünder, nicht mehr in der
Lage, vor Gottes Gerechtigkeit zu bestehen. Der Lohn dieser Sünde ist, dass wir alle sterben müssen, geistlich
sind wir es bereits, körperlich tun wir es in Raten. Wir sterben aber für unsere eigenen Sünden. Daher haben
wir nichts mehr, was uns ein Anrecht auf ein neues Leben geben könnte. Da wir Menschen aber als Ebenbilder Gottes einen
unzerstörbaren Geist (weil von Gott selbst gegeben) haben, hätten wir nun ewig in dem Getrenntsein zu Gott verweilen
müssen, wir wären ewig verdammt gewesen. Einfach die Sünden vergeben kann aber Gott auf der anderen Seite
auch nicht. Er hätte nun einfach einen sündlosen Engel für uns Menschen opfern können. Dieses Opfer
hätte aber nur für Engel gegolten, da Menschen nur durch einen Stellvertreter, der gleich ihnen Mensch sein musste,
erlöst werden kann. Nur jemand, der nicht für sich sterben würde und 100% Mensch wäre, konnte daher
stellvertretend für uns sterben. Dies tat Jesus. Als er ohne Sünden am Kreuz starb, konnte Gott alle Sünde
der Welt auf ihn legen. Ein einziger Tod hat somit alle Sünden der Menschen getilgt und beseitigt. Durch dieses Opfer
war auch der Gerechtigkeit Gottes genüge getan: er hat die Sünden vergeben und vertilgt durch einen Akt, gemäß
dem Grundsatz, Sünde wird durch Tod bezahlt. Dadurch haben wir nun die Chance erhalten, ein neues Leben zu führen,
wieder neu in die Gemeinschaft mit Gott einzutreten. Davon aber später.
Es ist in diesem Zusammenhang auch wichtig
zu beachten, dass sich die Erlösung durch Jesus Christus am Kreuz nur auf Menschen bezieht. Kein Engel, kein anderes
Wesen wurde am Kreuz erlöst als allein Menschen.
Ein anderer Aspekt ist die Herrschaftsgewalt. Satan hatte völlig
legal die Herrschaft über die Schöpfung und über uns Menschen erlangt, weil Adam seiner Lüge glaubte.
Er konnte daher die Menschen verderben, ohne belangt zu werden, weil er als Herrscher darüber verfügen konnte. Über
Jesus hatte er aber keine Herrschaftsgewalt, Jesus stammte nicht von Adam ab und war eine Art Neuschöpfung auf dieser
Erde. Satan versuchte Jesus – erfolglos. Darum trachtete er Jesus zu töten und verführte die Hohenpriester
Judas. Letztlich hat er Jesus ermorden lassen, letztlich ist er derjenige gewesen, der Jesus tötete, Jesus ließ
ihn gewähren, widersetzte sich nicht, die Tat begangen hat aber Satan. Er wähnte sich als Sieger, als Jesus gestorben
und begraben war. Doch Gott konnte Jesus, weil selbst sündlos, wieder auferwecken und ihm mit einem neuen Körper
neues Leben geben. Aber nicht nur dies, Jesu Auferstehung veränderte die Machtverhältnisse. Satan hatte durch
den Mord an Jesus sich versündigt und Gott konnte ihm in Jesus daher die Herrschaftsgewalt entreißen. Jesus wurde
nun zum Herren über Himmel und Erde, über Tod und Totenreich.
Durch dieses Opfer Jesu am Kreuz, seine Auferstehung,
wurden die gesamten Machtverhältnisse umgekehrt. Satan verlor die Anrechte, seine Stellung und seine Machtbefugnisse –
rein rechtlich, denn die Herrschaft Jesu ist noch nicht da.
Jesus hatte also die Sünden getilgt, Satan entmachtet. Er hätte nun sofort seinen Gottesstaat
ausrufen können. Doch wer hätte teilhaben können an dieser Erlösung, wer hätte sich für Jesus
entscheiden können, sein Opfer annehmen sollen, wenn keine Zeit dafür da ist. Aus diesem Grunde trat Jesus die
Herrschaft noch nicht an. Statt dessen ließ er durch seine Jünger dieses Erlösungsangebot an alle Menschen
verkünden, damit möglichst viele teilhaben können an diesem neuen Leben. In dieser Phase leben wir. Gott
lässt durch seine Gemeinde diese Botschaft, dieses Angebot Gottes an alle Menschen verbreiten. Dabei steht ihr weiterhin
Satan als Feind gegenüber. Er weiß, dass ihm alle Machtansprüche genommen sind und er eines Tages bei der
Wiederkunft Jesu alles verlieren wird. Daher kämpft er in einer Art Verzweiflungskampf dagegen an, dass die Menschen
von Jesus hören. Statt den Menschen die Erlösung zuzugestehen, die Niederlage wie ein fairer Verlierer einzugestehen,
versucht Satan vollends alle Menschen gegen Gott zu verführen.
Wie bei den Israeliten wählte er dafür hauptsächlich 2 Methoden:
1. das Vertrauen auf Gott zu zerstören (sollte Gott gesagt haben)
2. die Gemeinde, die Lehre mit falschen Dingen vermischen und somit die Gemeinde gerichtsreif und untauglich
zu machen.
Gerade in Zusammenhang mit Kindertaufe/Erwachsenentaufe, mit Kirchenzugehörigkeit und all diesen anderen
Dingen kam mir vor längerer Zeit folgender Gedanke. Satan hat alle Machtansprüche verloren. Sein vermeintlicher
Sieg wurde zu seiner größten Niederlage. Nicht nur das, seit Pfingsten stellte sich ihm in Form der Gemeinde
ein neuer Feind entgegen. Der Heilige Geist wirkte nun direkt und mächtig durch die Jünger Jesu. Binnen kurzer
Zeit war das gesamte römische Reich mit Gemeinden und Christen durchzogen, überall gab es Christen. Keine noch
so verheerende Verfolgung konnte die Gemeinde besiegen. Hier begann nun Satan einen teuflischen Plan umzusetzen: wenn er
nicht verhindern konnte, dass Menschen sich zu Christus bekehrten, dann macht er alle Menschen zu Christen. Unter Konstantin
300 nach Christus wurde eingeführt, dass alle Staatsbeamte Christen sein mussten. Durch die Einführung der
Staatskirche, der Kindertaufe wurde die Gemeinde vermischt mit dem Staatswesen, den Nichtchristen und mit anderen religiösen
Bräuchen und Kulten. Die katholische Kirche nahm in dieser Zeit ihren eigentlichen Beginn. Durch die Taufe wurde jeder
zum Christen erklärt, egal ob gläubig oder nicht. Ähnlich wie beim Turmbau zu Babel, wo der Bau durch die
Sprachverwirrung eingestellt werden musste, wurde durch diese christliche Sprachverwirrung der Bau der Gemeinde zentral
gestört.
Bleiben wir noch kurz bei dem einzelnen Christen stehen. Durch das Annehmen von Jesus Christus als Opfer
für unsere Sünden und als Herren über unser Leben hat sich folgendes geändert:
o unsere alten Sünden sind getilgt
o durch ständige Buße können wir unsere täglich neuen Verfehlungen
tilgen
o durch Reinigung in der Bekehrung gibt uns Gott seinen Heiligen Geist
o dieser Heilige Geist sollte die Führung in unserem Leben übernehmen,
uns leiten und uns in die Wahrheit, in die Realität Gottes einführen.
Doch was ist mit der Erbsünde, dem Zwang zur Sünde, in unserem oft siechenden und kranken Körper.
Ist auch hier etwas geschehen? Nein, unsere Kinder stehen genauso wie wir unter der Erbsünde, wir alle leiden Krankheit,
leiden Not. Wir alle werden, falls Christus nicht zuvor kommt, auch sterben, zumeist krank und siechend.
So wie die
Herrschaft Christi zwar vorhanden und rein rechtlich jederzeit durchsetzbar ist, aber um unseretwillen noch ausgesetzt ist,
so ist auch unsere Erlösung noch nicht vollständig. Unsere Erlösung, unsere Vollendung geschieht erst mit
der Auferstehung, bis dahin leben wir als eine Art Zwitter, wie ein veredelter Baum, aus den Wurzeln fließt noch das
alte Leben, jedoch ist auf diesen alten Stumpf ein neuer aufgepfropft, der für Gott Frucht bringen soll und muss.
Gehen wir nun die letzten Kapitel der Menschheitsgeschichte an. In der Bibel wird diese Zeit als die Erntezeit
beschrieben. In diesem Abschnitt kommen eine Vielzahl von Prophetien zur Erfüllung. Für unsere Betrachtung stehen
hier 2 Dinge im Vordergrund:
Der Aufruhr Satans und die Auflehnung der Menschen gegen Gott findet hier seinen Höhepunkt. Satan personifiziert
sich in einem Menschen und bildet mit einer 3. Person eine Art satanische Dreieinigkeit. Diese besteht aus Satan= "Gottvater",
Tier, Antichrist = "Gott-Christus", falscher Prophet = "Heiliger Geist" (Off. 13)
Die Macht in
diesem Herrschaftsbereich ist so groß, dass ein Überleben Andersdenkender, vor allem der Christen nicht mehr
möglich ist. Der Aufruhr Satans gipfelt in dem Versuch, dass der falsche Christus sich in Jerusalem, in dem noch zu
bauenden Tempel, als Gott ausgibt und feiern lässt. Mit diesem Ereignis beginnen die letzten 3 1/2 Jahre dieses Zeitalters
zu laufen. (siehe hierzu die Ausführungen auf meiner Homepage zum Thema Endzeit, Antichrist, bzw. das Tier der Offenbarung
z. Zt in Bearbeitung)
In dieser Zeit beginnt bereits im Himmel die Reinigung. Satan, der Verführer und Ankläger
der Christen, der bisher noch Zugang zum Himmel hatte, wird auf die Erde geworfen und samt ihm auch alle seine abgefallenen
Engel. (Off. 12)
Die Gemeinde stellt sich in der Endzeit als 2-gestaltig dar. Da ist zum einen die entartete, weltliche Gemeinde,
dargestellt im Bild der Hure. Die Gemeinde, die Kirchen, die nur noch den Namen ihres Herren, aber nichts mehr mit ihm selbst
zu tun haben, werden in dieser Endzeit nochmals zu Macht und Größe kommen, dann aber jäh entmachtet. (Off.
17 ff Hure Babylon => siehe gesonderten Artikel auf meiner Homepage)
Die Gemeinde Jesu, als Frau, Weib oder auch
Braut in der Schrift bezeichnet, erreicht in dieser Zeit durch die Verfolgungen und Absonderung von der Welt ebenfalls ihre
größte Reinheit. Sie wird eine kleine und verachtete Gemeinde sein, jedoch innigst mit ihrem Herrn verbunden.
Die Endzeit wird mit einem Schlag in der sichtbaren Wiederkunft Jesu beendet. Diese Ereignis umfasst folgende
Dinge:
1. Auferstehung der Christen, Verwandlung der lebenden Christen
2. Die Bekehrung Israels, des Überrests zu Christus als den sichtbaren Herrn
3. Die Zerstörung des antichristlichen Reichs, Tier und Prophet in Hölle, Satan wird 1000 Jahre
gebunden.
Mit der Wiederkunft Jesu wird die Erlösung der Christen vollendet. Jesus tritt die Herrschaft sichtbar
und total an. Daher werden alle Widerstände gebrochen und die Anstifter des Aufruhrs, das Tier und der falsche Prophet
in die Hölle geworfen. Übrigens, dies sind die ersten Personen, die in die Hölle geworfen werden, bis dahin
ist die Hölle leer.
In diese Zeit bekehrt sich Israel zu seinem Herrn, diese Bekehrung führt aber nicht
zu einem Leben wie das der Christen, da die bekehrten Juden auf der Erde verbleiben und nicht mit Christus im Himmel herrschen.
Meines Erachtens stellen die Juden, die sich bei der Wiederkunft Jesu bekehrt haben, das Missionsvolk des 1000-jährigen
Reiches dar, da keine Christen zu dieser Zeit auf der Erde sind, sondern mit Christus im Himmel sind. Es ist auch zu beachten,
dass trotz der Bekehrung und des Bekenntnisses der Juden lt. Sach. 12 ff, zwei Drittel des Volkes Israels in der nachfolgenden
Reinigung des Landes getötet werden. Man vergleiche auch hier mit Daniel 12,11 und 12,12, wo selig bezeichnet wird,
wer die längere Zeit erreicht, also die Zeit der Reinigung des Landes Israels und des Volkes. In jedem Fall sind diese
Israeliten keine Gläubigen des Neuen Bunds, da sie durch Schauen nicht durch Glauben bekehrt werden und daher eine
gesonderte Stellung einnehmen werden.
Ein schwieriges Problem stellt für viele das 1000-jährige Reich dar.
Warum macht Gott nicht gleich die Welt neu, richtet nicht gleich alle Menschen.
Zuerst zum tausendjährigen Reich
selbst. In dieser Zeit wird der Satan keinen Einfluss auf die Welt mehr haben. Die Schöpfung ist all ihrer Fesseln
befreit und wird nicht vergleichbar der uns bekannten Welt sein. In Jesaja Kap. 11 wird von vegetarischen Raubtieren, von
Jünglingen mit 100 Jahren berichtet. Dies alles lässt darauf schließen, dass fast paradiesische Verhältnisse
auf Erden herrschen werden. Die Menschen werden direkt unter der Herrschaft Jesu stehen und an Israel wird Gott alle seine
Verheißungen erfüllen. Dies wird die Zeit sein, in der Zion alle Völker in der Wahrheit Gottes lehren wird,
alle Völker nach Zion kommen werden, um Gott die Ehre zu geben. An sich sollte man denken, dass nach dieser guten Zeit,
nach all den Segnungen Gottes, Satan, der zum Ende des 1000-j. Reiches freigelassen wird, eigentlich niemand finden wird,
der mit ihm gemeinsame Sache machen wird. Warum sollten die Menschen sich zu Satan wenden, wenn sie doch von Gott alles
Gute erhalten haben.
Die Bibel spricht aber davon, dass sich fast alle Menschen (nicht die Juden) dann doch für
Satan entscheiden und von Gott im letzten Krieg mit Feuer vom Himmel vernichtet werden. (Off. 20)
Meines Erachtens
liegt der tiefere Sinn des tausendjährigen Reichs darin, zu zeigen, dass die Menschen zwar gut unter der Herrschaft
Gottes leben, die Mehrheit aber grundsätzlich gegen Gott eingestellt ist. Dies zeigt sich an der großen Anzahl
Menschen, die trotz des sichtbaren Auftretens Christi sich gegen Gott stellen. Letztlich nimmt dies jedem das Argument,
zu behaupten, wenn der Teufel nicht gewesen wäre und es mir immer gut gegangen wäre, hätten wir nie gesündigt.
Der letzte Akte der Menschheitsgeschichte in unserem Sinn, das Ende der Zeitlichkeit wird mit dem Vergehen
der uns bekannten Erde und des Himmels eingeläutet. Himmel und Erde vergehen, alle Toten kommen ins Gericht und werden
verurteilt. Es ist zu beachten, dass in diesem Gericht vom Buch des Lebens die Rede ist. Wer darin steht, wird in die Ewigkeit
eingehen. Gerichtet wird hier nach den Werken. Wie groß diese Schar sein wird, ist unbekannt, doch werden auch Menschen,
die von Jesus nichts gehört haben, aber sozusagen gerecht gelebt haben, noch eine Chance erhalten. (Off. 20)
Auch wir dürfen uns freuen. Das neue Jerusalem, die Stadt vom Himmel, wird für uns da sein. Wir werden auf
einer neuen Erde in einem neuen Himmel leben. Das besondere ist, dass wir nicht irgendwo, sondern direkt bei Gott wohnen
werden. Die Wohnung Gottes wird bei den Menschen sein. (Off. 21,3)
Wenn man nun den Anfang des Menschen mit dem Ende,
bzw. dem Endergebnis vergleicht, wird klar, was für einen Weg Gott einschlägt. Am Anfang ist der Mensch ein Geschöpf
unter vielen, hervorgehoben aber weit getrennt und abgesondert von Gott. Es gilt sozusagen der Dualismus: Mensch hier –
Gott da. In der Offenbarung wird aber der Mensch soweit erhöht, dass Gott direkt unter den Menschen wohnt:
Offb 21,3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die
sprach: Siehe da,
die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie
werden sein Volk sein,
und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
Das, was Satan oder auch Adam und Eva zu erreichen suchten, zu sein wie Gott, schenkt letztlich Gott freiwillig
den Menschen. Es wird nur wenig Unterschied zwischen Gott und den Menschen geben (Hbr 2). Die Menschen werden gleichwie
Götter über den Engeln stehen und in engster Gemeinschaft mit Gott leben.
Es ist angesichts dessen, was Gott mit uns vor hat, unverständlich, warum so viele Menschen nichts
von Gott hören wollen. Ein besseres und wohlwollenderes Angebot an uns Menschen gibt es nicht. Jedoch lehnen die meisten
Menschen, aber auch viele Christen das Angebot ab. Jeder versucht, nach seinem Gutdünken und eigenem Willen selig zu
werden. Jeder dieser eigenen Wege ist aber nutzlos. Vielmehr führt er in die Trennung zu Gott und damit letztlich in
die Verdammnis.
Das Angebot Gottes ist nämlich an eine Bedingung geknüpft, die für uns Menschen schwer
annehmbar ist: Wir müssen unsere eigene Unwürdigkeit und Unfähigkeit, Gott zu gefallen, eingestehen und annehmen
und erkennen, dass wir dies nur durch Christus ändern können.
Viele sagen mir, wenn ich auf das Thema Glauben
zu sprechen komme, dass sie doch gute und ehrliche Menschen seien, niemanden etwas Böses tun. Sehr viele sagen, dass
sie an Gott glauben, beten, ab und zu die Bibel lesen. Spricht man aber von Jesus, von einer persönlichen Entscheidung
für ihn, davon, dass Jesus persönlich in unser Leben eintreten muss, wenden sich die meisten ab. Die Ehe ist ein
gutes Beispiel für diese innige Beziehung:
Bildlich muss jeder Christ mit Jesus verheiratet sein. Es genügt
nicht befreundet oder verlobt zu sein. Es genügt auch nicht, den Schwiegervater (Gott) kennen zu lernen. Nur wenn wir
in diese Ehe, in diese innige Beziehung eintreten, erlangen wir die Staatsbürgerschaft des Reiches Gottes und den Himmel,
alle anderen sind zumeist ausgeschlossen.
Da die Hochzeit aber erst mit der Wiederkunft Christi stattfindet und dann
erst unverbrüchlich ist, gilt aber auch für uns Christen, die wir ernsthaft mit Jesus gehen, dass wir durch eigene
Entscheidungen, durch ein Brechen des Verlöbnisses auch aus dieser Gnade fallen können und somit in die Verdammnis
fahren (Artikel: Kann ein Christ verloren gehen? auf meiner Homepage).
Verfasser: M. H. www.bibel-info.net
(Siehe auch den Diskurs 69: "Die Prädestination und die Auserwählten:
Können Gläubige ('Wiedergeborene'); verloren gehen?")