Hat Gott gar keinen Sohn? / Stellungnahme eines
Mitglieds der jüdischen Glaubensgemeinschaft in Deutschland 00, 2010-08-07
Der Auszug Israels aus Ägypten.
Die letzte Pessachfeier Jesu vor seinem Tod.
Die "Israelbewegung" in den
christlichen Gemeinden. / – Der christlich – evangelikale Zionismus. Diskurs 101
Der "Mitternachtsruf" – ein Ruf in die falsche
Richtung? / Fortsetzung Teil 1, Diskurs 1011
Die Bibelzitate der "Israelfreunde"
in der Bibel nachgeschlagen. / Fortsetzung Teil 2, Diskurs 1012
Bericht aus dem Lager der
Israelbewegung. / Fortsetzung Teil 3, Diskurs 1013
Die jüdische Anti-Diffamations-Liga
schreibt das Neue Testament um. / Fortsetzung Teil 4, Diskurs 1014
Die Staatsgründung Israels 1948: Im
Alten Testament prophezeit! / Fortsetzung Teil 6, Diskurs 1016
Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und du
sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen
Seele und mit deiner ganzen Kraft. |
Im Gegensatz zu den Verheißungen für das Tausendjährige Friedensreich, wo Israel
nach seiner Bekehrung zu seinem Messias – unserem Herrn Jesus Christus – als Weltmacht ("Haupt
der Nationen" (Jer
31,7) mit ihm und den auferstandenen Märtyrern auf Erden regieren wird, hat Gott der
Allmächtige dem bis heute unbekehrten Israel durch seine Propheten folgendes Urteil ausgesprochen.
Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht.
Jes 1,2 Hört, ihr Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet:
Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, sie aber haben mit mir gebrochen.
1,3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat
keine Einsicht. 1,4 Wehe, sündige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht von Übeltätern,
verderbenbringende Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen,
sie haben sich nach hinten abgewandt. – 1, 5 Wohin wollt ihr noch geschlagen werden, die ihr eure
Widerspenstigkeit nur vermehrt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. Jes
1,2-5;
Als Gott vor fast zweitausend Jahren dem Volk Israel seinen Sohn als ihren Messias
und Retter gesandt hatte, haben sie ihn verworfen. Sie haben ihn als Betrüger und Gotteslästerer
beschimpft, geschlagen und zum Tod verurteilt. Was sie damals nicht wussten – und bis heute nicht
wissen wollen – ist die biblische Tatsache, dass sie mit dem Sohn auch den Vater verworfen und sich
von ihm abgewandt haben. Sie haben sich durch die Ablehnung seines Sohnes von ihrem Gott getrennt
und sind daher ein Gott-loses Volk.
Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht.
1Jh 2,23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht;
wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. 1Jh 2,23;
Jh 15,23 Wer mich haßt, haßt auch meinen Vater. Jh 15,23;
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und
das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Jh 14, 6;
Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es (der Messias) bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. (d.h. zur Hölle fahren)
Jh 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten,
daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr
seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin
nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn
wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh
8,22-24;
Wie ihnen Gott weiter oben, in Jes 1,4 sagt, sind sie ein schuldbeladenes Volk, ein
Geschlecht von Übeltätern und haben bis zu ihrer Bekehrung zu Jesus Christus – sei es jetzt als
Einzelner oder als Volk insgesamt – keine Möglichkeit mehr, mit ihrem Gott in Kontakt zu kommen.
Auch wenn sie noch so viel beten, Gott hört sie nicht. Ihre Hände sind voll Blut – auch Blut des
Sohnes Gottes.
Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht: eure Hände sind voll Blut.
Jes 1,14 Eure Neumonde und eure Feste haßt meine Seele. Sie sind mir zur Last
geworden, ich bin es müde, sie zu ertragen. 1,15 Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich
meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht: eure Hände sind voll
Blut. 1,16 Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses
zu tun! Jes 1,14-16;
Jeder Christ oder Israeli, der diese Aussagen der Bibel leugnet oder sie als symbolische
Metaphern in ihrer bitteren Realität relativieren will, stellt sich auf eine Stufe mit jenen, die
unseren Erlöser kreuzigen ließen. Er macht sich selbst schuldig und kreuzigt den Herrn aufs Neue.
DAS GLEICHNIS VOM UNFRUCHTBAREN
WEINBERG Singen will ich von meinem Freund, das Lied meines Liebsten von seinem
Weinberg: |
Und wenn sie sagen: So wahr der HERR lebt! – so schwören sie darum doch falsch.
Jer 5,1 Durchstreift die Gassen Jerusalems, seht doch und erkundet und sucht auf
ihren Plätzen, ob ihr jemanden findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht: so will
ich ihr vergeben! 5,2 Und wenn sie sagen: So wahr der HERR lebt! – so schwören sie darum doch
falsch. Jer 5,1-2;
Und weil Israel seit nunmehr fast zweitausend Jahren eine gottlose Nation ist,
findet sich auch bei ihnen Lüge und Betrug bis in die höchsten Staatsämter, wie bei allen anderen
Nationen dieser Welt auch. Staatspräsidenten (Ezer Weitzmann, Moshe Katzav) und
Ministerpräsidenten (Benjamin Netanjahu, Ehud Olmert) Israels wurden rechtskräftig
verurteilt und mussten wegen Korruption zurücktreten. Ja sogar der Abgeordnete und Führer der
religiösen Shas-Partei, Ariel Deri, wurde von einem Gericht wegen Korruption und Betruges
bestraft.
Gott hat sie geschlagen und aufgerieben – doch sie haben sich geweigert umzukehren.
Jer 5,3 HERR, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie
geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt. Du hast sie aufgerieben, aber sie haben sich
geweigert, Zucht anzunehmen. Sie haben ihr Gesicht härter gemacht als Fels, sie haben sich
geweigert umzukehren. Jer 5,4 Ich aber, ich sagte: Nur die Geringen sind vielleicht so; diese handeln
töricht, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes, nicht kennen. Jer 5,5 Ich will doch zu den
Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes. -
Doch sie haben alle zusammen das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. Jer 5,3-5;
Man sollte meinen, dass die Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem durch
die römischen Truppen des Titus’ im Jahre 70 und die Vertreibung des Volkes Israel aus seinem Land,
die vielen schmerzlichen Pogrome in manchen Ländern Europas und nicht zuletzt das millionenfache
Leiden der Shoa – des Holocaust -, für das Volk Israel ein Grund zur Umkehr zu seinem Gott und zum
Glauben an seinen Sohn gewesen wären. Doch die Halsstarrigkeit Israels war stärker und sie haben
sich bis heute geweigert umzukehren und den Weg zum Guten zu gehen. Wie Gott schon zu Mose sagte:
"Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges" (2Mo 32,9)
Aber sie sagen: Wir wollen den guten Weg nicht gehen.
Jer 6,16 So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden
der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure
Seelen. Aber sie sagen: Wir wollen ihn nicht gehen. 6,17 Und ich habe Wächter über euch
bestellt, die rufen: Achtet auf den Schall des Horns! Aber sie sagen: Wir wollen nicht darauf
achten. 6,18 Darum hört, ihr Nationen, und erkenne, du Gemeinde, was mit ihnen geschieht!
6,19 Höre es, Erde! Siehe, ich bringe Unheil über dieses Volk, die Frucht ihrer Gedanken. Denn auf meine
Worte haben sie nicht geachtet, und mein Gesetz – sie haben es verworfen. Jer 6,16-19;
Doch nicht nur, dass Israel die Umkehr verweigert, sie gehen sogar noch weiter. Wie
man den Aussagen von Vertretern der Israelbewegung in den christlichen Gemeinden entnehmen kann,
wollen nunmehr die Juden, welche keinen Gott mehr haben, weil sie ihn mit seinem Sohn verworfen
haben, den Christen, welche an diesen Sohn Gottes glauben und ihn als ihren Herrn und Gott anbeten,
vorschreiben, wie sie ihren christlichen Auftrag zu verstehen hätten.
In manchen deutschen Gemeinden wird naiven Geschwistern von jüdischen und deutschen Predigern eingeredet, dass der
Auftrag des Herrn in Mk 16,15: "Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen
Schöpfung!" wohl für die übrige Welt, nicht aber für Israel Geltung hätte. Nach den Geboten
der Jewish Agency (Israelische Einwanderungsbehörde) muss man sich vertraglich verpflichten, in
Israel nicht zu missionieren und Jesus Christus nicht zu erwähnen, sonst darf man nicht einreisen.
(Siehe auch Diskurs 1013: "Bericht aus dem Lager
der Israelbewegung.")
Wie könnt ihr sagen: das Gesetz des HERRN ist bei uns? Zur Lüge hat es der Lügengriffel der Schriftgelehrten gemacht.
Jer 8,4 Und sage zu ihnen: So
spricht der HERR: Fällt man denn und steht nicht gleich wieder auf? Oder wendet
man sich ab und kehrt nicht gern wieder zurück? 8,5 Warum kehrt sich
dieses Volk Jerusalems ab in immerwährender Abkehr? Sie halten
fest am Trug, sie weigern sich umzukehren. 8,6 Ich habe achtgegeben und gehört:
sie reden, was nicht recht ist. Da ist keiner, der seine Bosheit bereut und sagt:
Was habe ich getan! Alle wenden sie sich weiter ab in ihrem Lauf wie
ein in den Kampf stürmendes Pferd. 8,7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine
bestimmten Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ihres
Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht des HERRN nicht.
8,8 Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz des HERRN ist
bei uns? In der Tat! Siehe, zur Lüge hat es der Lügengriffel der
Schriftgelehrten gemacht. 8,9 Die Weisen werden beschämt, sie sind
schreckerfüllt und werden gefangen. Siehe, das Wort des HERRN haben sie
verworfen. Und was für eine Weisheit haben sie nun? Jer 8,4-9;
Obwohl sie also ihren Gott verworfen haben und damit ein Gott-loses Volk sind,
versuchen sie der Welt vorzutäuschen, dass sie allein weise wären und das Gesetz des Herrn
hätten, wie ihnen das der Herr selbst oben, in Jer 8,8, vorwirft. Und wenn man die Bibel
durchforscht, kommt die Vermutung auf, dass sie derzeit auf dem besten Weg sind, von einer gottlosen
zu einer antigöttlichen Nation zu werden.
(Siehe auch Diskurs 101: "Sagt die
Bibel, dass der Antichrist ein Jude sein wird? – Eine Analyse.")
Denn meine Rechtsbestimmungen haben sie verworfen, und in meinen Ordnungen haben sie nicht gelebt.
Hes 5,5 So spricht der Herr, HERR: Das ist Jerusalem! Mitten unter die Nationen
habe ich es gesetzt, und Länder rings um es her. 5,6 Und es war widerspenstig gegen meine
Rechtsbestimmungen, gottloser als die Nationen, und gegen meine Ordnungen, mehr als die Länder, die
rings um es her sind. Denn meine Rechtsbestimmungen haben sie verworfen, und in meinen Ordnungen
haben sie nicht gelebt. 5,7 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr getobt habt mehr als die
Nationen, die rings um euch her sind, in meinen Ordnungen nicht gelebt und meine Rechtsbestimmungen
nicht gehalten habt, ja, selbst nach den Rechtsbestimmungen der Nationen, die rings um euch her
sind, nicht gehandelt habt, 5,8 darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe jetzt will auch ich gegen
dich sein, und will Strafgerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen. Hes 5,5-8;
Ebenso wie die christliche Welt, leben auch die Juden in Israel schon lange nicht
mehr in den Ordnungen ihres Gottes. Während im Christentum die katholische Kirche die
Rechtsbestimmungen Gottes verfälscht und ihren eigenen Vorstellungen angepasst hat, indem sie z.B.
das zweite der zehn Gebote Gottes dem Kirchenvolk unterschlagen und – damit es wieder zehn sind -
dafür das zehnte Gebot in zwei Gebote aufgeteilt hat, hat im Judentum "der Lügengriffel der
Schriftgelehrten" (Rabbiner) das Gesetz Gottes zur Lüge gemacht, wie das Gott oben in Jer 8,8
bestätigt. Die "heiligen Feste" der Christen, wie etwa das Weihnachtsfest, sind heutzutage zum
Spaßevent verkommen und auch die religiösen Feste der Juden werden eher aus Gründen der Tradition
denn zum Lob Gottes gefeiert.
Das eigentliche und richtige Beten hat man da wie dort längst verlernt und wenn ein Jude in Israel
eine Kippa (jüdische Kopfbedeckung beim Beten, jiddisch: yarmulke oder kappel)
aufsetzt, so geschieht das nicht um in sich zu gehen und mit Gott zu sprechen, sondern – ähnlich
wie der gleiche Kopfschmuck (Birett) bei den katholischen Kardinälen oder dem Papst – um den
Menschen in der Umgebung Weisheit und "Heiligkeit" vorzutäuschen und ihnen zu
imponieren.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass derartige "Gebete" das Ohr
Gottes nie erreichen. Unser Herr hat nie eine Kopfbedeckung getragen, wenn er zum Vater betete. Auch
sagt uns Paulus, dass für einen Mann gerade das Tragen einer Kopfbedeckung beim Beten sein Haupt
entehrt. Damit ist er vom Heiligen Geist getrennt und die Verbindung zu Gott unterbrochen. So
können sie auch im Klerus der katholischen Kirche beten so viel sie wollen, Gott wird sie nie
hören.
Jeder Mann, der betet oder weissagt und dabei etwas auf dem Haupt hat, entehrt sein Haupt.
1Kor 11,3 Ich will aber, daß ihr wißt, daß der Christus das Haupt
eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott. 11,4 Jeder
Mann, der betet oder weissagt und dabei etwas auf dem Haupt hat, entehrt sein Haupt. 1Kor 11,3-4;
Nicht nur, dass Israel nicht mehr in den Ordnungen seines Gottes lebt, es ist auch
zu einem Aggressor im Nahen Osten geworden, einem Staat der Gewalt. Im Jahre 2006 hat Israel ohne
jeden Grund seinen Nachbarn, den Libanon, mit Raketen und Flugzeugen überfallen (2. Libanonkrieg)
und dessen Städte bombardiert. Dabei mussten tausende Familien fliehen und hunderte Zivilisten -
darunter auch Frauen und Kinder – sind dabei getötet worden.
Das israelische Militär hat bei
dieser Aktion auch in die unmittelbare Nähe des UN Beobachterpostens (UNIFIL) im Libanon, an der
Grenze zu Israel, immer wieder Raketen abgefeuert. Obwohl der Postenkommandant dieses
UN-Stützpunkts insgesamt zehnmal(!) die israelische Militärführung per Funk ersuchte, keine
Raketen in die Nähe des Postens abzuschießen, wurde das Gebäude am 25. Juli 2006 direkt(!)
beschossen und völlig zerstört. Dabei wurden die 4 UN-Offiziere – ein Chinese, ein Finne, ein
Kanadier und ein Österreicher – getötet.
Und erst vor kurzem wurde eine Gaza-Hilfsflotte, welche Hilfsgüter (Nahrungsmittel, Baustoffe,
Treibstoff und Konsumgüter) für die Palästinenser durch die von Israel seit drei Jahren
verhängte Blockade des Gazastreifens nach Gaza transportieren sollte, vom israelischen Militär in
internationalen Gewässern(!) abgefangen, angegriffen und dabei 10 unbewaffnete Friedensaktivisten
getötet. Die Schiffe wurden anschließend gezwungen den israelischen Hafen Ashdod anzulaufen.
Das Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voller Beugung des Rechts.
Hes 9,9 Da sprach er zu mir: Die Schuld des Hauses Israel und Juda ist über
die Maßen groß, und das Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voller Beugung des
Rechts. Denn sie sagen: Der HERR hat das Land verlassen, und der HERR sieht uns nicht. Hes 9,9;
Diese reale und für die ganze Welt offensichtliche Gewalt in Israel versuchen die
Juden nun mit der Behauptung von angeblicher "Gewalt auf christlichen Kanzeln" zu
relativieren. Die Jewish Anti-Defamation League (Jüdische Anti-Diffamations-Liga / JADL) in
Deutschland hat sich beschwert, dass die Aussagen der Evangelien im Neuen Testament antisemitisch
und gefährlich wären. Der Leiter der JADL Abe Foxman hat im Zusammenhang mit den
Oberammergauer Passionsspielen 2010 behauptet:
"Mit jeder jährlichen Lesung oder Nachstellung der Geschichte des
Todes Jesu in christlichen Kirchen wird Millionen von Christen die Vorstellung eingetrichtert, dass
sich die Juden des schlimmsten Verbrechens der Geschichte schuldig gemacht hätten. In unserer
eigenen Zeit wurde die Verleumdung des Gottesmordes dazu benutzt, um – auch auf christlichen Kanzeln
– den Hass auf Juden und die Gewalt gegen sie zu rechtfertigen."
Verleumdung des Gottesmordes? Das war Gottesmord, wie er auch in der Bibel dokumentiert ist:
Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
Mt 27,23 Er aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Sie schrien aber noch mehr: Lass ihn kreuzigen! 27,24 Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern das Getümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut; seht ihr zu!
27,25 Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
27,26 Da gab er ihnen Barabbas los, aber Jesus ließ er geißeln und überantwortete ihn, dass er gekreuzigt werde. Mt 27,23-26;
Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn!
Jh 19,12 Von da an trachtete Pilatus danach, ihn freizulassen. Die Juden aber
schrien: Lässt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn, wer sich zum König macht, der ist gegen den
Kaiser. 19,13 Als Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus heraus und setzte sich auf den Richterstuhl an der Stätte,
die da heißt Steinpflaster, auf hebräisch Gabbata. 19,14 Es war aber am Rüsttag für das Passafest um die sechste Stunde.
Und er spricht zu den Juden: Seht, das ist euer König!
19,15 Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn!
Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben
keinen König als den Kaiser. 19,16 Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde. Jh 19,12-16;
Das war eindeutig Gottesmord aber wo Foxman recht hat: es war das schlimmste Verbrechen der Geschichte, das die Juden hier verübt haben. Aber sie leugnen es ab, obwohl es seit zweitausend Jahren in der Bibel
dokumentiert ist! Doch Foxman sieht das anders. Zur "Gewalt von christlichen Kanzeln" zählt nach Foxman auch die
christliche Evangelisation unter den Juden, welche als der "versuchte Völkermord an den jüdischen Seelen"
gesehen wird.
In Konsequenz hat die JADL die Texte der Evangelien, welche als Grundlage für die Oberammergauer
Passionsspiele dienen, abgeändert. Jüdische Verbrechen wurden getilgt. Heute spielen die Juden
eine weißgewaschene und desinfizierte Rolle beim Tod Christi. Jetzt stehen die Römer Wache vor
Jerusalem beim ersten Einzug Jesu, "um klarzustellen, wer wirklich die Macht hat". Die
jüdischen Hohepriester, welche in den Evangelien Jesus zum Tode verurteilt haben, debattieren im
Stück über Theologie und lenken damit von Jesus ab.
Der Hohepriester aber zerriß seine Kleider und spricht: Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Sie verurteilten ihn aber alle, daß er des Todes schuldig sei.
Mk 14,60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und
fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich? 14,61 Er aber schwieg
und antwortete nichts. Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der
Christus, der Sohn des Hochgelobten? 14,62 Jesus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den
Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels.
14,63 Der Hohepriester aber zerriß seine Kleider und spricht: Was brauchen wir noch Zeugen?
14,64 Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Sie verurteilten ihn aber alle, daß er des
Todes schuldig sei. 14,65 Und einige fingen an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu
verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener
schlugen ihn ins Gesicht. Mk 14,60-65;
Der berüchtigte Bluteid: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" (Mt
27,22-25) wurde aus dem Drehbuch gestrichen. Doch für die Jüdische Anti-Diffamations-Liga war
nicht einmal diese Zensur und die Textverschandelung genug. Ihre Experten brachten am 8. Mai eine
Vorschau und berichteten: "Diese Passionsspiele fahren weiterhin fort, das Judentum in
schädlichen Stereotypen darzustellen und präsentieren jüdische Führer als hinterlistig,
rachsüchtig und fremdenfeindlich."
(Siehe auch Diskurs 1014: "Die Jüdische
Anti-Diffamations-Liga schreibt das Neue Testament um.")
Es sieht also fast so aus, als wollten die Juden den Christen überhaupt verbieten
das Neue Testament und die Evangelien zu lesen. Doch auch wenn das irgendwann einmal gelingen
sollte, haben wir auch genug Informationen im Alten Testament, bei den Propheten Israels – wie
dieser Beitrag hier zeigt – um den wahren Charakter der jüdischen Führer
(die unser Herr "Schlangen!
Otternbrut!" (Mt
23,32-39) genannt hat) und der zionistischen Israeliten zu erkennen. Und uns das Lesen ihres
eigenen Alten Testaments zu verbieten, wird wohl nicht einmal der jüdischen ADL gelingen.
Es ist aber auch nicht anzunehmen, dass die Jüdische Anti-Diffamations-Liga alle jene Stellen in
ihrem Alten Testament streichen lässt, welche Israel in "schädlichen Stereotypen" darstellen,
wie z.B.:
o "Wehe der sündigen Nation, dem
Volk, belastet mit Ungerechtigkeit, den Nachkommen der Übeltäter, den bösen
Söhnen" (Jes 1,4)
o mit "krankem Haupt und siechem Herzen" (Jes 1,5), mit
o "Händen voller Blut von ihren bösen Taten" (Jes
1,14-15) welche, auch wenn sie sagen
o "So wahr der HERR lebt! – so schwören sie darum doch falsch"
(Jer
5,2). Ihr Gott hat sie
o "geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt" er hat sie
o "aufgerieben, aber sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen"
(Jer
5,3). Sie sagen:
o "Wir wollen den guten Weg nicht gehen" (Jer
6,16). Darum bezeugt ihnen Gott der Allmächtige selbst:
o "meine Rechtsbestimmungen haben sie
verworfen, und in meinen Ordnungen haben sie nicht gelebt," darum, so spricht
der Herr,
o HERR "Siehe jetzt will auch ich gegen dich sein, und will
Strafgerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen." (Hes 5,6-8).
Hat etwa Gott der Allmächtige in all diesen Aussagen die Juden diffamiert? Oder hat
unser Herr Jesus Christus, der von sich sagt, dass er die Wahrheit ist, gelogen, als er ihre
religiösen Führer als "Schlangen und Otternbrut" bezeichnet hat? Möglicherweise führen
die Juden ja in der kommenden antichristlichen Herrschaft einen Prozess gegen Gott, weil er sie im
Alten Testament angeblich diffamiert hat und gegen seinen Sohn, weil er im Neuen Testament angeblich
Lügen über sie verbreitet hat?
Die in diesem Diskurs zitierten Bibelstellen sind nur ein kleiner Teil der Klagen
Gottes, welche er durch seine Propheten dem Volk Israel vorgehalten hat. Die Prophetenbücher sind
tatsächlich voll davon. Davon und von den Gerichten, welche Gott über dieses Volk kommen lässt.
Erst durch das Studium dieser Schriften gelingt es, den starrsinnigen Charakter des Volkes Israel
richtig einzuschätzen, beginnend mit ihrem Auszug aus Ägypten und der Wüstenwanderung (goldenes
Kalb), über die Verwerfung und Kreuzigung ihres Messias, bis hin zur Rückkehr ins Land Israel ohne
Gott und ohne Segen in unserer Zeit.
Doch man darf darob nicht vergessen, dass sich Gott dieses Volkes wieder erbarmen wird, wenn sie am
Beginn des Millenniums umkehren und zum Glauben an den Sohn Gottes, unseren Herrn Jesus Christus
kommen werden. Wobei dieses Angebot Gottes zur Errettung von ihren Sünden durch den Glauben an das
stellvertretende Opfer ihres Messias natürlich auch schon heute jedem einzelnen Israeli – ebenso
wie allen anderen Menschen – offen steht.
Wenn Israel aber sich bekehrt zu dem Herrn, so wird die Decke abgetan, weil sie nur in Christus abgetan wird
2Kor 3,14 Aber ihre Sinne wurden verstockt. Denn bis auf den
heutigen Tag bleibt diese Decke unaufgedeckt über dem alten Testament, wenn sie es lesen, weil
sie nur in Christus abgetan wird. 3,15 Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen
wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen. 3,16 Wenn Israel aber sich bekehrt zu dem Herrn, so wird
die Decke abgetan. 2Kor 3,14-16;
In unseren heutigen Tagen ist Israel jedoch weit davon entfernt sich zu unserem
Herrn Jesus Christus als den Sohn Gottes und ihren Messias zu bekehren. Ganz im Gegenteil, wie der
obigen Dokumentation zu entnehmen ist, verbieten sie den Christen in Israel sogar von Jesus Christus
zu sprechen. Und wie wir der Bibel entnehmen können, wird sich das auch bis zum Beginn des
Millenniums nicht ändern. Alle Prophezeiungen, welche daher von dieser Umkehr und in der Folge der
Sündenvergabe, Heiligung und Sammlung Israels durch Gott sprechen (z.B. Jes
49,22; Jer
23,5-6 24,6-7
29,13-14
50,4-5;
Hes
36,24-25 etc.), beziehen sich ausschließlich auf das zukünftige Tausendjährige Friedensreich
des Sohnes Gottes und setzen voraus, dass Jesus Christus wiedergekommen ist und die Juden den
Glauben an ihn angenommen haben.
Es gibt für Israel keine Rettung, außer sie bekehren sich zu Jesus Christus!
(Siehe auch Kapitel 09: "Die Heimkehr der
Erlösten.")
Wenn daher manche Prediger in den christlichen Gemeinden diese Bibelstellen immer
wieder auf die heutige Zeit und das heutige – unbekehrte – Israel beziehen, ist das
offensichtlich der Versuch, die Geschwister zu täuschen und mit diesen zeitlich
"vorverlegten" Bibelzitaten den Eindruck zu erwecken, dass wir es beim gegenwärtigen
Israel bereits mit dem "geretteten Volk" aus den Prophezeiungen zu tun hätten, um auf
diese unlautere Art "Israelfreunde" zu gewinnen. Dieser Täuschungsversuch ist überall
dort erfolgreich, wo die Geschwister keine oder wenig Bibelkenntnis besitzen oder aber, wo die
Gemeindeleitung hauptsächlich das Studium des Neuen Testaments forciert und die Geschwister daher
vom Alten Testament und den Prophetenbüchern wenig wissen.
Genau diese biblische Unkenntnis unter Christen ist auch einer der Gründe, wieso es möglich ist,
dass manche Denominationen (hauptsächlich Calvinisten) das Tausendjährige Friedensreich unseres
Herrn Jesus Christus überhaupt leugnen, weil sie dem Volk Israel jedwede Heilserwartung und damit
die Erfüllung all seiner Verheißungen im Millennium absprechen. Man bezeichnet sich selbst als das
"wahre Israel" und beansprucht alle Segensverheißungen Israels für sich (nicht aber die
Gerichtsprophezeiungen!!). Doch die nachfolgende Bibelstelle aus Hes 37,26-28 ist sehr gut geeignet,
beide falschen Behauptungen – einerseits, dass sich diese Prophezeiungen bereits heute erfüllt
hätten und andererseits die Ansicht, dass es überhaupt kein Millennium gibt – zu widerlegen:
Der Herr wird unter ihnen wohnen und wird ihr Gott sein und sie sollen sein Volk sein.
Hes 37,26 Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen,
der soll ein Bund auf Weltzeit mit ihnen sein. Und ich will sie erhalten und mehren, und mein
Heiligtum soll unter ihnen sein auf Weltzeit. 37,27 Ich will unter ihnen wohnen und will ihr
Gott sein, und sie sollen mein Volk sein, 37,28 damit auch die Heiden erfahren, dass ich der
HERR bin, der Israel heilig macht, wenn mein Heiligtum auf Weltzeit unter ihnen sein wird. Hes
37,26-28;
Das ist hier genau der Zeitpunkt am Beginn des Millenniums, wo Gott mit Israel einen
Bund des Friedens schließt, der die ganzen tausend Jahre über anhalten wird. Israel wird im
Millennium keinen Krieg mehr führen (Jes
2,2-5 9,4-6;
Hos
2,18-25; Mi
4,3-5; Sach
9,10). Ganz im Gegensatz zur heutigen Situation!
(Siehe auch Kapitel 10: "Das Millennium.")
Des weiteren verheißt der Herr, dass sein Heiligtum unter ihnen sein wird und er
unter ihnen wohnen wird. Heute hat Israel gar kein Heiligtum (Tempel) und dass der Herr derzeit
unter ihnen wohnen sollte, werden wohl nicht einmal die Israelis selbst glauben. Und dass die Heiden
erfahren hätten, dass Gott der Herr ist, der Israel heilig macht, scheitert schon an dem Umstand,
dass das heutige Israel alles andere als heilig ist und daher auch die Heiden der Welt nichts von
Gott erfahren konnten. Diese Welt ist nach wie vor im Chaos.
Wir sehen also, es wäre völlig absurd, alle diese und viele andere, ganz konkrete Prophezeiungen
auf das Millennium zu leugnen. Sie allerdings als bereits erfüllt zu bezeichnen wäre pure
Realitätsverweigerung – oder bewusste Täuschung. Was aber unter den seriösen christlichen
Auslegern leider viel zu oft übersehen wird, ist die conditio sine qua non für die Annahme
Israels durch seinen Gott und die Erfüllung all dieser Prophezeiungen: Sie müssen das, was sie
ihrem Gott vor fast zweitausend Jahren angetan haben, als sie seinen einzigen Sohn verworfen haben
und ermorden ließen, wieder rückgängig machen, indem sie ihre Halsstarrigkeit aufgeben und sich
zu Jesus Christus bekehren.
Doch wie gerade das Alte Testament und die Bücher der Propheten Israels zeigen, kann die
Halsstarrigkeit und Widerspenstigkeit Israels als Volk insgesamt nur durch noch weitere bittere
Prüfungen ihres Gottes gebrochen und sie zur Umkehr bewegt werden. Erst wenn sie zum
wiedergekommenen Sohn Gottes sagen werden: "Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn!" und
"auf ihn blicken und bitter über den weinen werden, den sie am Kreuz durchbohrt haben" (Off 1,7; Mt
24,30; Sach
12,10), hat sich das Schicksal Jakobs gewendet und der Überrest Israels wird wieder mit seinem
Gott versöhnt sein. Sie werden im Tausendjährigen Friedensreich ihres Messias mit dem von Gott
wiedererweckten König David (Jer
30,8-9; Hes
34,23; Hos
3,4-5) als "Haupt der Nationen" (Jer
31,7; 2Sam
22,44; Ps
18,44) einer herrlichen Zukunft entgegen gehen.
Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»
Mt 23,32 Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll! 23,33 Schlangen!
Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? 23,34 Deswegen siehe, ich sende
zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen,
und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu
Stadt 23,35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem
Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem
Tempel und dem Altar ermordet habt.
23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. 23,37
Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft
habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel,
und ihr habt nicht gewollt! 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 23,39 denn ich
sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt
im Namen des Herrn!» Mt 23,32-39;
(Siehe auch Diskurs 08: "Die Sammlung Israels:
bereits seit 1948 oder erst in der Endzeit?")
Als Mitglied der jüdischen Glaubensgemeinschaft in Deutschland wurde ich
unlängst auf den Artikel: "Das Urteil G-ttes über sein Volk" auf Ihrer
Internet-Website hingewiesen. Obwohl wir normalerweise eine Glaubensdiskussion mit Christen
vermeiden, möchte ich das Geschreibsel in Ihrem Elaborat nicht unwidersprochen stehen lassen.
Sie zitieren dort unsere Propheten, beschränken sich dabei jedoch auf jene Aussagen, welche
Israel wegen seines damaligen Ungehorsams betreffen. Das ist nicht nur unobjektiv, sondern kommt
schon aus der Ecke des Antisemitismus und ist daher abzulehnen. Vor allem deshalb, weil Sie
diese Aussagen so darstellen, als würden sie gegen das heutige Israel sprechen. Sie vermeiden
es dann auch peinlichst, all die anderen Verheißungen unserer Propheten anzuführen, welche all
die segensreichen Prophezeiungen für das Volk Israel beinhalten. (…)
Am Beginn Ihres Artikels zitieren Sie das große jüdische Gebet "Sh’ma Yisrael" aus
dem Buch "REDEN" (Devarim), der Torah, wo es heißt: "Höre Israel, der Ewige ist
unser Gott, der Ewige allein". Versuchen Sie doch einmal diese Stelle aus Ihrem Alten
Testament (Deut 6,4) aus der Sicht eines Juden zu lesen. Hier steht: "der Ewige ist unser
Gott, der Ewige allein". Hier steht nichts von einem Sohn G-ttes, der angeblich auch
ein G-tt sein soll. Hier steht nichts davon, dass wir einen "Sohn" anbeten sollen! Und
vor allem steht hier nicht "Es gibt für Israel keine Rettung, außer sie bekehren sich zu
Jesus Christus!". Hier steht: "Der Ewige allein". Und das können Sie
jetzt drehen und wenden wie Sie wollen: wenn Sie aufrichtig sind, werden Sie hier nichts anderes
hineininterpretieren können. (…)
(Anonym – Der Besucher hat die Veröffentlichung seines Namens abgelehnt.)
Ich bedanke mich für Ihre Stellungnahme und Ihren Besuch bei Immanuel.at. Sie haben
völlig Recht, wenn Sie feststellen, dass ich im obigen Kommentar vor allem einen kleinen Teil jener
Prophezeiungen zitiere, welche an das ungehorsame Israel gerichtet sind. Und auch Ihr Hinweis: "weil
Sie diese Aussagen so darstellen, als würden sie gegen das heutige Israel sprechen" ist völlig
richtig. Das ist ja gerade der Inhalt dieses Kommentars: Aufzuzeigen, dass das heutige Israel nicht
nur genauso ungehorsam ist wie damals, sondern dass sie vor fast zweitausend Jahren ihren Gott
überhaupt abgewiesen und er sich seitdem von ihnen abgewendet hat
Ihre Behauptung: "Sie vermeiden es dann auch peinlichst, all die anderen Verheißungen unserer
Propheten anzuführen, welche all die segensreichen Prophezeiungen für das Volk Israel beinhalten"
stimmt allerdings so nicht. Unter dem Punkt "Die Zukunft Israels" am Ende des obigen Kommentars,
zitiere ich – allerdings in Referenzlinks und nicht im Volltext – einige jener Verheißungen
Gottes, welche Israel im Millennium zu einem gesegneten Volk und zum "Haupt der Nationen" machen
werden. Aber eben im noch fernen Millennium (Tausendjährigen Friedensreich) und nicht schon jetzt!
Aber wie auch Sie sicher wissen, ist in dem von Ihnen zitierten Buch 5Mo/Deut, "REDEN" (Devarim),
wo dieses "Der Herr allein" steht, auch folgende Bedingung für die Erfüllung aller dieser
Verheißungen für das Volk Israel zu lesen:
Wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, dann werden alle diese Segnungen über dich kommen.
5Mo 28,1 Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines
Gottes, genau gehorchst, daß du darauf achtest, all seine Gebote zu tun, die ich dir heute befehle,
dann wird der HERR, dein Gott, dich als höchste über alle Nationen der Erde stellen. 28,2 Und
alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des
HERRN, deines Gottes, gehorchst. 5Mo 28, 1- 2;
Die Gebote, welche der Allmächtige hier oben, in 5Mo 28,1, seinem Volk an diesem
Tag befohlen hat, wurden davor in 5Mo 27,15-26 einzeln aufgeführt:
Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht aufrechterhält, sie z tun! Und das ganze Volk sage: Amen!
5Mo 27,15 Verflucht sei der Mann, der ein Götterbild oder ein
gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN, ein Werk von Künstlerhänden, und es im
Verborgenen aufstellt! Und das ganze Volk antworte und sage: Amen!
27,16 Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter verachtet! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,17 Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,18 Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Weg irreführt! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,19 Verflucht sei, wer das Recht des Fremden, der Waise und der Witwe beugt! Und das ganze Volk
sage: Amen!
27,20 Verflucht sei, wer bei der Frau seines Vaters liegt, denn er hat die Decke seines Vaters
aufgedeckt! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,21 Verflucht sei, wer bei irgendeinem Tier liegt! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,22 Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, der Tochter seines Vaters oder der Tochter
seiner Mutter! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,23 Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt Und das ganze Volk sage: Amen!
27,24 Verflucht sei, wer seinen Nächsten im Verborgenen erschlägt! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,25 Verflucht sei, wer ein Bestechungsgeschenk nimmt, um jemanden zu erschlagen, unschuldiges
Blut zu vergießen! Und das ganze Volk sage: Amen!
27,26 Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht aufrechterhält, sie zu tun! Und das
ganze Volk sage: Amen! 5Mo 27,15-26;
Und hier sind insbesondere die Verse 5Mo 27,17 und 19 interessant, wo Gott gebietet:
"Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt! (…)" und "Verflucht sei,
wer das Recht des Fremden (…) beugt! (…)". Bei der Besetzung Palästinas durch die Israelis im
Jahr 1948 war nicht nur 1 Fremder, sondern gleich ein ganzes Volk betroffen. Und die Israelis haben
diese Grenze nicht nur verrückt, sondern sie haben große Teile der Palästinenser damals
überhaupt aus ihrer Heimat vertrieben. Damit wurden also gleich zwei dieser Gebote gebrochen, zu
welchen sich das Volk Israel seinem Gott gegenüber verpflichtet hatte. Von dem Gebot kein
Bestechungsgeschenk anzunehmen (Gerichtsurteile gegen die Staatspräsidenten Ezer Weitzmann,
Moshe Katzav und die Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Ehud Olmert) und nicht
unschuldiges Blut zu vergießen (Beschuß des UNIFIL-Stützpunktes mit 4 ermordeten unschuldigen
UN-Offizieren am 25. Juli 2006) wollen wir erst gar nicht sprechen.
In 5Mo 28,15, prophezeit Gott seinem Volk Israel daher dann auch die andere Seite dieser
Segensverheißungen:
Wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorchst, dann werden all diese Flüche über dich kommen und dich erreichen.
5Mo 28,15 Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN,
deines Gottes, nicht gehorchst, so daß du nicht darauf achtest, all seine Gebote und seine
Ordnungen zu tun, die ich dir heute gebiete, dann werden all diese Flüche über dich kommen und
dich erreichen. 5Mo 28,15;
Und im Anschluss daran (5Mo
28,16-69) zählt Gott alle jene Flüche auf, die Israel treffen werden, wenn sie den obigen
Geboten des Herrn (5Mo 27,15-26) nicht gehorchen.
Ich glaube, wir sind uns einig, dass diese Prophezeiungen – sowohl die Segnungen als auch die
Flüche – nicht nur für bestimmte Zeitabschnitte in der Geschichte Israels Geltung haben, sondern
dass dies die Gebote Gottes für Israel sind, von dem Tag an, an dem Israel dem Herrn, seinem Gott
zum Volk geworden ist (5Mo
27,9) bis in alle Zeiten. Unter dieser Prämisse genügt es also festzustellen, ob Israel die
ihm von Gott anbefohlenen Gebote in der gegenwärtigen Zeit befolgt und erfüllt, um nachzuweisen,
ob Israel heute mit den Segnungen Gottes rechnen kann oder nicht.
Und genau dies habe ich nun in meinem obigen Kommentar versucht, indem ich verschiedene aktuelle
Ereignisse in Israel den Prophetentexten gegenübergestellt habe. Ob das nun als
"Antisemitismus" zu bezeichnen ist, wie Sie es schreiben, mögen die Leser selbst
beurteilen. Es fällt jedoch auf, dass die zionistischen Juden immer dann, wenn ihnen irgendwelche
Aussagen von Andersdenkenden nicht passen, die Antisemitismus-Keule aus eben der Ecke hervorholen,
in welche Sie mich jetzt stellen wollen.
Und dann kommen Sie zu einem Thema, welches zwischen Juden und Christen ja nicht neu ist, nämlich
zur Frage, ob Gott einen Sohn hat. Um nun das Diskussionsklima nicht unnötig zu belasten, möchte
ich vorerst einmal diese Frage im Raum stehen lassen und Ihrer Aufforderung nachkommen, diese
Zusammenhänge einmal aus der Sicht eines Juden zu betrachten. Und dabei möchte ich in Ihren
Schriften noch weiter zurück gehen, auf das zweite Buch Moses/Exodus, "NAMEN" (Schmot) und auf den Auszug
Israels aus Ägypten und das Pessachfest, das Hauptfest des Judentums.
Zum besseren Verständnis auch für Bibelunkundige soll hier der Ursprung dieses
Pessach-Festes kurz erläutert werden. Damit sich die Israeliten in Ägypten aufhalten durften,
wurden sie vom Pharao gezwungen, dort Frondienste zu leisten. Israel war so bereits 430 Jahre in
Ägypten, als Mose ins Land kam und die Israeliten im Namen ihres Gottes aufforderte, sich dieser
ungerechten Knechtschaft zu entziehen. In 2Mo 6,26 waren es dann Aaron und Mose, denen der Herr den
Auftrag gegeben hatte, die Söhne Israel aus dem Land Ägypten hinaus zu führen.
Führt die Söhne Israel aus dem Land Ägypten hinaus nach ihren Heerscharen geordnet!
2Mo 6,26 Dieser Aaron und dieser Mose sind es, zu denen der HERR
gesprochen hat: Führt die Söhne Israel aus dem Land Ägypten hinaus nach ihren Heerscharen
geordnet! 6,27 Diese sind es, die zum Pharao, dem König von Ägypten, redeten, um die Söhne
Israel aus Ägypten hinauszuführen: das sind Mose und Aaron. 2Mo 6,26-27;
Insgesamt neun Mal waren Aaron und Mose im Auftrag Gottes beim Pharao, um dessen
Einwilligung zum Auszug ihres Volkes aus Ägypten zu erlangen. Als der Pharao die Israeliten auch
beim neunten Mal nicht aus Ägypten ziehen lassen wollte, verhieß Gott um Mitternacht alle
männliche Erstgeburt in Ägypten sterben zu lassen. Vom Erstgeborenen des Pharao bis hin zum
Erstgeborenen der letzten Sklavin und aller Erstgeburt des Viehs.
Den Israeliten aber gebot der Herr in 2Mo 12,5-8, dass jede Familie an diesem Tag – es war der 14.
Tag des ersten Monats (Nisan) – ein einjähriges, männliches ohne Fehler von den Schafen oder von
den Ziegen "zwischen den zwei Abenden" schlachten sollte. Nach der jüdischen Tageseinteilung
(1Mo 1,4-5), in der ein Tag um jeweils 18 Uhr (Sonnenuntergang) beginnt und endet, ist damit die Zeit zwischen Sonnenuntergang (18
Uhr – erster Abend oder Vorabend) und dem Sonnenuntergang an unserem heutigen
nächsten Tag (18 Uhr – zweiter Abend) gemeint.
Mit dem Blut des geschlachteten Lammes sollten sie dann die beiden Türpfosten und
den Türsturz bestreichen, damit der Engel des Herrn diese Häuser erkennt und sie von der Plage
verschont. Das Fleisch aber sollten sie noch in derselben Nacht essen, am Feuer gebraten und dazu
ungesäuerte Brote (Mazzes) und bittere Kräuter.
Und ihr sollt es am vierzehnten Tag dieses Monats schlachten und mit dem Blut die Türpfosten bestreichen.
2Mo 12,5 Ein Lamm ohne Fehler, ein männliches, einjähriges, soll es
für euch sein; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. 12,6 Und ihr sollt es
bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Dann soll es die ganze Versammlung der Gemeinde
Israel zwischen den zwei Abenden schlachten. 12,7 Und sie sollen von dem Blut nehmen und es
an die beiden Türpfosten und die Oberschwelle streichen an den Häusern, in denen sie es essen.
12,8 Das Fleisch aber sollen sie noch in derselben Nacht essen, am Feuer gebraten, und dazu
ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen. 2Mo 12, 5- 8;
Aber das Blut soll für euch zum Zeichen an den Häusern werden, in denen ihr seid.
2Mo 12,12 Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen
und alle Erstgeburt im Land Ägypten erschlagen vom Menschen bis zum Vieh. Auch an allen Göttern
Ägyptens werde ich ein Strafgericht vollstrecken, ich, der HERR. 12,13 Aber das Blut soll für
euch zum Zeichen an den Häusern werden, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde
ich an euch vorübergehen: so wird keine Plage, die Verderben bringt, unter euch sein, wenn ich das
Land Ägypten schlage. 2Mo 12,12-13;
Im ersten Monat, am 14. Tag des Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum 21. Tag des Monats, am Abend
2Mo 12,17 So haltet denn das Fest der ungesäuerten Brote! Denn an eben
diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt. Darum sollt ihr diesen
Tag halten als ewige Ordnung für all eure Generationen. 12,18 Im ersten Monat, am 14. Tag
des Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum 21. Tag des Monats, am Abend.
2Mo 12,17-18;
Und es geschah um Mitternacht, da erschlug der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten
2Mo 12,29 Und es geschah um Mitternacht, da erschlug der HERR alle
Erstgeburt im Land Ägypten vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron saß, bis zum
Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch alle Erstgeburt des Viehs. 12,30 Da stand der Pharao
nachts auf, er und alle seine Hofbeamten und alle Ägypter, und es entstand ein großes
Jammergeschrei in Ägypten, denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war. 12,31 Und er rief
Mose und Aaron nachts herbei und sagte: Macht euch auf, zieht weg aus der Mitte meines Volkes,
sowohl ihr als auch die Söhne Israel, und geht hin, dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt! 2Mo
12,29-31;
Ab dem nächsten Tag, dem 15. Nisan, sollten die Israeliten dann sieben Tage lang
nur ungesäuerte Brote essen. Das ist das Fest der ungesäuerten Brote (Pessach) zur Erinnerung an
den Auszug aus Ägypten, welches mit der Schlachtung eines männlichen Lammes in den Abendstunden
des ersten Tages (Rüsttag zu Pessach, heute "Seder-Mahl"), am 14. Nisan, begann und dann
weitere sieben Tage, bis zum 21. dieses Monats währte und welches bis heute in Israel gefeiert
wird.
Das Blut des Lammes hatte also die Israeliten vor dem Zorn Gottes bewahrt, welcher alle Erstgeburt
in Ägypten getötet hatte. Und das Fleisch des Lammes war ihnen Stärkung für den Marsch in die
Wüste, welchen sie am nächsten Morgen angetreten hatten. So hat Gott die Israeliten aus der Hand
ihres Bedrängers gerettet und ihnen befohlen, diesen Tag in allen ihren zukünftigen Generationen
zu halten.
Darum sollt ihr diesen Tag halten als ewige Ordnung für all eure Generationen.
2Mo 12,14 Und dieser Tag soll euch eine Erinnerung sein, und ihr
sollt ihn feiern als Fest für den HERRN. Als ewige Ordnung für all eure Generationen sollt ihr ihn
feiern. 12,15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen; ja, gleich am ersten Tag sollt ihr
den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes ißt, diese Seele soll aus
Israel ausgerottet werden – das gilt vom ersten Tag bis zum siebten Tag. 12,16 Und am ersten Tag
sollt ihr eine heilige Versammlung halten und ebenso am siebten Tag eine heilige Versammlung. An
diesen Tagen darf keinerlei Arbeit getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein
darf von euch zubereitet werden. 12,17 So haltet denn das Fest der ungesäuerten Brote! Denn an eben
diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt. Darum sollt ihr diesen
Tag halten als ewige Ordnung für all eure Generationen. 2Mo 12,14-17;
Und genau dieses Pessachfest war es auch, welches Jesus und seine Jünger in
Jerusalem gefeiert haben. Es war das sogenannte "Abendmahl" (jüd.: Seder-Mahl), mit
welchem sich Jesus von den Jüngern verabschiedete. Und hier gibt es einige interessante Parallelen
zum Auszug aus Ägypten, welche wir näher betrachten wollen. Im Laufe des 13. Nisan beauftragte
Jesus den Petrus und den Johannes, einen Raum aufzusuchen, wo sie das Mahl mit dem geschlachteten
Lamm für die Zwölf bereiten konnten.
Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passamahl, daß wir es essen!
Lk 22,7 Es nahte aber der Rüsttag des Festes der ungesäuerten Brote,
an dem das Passalamm geschlachtet werden mußte. 22,8 Und er sandte Petrus und Johannes und
sprach: Geht hin und bereitet uns das Passamahl, daß wir es essen! 22,9 Sie aber sprachen zu
ihm: Wo willst du, daß wir es bereiten? 22,10 Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt
kommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, wo er
hineingeht! 22,11 Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das
Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passamahl essen kann? 22,12 Und jener wird euch einen
großen, mit Polstern ausgelegten Obersaal zeigen. Dort bereitet! Lk 22, 7-12;
Am Abend dieses Tages, etwa um 18 Uhr – also nach jüdischer Tageseinteilung der
Beginn des 14. Nisan – begab sich der Herr mit den Jüngern zu Tisch und eröffnete ihnen, dass
dies das letzte Mal sei, dass er mit ihnen dieses Passamahl essen würde.
Denn ich sage euch, daß ich es gewiß nicht mehr essen werde, bis eserfüllt sein wird im Reich Gottes.
Lk 22,13 Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt
hatte; und sie bereiteten das Passamahl. 22,14 Als es aber Abend geworden war, legte er sich zu
Tisch und die Apostel mit ihm. 22,15 Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt,
dieses Passamahl mit euch zu essen, ehe ich leide. 22,16 Denn ich sage euch, daß ich es gewiß
nicht mehr essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reich Gottes. Lk 22,13-16;
Und hier macht nun Jesus in einem Nebensatz, in Lk 22,16, die Bemerkung: "...bis
es (das Pessach) erfüllt sein wird im Reich Gottes". Dies ist das erste Mal, dass der Verdacht
aufkommt, dass mit Pessach nicht nur der Auszug Israels und die Rettung der Israeliten durch ihren
Gott aus der Knechtschaft in Ägypten gefeiert wird, sondern dass dieses Pessach schon immer auch
eine Prophezeiung war, die nun, mit dem Tod Jesu, in Erfüllung gegangen ist. Dieser Verdacht wird
dann auch durch die weiteren Aussagen Jesu während des Mahls erhärtet.
Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für viele vergossen wird.
Lk 22,19 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies
ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! 22,20 Ebenso auch den
Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für viele
vergossen wird. Lk 22,19-20;
Ebenso wie in Ägypten das Blut des Lammes das Volk Israel vor dem Zorn Gottes
bewahrt hat und das geschlachtete Lamm sie gestärkt hat, hat auch der Tod und das Blut Jesu alle
Sünder vom Zorn Gottes errettet. Um der Gerechtigkeit Gottes Genüge zu tun, hat er unsere Sünden
auf sich genommen und stellvertretend für uns die Strafe erlitten. Dies ist die tiefere Bedeutung
des jüdischen Pessachfestes: die Prophezeiung auf das rettende Sühneopfer durch den Tod des
Knechtes Gottes – Jesus Christus. Johannes der Täufer, der bis zu Jesu Auftritt diesen noch nie
gesehen hatte, hat ihn im Heiligen Geist in Jh 1,29 "Lamm Gottes" und in Jh 1,34
"Sohn Gottes" genannt.
Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! Und ich habe gesehen und habe bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist.
Jh 1,29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe,
das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! 1,30 Dieser ist es, von dem ich sagte:
Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich. 1,31 Und ich kannte ihn nicht;
aber damit er Israel offenbar werde, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen. 1,32 Und
Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und
er blieb auf ihm. 1,33 Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen,
der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist
es, der mit Heiligem Geist tauft. 1,34 Und ich habe gesehen und habe bezeugt, daß dieser der
Sohn Gottes ist. Jh 1,29-34;
Johannes der Täufer war aber nun nicht irgendwer. Bei seiner Geburt sagte der
Heilige Geist von ihm:
Und du, Kind, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten.
Lk 1,76 Und du, Kind, wirst ein Prophet des Höchsten genannt
werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, 1,77 um
seinem Volk Erkenntnis des Heils zu geben in Vergebung ihrer Sünden, 1,78 durch die herzliche
Barmherzigkeit unseres Gottes, mit der uns der Aufgang aus der Höhe besuchen wird, 1,79 um denen zu
leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, und unsere Füße zu richten auf den Weg des
Friedens. Lk 1,76-79;
Und auch Jesus sagte von ihm, dass er mehr als ein Prophet ist. Er ist der, von dem
im Buch des Propheten Maleachi geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg
vor mir her bereite" (Mal 3,1). Das ist nun insofern recht interessant, als gerade diese
Prophezeiung in Israel – zu Recht, wie wir heute wissen – schon immer auf die Ankunft des
Messias gedeutet wurde. Man bezog sich dabei einerseits auf eine Prophezeiung beim Propheten Jesaja,
wo es heißt: "Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine
Straße für unseren Gott!" (Jes
40,3; 5Mo
18,15.18)
und andererseits auf eine weitere Prophezeiung bei Maleachi, wo dieser Bote des Herrn als der
Prophet Elia identifiziert wird.
Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare.
Mal 3,22 Haltet im Gedächtnis das Gesetz meines Knechtes Mose, dem ich
am Horeb für ganz Israel Ordnungen und Rechtsbestimmungen geboten habe. 3,23 Siehe, ich sende
euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare. 3,24 Und
er wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern umkehren lassen,
damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage. Mal 3,22-24;
Das ist auch der Grund, warum die Schriftgelehrten zur Zeit Jesu den Johannes immer
wieder befragten, ob er "der Prophet", der Elia sei. Doch Johannes hat wahrheitsgemäß
verneint und seinerseits prophezeit: "Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir
kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit
Heiligem Geist und Feuer taufen" (Mt 3,11). Und als die Juden dann auch Jesus fragten, ob denn
Johannes der Prophet Elia sei, verkündete er ihnen, dass Johannes genau der sei, von dem bei
Maleachi prophezeit wird: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg
vor dir bereiten wird" (Mal 3,1).
Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und wenn ihr es annehmen wollt: er ist Elia, der kommen soll.
Mt 11,9 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja,
sage ich euch, und mehr als einen Propheten. 11,10 Dieser ist es, von dem geschrieben steht:
«Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.»
11,11 Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als
Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er. 11,12 Aber von den
Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende
reißen es an sich. 11,13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes.
11,14 Und wenn ihr es annehmen wollt: er ist Elia, der kommen soll. Mt 11,9-14;
Doch wie uns die Schrift zeigt, wollten die Juden das nicht annehmen. Und hier ist
es aus heutiger Sicht vollkommen unverständlich, wie auch und insbesondere die Schriftgelehrten in
Israel, welche ja mit allen diesen Prophezeiungen vertraut gewesen sein mussten, die Schriften nicht
nachgeprüft haben, sondern auf ihrem Vorurteil beharrten und Jesus ablehnten. Obwohl auch Jesus
selbst immer wieder darauf hingewiesen hat, dass das, was durch die Propheten auf ihn
bezogen geschrieben ist, auch in ihm seine Erfüllung finden wird.
Es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten auf den Sohn des Menschen hin geschrieben ist.
Lk 18,31 Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe,
wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten auf
den Sohn des Menschen hin geschrieben ist; 18,32 denn er wird den Nationen überliefert werden
und wird verspottet und geschmäht und angespien werden; 18,33 und wenn sie ihn gegeißelt haben,
werden sie ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen. 18,34 Und sie verstanden nichts von
diesen Worten, und diese Rede war vor ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht. Lk
18,31-34;
Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden, daß es so geschehen muß?
Mt 26,51 Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den
Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus.
26,52 Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert
nehmen, werden durchs Schwert umkommen. 26,53 Oder meinst du, daß ich nicht meinen Vater bitten
könne und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde? 26,54 Wie sollten denn
die Schriften erfüllt werden, daß es so geschehen muß? Mt 26,51-54;
Aus unserer heutigen Sicht lassen sich nun aber auch all die anderen Prophezeiungen
im Alten Testament auf den Knecht Gottes zuordnen und interpretieren. Zum Beispiel im Buch Jesaja:
Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen, durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.
Jes 53,3 Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der
Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet,
und wir haben ihn nicht geachtet. 53,4 Jedoch unsere Leiden – er hat sie getragen, und unsere
Schmerzen – er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott
geschlagen und niedergebeugt. 53,5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen
um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist
uns Heilung geworden. Jes 53, 3- 5;
Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird.
Jes 53,6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf
seinen eigenen Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld. – 53,7 Er wurde
mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung
geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht
auf. Jes 53, 6-7;
Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen.
Jes 53,8 Aus Drangsal und Gericht wurde er hinweggenommen. Und wer wird
über sein Geschlecht nachsinnen? Denn er wurde abgeschnitten vom Lande der Lebendigen. Wegen des
Vergehens seines Volkes hat ihn Strafe getroffen. 53,9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab,
aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug
in seinem Mund gewesen ist. 53,10 Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn
leiden lassen. Wenn er sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat, wird er Nachkommen sehen, er
wird seine Tage verlängern. Und was dem HERRN gefällt, wird durch seine Hand gelingen. 53,11
Um der Mühsal seiner Seele willen wird er Frucht sehen, er wird sich sättigen. Durch seine
Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden
wird er sich selbst aufladen. 53,12 Darum werde ich ihm Anteil geben unter den Großen, und mit
Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod
und sich zu den Verbrechern zählen ließ. Er aber hat die Sünde vieler getragen und für die
Verbrecher Fürbitte getan. Jes 53, 8-12;
Oder auch andere Prophezeiungen bei Jesaja:
Der HERR hat mich berufen vom Mutterleib an, hat von meiner Mutter Schoß an meinen Namen genannt.
Jes 49,1 Hört auf mich, ihr Inseln, und horcht auf, ihr
Völkerschaften, die ihr von fernher seid! Der HERR hat mich berufen vom Mutterleib an, hat von
meiner Mutter Schoß an meinen Namen genannt. 49,2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert
gemacht, hält mich versteckt im Schatten seiner Hand. Und er hat mich zu einem geschärften Pfeil
gemacht, hat mich verborgen in seinem Köcher. Jes 49, 1- 2;
welche durch die Aussagen des Neuen Testaments bestätigt werden:
Da wurde sein Name Jesus genannt, der von dem Engel genannt worden war, ehe er im Mutterleib empfangen wurde.
Lk 2,21 Und als acht Tage vollendet waren, daß man ihn beschneiden
sollte, da wurde sein Name Jesus genannt, der von dem Engel genannt worden war, ehe er im
Mutterleib empfangen wurde. 2,22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses
vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen 2,23 – wie
im Gesetz des Herrn geschrieben steht: «Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig heißen»
– 2,24 und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar
Turteltauben oder zwei junge Tauben. 2,25 Und siehe, es war in Jerusalem ein Mensch, mit Namen
Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der
Heilige Geist war auf ihm. 2,26 Und ihm war von dem Heiligen Geist eine göttliche Zusage zuteil
geworden, daß er den Tod nicht sehen solle, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. 2,27
Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit
ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, 2,28 da nahm auch er es in seine Arme und lobte Gott
und sprach: 2,29 Nun, Herr, entläßt du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden; 2,30 denn
meine Augen haben dein Heil gesehen, 2,31 das du bereitet hast im Angesicht aller Nationen:
2,32 ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.
2,33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was über ihn geredet wurde. 2,34 Und
Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und
Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird. Lk 2,21-34;
Auch die Bezeichnung Jesu hier oben, in Lk 2,32, als "ein Licht zur Offenbarung
für die Nationen" finden wir im Alten Testament mehrmals wiederholt:
Christus ist der Bund des Volkes und das Licht der Nationen,.
Jes 42,6 Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und
ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht
der Nationen, 42,7 blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen und aus
dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen. Jes 42, 6- 7;
So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, daß mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.
Jes 49,5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an für
sich zum Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen und damit Israel zu ihm gesammelt
werde – und ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Stärke geworden
– , 49,6 ja, er spricht: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs
aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich auch zum Licht der
Nationen, daß mein Heil reiche bis an die Enden der Erde. 49,7 So spricht der HERR, der
Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem ganz und gar Verachteten, zu dem Verabscheuten der Nation,
zu dem Knecht der Herrscher: Könige werden es sehen und aufstehen, auch Oberste, und sie werden
sich niederwerfen um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich
erwählt hat. Jes 49, 5- 7;
Aber neben all diesen Aussagen haben vor allem auch die Ereignisse an diesem
damaligen Pessach beim Tod Jesu den Nachweis erbracht, dass Jesus der verheißene Knecht Gottes war.
So sagt Jesaja in Jes 53,7:
Jes 53,7 Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen
Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor
seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. Jes 53, 7;
Der Evangelist Matthäus bestätigt diese alttestamentliche Prophezeiung beim
Verhör durch den Hohepriester Kaiphas, wo die Mitglieder des Sanhedrins dem Herrn ins Angesicht
spien und mit den Fäusten ins Gesicht schlugen. Auch beim Verhör durch Pilatus, bei dem Jesus
stumm blieb und schwieg, hat ihn Pilatus geißeln lassen.
Dann spien sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; einige aber schlugen ihn ins Gesicht.
Mt 26,65 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat
gelästert. Was brauchen wir noch Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. 26,66 Was
meint ihr? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. 26,67 Dann spien sie ihm
ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; einige aber schlugen ihn ins Gesicht 26,68 und
sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist es, der dich schlug? Mt 26,65-68;
Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Statthalter sich sehr wunderte.
Mt 27,11 Jesus aber wurde dem Statthalter vorgeführt. Und der
Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst
es. 27,12 Und als er von den Hohenpriestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er
nichts. 27,13 Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich vorbringen?
27,14 Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Statthalter sich sehr
wunderte. Mt 27,11-14;
Nach der Anklage durch die Hohenpriester und der Verurteilung durch Pilatus wurde
Jesus gekreuzigt und starb am Kreuz in der neunten Stunde – also um 15 Uhr.
Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und gab der Geist auf.
Mt 27,45 Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das
ganze Land bis zur neunten Stunde; 27,46 um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme
auf und sagte: Eli, Eli, lemá sabachtháni? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich
verlassen? 27,47 Als aber einige von den Umstehenden es hörten, sagten sie: Der ruft den Elia.
27,48 Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte
ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. 27,49 Die übrigen aber sagten: Halt, laßt uns sehen, ob
Elia kommt, ihn zu retten! 27,50 Jesus aber schrie wieder mit lauter Stimme und gab den Geist
auf. Mt 27,45-50;
Und es ist eigenartig, dass sich dieses Verhalten, stumm vor
ihren Scherern zu bleiben, bei den Schafen bis heute gehalten hat (oder schon
immer als Prophezeiung der Schöpfung auf deren Heiland in ihnen war?). Ich hatte selbst Schafe und
kann das bezeugen. Und auch wenn in Filmaufnahmen Schafe gezeigt werden, die
geschoren werden, sieht man, dass sofort stille sind, wenn sie zwischen den
Beinen des Scherers liegen.
Wenn wir uns nun das Gebot Gottes zur Schlachtung des Pessachlammes in 2Mo 12,6
ansehen, heißt es dort, dass das Lamm am 14. Nissan "zwischen den zwei Abenden"
geschlachtet werden soll. Das ist also die Zeit zwischen dem ersten Abend, nach Beginn des Tages
beim Sonnenuntergang (18 Uhr) bis zum völligen Eintritt der Nacht und dem zweiten Abend, an unserem
heutigen nächsten Tag, vom Niedergang der Sonne (15 Uhr) bis zum Sonnenuntergang um 18 Uhr. Und
genau am Ende dieser Zeit zwischen diesen beiden Abenden, um die neunte Stunde – 15 Uhr, trat der
Tod Jesu ein. Dieses Lamm Gottes wurde also unter Beachtung aller Vorschriften gemäß dem
mosaischen Ritus als gottgefälliges Opfer ohne Fehler dargebracht.
Auch eine weitere alttestamentliche Prophezeiung fand beim Tod Jesu ihre Erfüllung. In Jes 53,9
wird prophezeit, dass der Knecht Gottes bei Gottlosen sein Grab fand und in seinem Tod bei einem
Reichen sein wird.
Jes 53,9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem
Reichen ist er gewesen in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund
gewesen ist. Jes 53, 9;
Auch diese Prophezeiung hat sich nach dem Bericht des Matthäus erfüllt:
Ein reicher Mann von Arimathäa, mit Namen Josef, legte ihn in seine neue Gruft.
Mt 27,57 Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von
Arimathäa, mit Namen Josef, der selbst auch ein Jünger Jesu war. 27,58 Dieser ging hin zu
Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, den Leib zu übergeben. 27,59 Und Josef nahm
den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch 27,60 und legte ihn in seine neue Gruft, die
er in den Felsen ausgehauen hatte; und er wälzte einen großen Stein an die Tür der Gruft und ging
weg. Mt 27,57-60;
Als Jesus am Kreuz unter Verbrechern gestorben war, hat ein reicher Ratsherr, Josef
von Arimathäa, bei Pilatus die Erlaubnis eingeholt, ihn vom Kreuz nehmen und bestatten zu dürfen.
Er ließ ihn dann in eine neue, von ihm erworbene Gruft bringen und aus Zeitmangel nur provisorisch
bestatten, um dann nach den beiden Sabbaten eine rituskonforme Grablegung nachzuholen.
(Siehe auch Diskurs 87: "Das
Turiner Grabtuch – die Woche der Kreuzigung.")
Nun gibt es sicherlich noch mehr alttestamentliche Prophezeiungen, welche man hier
anführen könnte (1Mo
22,1-2; 4Mo
21,7-9; Jh
3,14-17; Dan
9,26 etc.), doch sollten hier ja nur die wichtigsten Zusammenhänge aufgezeigt werden.
Die wichtigsten und deutlichsten Aussagen über den Sohn Gottes haben wir aber naturgemäß im Neuen
Testament. Bei der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer, öffneten sich die Himmel und die Stimme
Gottes bekannte sich öffentlich zu seinem Sohn:
Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Mt 3,17 Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser
ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Mt 3,17;
Und auch bei der Verklärung Jesu, als er mit Petrus und dem Apostel Johannes auf
einen Berg stieg, wo vor den Augen der beiden Jünger Mose und Elia erschienen und mit Jesus
redeten, kam die Stimme Gottes aus dem Himmel und bestätigte erneut:
Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!
Mt 17,5 Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine
lichte Wolke, und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter
Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört! 17,6 Und als die Jünger es hörten,
fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Mt 17, 5- 6;
Und hier scheint es wichtig, daran zu erinnern, dass beide Bestätigungen des Sohnes
durch den Vater an die Juden gerichtet waren. Nämlich einmal an Johannes dem Täufer und dann an
Petrus und dem Apostel Johannes. Jene Stimme, welche Jesus hier zwei Mal als seinen geliebten Sohn
bezeugt hat, ist dieselbe Stimme, welche in 5Mo 27,9 Israel als sein Volk bezeichnet hatte.
Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben.
Jh 5,37 Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis
von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen, 5,38
und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn dem, den er gesandt hat, dem glaubt ihr nicht.
Jh 5,37-38;
Wenn also die Juden heute behaupten, Jesus sei nicht der Sohn Gottes, kann auch
Israel nicht das Volk Gottes sein. Doch wie es scheint, ist die Verleugnung des
Jesus von Nazareth als Sohn Gottes und Messias Israels, nur eine Vorbereitung auf jene Ereignisse in der
Endzeit, in welchen Israel seine Gottlosigkeit an die Spitze treiben und einen
teuflischen Betrüger als seinen "Messias" aufnehmen wird.
Der Umstand, dass die Israeliten Jesus Christus bis heute als Betrüger und
Gotteslästerer bezeichnen, ist ja die eigentliche Voraussetzung dafür, dass der
falsche Christus, der Antichrist, als "echter" Christus/Messias auftreten wird
können und – vorerst einmal in Israel – glauben finden wird. Die Juden werden
geradezu begeistert sein, denn genau das behaupten sie ja schon seit zweitausend
Jahren, dass Jesus ein Betrüger war.
Und auch das hat der echte Messias, unser Herr Jesus Christs, den Juden zu
seinen Lebzeiten prophezeit:
Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.
Jh 5,39 Ihr erforscht die Schriften,
denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen;
5,40 und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt. 5,41 Ich nehme nicht
Ehre von Menschen; 5,42 sondern ich kenne euch, daß ihr die Liebe Gottes nicht
in euch habt. 5,43 Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen,
und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt,
den werdet ihr aufnehmen. Jh 5,39-43;
Der Antichrist wird also in seinem eigenen Namen kommen. Nachdem
der Herr Jesus hier den, der da kommen soll, mit sich selbst vergleicht, ist es
eindeutig, dass dieser Kommende auch in der gleichen Position, als Messias
Israels kommt. Er wird
natürlich ein Jude sein, denn einen "Goy" würden die Juden als ihren Messias nie
akzeptieren.
Er wird
behaupten der "Gesalbte Gottes" zu sein (Messias=hebräisch
"maschiach", aramäisch "meschicha", griechisch
"Christos", lateinisch "Christus", deutsch "der
Gesalbte") und wird anfangs in Israel zur Macht gelangen.
Hier erkennen wir, dass die griechische Vorsilbe "anti" in "Antichrist" nicht mit "gegen", sondern mit ihrer anderen
Bedeutung "anstelle von" übersetzt werden muss.
Er kommt anstatt Christus und wird sämtliche Prophezeiungen der Thora, welche
dem echten Gesalbten Gottes gelten, auf sich selbst beziehen und die Juden
glauben lassen, dass er Israel zur jüdischen Vorstellung vom "Königreich", zur
prophezeiten Weltherrschaft Israels (Haupt der Nationen Jer 31,7) führen wird. Nach einiger Zeit werden die Israelis
jedoch merken, dass ihr "Messias" nicht mehr die mosaische Religion
vertreten wird, sondern nur mehr selbst immer mehr Macht an sich reißt und
werden sich von ihm trennen.
Nachdem dieser Betrüger nämlich feststellen wird, dass ihm nicht nur die
mosaischen Juden, sondern auch die christlichen Kirchen und insbesondere die
"Freunde Israels" in den evangelikalen Gemeinden und sogar die Messianischen
Juden, welche in diesen Betrüger auch ihren ‘Messias⁏ sehen, als den
"wiedergekommenen Herrn" zujubeln werden, versucht er tatsächlich, alleine die
Weltherrschaft zu erlangen und setzt sich in den von ihm neu erbauten Tempel in
Jerusalem und behauptet, Gottes Sohn und selbst Gott zu sein.
Bei der tatsächlichen Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus zur Entrückung
der toten und noch lebenden Christusgläubigen, wird er diesen teuflischen
Betrüger dann töten. Doch Satan wird mit der ihm von Gott überlassenen
Fähigkeit, diesen toten Menschen wieder zum Leben erwecken und ihn mit allen
seinen eigenen Wunderkräften ausstatten.
Das wird dann der zweite, dämonische Antichrist sein, der die schwersten
Gottesgerichte, welche die Menschheit je gesehen hat, am Tag des Herrn und des
Zornes Gottes, hervorrufen wird. Dennoch wird er mit seinem falschen
Propheten (Papst?) Weltmacht erlangen, jedoch dann mit den ihn unterstützenden
Machthabern im Kampf gegen Christus und dessen himmlisches Heer in Harmagedon unterliegen.
Das ist die kurze Zusammenfassung einer Interpretation all jener
biblischen Prophezeiungen, welche sich auf den Antichristen in der Endzeit
beziehen. Die ausführliche Version ist im Diskurs 145: "
Der verschlungene Weg des Antichristen zur Weltherrschaft."
nachzulesen.
Nach dieser biblischen Beweisführung, dass Jesus von Nazareth der Messias der Juden
und der Sohn Gottes gewesen ist, sollen nun hier kurz die Konsequenzen aufgezeigt werden,
welche seine Zurückweisung, Verurteilung und Auslieferung zur Kreuzigung durch die Juden zur Folge
hatten.
In erster Linie ist natürlich die biblische Konsequenz anzuführen, dass durch die Abweisung des
Messias die alttestamentliche Verheißung der Errettung Israels durch seinen Messias nicht zum
Tragen kommen konnte. Die Israeliten haben sich sozusagen selbst das Wasser abgegraben. Aber wie wir
gleich sehen werden, war das noch das kleinere Übel.
Andererseits wurde aber dieser Niedergang des Volkes Gottes aus den Juden zu einem Aufstieg eines
anderen Volkes: des Volkes Gottes aus den Heiden, den Christen. Wenn Israel seinen Messias nicht
abgelehnt hätte, hätte es keine christliche Religion gegeben und keine Errettung aus Gnade.
Doch Israel selbst hat damals durch die Zurückweisung des Sohnes auch seinen Gott verloren und
wurde von Gott verworfen. Somit sind die Israeliten seit fast zweitausend Jahren ein Volk ohne Gott.
Sie sind Gott-los. Das war auch der Grund, warum – nach der Prophezeiung Jesu in
(Mt
24,1-2) – Jerusalem und der Tempel von den Römern im Jahre 70 verwüstet worden ist und das
Volk Israel später aus seinem Land in die Diaspora vertrieben wurde.
Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht.
1Jh 2,23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht;
wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. 1Jh 2,23;
Jh 15,23 Wer mich haßt, haßt auch meinen Vater. Jh 15,23;
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und
das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Jh 14, 6;
Damit ergibt sich aber für Israel ein weiteres schwerwiegendes Problem. Wie uns das
ganze Alte Testament sagt, ist jedes Vergehen gegen die Gebote Gottes Sünde und wird von Gott mit
dem Tod des Sünders bestraft. Den Israeliten hat ihr Gott allerdings in der alttestamentlichen Zeit
die Möglichkeit eröffnet, ihre Sünden durch ein Tieropfer (3Mo 4 und 5)
vergeben zu bekommen. Um diese Tieropfer jedoch rituskonform – und somit "rechtswirksam"
– darzubringen, ist es nach den Gesetzen der Torah zwingend erforderlich, dass sie auf dem
Brandopferaltar im Tempel in Jerusalem geopfert werden.
Nun haben aber die Israelis sei dieser Zeit damals weder einen Tempel noch einen Opferaltar in
Jerusalem. Sie haben also auch aus diesem Grund seit fast zweitausend Jahren keine Möglichkeit,
ihre Sünden von Gott vergeben zu bekommen. Und genau das hat ihnen der Sohn Gottes bereits zu
seinen Lebzeiten prophezeit:
Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es (der Messias) bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.
Jh 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten,
daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr
seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin
nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn
wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh
8,22-24;
Die Aussage "ihr werdet in euren Sünden sterben" hat jedoch eine fatale
Konsequenz: die Juden haben damals nicht gewusst – und wollen es leider bis heute nicht wissen,
weil sie das Neue Testament ablehnen und nicht lesen – , dass sie mit ihrem Messias nicht nur den
Sohn Gottes, sondern gleichzeitig auch den Richter der ganzen Welt abgewiesen und zum Tod am Kreuz
ausgeliefert haben. Beim Letzten Gericht, am Ende der Welt, wird nicht der Ewige, sondern sein Sohn
am Richtthron sitzen und in absoluter Gerechtigkeit richten.
Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben.
Jh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze
Gericht hat er dem Sohn gegeben, 5,23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer
den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich
sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt
nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Jh 5,22-24;
Und er wird diesen unbekehrten Israeliten sagen: "Geht von mir, Verfluchte, in das
ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!". Denn sie haben nicht nur den
geringsten seiner Christenbrüder abgelehnt, sondern haben den höchsten Richter selbst verurteilt
und hingerichtet.
Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!
Mt 25,40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich,
ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. 25,41
Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Mt 25,40-41;
Der Grund für dieses halsstarrige Verhalten der Juden liegt zum Teil auch in ihren
Heiligen Schriften (Talmud, Gemara). Da gibt es Tausende von Auslegungen von Hunderten von
Rabbinern. Sie deuten die Schrift u.a. mithilfe der Kabbalistik, der Gematrie und was es sonst noch
an unsinnigen Methoden gibt, die Bibel auszulegen, anstatt sie auf die einfachste und einzig
richtige Art zu interpretieren: nämlich Schrift mit Schrift auszulegen. So hat das auch Paulus aus
Tarsus vor fast zweitausend Jahren in seinem Brief an die Christen in Korinth getan. Und wie Paulus
in diesem Brief geschrieben hat, haben die Juden eine Decke auf ihrem Herzen, wenn sie die fünf
Bücher Mose lesen.
Aber bis heute, sooft Mose gelesen wird, liegt eine Decke auf ihrem Herzen.
2Kor 3,15 Aber bis heute, sooft Mose gelesen wird, liegt eine Decke
auf ihrem Herzen. 3,16 Dann aber, wenn es sich zum Herrn wendet, wird die Decke weggenommen.
2Kor 3,15-16;
Und so ist es bis heute, denn diese Decke wird erst dann weggenommen, wenn sie sich
zu Jesus Christus bekehren. Daher muss man dem Aufruf in der Replik des oben
zitierten Besuchers von Immanuel.at: "Höre Israel:
Der Ewige hat keinen Sohn!" als rechtgläubiger Christ entgegenhalten: "Wach auf Israel! Dein
Gott hat dich verlassen".
Nachdem sich also alle diese Prophezeiungen der Schrift erfüllen müssen, kann sich Israel als Volk
erst nach der Wiederkunft seines Messias, unseres Herrn Jesus Christus, wieder zu seinem Gott
bekehren. Erst wenn sie zum wiedergekommenen Sohn Gottes sagen werden: "Gesegnet sei, der da kommt
im Namen des Herrn!" und "auf ihn blicken und bitter über den weinen werden, den sie am Kreuz
durchbohrt haben" (Sach
12,10; Off
1,7), hat sich das Schicksal Jakobs gewendet und der Überrest Israels wird wieder mit seinem
Gott versöhnt sein. Sie werden im Tausendjährigen Friedensreich ihres Messias mit dem von Gott
wiedererweckten König David (Jer
30,8-9; Hes
34,23; Hos
3,4-5) als "Haupt der Nationen" (Jer
31,7; 2Sam
22,44; Ps
18,44) einer herrlichen Zukunft entgegen gehen.
Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»
Mt 23,32 Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll! 23,33 Schlangen!
Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? 23,34 Deswegen siehe, ich sende
zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen,
und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu
Stadt 23,35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem
Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem
Tempel und dem Altar ermordet habt.
23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. 23,37
Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft
habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel,
und ihr habt nicht gewollt! 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 23,39 denn ich
sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt
im Namen des Herrn!» Mt 23,32-39;
Doch auch wenn Israel als Volk bis zum Kommen des Herrn seine Schuld nicht einsehen,
sie nicht bekennen und daher auch nicht umkehren wird, hat Gott ihnen in seiner Gnade dennoch eine
Alternative gelassen. Wie jeder andere Mensch auf dieser Welt, kann auch jeder einzelne Israeli
diesen Fluch für sich und seine Familie abwenden und mit einem einzigen Schritt schon heute wieder
die Segnungen seines Gottes empfangen. Nämlich mit dem Schritt zum Glauben an Jesus Christus und
zum Glauben daran, dass damals, vor fast zweitausend Jahren, der Tod des Herrn bei diesem
Pessachfest ihrer Vorfahren das stellvertretende Opfer auch für ihre Sünden gewesen ist. Dann wird
ihnen Gott ihre Sünden vergeben und dann wird auch diese Decke von ihren Herzen weggenommen und sie
werden die Worte des Moses endlich richtig verstehen.
Nun weiß ich schon, dass alle Argumentation, Erklärung und Analyse überhaupt nichts nützt und
keine Wirkung hat, wenn der Angesprochene nicht auch von sich aus den Wunsch hat, die Wahrheit über
Gott und sein Handeln zu erkennen. Und nachdem die Israeliten, wie Paulus schreibt, eine Decke vor
ihrem Herzen haben, wenn sie Mose lesen, ist es sicher nicht einfach, mit diesen Erkenntnissen
durchzudringen. Doch wenn es in der Schrift heißt, dass sich die Engel Gottes im Himmel mehr über
einen Sünder freuen, der Buße tut, als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen (Lk
15,7-10), werden sich die Engel mit Sicherheit über einen Juden der sich bekehrt mehr freuen,
als über 99 bekehrte Heiden.
Man möge mich hier bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte nicht um jeden Preis einen Juden zum
Christentum bekehren! Ganz einfach deshalb, weil das gar nicht möglich ist. Es ist eine der
Grundvoraussetzungen des christlichen Glaubens, dass jeder Mensch selbst entscheiden muss, ob er an
den Sohn Gottes glauben will. Und an diesem Glauben muss dann auch ein Leben lang festgehalten
werden (Hbr
3,6 6,4-6).
Es gibt keinen "wiedergeborenen" Christen, der "nicht verlorengehen" kann. Das
ist ein frommes Märchen! –
Was ich versuchen möchte, ist, den Menschen vor Augen zu führen, dass es die Realität ist – die
Realität damals und jene von heute – , welche diesen Weg als den einzig richtigen erscheinen
lässt. Es gibt für Juden ebenso wie für alle anderen Menschen bis zur Wiederkunft des Herrn keine
andere Alternative, als den Glauben an die Rettung aus Gnade durch Jesus Christus anzunehmen.
(Siehe auch Diskurs 85: "Die echte und die falsche
Wiedergeburt.")
Dabei geht es wohlgemerkt nicht darum, "ewiges Leben" zu erhalten. Jeder
Mensch ist von Gott für ein ewiges Leben – eine ewige Existenz - geschaffen worden und hat
bereits seit seiner Geburt ewiges Leben. Es geht vielmehr darum, wo wir nach unserer Auferstehung
dieses ewige Leben verbringen werden: bei Gott, in seiner Liebe und Geborgenheit oder auf ewige
Zeiten ferne von Gott, mit Heulen und Zähneknirschen aus Wut darüber, weil wir die einzige
Möglichkeit zur Errettung aus dieser Situation zu unseren Lebzeiten verworfen haben und nun nie
mehr nachholen können (Mt
8,11-12; Lk
13,26-28).
(Siehe auch Diskurs 96: "Warum glauben?")
Daher kann man dem aufrichtigen Juden, der Gott tatsächlich liebt mit seinem ganzen
Herzen und mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft, nur raten: geben Sie Ihrem Herzen
einen Stoß und gehen Sie in einen Raum, in welchem Sie die nächste halbe Stunde ungestört sind
und sprechen Sie dort in Ihrem Geist mit dem Ewigen, Ihrem Gott und bitten Sie ihn, dass er Ihnen
Weisheit und Erkenntnis geben möge, damit Sie die Wahrheit – die echte Wahrheit – erkennen. Ich
bin überzeugt, wenn Sie das mit wirklich aufrichtigem Herzen tun, werden sich die Engel bald über
einen weiteren Bekehrten aus dem Volk Israel freuen können.
Übrigens: im Glaubensbekenntnis der Juden in 5Mo/Deut 6,4: "Höre Israel, der Ewige (JHWH) ist
unser Gott, der Ewige allein" steht das hebräische Wort für "Gott" (Elohim) im Ausdruck "JHWH,
unser Gott" in der Mehrzahl, so dass die Übersetzung wörtlich "JHWH, unsere Götter"
heißt. Eine sehr gute Analyse dieses Hintergrunds findet sich bei https://www.amzi.org/html/schma_israel.html
(Siehe auch Diskurs 1072: "Ist die Dreieinigkeit
nur ein Handeln Gottes in drei Personen?")
Israel im Lichte der Bibel.Nach dem Alten Testament Gott hat sein Erbarmen vom Haus Israel völlig weggenommen
(Hos 1,6). Sie sind nicht mehr sein
Volk (Hos 1,9). Nur das
Haus Juda wird der Herr retten. Doch nicht durch Krieg, sondern durch
seinen Geist (Hos 1,7). Erst im
Millennium, wenn der Sohn Gottes seine tausendjährige Herrschaft auf Erden
angetreten hat, (Hos 2,1.20;
Hes 34,25;
Jes 2,4) wird sie der Herr wieder
als sein Volk annehmen (Hos 2,25;
Jer 31,27-28). Nach dem Neuen Testament Es ist Gottes Wille, dass wir auf seinen Sohn hören (Mt 17,5). Dieser Sohn Gottes hat
uns gesagt, dass jeder, der ihn verwirft, auch Gott verwirft (1Jh 2,23;
Lk 10,16;
Jh 5,22-23.
15,23). Das heutige Volk Israel
leugnet den Sohn Gottes und beschimpft ihn als Betrüger und
Gotteslästerer. Durch diese Leugnung des Sohnes hat Israel auch den Vater
verworfen und ist somit ein Gott-loses Volk. (Jh 8,24) |
Die "Israelbewegung" in den
christlichen Gemeinden. / – Der christlich – evangelikale
Zionismus. Diskurs 101
Der "Mitternachtsruf" – ein Ruf in die falsche
Richtung? / Fortsetzung Teil 1, Diskurs 1011
Die Bibelzitate der "Israelfreunde"
in der Bibel nachgeschlagen. / Fortsetzung Teil 2, Diskurs 1012
Bericht aus dem Lager der
Israelbewegung. / Fortsetzung Teil 3, Diskurs 1013
Die jüdische Anti-Diffamations-Liga
schreibt das Neue Testament um. / Fortsetzung Teil 4, Diskurs 1014
Die Staatsgründung Israels 1948: Im
Alten Testament prophezeit! / Fortsetzung Teil 6, Diskurs 1016