Diskurs 135 – Die Widerlegung der prätribulationistischen Entrückung.




Die Große Trübsal: nur für Gottlose und Juden / Kommentar Anonym 2019-03-20

Wiederkunft und Entrückung im Prätribulationismus.

Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.

Wiederkunft und Entrückung im Posttribulationismus.

Tabelle – Die Große Trübsal – nach Ereignissen gegliedert.

Zusammenfassung

Der Kampf im Himmel. / Exkurs M. Seibel: Müssen Christen durch die große Drangsal gehen?

Der Zorn Gottes. / Exkurs M. Seibel: Müssen Christen durch die große Drangsal gehen?

Auflistung der Gründe für die Entrückung vor der Drangsalszeit. / Exkurs M. Seibel: Müssen Christen durch die große Drangsal gehen?


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Die Große Trübsal: nur für Gottlose und Juden? / Kommentar Anonym 2019-03-20)

Hallo,
nur kurz wegen Zeitmangel :-)
Die umfangreichste Begründung, dass die Gläubigen VOR der Drankgsal entrückt werden, die ich kenne, ist hier:
https://www.bibelkommentare.de/kommentare/k-4504/das-matthaeusevangelium-eine-auslegung/exkurs
Das gibt es mittlerweile auch als Buch bei CSV.
Später dann mal mehr.
Viele Grüße
Anonym




Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar.

Nachdem Sie mir versichern, dass Ihre Auffassung von einer Vorentrückung (Prätribulationismus) am umfangreichsten – und wie ich hoffe auch am genauesten – von Manuel Seibel begründet wird, habe ich diese Interpretation eingehend studiert und werde sie in der Folge kommentieren und der Entrückung nach der großen Trübsal (Posttribulationismus) gegenüberstellen.

In seiner Exegese: "MÜSSEN CHRISTEN DURCH DIE GROSSE DRANGSAL GEHEN?" gliedert Seibel die Endzeitrede (Ölbergrede) des Herrn Jesus Christus in Matthäus 24 und 25 in drei Teile:

"1. Im ersten Teil zeigt Jesus, durch was für furchtbare Drangsale der gläubige jüdische Überrest gehen muss.

2. Im zweiten Teil dieser Rede spricht der Herr über die christliche Zeit. Er ermahnt uns darin, auf das Wiederkommen unseres Herrn zu warten.

3. Im dritten Teil weist der Herr darauf hin, dass auch die Nationen durch die besonderen Trübsale hindurchgehen müssen, die auf die Juden warten.

Um die Eingangsfrage beantworten zu können, müssen wir wissen, wie diese drei Teile zeitlich, chronologisch zusammenhängen. Leben diese drei Gruppen parallel auf der Erde? Treffen die Drangsale, von denen im ersten und dritten Teil die Rede ist, auch die Christen (zweiter Teil)? Oder haben sie nur mit Juden und Nationen zu tun? Mit anderen Worten: Müssen die Christen ebenfalls wie Juden und Nationen diese Drangsalszeit erleben? Oder kommt Christus vorher, um sie in den Himmel zu entrücken?"


Aus diesen einleitenden Worten hat man schon einen kurzen Überblick über das, was der Autor dann auf 1,5 Megabytes im Detail erklärt. Es ist die Lehre des Prätribulationismus’, wie sie von John Nelson Darby (1800-1882), einem der Gründerväter der Brüderbewegung und Erfinder des Dispensationalismus’ überliefert ist. Doch wir wollen es hier kürzer machen. Was uns dabei jedoch nicht erspart bleibt, ist ein kurzer Exkurs über die Frage, was eigentlich mit dieser Art von Prätribulationismus gemeint ist.

Wie bereits erwähnt, ist Prätribulationismus die Lehre von der Wiederkunft Christi zur Entrückung der gläubigen Christen vor der Großen Trübsal. Bei Darby/Seibel ist das eine erste Wiederkunft und Entrückung, die von den Menschen unbemerkt erfolgen wird. Eine zweite Wiederkunft, die "Erscheinung" des Herrn "in Macht und Herrlichkeit" und die Gerichte am Tag des Herrn, werden nach der Großen Trübsal angesetzt.

Und wenn Seibel schreibt: "Der Tag des Herrn – kein Gericht für die Christen", so ist das durchaus richtig. Allerdings hat er übersehen, dass die "Große Trübsal" und der "Tag des Herrn" zwei unterschiedliche Ereignisse sind (siehe auch Tabelle weiter unten). Es gibt keine zwei "Wiederkünfte" des Herrn, eine zur Entrückung und eine zweite – die erfundene "Erscheinung", wie sie Seibel nennt – zum Strafgericht über die Gottlosen.

Der Tag des Herrn ist sowohl der Tag der Wiederkunft des Herrn zur Entrückung der Seinen – welche nach Paulus (1Kor 15,52) nur einen Augenblick dauern wird – als auch anschließend der Beginn zum Strafgericht über die gottlosen Nationen. Das Ereignis der Entrückung selbst wird von der gottlosen Welt gar nicht bemerkt werden, sehr wohl aber die Ankunft des Sohnes Gottes in den Wolken.

Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen.

Mt 24,29 Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. 24,31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Mt 24,29-31;


Und genau davon geht auch der Posttribulationismus aus, dass beides, Wiederkunft und Entrückung und auch die gleich daran anschließenden Strafgerichte am Tag des Herrn, in der Großen Trübsal erfolgen werden. Doch auch zwischen Prä‒ und Posttribulationismus gibt es einige Interpretationen, welche dieses Ereignis in der Mitte der Großen Trübsal ansetzen.

In Abhängigkeit davon, ob man die Große Trübsal nur auf die Siegelgerichte bezieht oder auch dem Tag des Herrn, also die Posaunen- und Schalengerichte mit einbezieht, präsentiert sich die Entrückung (6. Siegel) entweder nach oder inmitten der Großen Trübsal.

Wir befassen uns aber hier nur mit dem Prätribulationismus der Brüdergemeinden und dem Posttribulationismus, welcher hier bei Immanuel.at vertreten und mit den jeweils zitierten Bibelstellen belegt wird. Auch auf die spezielle Frage des Dispensationalismus’ soll hier nicht weiter eingegangen werden.

Die Basis der Entrückungslehre gemeinhin finden wir in der Offenbarung des Johannes, was Seibel richtigerweise folgendermaßen beschreibt:

"Aus dem Buch der Offenbarung wissen wir, dass der Herr Jesus wiederkommen wird. Er sagt uns ganz am Ende des Wortes Gottes: ‘Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald’ (Off 22,20). So hat uns der Herr am Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. durch seinen Apostel Johannes ausrichten lassen. Er hat uns zugesagt wiederzukommen. Nicht nur das: Er hat auch versprochen, ‘bald’ zu kommen."


Sodann kommentiert Seibel recht ausführlich die Parusieverzögerung, also warum es hier heißt, dass der Herr "bald" kommt und es bisher schon über 2000 Jahre sind, welche die Christen warten mussten. Auch hier wird das – biblisch völlig korrekt – mit 2Ptr 3,8 begründet, wonach ein Tag bei Gott ist, wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag.

(Siehe auch Tabelle 20: "Die Weltgeschichte: Eine Woche von tausendjährigen Tagen.")


Wiederkunft und Entrückung im Prätribulationismus.

Dann bezieht sich Seibel auf 1The 4,13-18 und erklärt diesen Paulustext über die Entrückung ebenso auf biblischer Grundlage und daher auch gleichzeitig ganz im Sinne der posttribulationistischen Sichtweise:

"In dem Augenblick, in dem Christus kommen wird, werden die ‘Toten in Christus’ auferstehen. Wir, die dann Lebenden, werden verwandelt werden und zugleich mit den bereits gestorbenen Gläubigen entrückt werden. Wir werden dem Herrn Jesus in den Wolken in der Luft begegnen. Zusammen mit Ihm werden beide Gruppen von Gläubigen in den Himmel auffahren, ins Haus seines Vaters. Allezeit werden wir dann bei unserem Retter und Meister und mit Ihm zusammen sein. Das ist ewige Glückseligkeit!"


Man könnte sich also zunächst fragen, wo denn hier die großen Differenzen zwischen einer Entrückung vor oder nach der Gro0en Trübsal liegen. Jedoch der Prätribulationismus im Sinne Darbys ist etwas subtiler als die üblicherweise verkündete Lehre der Wiederkunft des Herrn vor der Großen Trübsal.

(Siehe auch Diskurs 862: "18 Argumente für eine Entrückung vor der Großen Trübsal – und ihre Widerlegung.")


Seibel behauptet nämlich nicht wie andere, dass die Wiederkunft des Herrn ganz einfach eben vor der Großen Trübsal anzusetzen sei. Er trennt die Aussagen der Schrift zur Wiederkunft und ordnet die Prophezeiungen des Paulus in 1Kor 15,50-53 und 1The 4,13-18 einer ersten Wiederkunft des Herrn zur Entrückung der Erlösten vor der großen Drangsal zu.

Denn posaunen wird es, und wir werden verwandelt werden.

1Kor 15,50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. 15,51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; 15,52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 15,53 Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. 1Kor 15,50-53;

Der Herr selbst wird beim Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel und wir werden entrückt werden in Wolken.

1The 4,13 Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 4,14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen. 4,15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. 4,16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. 4,17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit. 4,18 So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.1The 4,13-18;

Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen.

Mt 24,29 Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. 24,31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Mt 24,29-31;


Die Aussagen des Herrn selbst, hier oben, in Mt 24,29-31, werden von Seibel jedoch als Hinweise auf eine zweite Wiederkunft ("Erscheinung") Christi, am Tag des Herrn, nach der Großen Trübsal und in "Macht und Herrlichkeit", zu einem Strafgericht über die "Namenschristen, ungläubigen Nationen und Juden" interpretiert.

"Wer muss durch diese Drangsal hindurchgehen? Daniel wird gesagt: ‘dein Volk’. Das zeigt klar, dass es um das Volk Israel, besonders um das Südreich Juda geht. Das wiederum passt zu der Bedeutung der Verse in Matthäus 24,1–44. Wir haben gesehen, dass es dort ebenfalls um das Volk der Juden geht. Immer wieder wird auf jüdische Elemente verwiesen, die nichts mit der christlichen Zeit zu tun haben. Auch die Lokalisierung ‘Judäa’ (Vers 16) zeigt, dass es um Israel, Jerusalem und Juden geht, nicht um Christen."


Was Seibel in der von ihm oben referierten Bibelstelle offenbar nicht gelesen hat, ist die Aussage des Herrn in Mt 24,9: "Und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern." Und um des Namens Christi willen werden wohl nur wir Christen gehasst werden, nicht die Juden. Dann schreibt Seibel weiter:


"Das Ende dieser Zeit wird in Daniel 12,2 mit der Auferstehung verbunden. Sie wird nach Offenbarung 20,4-5 zu Beginn des 1.000‒jährigen Friedensreiches stattfinden. Diese Auferstehung gilt denjenigen, die als gläubige Juden in der furchtbaren Drangsal umkommen werden. Den Zorn selbst, der über das Volk der Juden kommen wird, bevor die gläubigen Übriggebliebenen ‘errettet werden’, beschreibt Gott im Alten Testament auf vielfache Weise. Sogar Hinweise auf eine nationale Auferstehung finden wir verschiedentlich. Beispielhaft nenne ich Jesaja 26,14–20; Hesekiel 37,1–14 und Hosea 6,1-2 sowie 13,14. Das alles aber betrifft weder die Nationen noch die Versammlung (Gemeinde, Kirche), sondern allein das Volk Israel."


Ja, Dan 12,2 hat sicherlich nichts mit der Gemeinde zu tun, sondern bezieht sich ausschließlich auf Israel. Allerdings werden wir die Juden in diesem Zusammenhang nicht weiter berücksichtigen. Erstens diskutieren wir hier die Entrückung der christlichen Gemeinde, bei der Juden keine Rolle spielen. Und zweitens, obwohl - oder gerade weil – das Christentum ein Einschub in der Geschichte Gottes mit Israel ist, stehen die Juden seit zweitausend Jahren in der Verantwortung für die Bluttat ihrer Vorväter, die ihren Messias ans Kreuz geliefert haben.

(Siehe auch Diskurs 121: "Das Christentum: Ein Einschub in der Geschichte Gottes mit Israel.")


Jesus Christus, der Sohn Gottes und Messias der Juden, hat ihnen noch zu seinen Lebzeiten prophezeit, dass sie in ihren Sünden sterben werden, wenn sie nicht glauben werden, dass er der Messias ist.

Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.

Jh 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh 8,22-24;


Und jeder Mensch, der in seinen Sünden stirbt – also keine Vergebung für seine Sünden hat – wird beim Letzten Gericht zur ewigen Verdammnis verurteilt. Nachdem nun die Juden ihren Messias vor zweitausend Jahren ans Kreuz geliefert haben und sich von dieser Schuld ihrer Vorväter bis heute nicht distanzieren, sondern ganz im Gegenteil Jesus Christus als Gotteslästerer und Betrüger bezeichnen und sogar der Anblick des Kreuzes für einen gläubigen Juden verboten ist (Israel Meir Lau, Großrabbiner Israels von 1993-2003 ), sind sie seit zweitausend Jahren alle zur Verdammnis verurteilt.

Doch Gott hat den Juden die selbe Alternative wie allen anderen Menschen offen gelassen: sie können sich zu Jesus Christus als ihren Retter bekehren. Dann sind sie Christen und – wie Paulus sagt: nicht Jude noch Grieche – unsere Geschwister in Christus. Soweit zu den Juden in der christlichen Eschatologie.

Doch M. Seibel sieht das anders, wenn er schreibt:

"Das wird für die gläubigen Juden, die nicht aus Jerusalem und Israel fliehen konnten, eine furchtbare Not sein …
Diese gläubigen Juden findet man dann in Offenbarung 14,1–5. …
In dieser Zeit sollen die gläubigen Juden fliehen (vgl. Mt 24,16–20)
Im Anschluss steht ein ermahnender Teil für die gläubigen Juden (Verse Matthäus 25,32–44). …
Er befreit nicht nur die gläubigen Juden …"


In der Zeit der Gnade und des Christentums – in den letzten zweitausend Jahren – gibt es nur einen Glauben: den Glauben an Jesus Christus. Wer an Jesus Christus glaubt, ist gerettet. Jeder, der nicht an Jesus Christus glaubt, ist verloren. Ob das nun Moses-gläubige Juden, Buddha-gläubige Inder, Konfuzius-gläubige Chinesen, Mohammed-gläubige Moslems oder was auch immer sind: sie sind verloren, weil ihnen das Einzige fehlt, was sie vor Gott annehmbar macht: der Glaube an seinen Sohn Jesus Christus.

Hier anschließend nun einige Bibelstellen, welche belegen, worum es im biblisch-christlichen Glauben wirklich geht. Nicht um mosaisch- "gläubige Juden", wie das von M. Seibel in seinem Exkurs immer wieder hervorgehoben wird. Auch die 144.000, aus jedem Stamm Israels, sind nicht mosaisch gläubig, denn sie sind – nach der Interpretation hier, bei Immanuel.at – die "Braut des Lammes" und "diese sind es, die dem Lamm folgen, wohin es auch geht" (Off 14,4). Sie haben also Christus als ihre Glaubensbasis und nicht Mose.

(Siehe auch den Diskurs 15: "Wer ist die Braut des Lammes?")


Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.

Jh 3,35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Jh 3,35-36;

Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

Mt 28,18 Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Mt 28,18;

Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben.

Jh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, 5,23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Jh 5,22.23;

Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater.

Mt 11,27 Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn ihn offenbaren will. Mt 11,27;

Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.

Jh 12,44 Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; 12,45 und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Jh 12,44-45;

Damit ihr erkennt und versteht, daß der Vater in mir ist und ich in dem Vater!

Jh 10,37 Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht! 10,38 Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und versteht, daß der Vater in mir ist und ich in dem Vater! Jh 10,37-38;

Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

Mt 28,17 Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten. 28,18 Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Mt 28,17-18;

Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. 14,7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Jh 14, 6- 8;


Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.

Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.


Gott ist für jeden einzelnen Menschen erreichbar, der das wünscht.
Allerdings nicht in verschiedenen Religionen, sondern in seinem Sohn Jesus Christus.
(Mt 28,18; Jh 14,6)
--o--

Jede Religion, die nicht Jesus Christus als den Sohn Gottes, die " enge Pforte" und einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen im Mittelpunkt ihres Glaubens hat, ist eine falsche Religion.
( Ps 118,22; Jes 28,16; Mt. 11,27; Mk 12,10; Jh 3,35-36; Jh 5,22-23; Lk 20,17; Apg 4,11; 1Tim 2,5; 1Ptr 2,6-7)
-- o --

Jedes Gebet, welches nicht ausschließlich an Jesus Christus oder den Gott der Bibel gerichtet ist, richtet sich an Götzen und ist Gott ein Gräuel.
(Jer 10,2-5)
-- o --

Der biblisch-christliche Glaube,  mit der Bibel als alleiniger Glaubensgrundlage und ohne irgendwelche, von Menschen erfundenen Zusätzen (Talmud, Katechismus, Koran etc.), ist daher die einzige Möglichkeit in dieser Welt, welche die Menschen zum Glauben an das sühnende Kreuzesopfer des Sohnes Gottes führt und damit durch die Sündenvergebung den Zugang zu dem einen und einzigen Gott der Bibel ermöglicht.
( Mt 7,13-14)
-- o --

Nachdem es nur diesen einen und einzigen, lebendigen Gott und seinen Sohn Jesus Christus gibt, ist jede Toleranz gegenüber anderen, erfundenen Göttern, ein Betrug an den aufrichtig ihren Schöpfer suchenden Geschöpfen und daher auf das Schärfste zu verurteilen.
-- o --

Glauben Sie daher keinem dieser falschen Prediger, egal welcher Religion. Denn jene die tote Götzen anbeten, sind gottlos und die nur den Vater anbeten, glauben nicht an den Sohn. Doch wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht.
(1Jh 2,23)
-- o --

Jene aber, die vorgeben christlich zu sein, beten entweder katholische Götzen an oder haben als Protestanten schwule Bischöfe. Sie sind alle faule Früchte von faulen Bäumen, die keine guten Früchte bringen können. Ihre Götter sind Götzen, ihre Gebete gehen ins Leere und ihr Segen wird zum Fluch!
(Mt 7,16-18)



Eine weitere Folgerung von M. Seibel, dass die Erstauferstehung vor dem Millennium in Off 20,4-6 "gilt denjenigen, die als gläubige Juden in der furchtbaren Drangsal umkommen werden", greift nun etwas zu kurz. Bei dieser Erstauferstehung werden die Gläubigen erwähnt, "welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und auf ihre Hand angenommen hatten". Dass dies allerdings nur Juden sein sollten, steht nirgends im Text und ist wohl auf den speziellen dispensationalistischen Hintergrund der Auslegung zurückzuführen. Es werden selbstverständlich Juden und Christen sein.

Man muss ja davon ausgehen, dass der Antichrist, welcher dieses "Tier" darstellt, selbst ein Jude ist. (Anti-) CHRISTUS/CHRISTOS ist die lateinisch/griechische Bezeichnung für den jüdischen "Maschiach" (Messias) und daher wird der Antichrist selbst ein Jude sein, sich als der "wahre" Messias ausgeben und die Macht übernehmen. Zuerst in Israel, als religiöser Führer, und dann weltweit  und seine Religion in der Welt verbreiten.

Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.

Off 20,4 Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses für Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. 20,5 Die andern Toten aber wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. 20,6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. Off 20,4-6;


In in Off 20,4 spricht Johannes von jenen, "die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren". Und er bezieht sich damit natürlich auf Juden und Christen, welche als Märtyrer gestorben sind. Und zwar mit dem "Wort Gottes" die jüdischen Märtyrer des Alten Testaments und mit dem "Zeugnis Jesu" die christlichen Märtyrer des Neuen Testaments, die wegen ihres Glaubens getötet wurden.

Und auch jene Christen, welche in der antichristlichen Zeit das Tier und sein Bild nicht angebetet und sein Zeichen nicht angenommen haben – und deshalb von dem Bild des Tieres sofort getötet wurden – nehmen an dieser Erstauferstehung teil und werden mitherrschen.

Es bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.

Off 13,15 Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, so dass das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. Off 13,15;


Es sind somit jene Heiligen aller Zeiten und aller Nationen, die wegen ihres Glaubens an diesen einen und einzigen Gott und an seinen Sohn Jesus Christus ihr Leben lassen mussten. Ihnen – den Märtyrern und nicht jenen Gläubigen, die ihr Leben voll gelebt haben – wird nun im Millennium die Ehre zuteil, mit ihrem Herrn Jesus Christus als Priester herrschen zu dürfen.

Dennoch hat Seibel mit dieser Trennung der Bibeltexte in 1Kor 5,50-53 und 1The 4,13-18 für die Wiederkunft und Entrückung der christlichen Gemeinde einerseits und Mt 24,29-31 für die Wiederkunft (Erscheinung) in Macht und Herrlichkeit für Juden und Nationen andererseits, den gefährlichsten – weil offensichtlichsten – Stachel in der Argumentation seiner posttribulationistischen Widersacher gezogen. Gilt doch die Aussage in Mt 24,29: "Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage" als das Killerargument für eine Wiederkunft vor der Großen Trübsal.

Nun wird ja die Wiederkunft und Entrückung vor der großen Trübsal von Seibel aus den Aussagen des Paulus in 1The 4,13-18 sowie 1Kor 15,50-53 (siehe weiter oben) abgeleitet. Und genau dort finden wir aber auch das zweite starke Gegenargument zum Prätribulationismus, also gegen eine Entrückung vor der Gro0ßen Trübsal.


Wiederkunft und Entrückung im Posttribulationismus.

Dieses Kapitel 4 des ersten Briefes an die Thessalonicher, welches die Prätribulationisten als Beweis anführen, ist eigentlich eine Ermahnung zur Heiligung. Es beginnt in 1The 4,1 mit der Aufforderung an die Thessalonicher zum Wandel in Vollkommenheit: "Weiter, Brüder und Schwestern, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus – da ihr von uns empfangen habt, wie ihr wandeln sollt, um Gott zu gefallen, was ihr ja auch tut – , dass ihr darin immer vollkommener werdet." und endet dann in 1The 4,13-18 mit eben dieser Prophezeiung der Wiederkunft des Herrn.

Gleich in den nächsten beiden Versen, in Kapitel 5, 1-2, weist Paulus die Thessalonicher dann auch darauf hin, dass es nicht nötig ist, ihnen vom Zeitpunkt dieser Wiederkunft des Herrn – die er ihnen in 1The 4,16-17 prophezeit hat – zu schreiben, denn sie wüssten selbst genau, "dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht."

Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht.

1The 5,1 Von den Zeiten aber und Stunden, Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; 5,2 denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. 5,3 Wenn sie sagen: »Friede und Sicherheit«, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entrinnen. 5,4 Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. 5,5 Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 5,6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. 1The 5, 1- 6;


Auch Petrus spricht in seinem zweiten Brief davon, dass dieser Tag des Herrn wie ein Dieb kommen wird:

Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen;

2Ptr 3,7 So werden auch jetzt Himmel und Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. 3,8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. 3,9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. 3,10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen, die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein. 2Ptr 3, 7-10;


Der "Tag des Herrn", der da kommt wie ein Dieb in der Nacht – da sind wir uns hier in der Diskussion einig – ist dieser Tag der Erscheinung des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit nach der Großen Trübsal/Drangsal. Die unterschiedliche Sicht bezieht sich lediglich darauf, dass dies bei Immanuel.at auch der Tag der Auferweckung und Entrückung der Gläubigen ist, während Seibel hier – wie auch in Mt 24,29-31 – nur das Strafgericht über die "Namenschristen und die ungläubigen Nationen und Juden" sehen will.

Und das ist nun tatsächlich falsch. Wenn nämlich die Gläubigen bereits vor der Großen Trübsal entrückt worden wären, würde sie Paulus hier, in 1The 5,4, nicht vor dem Tag des Herrn am Ende der Großen Trübsal warnen: "Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme".

Es gibt also keine Zweifel: das ist der Tag des Herrn und des Zornes Gottes, das ist "der Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen", wie das Petrus in 2Ptr 3,7 prophezeit. Das ist aber auch der Tag der Wiederkunft des Herrn zur Entrückung der Gemeinde!

Diese Entrückung der Christen erfolgt "plötzlich, in einem Augenblick", wie Paulus in 1Kor 15,52 schreibt und wird daher von der gottlosen Welt gar nicht wahrgenommen werden. Noch dazu, wo fast gleichzeitig das Strafgericht beginnt, Sonne und Mond sich verfinstern und der Himmel wie eine Buchrolle zusammengerollt werden wird.

Und alles Heer des Himmels [die Engel] wird dahinschwinden, und der Himmel wird zusammengerollt werden wie eine Buchrolle.

Jes 34,2 Denn der HERR ist zornig über alle Nationen und ergrimmt über alle ihre Scharen. Er wird an ihnen den Bann vollstrecken und sie zur Schlachtung dahingeben. 34,3 Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, dass der Gestank von ihren Leichnamen aufsteigen wird und die Berge von ihrem Blut fließen. 34,4 Und alles Heer des Himmels wird dahinschwinden, und der Himmel wird zusammengerollt werden wie eine Buchrolle, und all sein Heer wird hinwelken, wie ein Blatt verwelkt am Weinstock und wie ein dürres Blatt am Feigenbaum. Jes 34,2-4;

Und die Sterne [die Engel] werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.

Mt 24,29 Aber gleich nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. 24,31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Mt 24,29-31;

Und die Sterne [Engel] des Himmels fielen auf die Erde. Und der Himmel schwand dahin wie ein Buch, das zusammengerollt wird.

Off 6,12 Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete: und es geschah ein großes Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, 6,13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Wind, seine Feigen abwirft. 6,14 Und der Himmel schwand dahin wie ein Buch, das zusammengerollt wird, und jeder Berg und jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt.

6,15 Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge 6,16 und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! 6,17 Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns, und wer kann bestehen? Off 6,12-17;


Wir haben hier oben drei Bibeltexte. Der erste aus Jesaja, der zweite aus dem Matthäusevangelium und der dritte aus der Offenbarung. Und in allen drei Texten (hervorgehoben in blauer Farbe) ist die Rede davon, dass "die Sterne des Himmels fielen auf die Erde" ("alles Heer des Himmels wird dahinschwinden" bei Jesaja) und "der Himmel schwand dahin wie ein Buch, das zusammengerollt wird" bzw. "die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden" bei Matthäus.

Wenn wir diese Ereignisse nun zeitlich einordnen wollen, müssen wir mit Mt 24,29 beginnen. Dort sagt der Herr: "Aber gleich nach der Bedrängnis/Trübsal jener Tage". Es ist also – wenn man es genau nimmt – noch nicht nach der Großen Trübsal, sondern nur erst "nach der Trübsal jener Tage".

Das Argument, dass ja damit durchaus auch die ganze Große Trübsal gemeint sein könnte, läßt sich entkräften, wenn man die darauf folgenden Gerichte Gottes in den Posaunen- und Schalengerichten betrachtet, die offensichtlich sowohl einzeln als auch in ihrer Gesamtheit wesentlich größere Plagen bringen, als diese Trübsal "jener Tage" bis zum sechsten Siegel.

Auch die Tatsache, dass die Prophezeiung auf diese Große Trübsal im Alten und Neuen Testament (Dan 12,1 bzw. Mt 24,21) immer verheißt, dass es eine Trübsal sein wird, "wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird", wird offensichtlich der "Trübsal jener Tage" bis zum sechsten Siegel in der Offenbarung nicht gerecht.

Insbesondere aber das Gericht Gottes welches durch die siebente Zornesschale über die Welt und die Menschheit kommt, stellt alle vorangegangenen Gerichte alle in den Schatten. Ähnlich, wie es oben, in Off 6,14 heißt: "und jeder Berg und jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt", werden in Off 16,20 Berge und Insel auf Erden gar nicht mehr gefunden.

Und jede Insel entfloh, und Berge wurden nicht gefunden.

Off 16,17 Und der siebte goss seine Schale in die Luft aus; und es kam eine laute Stimme aus dem Tempel hervor, von dem Thron her, die sprach: Es ist geschehen. 16,18 Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner; und ein großes Erdbeben geschah, wie es nicht geschehen ist, seitdem die Menschen auf der Erde waren, solch ein Erdbeben, so groß 16,19 Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Nationen fielen, und Babylon, die große, kam ins Gedächtnis vor Gott, dass ihr der Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes gegeben werde. 16,20 Und jede Insel entfloh, und Berge wurden nicht gefunden. 16,21 Und große Hagelsteine, wie ein Talent schwer, fallen aus dem Himmel auf die Menschen herab; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, denn seine Plage ist sehr groß. Off 16,19-21;


Und ähnlich, wie in den drei Schriftstellen weiter oben "der Himmel schwand" bzw. "wie eine Buchrolle zusammengerollt wird" oder "erschüttert wird", prophezeit Jesaja auch in Jes 13,13, Gott wird  "den Himmel bewegen, und die Erde soll beben" .

Ich will den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen.

Jes 13,13 Darum will ich den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage seines Zorns. Jes 13,13;


Das ist nun ein Szenario, welches weltweite, riesige Erdbeben impliziert und sogar im letzten Text – Jes 13,13 -, mit dem Hinweis "die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen", eine Achsverschiebung der Erde insinuieren könnte. Und damit erkennen wir aber, dass es sich dabei um die "Umgestaltung von Himmel und Erde", unmittelbar vor dem Millennium, dem tausendjährigen Friedensreich auf Erden, handelt.

(Siehe auch Kapitel 08: "Die Umgestaltung von Himmel und Erde.")


Doch zurück zu unseren weiter oben zitierten drei Bibeltexten, wo neben der Erschütterung der Himmel auch das Herabfallen der Sterne auf die Erde angekündigt wird. Auch wenn man hier – wie das auch bei Immanuel.at vor zwanzig Jahren der Fall war – einen Meteoritenschwarm in Betracht ziehen könnte, dürften es doch eher Engel sein, welche in der Bibel oft als "Sterne" symbolisiert werden.

Und da gibt es hier zwei Möglichkeiten:

Die eine Möglichkeit wären die gefallenen Engel des Satans, welche nach dem Kampf im Himmel seit zweitausend Jahren im Orbit der Erde – Paulus sagt "in der Luft" ( Eph 2,2) – warten, bis sie, wie einst, zu den irdischen Lebzeiten des Sohnes Gottes ( Lk 8,26-33), wieder auf die Erde hinab und in den Geist von Menschen eindringen können.

Und Satan, der große Drache, wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.

Off 12,7 Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; 12,8 und sie bekamen nicht die Übermacht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. 12,9 Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen. Off 12,7-9;


Diese Interpretation würde zwar bezüglich Mt 24,29 und Off 6,13 zutreffen, wo es jeweils heißt: "Und die Sterne werden vom Himmel fallen" bzw. "Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde". Beim Text aus Jesaja 34,4 jedoch: "Und alles Heer des Himmels wird dahinschwinden", läßt sich das nicht mehr nur auf eine beschränkte Anzahl der Engel begrenzen, hier ist das ganze Heer gemeint.

Daher erhärtet sich als zweite Möglichkeit der Verdacht, dass es sich hier – ähnlich, wie oben bei den "Bergen und Inseln", die nicht mehr gefunden wurden – auch bei dieser Jesaja-Stelle nicht mehr um die "Trübsal jener Tage", wie in Mt 24,29 und Off 6,13, handelt, sondern gleichfalls um die "Umgestaltung von Himmel und Erde", am Ende jeder weltlichen Herrschaft, am Beginn des Millenniums.


Wenn man nun die Große Trübsal in der Offenbarung einordnen will, gibt es – aufgrund einer Parallelität der Ereignisse mit Mt 24 und Off 6 und 7 – den Hinweis auf einen Beginn der Großen Trübsal mit Off 6,1 und in der Folge der Wiederkunft des Herrn und der Entrückung beim sechsten Siegel, in Off 6,12-17.

(Siehe auch Diskurs 05: "Die Parallelität der Ereignisse von Mt 24 und Off 6 und 7.")


Auch wenn die daran anschließenden Ereignisse ebenfalls zur Großen Trübsal gehörig betrachtet werden, ändert das nichts daran, dass ab dem 7. Siegel, in Off 8,1-6, der Tag des Herrn und des Zornes Gottes mit seinen Posaunen und Schalengerichten beginnt, was sich in der Tabelle hier unten sehr gut erkennen läßt.


Die Große Trübsal – nach Ereignissen gegliedert (Off 6-22).

Der Beginn der Wehen: Die Trübsal jener Tage – 1. Siegel: Der Mensch der Gesetzlosigkeit / 6. Siegel: Wiederkunft des Herrn zur Entrückung


< 1. Siegel >
1Ptr 1,23

Weißes Pferd: Reiter hat einen Bogen. Er bekam Krone, er zog aus sieg- reich und um zu siegen
< 2. Siegel >
(6,3-4;)

Feuerrotes Pferd: Nimmt den Frieden von der Erde ihm ward ein großes Schwert gegeben
< 3. Siegel >
(6,5-6;)

Schwarzes Pferd: Waage in der Hand. Weizen und Gerste teuer aber Öl und Wein nicht antasten
< 4. Siegel >
(6,7-8;)

Fahles Pferd: Tod, und Hölle folgte. Macht über 1/4 der Erde d. Schwert, Hunger Tod wilde Tiere
< 5. Siegel >
(6,9-11;)

Seelen der Märtyrer am Altar: Richte sie. Bekamen weißes Kleid, ruhen kleine Zeit bis Mitknechte getötet
< 6. Siegel >
(6,12-17;)

Großes Erdbeben. Sonne finster, Mond Blut, Sterne fallen, Himmel Buchrolle Berge, Inseln bewegt
6a
Sie

< 7. Siegel >
(8,1-6;)

Himmel: Stille1/2 Stunde Räucherwerk am Altar 7 Engel mit 7 Posaunen Donner, Stimmen, Blitze
Der Tag des Herrn: Die zwei Zeugen Gottes weissagen 1260 Tage mit Sacktuch bekleidet (?)


< 1. Posaune >
(8,7;)

Hagel, Feuer, Blut 1/3 der Erde verbrannte 1/3 der Bäume verbrannte alles Gras verbrannte
< 2. Posaune >
(8,8-9;)

Feuerberg ins Meer 1/3 des Meeres Blut 1/3 des Meereslebens tot 1/3 der Schiffe sank
< 3. Posaune >
(8,10-11;)

Fackelstern vom Himmel 1/3 der Flüsse Wermut 1/3 der Brunnen Wermut viele Menschen starben
< 4. Posaune >
(8,12-13;)

Sonne, Mond, Sterne ihr 3. Teil verfinstert 1/3 Tag kein Licht 1/3 Nacht desgleichen
< 5. Posaune 1. Wehe>
(9,1-12;)

Abgrundstern Rauch, Sonne finster, Heuschrecken schaden Menschen ohne Siegel 5 M
< 6. Posaune 2. Wehe>
(9,13-21;)

Engel v. Euphrat Feuer, Rauch, Schwefel 1/3 der Menschen getötet der Rest tat nicht Buße
6a
Pos

< 7. Posaune 3. Wehe>
(11,15-19;)

Reiche der Welt Gottes, Gottes Zorn gekommen Zeit zu richten die Toten Donner, Stimmen, Blitze
Der Tag des Zornes Gottes: Die Herrschaft des dämonischen Antichrists / Tod der 2 Zeugen / die Nationen zertreten Jerusalem

<7a Pos>
< 1. Schale >
(16,1-2;)

auf die Erde: ein böses Geschwür an den Tieranbetern mit dem Zeichen des Tieres
< 2. Schale >
(16,3;)

ins Meer: Blut wie eines Toten und alle lebendigen Wesen im Meer starben
< 3. Schale >
(16,4-7;)

in Flüsse und Brunnen: Wasser ward Blut Prophetenblut vergossen Blut zu trinken gegeben
< 4. Schale >
(16,8-9;)

in die Sonne: Menschen versengt Menschen lästern Gott aber taten nicht Buße
< 5. Schale>
(16,10-11;)

auf den Thron des Tieres: Reich finster, Menschen haben Schmerzen, lästern Gott aber taten nicht Buße
< 6. Schale>
(16,12;)

auf den Strom Euphrat: sein Wasser vertrocknete damit bereitet ist der Weg den Königen vom Osten
6a
Sch

< 7. Schale>
(16,17-21;)

in die Luft: Blitze, Stimmen, Donner großes Erdbeben wie nie Inseln, Berge nicht mehr

=============================================================================================================================

===
<7a Sch>
===================


Der wiedergekehrte Antichrist: Tod der zwei Zeugen



6a Sie
Nach 6. Siegel
(7,1-17;)
Kein Schaden an Erde, Meer, Bäumen bis 144000 versiegelt sind an ihren Stirnen. Die aus der Trübsal haben weiße Kleider vorm Thron. Das Lamm leitet sie zu lebendigen Wassern. Gott wischt ihre Tränen ab.
6a Pos
Nach 6. Posaune
(10,1-11; 11,1-14;)
Starker Engel mit Wolke: Mit 7. Posaune ist das Geheimnis Gottes vollendet; es wird keine Wartezeit mehr sein. Johannes isst Büchlein. Die zwei Zeugen werden
vom Tier getötet Erdbeben in Jerusalem
7a Pos
Nach 7. Posaune
(12,1-18; 13,1-18; 14,1-20; 15,1-8;)
Das Weib und der Drache, der Sturz Satans und seiner Engel. Das Tier aus dem Meer überwindet die Heiligen. Antichrist und falscher Prophet: die Herrschaft der beiden Tiere. Das Lamm und seine 144.000 stehen auf dem Berg Zion. Drei Engel: Evangelium, Gericht, Fall Babylon, Tote im Herrn sterben. Beginn des Gerichts: der Menschensohn erntet die Erde. Die Sieger über das Tier sein Bild und seinen Namen singen im Himmel ein Lied. Die 7 Engel mit den 7 Schalen des Zornes Gottes. Niemand kann in den Tempel gehen, bis die 7 Plagen vollendet sind.
6a Sch
Nach 6. Schale
(16,13-16;)
Satan, Antichrist und falscher Prophet senden Teufelsgeister aus zu den Königen der ganzen Welt um Zeichen zu tun. Satan und Antichrist sammeln die Völker zum Streit am Tag Gottes in Harmagedon

7a Sch
Nach 7. Schale
(17,1-18; 18,1-24;)
Der Untergang Babylons
(19,1-21; 20,1-15;)
Schlacht v. Harmagedon
Antichrist, Prophet im Pfuhl
Gericht, Erstauferstehung
Satan im Abgrund Letzter
Kampf Weltgericht
(21,1-27; 22,1-21;)
Neue Schöpfung


Wie man sieht, ist wohl die Entrückung selbst für Außenstehende kaum wahrnehmbar, doch gibt es für die Welt keine "geheime Wiederkunft" und auch keine "unsichtbare Entrückung", wie das manche Ausleger behaupten.

Zuerst werden sich Sonne und Mond verfinstern, die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden (Mt 24,29). Dann wird das Zeichen des Menschensohns am Himmel erscheinen und alle Menschen werden wehklagen und sie werden den Menschensohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit (Mt 24,30). Und wie uns Paulus im ersten Korintherbrief schreibt, werden dann, bei der Entrückung, sogar Posaunen erschallen (1Kor 15,52).

Wer also dies alles nicht hört und sieht, muss definitiv blind und taub sein.

Nun gibt es aber noch einen weiteren Text, welcher diese obige Interpretation im Sinne des Posttribulationismus im vollen Umfang stützt. Es ist der zweite Brief des Paulus an die Thessalonicher, in welchem Paulus schreibt, dass der Tag der Wiederkunft (Ankunft) unseres Herrn Jesus Christus und unsere Vereinigung mit ihm (Entrückung) nicht kommt, bevor nicht der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist.

Der Mensch der Gesetzlosigkeit (Antichrist) und der Abfall (Große Trübsal) kommen vor dem Tag der Wiederkunft des Herrn zur Entrückung.

2The 2,1 Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm, 2,2 daß ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken laßt, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. 2,3 Daß niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens; 2,4 der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, daß er Gott sei.

2,5 Erinnert ihr euch nicht, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war? 2,6 Und jetzt wisst ihr, was ihn noch aufhält, bis er offenbart wird zu seiner Zeit. 2,7 Denn das Geheimnis des Frevels ist bereits wirksam; nur muss der, der es jetzt aufhält, erst hinweggetan werden; 2,8 und dann wird der Frevler offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus töten mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt. 2,9 Der Frevler aber wird kommen durch das Wirken des Satans mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern. 2,10 und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden. Denn sie haben die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen, dass sie gerettet würden. 2The 2, 1-10;


Wenn also vor der Ankunft (Wiederkunft) des Herrn und unserer Vereinigung mit ihm (Entrückung), der Abfall (Große Trübsal) und der Mensch der Gesetzlosigkeit (Antichrist) gekommen sein muss, dann muss diese Wiederkunft und die Entrückung eben danach, nach der Großen Trübsal stattfinden.

Doch es gibt noch ein drittes Argument, welches alle anderen an Aussagekraft bei weitem übertrifft. In Off 7,9-17 sieht Johannes eine große Schar im Himmel, vor dem Thron:

Die aus der großen Trübsal gekommen sind, werden nicht mehr hungern noch dürsten.

Off 7,9 Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, 7,10 und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!

7,11 Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an 7,12 und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 7,13 Und einer der Ältesten fing an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.

7,15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. 7,16 Sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten; es wird auch nicht mehr auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; 7,17 denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Off 7, 9-17;


Es ist einer der vierundzwanzig Ältesten, welcher dem Johannes hier offenbart, dass es sich bei dieser großen Schar vor dem Thron, "aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen", um jene Menschen handelt, "welche aus der großen Trübsal gekommen sind". Nachdem sie vor dem Thron stehen, aus allen Nationen sind und das weiße Kleid der Gerechten tragen, muss es sich dabei um Christen handeln.

Es sind somit die christlichen Gläubigen, welche entweder in der Großen Trübsal gestorben sind oder durch die Große Trübsal hindurch mussten. Und daher können diese Christen auch nur nach der Großen Trübsal entrückt worden sein. Die Einen, die Verstorbenen, wurden vom Herrn auferweckt, die Lebenden wurden "überkleidet", wie das Paulus in 2Kor 5,2-4 bezeichnet, um dann gemeinsam mit den Verstorbenen entrückt zu werden.

Wir sehnen uns danach, mit unserer Behausung aus dem Himmel überkleidet zu werden.

2Kor 5,1 Denn wir wissen, daß, wenn unser irdisches Zelthaus zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein nicht mit Händen gemachtes, ewiges Haus in den Himmeln. 5,2 Denn in diesem freilich seufzen wir und sehnen uns danach, mit unserer Behausung aus dem Himmel überkleidet zu werden, 5,3 insofern wir ja bekleidet, nicht nackt befunden werden. 5,4 Denn wir freilich, die in dem Zelt sind, seufzen beschwert, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. 2Kor 5, 1- 4;

Er wird auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.

Röm 8,10 Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen. 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,10-11;


Auch wenn nun die Frage offen bleibt, warum hier der Rest der Gemeinde Christi hier nicht erwähnt wird- obwohl sie dabei sein müssten -, nämlich jene Geschwister, welche in der Zeit vor der Großen Trübsal verstorben sind, ist doch unbestreitbar:

– es ist eine unzählbare Schar aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen,

– sie kommen aus der Großen Trübsal,

– es sind Christen,

– sie sind im Himmel, vor dem Thron,

– daher müssen sie entrückt worden sein,

– und das zwangsläufig nach der Trübsal jener Tage,

– dies alles ist aber genau das, was der Herr Jesus bei seiner Wiederkunft machen wird.


Und wenn wir diesen Text in der Offenbarung etwas näher betrachten, dann erkennen wir, dass die Menschen in der Großen Trübsal offenbar vor allem an Hunger, Durst und starker Sonneneinwirkung bzw. Hitze zu leiden haben. Das bestätigt die Auffassung, welche hier bei Immanuel.at vertreten wird, dass die Große Trübsal identisch ist mit den Siegelgerichten, und diese wiederum noch nicht die Gottesgerichte sind, sondern vom Menschen verursachte Verschlechterungen der Lebensbedingungen auf diesem Planeten.

Die Gottesgerichte beginnen dann mit der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus nach der Großen Trübsal, am Tag des Herrn (und des Zornes Gottes), also mit dem 6. und 7. Siegel und setzen sich fort mit den darauffolgenden Posaunen‒ und Schalengerichten (siehe obere Tabelle).

Fassen wir also zusammen:


Zusammenfassung.

o  In 1The 5,4 warnt Paulus die Thessalonicher, dass der Tag des Herrn (am Ende der Großen Trübsal) nicht wie ein Dieb über sie komme. Damit meint er, dass sie darauf achten sollen, nicht etwa vom Glauben abzufallen und dann keine Zeit mehr für Buße und Umkehr zu haben. Daher muss Paulus davon ausgehen, dass die Thessalonicher, als Christen, am Tag des Herrn, am Ende der Großen Trübsal, noch auf Erden sein werden und am Ende der Großen Trübsal vom Herrn Jesus bei seiner Wiederkunft entrückt werden.

o  Auch in seinem zweiten Brief an die Thessalonicher, in 2The 2,1-4, warnt sie Paulus im Hinblick auf diesen Tag der Ankunft unseres Herrn und unserer Vereinigung mit ihm (Wiederkunft und Entrückung), sich nicht täuschen zu lassen, als ob dieser Tag schon da wäre. Erst wenn der Gesetzlose (Antichrist) und der Abfall (Große Trübsal) gekommen sein werden, erst dann – nach dieser Trübsal – kommt auch der Tag des Herrn und der Wiederkunft Christi mit ihrer Entrückung.

o  Und schließlich zeigt der Älteste dem Johannes in der Offenbarung 7,9.14 eine unzählbare Schar von Christen aus allen Nationen, die im Himmel vor dem Thron stehen und klärt ihn auf, dass diese unzählbare Schar alle aus der Großen Trübsal kommen. Wenn diese Geschwister in Christus im Himmel vor dem Thron stehen, dann müssen sie – tot oder lebendig – entrückt worden sein. Und wenn sie – wie der Älteste sagt – aus der Großen Trübsal kommen und entrückt wurden, dann muss die Entrückung in der Großen Trübsal erfolgen.

o  Wenn wir uns aber nun alle jene Gerichte ansehen, welche noch danach, am Tag der Herrn und des Zornes Gottes zu erwarten sind, dann kann das hier noch nicht das Ende der Großen Trübsal sein. Die Aussage des Herrn in Mt 24,29: "Aber gleich nach der Trübsal jener Tage" ist daher auch nicht mit "nach der Großen Trübsal" gleichzusetzen. Die Entrückung erfolgt eben "nach der Trübsal jener Tage", nämlich nach den fünf Siegelgerichten, beim sechsten Siegelgericht. Und danach kommt der Zorn Gottes.

Allerdings bleibt bei dieser Interpretation wieder eine andere Unsicherheit. Die Aussage von M. Seibel, hier würde es sich um Juden handeln, könnte eine weitere Möglichkeit sein. Jedoch nicht für mosaisch- "gläubige Juden", sondern es könnten die 144.000 Israeliten sein, 12.000 aus jedem Stamm Israels. Diese werden nämlich anschließend an das 6. Siegel mit der bei Immanuel.at interpretierten "Wiederkunft", in Off 7,3-8 an ihren Stirnen versiegelt. Und gleich im nächsten Vers haben wir dann den oberen Text von der großen Schar vor dem Thron – also die entrückten Christen. Nachdem bei Immanuel.at diese 144.000 Israeliten als die "Braut des Lammes" interpretiert werden, wäre ihre Versiegelung gleichzeitig mit der Entrückung der Gemeinde Christi vor den Thron naheliegend.

(Siehe auch den Diskurs 15: "Wer ist die Braut des Lammes?")


Anschließend noch einige Aussagen im Dokument von M. Seibel, welche in diesem Diskurs nicht unwidersprochen bleiben dürfen.


Der Kampf im Himmel

(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Satan aus dem Himmel geworfen (Off 12,7–17) / M. Seibel: Müssen Christen durch die große Drangsal gehen?)

"Es gibt in der Offenbarung noch eine weitere Stelle, die uns zeigt, dass die große Drangsal nicht in der heutigen Zeit stattfindet. In Offenbarung 12,9 lesen wir, dass der Teufel, das ist Satan, auf die Erde geworfen wird. Dies löst dann die furchtbarsten Qualen und Verfolgungen auf der Erde aus (V. 12 ff.).

Aus Epheser 6,11 ff. aber wissen wir, dass Satan und seine Dämonen heute noch im himmlischen Bereich wohnen und tätig sind. Es ist keine Rede davon, dass Satan diese himmlischen Örter, den Himmel, verlassen würde. In der Drangsalszeit ist der Teufel dagegen auf der Erde ansässig, während er heute im himmlischen Bereich der ersten Schöpfung agiert. Auch heute wirkt er auf der Erde. Aber sein Regierungsort ist noch der Himmel. Das wird sich in der Zukunft ändern. "

Bibelkommentare.de



Es war der "Kampf im Himmel", bei dem die Engelwelt – allerdings vor zweitausend Jahren – diese Entscheidung getroffen hat. Ein Drittel aller Engel hat sich für den Versucher Satan und damit gegen Gott entschieden. Damals kam es zu einem Kampf im Himmel, bei dem Satan mit seinen Engeln gegen die restlichen zwei Drittel der von Gott erschaffenen Engel unter der Führung des Erzengels Michael gekämpft und verloren hat. Satan, der "Drache", wurde dann mit seinen Engeln auf die Erde hinabgeworfen, wo sie bis heute – für die Menschen unsichtbar – im Luftraum weiterexistieren.

Der Drache und seine Engel siegten nicht, und sie wurden auf die Erde geworfen.

Off 12,7 Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, 12,8 und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.

12,9 Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. Off 12, 7- 9;


Die biblische Tatsache, dass dieser Kampf im Himmel damals, noch zu Lebzeiten unseres Herrn Jesus Christus stattgefunden hat und Satan auf die Erde hinab geworfen wurde, können wir mehreren Aussagen der Bibel entnehmen:

Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.

Lk 10,17 Die Zweiundsiebzig aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die bösen Geister sind uns untertan in deinem Namen. 10,18 Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Lk 10,17-18;

Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut.

Off 12,12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnt. Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß er nur eine kurze Zeit hat. Off 12,12;

Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern.

Jes 14,12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst! Jes 14,12;

Und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde.

Off 12,3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, 12,4 und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor dem Weibe, das gebären sollte, auf dass, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind verschlänge. Off 12,3-4;

(Siehe auch Diskurs 128: "Die echten Außerirdischen, die unsere Welt beherrschen.")


Jetzt ergeht das Gericht; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden (aus dem Himmel).

Jh 12,28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. 12,29 Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es hat gedonnert. Die andern sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet. 12,30 Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. 12,31 Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden (aus dem Himmel). Jh 12,28-31;

Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst dieser Welt.

Jh 14,28 Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. 14,29 Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es nun geschehen wird. 14,30 Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich; 14,31 aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und tue, wie mir der Vater geboten hat. Steht auf und lasst uns von hier weggehen. Jh 14,28-31;

Er wird euch die Augen auftun über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.

Jh 16,7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. 16,8 Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; 16,9 über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben; 16,10 über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; 16,11 über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Jh 16, 7-11;


Und die Information, dass Satan und seine Engel bis heute im Luftraum in dieser Welt existieren und Satan von Gott die Macht über die Reiche dieser Welt übertragen wurde, haben wir von dem Apostel Paulus überliefert bekommen.

Der Fürst der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.

Eph 2,1 Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, 2,2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt. Eph 2,1-2;

Der Gott dieser Welt verblendet den Ungläubigen den Sinn.

2Kor 4,3 Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist es denen verdeckt, die verloren werden, 4,4 den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. 2Kor 4,3-4;

Die Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem (irdischen) Himmel.

Eph 6,12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern in den Örtern unter dem (irdischen) Himmel. Eph 6,12;

Wenn der Hausherr (Satan) gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb (Jesus) kommen würde, so hätte er wohl gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus (die Welt) durchgraben würde.

Mt 23,42 Wacht also, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. 24,43 Das aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommen würde, so hätte er wohl gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben würde. 24,44 Deshalb auch ihr, seid bereit! Denn in einer Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen. Mt 24,42-44;

(Siehe auch den Diskurs 1042: "Sind alle Regierungen der Welt von Gott eingesetzt?")


Es sieht so aus, als ob Gott den Satan dazu erschaffen oder ab einem gewissen Zeitpunkt in der Entwicklung dieses Engels dazu bestimmt hat, durch Versuchungen den Menschen – seit Adam und Eva und bis hin zum letzten Tag – die Möglichkeit zu geben, ihre, von Gott gegebene Willensfreiheit zu benutzen, um sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Satan soll somit die "Streu vom Weizen" trennen. Und genau zu diesem Zweck wurde ihm auch vor zweitausend Jahren von Gott die Herrschaft über "alle Reiche der Welt" übergeben.

Konsequenterweise hat Satan dann auch gleich nach seinem Rauswurf aus dem Himmel versucht, seinen größten Gegenspieler, den Sohn Gottes, der als Mensch auf Erden weilte, zu verführen und hat ihm "alle diese Macht" unter der Voraussetzung angeboten, dass Jesus ihn, den Teufel, anbeten würde.

Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.

Lk 4,5 Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick 4,6 und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. 4,7 Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. 4,8 Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.« Lk 4,5-8;


Aber auch eine andere Konsequenz dieses Textes darf man nicht übersehen. Die Tatsache, dass der Satan hier darauf hinweist, dass ihm alle Macht über die Reiche dieser Welt von Gott übergeben wurde, wurde vom Sohn Gottes nicht in Zweifel gezogen. Wie bei den anderen Versuchungen auch, hat ihm der Herr hier nur das entsprechende biblische Gebot genannt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen". Wenn der Teufel hier gelogen hätte – was ja seine übliche Art ist – hätte ihn unser Herr sicherlich widerlegt.

Damit ist aber klar, dass diese Welt seit zweitausend Jahren vom Teufel gelenkt wird. Wie wir diesem biblischen Text entnehmen können, ist es er, der die Regierungen der Staaten – inklusive dem Vatikanstaat – einsetzt. Seit dem Römischen Reich sind alle Machthaber – ob nun Kaiser, Könige, Päpste, Diktatoren, aber auch demokratisch gewählte Staatsmänner und ‒frauen vom Teufel gegängelt und beeinflusst.

Mag sein, dass sich einige dieser Leute dem Einfluss des Satans entziehen konnten, doch dann waren sie sicher nicht mehr lange in verantwortlichen Positionen. Und wenn wir die Weltgeschichte der letzten zweitausend Jahre betrachten – vom Kaiser Nero über das finstere Mittelalter bis zu Hitler, Hiroshima und Nagasaki – erkennt man, dass sich diese biblische Prophezeiung in ihrer ganzen Tragik tatsächlich erfüllt hat.

Doch am Ende wird Satan große Teile der Menschenwelt genauso in die Verdammnis führen, wie er ein Drittel der Engelwelt verführt, verleitet und ins Verderben geführt hat. Und es steht zu befürchten, dass in der Menschenwelt – im Unterschied zur Engelwelt – weniger als zwei Drittel den Fängen des Teufels entkommen werden. Die Bibel spricht von etwa vier Milliarden Menschen, welche allein durch den Zorn Gottes am Tag seines Zorns vernichtet werden ( Off 6,7-8; Off 9,15).

(Siehe auch den Diskurs 65: "Die zwei auf dem Feld in Mt 24,40: wer wird genommen, wer gelassen?")


Das ist also die biblische Realität über Satan und die Engel. Und wie wir sehen, hat alles mit dem Kampf im Himmel zu Lebzeiten Jesu begonnen ( Off 12,7-9), nachdem es ja er war, der da sagte:

Lk 10,18 Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.


Und wie wir ebenfalls gesehen haben, weisen natürlich auch einige Prophezeiungen auf dieses einmalige Ereignis im Himmel hin (Jes 14,12; Off 12,12).

(Siehe auch Exkurs 06: "Vom Angesicht Gottes in den Feuersee – die vier Stationen Satans.")


Der Zorn Gottes.

(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Christen sind nicht zum Zorn gesetzt / M. Seibel: Müssen Christen durch die große Drangsal gehen?)

In 1. Thessalonicher 5,9 lesen wir dann, dass die Erlösten der heutigen Zeit gerade nicht zum Zorn gesetzt sind. Sie werden stattdessen vor diesem Gericht Gottes gerettet werden, das Er über diese Erde bringen wird.

Christen werden vor dem kommenden Zorn errettet
Schon ganz am Anfang des Briefes besteht der Apostel darauf, dass die Erlösten in Thessalonich durch ihre Bekehrung von dem kommenden Zorn errettet werden. Dieser Zorn kann sich nicht auf die Hölle, den ewigen Zorn Gottes beziehen, denn hier steht nicht, dass Jesus uns vor dem kommenden Zorn "errettet hat" (Vergangenheit), sondern dass Er uns errettet (Gegenwart). Vor der Hölle und der ewigen Ferne Gottes sind wir durch das Erlösungswerk längst befreit worden (Vergangenheit). Diese Befreiung wird uns bei unserer Bekehrung zugerechnet (für den Erlösten ebenfalls Vergangenheit). Das also kann Paulus an dieser Stelle nicht meinen.

Nein, wir sind nicht nur vor der Hölle gerettet worden, so gewaltig das ist, sondern wir werden auch vor der Drangsalszeit gerettet. Das verdanken wir dem verherrlichten Herrn, der heute für uns im Himmel tätig ist. Er wird dafür sorgen, dass wir auch den Zorn, den Er in der Drangsalszeit über diese Erde bringen wird, nicht erleben müssen. Er wird uns zuvor entrücken – Ihm sei ewig Dank dafür.

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Die obige Behauptung von M. Seibel: "Er wird dafür sorgen, dass wir auch den Zorn, den Er in der Drangsalszeit über diese Erde bringen wird, nicht erleben müssen. Er wird uns zuvor entrücken" zeigt sehr klar den offenkundigen Irrtum bei der Auslegung durch die Prätribulationisten. Die Drangsalszeit - die Große Trübsal – ist nicht der Tag des Zornes Gottes. - Hier eine bibeltreue Interpretation:

Von dieser Drangsalszeit, der "Großen Trübsal", spricht der Herr auch in Mt 24,29-31:

Nach der Trübsal jener Zeit, werden sie den Menschensohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels.

Mt 24,29 Sogleich aber nach der Trübsal jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 24,30 Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Mt 24,29-30;


Der Herr spricht hier also von dem Tag seines Kommens. Wenn wir nun diese Kennzeichen beachten, welche der Herr selbst für den Tag seines Kommens prophezeit – also die Verfinsterung der Gestirne sowie die Sterne, die vom Himmel fallen – und in der Schrift Hinweise suchen, finden wir zuerst in der Offenbarung eine Parallelstelle. Damit ist es uns möglich, dieses Ereignis der Wiederkunft des Herrn und der Entrückung, aber insbesondere auch den Beginn des Tags des Herrn, in der Offenbarung zu lokalisieren:

Die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde.

Off 6,12 Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete: und es geschah ein großes Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, 6,13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Wind, seine Feigen abwirft. 6,14 Und der Himmel schwand dahin wie ein Buch, das zusammengerollt wird, und jeder Berg und jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt. Off 6,12-14;

(Siehe auch weiter oben die Tabelle: "Die Große Trübsal – nach Ereignissen gegliedert".)


Und wenn wir weiter suchen, finden wir auch in der Apostelgeschichte eine wichtige Aussage:

Die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt.

Apg 2,19 Und ich werde Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchdampf; 2,20 die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. 2,21 Und es wird geschehen: jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden. Apg 2,19-21;


Hier zitiert Petrus den Propheten Joel (Joel 3,3-5), der genau diese Kennzeichen, welche der Herr für sein Kommen vorhergesagt hat, für den "Tag des Herrn" prophezeit. Und auch der Prophet Amos hat diesen Tag beschrieben, nämlich in Amos 5,18-20:

Des HERRN Tag wird finster und nicht licht sein, dunkel und nicht hell.

Amos 5,18 Weh denen, die des HERRN Tag herbeiwünschen! Was soll er euch? Denn des HERRN Tag ist Finsternis und nicht Licht, 5,19 gleichwie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ein Bär begegnet ihm und er kommt in ein Haus und lehnt sich mit der Hand an die Wand, so sticht ihn eine Schlange! 5,20 Ja, des HERRN Tag wird finster und nicht licht sein, dunkel und nicht hell. Amos 5,18-20;


Und wir haben noch weitere Texte in Alten Testament, welche diesen "Tag des Herrn" beschreiben:

Denn der Tag des HERRN Zebaoth wird kommen über alles Hoffärtige und Hohe.

Jes 2,10 Geh in die Felsen und verbirg dich in der Erde vor dem Schrecken des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät! 2,11 Denn alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt werden, und, die stolze Männer sind, werden sich beugen müssen; der HERR aber wird allein hoch sein an jenem Tage. 2,12 Denn der Tag des HERRN Zebaoth wird kommen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, dass es erniedrigt werde: 2,13 über alle hohen und erhabenen Zedern auf dem Libanon und über alle Eichen in Baschan, 2,14 über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel, 2,15 über alle hohen Türme und über alle festen Mauern, 2,16 über alle Schiffe im Meer und über alle kostbaren Boote, 2,17 dass sich beugen muss alle Hoffart der Menschen und sich demütigen müssen, die stolze Männer sind, und der HERR allein hoch sein an jenem Tage. 2,18 Und mit den Götzen wird`s ganz aus sein. 2,19 Da wird man in die Höhlen der Felsen gehen und in die Klüfte der Erde vor dem Schrecken des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. Jes 2,10-19;

Des Herrn Tag – der Tag des Zornes Gottes.

Zeph 1,14 Des HERRN großer Tag ist nahe, er ist nahe und eilt sehr. Horch, der bittere Tag des HERRN! Da werden die Starken schreien. 1,15 Denn dieser Tag ist ein Tag des Grimmes, ein Tag der Trübsal und der Angst, ein Tag des Wetters und des Ungestüms, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolken und des Nebels, 1,16 ein Tag der Posaune und des Kriegsgeschreis gegen die festen Städte und die hohen Zinnen. 1,17 Und ich will die Menschen ängstigen, dass sie umhergehen sollen wie die Blinden, weil sie wider den HERRN gesündigt haben. Ihr Blut soll vergossen werden, als wäre es Staub, und ihre Eingeweide sollen weggeworfen werden, als wären sie Kot. 1,18 Es wird sie ihr Silber und Gold nicht erretten können am Tage des Zorns des HERRN, sondern das ganze Land soll durch das Feuer seines Grimms verzehrt werden; denn er wird plötzlich ein Ende machen mit allen, die im Lande wohnen. Zeph 1,14-18;


Wie Zephania hie r oben, in Zeph 1,18 prophezeit, ist der "Tag des Herrn" auch der "Tag des Zornes Gottes". Und zum "Tag des Zornes Gottes" finden wir auch wieder im Alten Testament Hinweise:

Die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage seines Zorns.

Jes 13,13 Darum will ich den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage seines Zorns. Jes 13,13;

Denn ihr Silber und Gold kann sie nicht erretten am Tage des Zorns des HERRN.

Hes 7,19 Sie werden ihr Silber hinaus auf die Gassen werfen und ihr Gold wie Unrat achten; denn ihr Silber und Gold kann sie nicht erretten am Tage des Zorns des HERRN. Sie werden sich damit nicht sättigen und ihren Bauch damit nicht füllen; denn es wurde zum Anlass ihrer Missetat. Hes 7,19;


Obwohl es noch mehr Parallelstellen gibt, wollen wir es dabei bewenden lassen und zur Schlussfolgerung kommen. Gleich NACH der Bedrängnis/Großen Trübsal werden sich die Gestirne verfinstern und der Tag des Herrn = Tag des Zornes Gottes bricht an, mit der Wiederkunft des Sohnes Gottes zuerst zur Entrückung der Gemeinde – in einem Nu, einem Augenblick (1Kor 15,52) – und gleich danach aber zum Gericht über die Gottlosen.

Schließlich schreibt M. Seibel noch:


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Auflistung der Gründe für die Entrückung vor der Drangsalszeit. / M. Seibel: Müssen Christen durch die große Drangsal gehen?)

Offenbarung 3,10: Der Versammlung in Philadelphia wird ausdrücklich gesagt, dass sie bewahrt wird vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird. Das kann nicht Prüfungen und Verfolgungen in der heutigen Zeit betreffen, denn die hat jeder Gläubige zu erdulden (2. Tim 3,12). Und diese Leiden werden im Brief an die Gläubigen in Philadelphia unter den Begriff "Ausharren" gefasst.

"Ek" (aus heraus) kann in Offenbarung 3,10 nicht übersetzt werden mit: "aus der Stunde der Versuchung bewahrt werden". Das ergibt sprachlich und inhaltlich keinen Sinn (ähnlich: Joh 17,15; Apg 15,29). Es muss heißen: bewahren vor. Und genau das passiert mit der Entrückung: Wir werden bei Christus sein, bevor die Prüfungszeit über die Erde kommen wird.

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"Wir werden bei Christus sein, bevor die Prüfungszeit über die Erde kommen wird." – Leider meint M. Seibel mit "Prüfungszeit" die Große Trübsal und irrt daher mit dieser Aussage. Wovor uns der Herr bewahrt, indem er uns in der Entrückung zu ihm holt, ist nicht die Große Trübsal, sondern der große Tag des Zornes Gottes, nach der Trübsal/Drangsal jener Tage (siehe auch Tabelle weiter oben).

Den biblischen Beweis dafür, dass eine Verkündigung einer Entrückung der Gemeinde vor der Großen Trübsal (Prätribulationismus) falsch ist, finden wir in Off 7,9-17:

Die aus der großen Trübsal gekommen sind, werden nicht mehr hungern noch dürsten.

Off 7,9 Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, 7,10 und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!

7,11 Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an 7,12 und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 7,13 Und einer der Ältesten fing an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.

7,15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. 7,16 Sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten; es wird auch nicht mehr auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; 7,17 denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Off 7, 9-17;


Hier sieht Johannes in Off 7,9 "eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm". Hier handelt es sich also nicht um Juden, sondern das sind Christen aus allen Nationen. Und dann, in Off 7,14, fragt Johannes den Ältesten, wer denn diese sind, die da vor dem Thron und dem Lamm stehen.

Und die Antwort des Ältesten: "Diese sind es, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes." bestätigt, dass diese Christen aus der Großen Trübsal gekommen sind, also vom Herrn bei seiner Wiederkunft entrückt worden sind. – Und zwar "aus der großen Trübsal"!! – Also müssen sie in der großen Trübsal gewesen sein und diese große Trübsal miterlebt haben!

Diese Aussage von M. Seibel: "Wir werden bei Christus sein, bevor die Prüfungszeit über die Erde kommen wird" ist also schlichtweg falsch und verführt die Geschwister in den Gemeinden zu einer falschen Hoffnung. Wir müssen als christliche Gemeinde sehr wohl durch die Große Trübsal. Das bleibt uns leider nicht erspart. Aber vor dem Zorn Gottes am anschliie0enden Tag des Herrn werden wir bewahrt.